Ich meine das im Sinne davon, dass es kein Grund ist es national nicht zu tun, nur weil es global nicht geht.
Das bedeutet aber auch, dass die eigenen Anstrengungen völlig sinnlos sind, wenn es global nicht geht. Wie will man das rechtfertigen?
Aktuell zahlen wir einfach nicht die Umweltkosten mit.
Das stimmt nicht, wir zahlen ja schon massenhaft Umweltsteuern und -abgaben:
Gebühren für die Gewässerverschmutzung, Deponiesteuern, Luftverschmutzungssteuern [..]
Mineralölsteuer, Erdgassteuer, Heizölsteuer, Flugbenzinsteuer (Kerosin), Steuern auf Pestizide, Energiesteuern, Stromsteuer. [..]
Abfallabgabe, Abwärmeabgabe, Abwasser-Abgabe, Grundwasser-Abgabe, Lärmabgabe, Waldpfennig, Wasserentnahmeentgelt, CO2-Abgabe, Naturschutz-Abgabe, Stickstoffabgabe, Verpackungsabgabe (Plastiktüten-Steuer), Energiesteuer, Stromsteuer, Deponiesteuer, Grenzsteuer-Ausgleichsabgaben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Umweltsteuer#Europ%C3%A4ische_UnionWie viel soll es denn noch werden?
In China gibt es nichts dergleichen oder deutlich weniger. Weswegen China viel billiger produzieren kann und wir in Abhängigkeit von denen geraten.
Wenn man die Umweltkosten als gegeben ansieht, dann kann man auch argumentieren, dass gerade alles künstlich zu günstig ist, weil wir eben nicht für die Kompensation der Umweltschäden zahlen.
Jegliche menschliche Aktivität hat Auswirkungen auf die Umwelt, man kann natürlich versuchen, diese Kosten alle zu berechnen und den Menschen aufzudrücken. Aber wo soll das enden? Soll das Leben unbezahlbar werden?
Es spart ja auch jedes Kilo Kunststoff, dass in den Weltmeeren rumschwimmt Geld für dessen korrekte Entsorgung.
Du weißt aber schon, dass dieses Zeug größtenteils aus asiatischen Flüssen stammt?
Die erste Studie („River plastic emissions to the world’s oceans“, Juni 2017) schätzt, dass jedes Jahr zwischen 1,15 und 2,41 Millionen Tonnen Plastikmüll über Flüsse im Meer landen. Für zwei Drittel dieses Plastikmülls seien 20 Flüsse verantwortlich. Die meisten davon liegen in Asien, einige in Afrika und Südamerika. An erster Stelle steht demnach der chinesische Jangtse.
Der zweiten Studie zufolge, die im Oktober 2017 erschien, gelangen jährlich etwa 0,5 bis 2,75 Millionen Tonnen Müll pro Jahr aus Flüssen ins Meer. Demnach stammen 93 Prozent dieses Plastikmülls aus zehn besonders verschmutzten Flüssen. Acht Flüsse liegen in Asien, zwei in Afrika. Auch hier liegt der Jangtse auf dem ersten Platz.
https://utopia.de/ratgeber/die-wahren-ursachen-von-plastikmuell-im-meer/Das ist nur eine Frage der Perspektive.
Wenn man der Umwelt und der Natur den allerhöchsten Stellenwert beimisst und die Belange und die Bedürfnisse der Menschen hinten anstellt und unbezahlbar macht, dann bleibt der Menschheit am Ende nur noch der kollektive Selbstmord, ein "zurück zur Natur" oder "zurück in die Höhle" oder auch nur so etwas wie Nachhaltigkeit ist mit 8 Mrd. Menschen nicht machbar.
Das mag jetzt auch nach Totschlagargument klingen, aber wenn man es konsequent zu Ende denkt, dann läuft es darauf hinaus.
Aber Preise steuern nunmal das Konsumverhalten.
Verstehe ich nicht. Was soll denn jemand mit einer Gasheizung steuern, was hat er selber in der Hand und was soll das mit dem Spritpreis zu tun haben? Derjenige hat keine Wahl, außer die hohen Preise zu zahlen. Und es ist ja jetzt auch nicht so, als hätte man seitens der Politik nicht für die Gasheizungen getrommelt.
Und gerade bei den Preisen für Energie langt der Staat in Form von Steuern und Abgaben massiv zu, da wird nichts gesteuert, das wird einfach nur abkassiert. Oder warum sind die Steuern auf Ökostrom nicht niedriger als für fossilen Strom?
Welchen Nachbar meinst du?
Die Nachbarn, die nicht verzichten müssen.
Das mit dem Wettbewerbsvorteil sehe ich nicht so schlimm.
Ich schon, denn das kostet Arbeitsplätze und Steuereinnahmen.
Unsere Volkswirtschaft wird auch ein Problem haben, wenn wir die nötigen Investitionen für CO2 auf Pump und aus Steuergeldern kompensieren.
Darum geht es aber nicht. Wenn wir unserer Wirtschaft immer mehr Kosten auferlegen, werden die Produkte immer teurer und immer mehr Menschen kaufen die Produkte der Konkurrenz, die die Kosten nicht tragen muss. Der Umwelt und dem Klima wird dadurch nicht geholfen, eher noch im Gegenteil.
Beides hat seine Vor- und Nachteile im Detail.
Ich glaube, wir reden hier gerade massiv aneinander vorbei, ich kann jedenfalls an Wettbewerbsvorteilen für die chin. Industrie keine Vorteile erkennen, auch nicht für das Klima.