Ein Problem ist doch, dass das ganze Warnen und Stigmatisieren der AfD nutzlos ist. Wäre ich ein Wähler dieser Partei, würde ich keinen Penny auf eure Warnungen oder die der Presse und sonstwem geben, da sie doch nur meine Meinung bestätigen. Wäre ich der Meinung, es müsse Grenzschließungen zur Flüchtlingsabwehr geben und die AfD biete da etwas (was sie niemals einhalten könne, aber als potentieller Wähler könnte ich das ausblenden), dann interessiert es mich doch nicht, dass viele andere meinen, solche Maßnahmen dürfe es nicht geben. Eine Alternative zur AfD in der Flüchtlingsfrage gibt es eben nicht und wer nationale Lösungen favorisiert und die EU ablehnt, findet in der AfD ein Zuhause, da die NPD viel zu dummradikal ist, während (Teile der) AfD professionell auftreten. Wer findet, dass die Presse lüge, der schwenkt doch nicht durch eben jene Presseberichte von der AfD weg. Das wäre ein Logikfehler im System, wodurch die Medien eben machtlos seien. Eher könnten der Bekanntenkreis (der jedoch wahrscheinlich auch die ähnliche politische Richtung einschlägt oder es nicht thematisiert) oder die blanke Realität etwas bewegen, aber dann kämen Wahlversprechen dem Parteiwechsel wieder in den Weg.
Diejenigen, die andererseits die AfD ablehnen, fühlen sich durch die Warnungen und Medienberichte bestätigt, aber sie hätten eben eh nie dieser Partei ihre Stimme gegeben. Die Presse bedient dadurch genau das Klientel, welches sie bereits hat.
Man sollte den Leuten viel klarer machen, was die AfD neben der Flüchtlingsproblematik noch will. Außerdem sollte deutlich gemacht werden, dass sich Landtagswahlen für einen Wechsel in der Flüchtlingsfrage weniger eignen als Bundestagswahlen.
Vielleicht würde es auch helfen, wenn man im gleichen Maße, wie man rechte Gewalt verteufelt, auch mal über linke Gewalt urteilt. Das sollten alle Parteien tun (auch die Linke). Nur weil es beispielsweise anscheinend Usus ist, am 1. Mai Steine zu schmeißen, muss es auch nicht gleich gut oder eben normal sein. So lache beispielsweise ich über jeden übertriebenen Bericht, wenn ein Stein auf ein Flüchtlingsheim fliegt, während nicht erwähnt wird, dass zeitgleich zehn Autos von vermeintlichen bösen Kapitalisten angezündet wurden oder Polizisten angegriffen wurden.
Man könne ja mal recherchieren, ob die definitiv kleinere Zahl an linken Vergleich zu rechten Angriffen bzw. Taten auch so präsent in den Medien ist (Prozentsatz an Taten, die in den Nachrichten kommen bspw.) und auch so publikumswirksam präsentiert werden (Steine auf Asylunterkunft - Topmeldung, linke Ausschreitungen - im Newsflash).
EDIT hat noch Grammatik- und Konjunktivfehler korrigiert.