Die Vorfälle werden untersucht, das ist richtig und wichtig, um Vertrauen zu schaffen. Und natürlich ist es ein guter Schritt, wenn man die Impfung bei Verdachtsfällen aussetzt, um kein unnötiges Risiko einzugehen. Nur sollte man dabei eben auch nicht davon sprechen, dass es Probleme mit der Impfung gibt bzw. dass dies Nebenwirkungen der Impfungen seien, wenn das nicht bewiesen ist. Eine zeitliche Korrelation ist noch kein Beweis.
Zur Impfpflicht: Ich würde die Aussage einer Politikerin nicht zu hoch hängen, schon gar nicht so hoch, um davon zu sprechen, dass "Deutschland sich in Richtung Impfpflicht abarbeitet". Und natürlich werden auch Kinder geimpft, wenn für sie ein Impfstoff zugelassen ist. Warum auch nicht? Kinder werden jeden Tag gegen alles mögliche geimpft. Wenn der Impfstoff für Kinder zugelassen ist, dann erfüllt er bestimmte Anforderungen an Verträglichkeit, Sicherheit und Wirksamkeit. Ich sehe daran nichts Verwerfliches. Und warum ich es für richtig halte, das Geimpfte ihre entzogenen Grundrechte weitestegehend zurückerhalten, habe ich vor ein paar Seiten erklärt. Für diese Personen entfällt nunmal der wesentliche Teil der Begründung zur Einschränkung der Grundrechte. Wann dann auch für Ungeimpfte ein Großteil der oder gar alle Beschränkungen aufgehoben werden, hängt von der Infektionslage und der Bevölkerungsimmunität ab. Auch das ist doch sinnvoll, oder nicht?
Zum Thema Treiber: Zunächst mal finde ich die Wortwahl "kleine Scheißer" ziemlich daneben und wollte nicht, dass jemand mein Kind so nennt. Aber vielleicht bin ich da überempfindlich, will das nicht auf die Goldwaage legen. Nach allem was ich gelesen und aus berufenem Mund gehört habe (vor wenigen Wochen erst z.B. Drosten im Podcast) sollte man sich grundsätzlich mal von der Idee verabschieden, irgendeine Altersgruppe könne "Treiber" dieser Pandemie sein. Es ist wohl vielmehr so, dass sich das Virus über und von allen Bevölkerungsteilen gleichmäßig verbreitet - ganz im Gegensatz zur Influenza, wo man Kinder tatsächlich als Treiber bezeichnet. Eine Ausnahme (bei der Restzweifel bestehen) sind möglicherweise Kinder im Grundschulalter und darunter, bei denen die Verbreitung möglicherweise (!) geringer ist, als in anderen Altersgruppen. Meines Wissens wurden die Zweifel über Störgrößen hier aber noch nicht vollends ausgeräumt. Will sagen: Wir alle tragen gleich viel zu dieser Pandemie bei, unabhängig unseres Alters.