Wer die Energiewende als nutzlos bezeichnet, sollte sich über eine unsachliche Antwort nicht wundern.
Die deutsche Energiewende ist in Sachen Klimawandel auch nutzlos, aber weil wir ja auch etwas tun müssen, tun wir das, zu größtmöglichen Kosten für die Bürger. "Kugel Eis", am Arsch.
Ich halte es für ziemlich wahrscheinlich, dass ein solches Verbot eine prophylaktische Wirkung entfalten und mit Näherrücken des Zulassungsverbots den Verbrenner-Absatz stärker drücken würde als das auf natürlichem Wege geschehen würde (der Anteil der E-Autos steigt ja, nur zu langsam).
Ich vermute eher, dass das Gegenteil eintreffen wird und sich die Leute noch ein letztes Mal mit Verbrennern eindecken werden. Das kommt aber auch darauf an, wie die Kosten der jeweiligen Antriebstechniken aussehen.
Aber im Kern des Ganzen steckt doch die Frage, wie man den Straßenverkehr effizient defossilisiert.
Effizient für wen?
Man kann auch darüber sprechen, ob 2035 nicht sogar schon viel zu spät ist, um eine sinnvolle Klimaschutz-Wirkung zu entfalten.
Ich hatte gerade ausgerechnet, wie winzig der Beitrag des Verbrennerverbotes in der EU am jährlichen weltweiten CO2-Aufkommen ist, selbst ein kompletter Wegfall des Verbrenneranteils wird NULL Klimaschutz-Wirkung entfalten.
Was man meiner Meinung nach nicht tun sollte, ist Kleinrechnerei...
Man muss die Realität sehen. Sollten wir unseren Beitrag leisten? Ja. Schützen oder retten wir damit das Klima? Nein.
...und am besten noch das China-Totschlagargument bringen.
Auch das ist Realität, China wird erst im Jahr 2060 klimaneutral sein, wenn überhaupt und wir wissen ja, wie vertrauenswürdig Autokraten und Diktatoren sind. Bis 2030 wollen die ihren CO2-Ausstoss sogar noch steigern, weil sie ja angeblich ein Entwicklungsland sind, während wir uns komplett ohne Nutzen und Effekt einschränken, unsere Wirtschaft drangsalieren und unseren Wohlstand aufs Spiel setzen. Supertoller Klimaschutz, echt. Nicht.
Denn dann geht im Klimaschutz wirklich gar nichts voran.
Wird es sowieso nicht. China, Russland, Indien, USA, da entscheidet es sich und bei allen diesen Ländern sieht es nicht danach aus, als würden sie sich so krass wie die EU auf diesen Pfad begeben. Am ehesten ist das noch in den USA der Fall, aber die kommen auch von ganz weit oben, deren Weg in die Klimaneutralität ist deutlich weiter und schwieriger als unserer.
Und was ist die Referenzgröße (national, kontinental, global)?
Der Klimawandel lässt sich nur global aufhalten oder verlangsamen. Klar, es mag sein, dass der Klimawandel langsamer abläuft, wenn sich alle Staaten außer China einschränken, nur haben wir dann eine chinesische Weltherrschaft, das kann man auch nicht für seine Kinder und Enkel wollen.
Es ist schon klar, dass die internationalen Abkommen noch nicht bindend genug sind und große Player wie China mehr tun müssen (wobei die sich ja auch bewegen, langsam zwar, aber immerhin).
Ja, China investiert in EE, aber noch mehr investiert es in billige Stromerzeugung:
Ausbau beschleunigt
China setzt massiv auf Kohlekraftwerke
Stand: 27.02.2023 12:33 Uhr
Kohle statt grüner Energie: Trotz globaler Bemühungen, Treibhausgase zu reduzieren, baut China laut einer Studie verstärkt Kohlekraftwerke. Forschende sprechen von einer "außergewöhnlichen" Geschwindigkeit bei der Umsetzung. China hat im vergangenen Jahr den Bau neuer Kohlekraftwerke massiv vorangetrieben. ... Die chinesischen Behörden genehmigten demnach den Bau neuer Kohlekraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 106 Gigawatt
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/china-ausbau-kohlekraftwerke-101.htmlSuper, alles - und noch viel mehr - was wir hier unter größten Kosten und mit Schmerzen für die Bürger einsparen, wird in China wieder verballert.
Pro GW installierter Leistung werden ca. 6,3 Mio to CO2 ausgestoßen, bei 106 GW reden wir also von 667,8 Mio to CO2 Ausstoß. Das ist fast so viel, wie Deutschland insgesamt emittiert und das nur aus Neubauten von Kohlekraftwerken aus einem Jahr. Aber wir sollen hier das Klima retten, sorry, das ist doch echt nicht mehr normal.
Nur entbindet einen das von der jeweiligen lokalen Verantwortung, die eigenen Klimaziele zu erreichen?
Doch, das tut es prinzipiell, ein globales Problem lässt sich nicht lokal lösen, besonders dann nicht, wenn die größten CO2-Verschmutzer nicht im gleichen Takt mitziehen sondern im Gegenteil immer mehr CO2 ausstoßen.
Das würde ich vehement verneinen und deshalb gilt es aus meiner Sicht, jede Maßnahme (mit Sinn und Verstand) in Betracht zu ziehen, die nachweislich CO2 einspart.
Auch wenn diese Maßnahmen keinen Nutzen haben und am Problem nichts ändern? Das halte ich für wenig sinnvolles Verhalten.
Entweder einigt man sich in der G20 sehr, sehr schnell und sehr, sehr verbindlich darauf, den CO2-Ausstoss weltweit sehr schnell auf Null zu reduzieren oder das Ding ist gelaufen und der Klimawandel schlägt voll durch. Dem größten CO2-Verschmutzer China, unserem größten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konkurrenten ganz generös viel Zeit zu geben, halte ich jedenfalls für einen schweren Fehler.
Wo genau wird die Autoindustrie denn schikaniert?
ZB. worüber wir hier gerade diskutieren oder auch mit immer niedrigeren Grenzwerten. Glaubst du denn VW hat mal einfach so aus Lust und Laune mit ihrer Software betrogen? Ich nicht.
Werden in der EU denn dann später überhaupt noch Verbrenner für den Rest der Welt gebaut? Oder wird diese Produktion dann auch dorthin verlagert, wo man diese Autos noch kaufen kann? ich denke, sie werden dort gebaut, wo man sie auch kaufen kann, mit allen negativen Folgen für Europa.
Wohlstandserhaltung geht nur mit Klimaschutz und nicht dagegen.
Dann überzeuge China, Russland, Indien, USA davon, in Europa ist Klimaschutz längst Konsens, auch ich sehe das so, allerdings halte ich nichts vom ruinösen und nutzlosen Vorpreschen Deutschlands und der EU.
Dass ein Verbrenner-Verbot für dich relativ wenig Wirkung zeigt, heißt doch im Umkehrschluss, dass die FDP sich hier tatsächlich bei einem randständigen Thema unnötig verkämpft, anstatt am großen Rad zu drehen, oder nicht?
Im Gegenteil. Die FDP bekämpft eine sinnlose Maßnahme, die die Bürger mal wieder sehr viel Geld kosten wird ohne einen wirklichen Effekt auf den Klimawandel zu haben. Das randständige Thema, bei dem sich die FDP unnötig verkämpft, ist diese E-Fuels-Geschichte, ich vermute, dass diese Kraftstoffe in Zukunft kaum eine Rolle spielen werden.