Dafür, dass Karl Lauterbach ja so wirr rüberkommt, liegen seine Prognosen aber verdammt oft richtig. Seine Warnungen treten ein.
Ich habe nicht behauptet das er unrecht hat oder falsch liegt.
Menschen, die in Fachbereichen nicht das nötige Niveau an Wissen besitzen, können fachliche Einschätzungen oft schwer nachvollziehen, das klingt dann wirr. Aber keine Sorge. Gerade Lauterbach hat bewiesen, dass er fachlich durchaus einiges drauf hat und liegt deutlich öfter richtig als die großen Köpfe der Querdenker, Leugner etc.
Man könnte auch sagen das Menschen die nicht das nötige Niveau an Wissen in Fachbereichen besitzen leichter alles glauben weil es ja stimmen muss was ihnen von von Wissenschaftlern erzählt wird.
Würdest du mir dann erklären, was dich denn so sehr an Lauterbach stört? Ich finde, dass er eine extrem wichtige Rolle einnimmt, indem er eben die Gefahren, aber auch Chancen in der Pandemie anspricht. Dabei hat er ja auch oft recht, wodurch ich seine Einschätzungen für durchaus wichtig und glaubwürdig halte. Natürlich: Vielen Menschen ist er ein Dorn im Auge. Er steht eben als Sinnbild für so viel schlechtes und er ist eben keiner, der leere Versprechungen von Lockerungen und "ganz bald ist alles wieder gut" macht. Er schätzt die Lage realistisch ein und die ist leider noch lange nicht so rosig wie es viele Menschen natürlich gerne hätten. Da kann dann schon mal Hass aufkommen. Irgendwie verständlich, aber sollte dennoch nicht sein.
Zu deiner zweiten Aussage: Es gibt keinen Grund, warum der Wissenschaft nicht vertraut werden sollte. Ganz einfach. Ein Großteil der Fachbereiche, die für die Pandemiebekämpfung wichtig sind, steht auch hinter den Aussagen, die Drosten oder Lauterbach tätigen. Natürlich gibt es einige wenige, die dagegen schießen und dabei die eigene Reputation in den Vordergrund stellen, die ihren eigenen Status in der Community festigen oder ausbauen möchten. Z.B. Ein Herr Streeck lag ja mit seinen Einschätzungen, die deutlich positiver waren, leider mitunter meilenweit daneben. Damit kommt er aber bei den kritischen Menschen natürlich besser an. Von einem Bhakdi ganz zu schweigen, von dem sich auch ein überwiegender Großteil der Forscher strikt distanziert.
Ich finde auch Aussagen, dass man der Wissenschaft nicht trauen sollte, sehr schwierig. Solche Methoden werden nämlich auch oft von Querdenkern und der AfD benutzt. Es ist aber fatal, an der sauber arbeitenden Wissenschaft zu sägen und dem Vertrauen darin unwiderbringlich zu schaden. Das passiert ja nun auch nicht erst seit Corona, sondern besonders auch im Zusammenhang mit Klimaprotesten. Wie da teilweise versucht wird, eine "Klimalüge" herbeizureden und renommierte Forscher wie Mojib Latif anzugreifen, ist schon echt krass.
Was ich sagen will: Solange nicht wirklich anderes bewiesen wird, sollte auch der Wissenschaft und der vorherrschenden Meinung vertraut werden. Klar. Paradigmen können sich ändern, Forschugnsergebnisse zu vollkommen anderen Sichtweisen führen, aber bis dahin muss Wissenschaft, die ihre Arbeit belegen und stützen kann, unantastbar sein. Und nun kommen wir zur Pandemie zurück. Zahlreiche mathematische/statistische Hochrechnungen mit allen bekannten Faktoren der Ausbreitung von Viren haben bereits vor einem Jahr den Verlauf, den wir bisher erlebt haben, relativ gut abbilden können. Daher sind die Warnung und Vorhersagen von Wissenschaftlern wie Drosten und Lauterbach auch ernst zu nehmen. Eben weil sie belastbar sind. Und leider auch schon zu oft eingetreten sind.