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Autor Thema: Was ist ein Traditionsverein?  (Gelesen 6152 mal)

Cubano

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Re: Was ist ein Traditionsverein?
« Antwort #40 am: 28.Mai 2013, 21:52:21 »

Wattenscheid ist eigentlich ein gutes Beispiel als Gegenbild zu Hoffenheim und Hopp. Natürlich von den Zahlen her nicht so vergleichbar, das müsste man umrechnen und ich habe leider auch nicht die Chronik zur Hand.
Steilmann war immer mit Wattenscheid verbunden, seit 74 spielte Wattenscheid also in der 2.ten Liga und stieg aber erst 1990 auf.
Steilmann hat nie viel Geld gegeben für Spieler, das er Geld in den Verein pumpte ist unbestritten und ermöglichte zum grössten teil auch nur die zweite Liga. Aber viel mehr steckte er in den Nachwuchs (selbst nachdem er sich als Mäzen der Profis zurückgezogen hatte, pumpte er immer wieder ein wenig geld in den 09er Nachwuchs). Wattenscheid konnte sich unter ihm also entwickeln. Steilmann machte im Prinzip also nichts anderes als dem Verein unter die Arme zu greifen. Natürlich hat Hopp das auch gemacht, aber mit einer Explosion. Und DAS ist für mich dann ein Verein der künstlich gepuscht wurde.

Genau das trifft meine Meinung über Hoffenheim.
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Octavianus

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Re: Was ist ein Traditionsverein?
« Antwort #41 am: 28.Mai 2013, 21:55:14 »

Woher bezieht dann Wattenscheid für dich seine Tradition? Lange Zweitligazugehörigkeit?
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Strickus

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Re: Was ist ein Traditionsverein?
« Antwort #42 am: 28.Mai 2013, 22:03:36 »

Woher bezieht dann Wattenscheid für dich seine Tradition? Lange Zweitligazugehörigkeit?

Wattenscheid war vor der zweiten Liga in der dritten Liga unterwegs, sie kamen also nicht wirklich aus dem "nichts" der noch tieferen Liga. Wo hat Hoffenheim gespielt bevor Hopp da sein geld reinpumpte? Wie waren die Aussichten davor? Mal von der Idee "FC Heidelberg" abgesehen das Hopp ja wollte und nachdem sich das zerschlug ist er erst zu Hoffenheim geschwenkt, aber das ist ein anderes Thema.
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Octavianus

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Re: Was ist ein Traditionsverein?
« Antwort #43 am: 29.Mai 2013, 09:43:40 »

Ne ne, ich wollte nur wissen, wie du Tradition für dich definierst. Welche Punkte sind dir da wichtig, so dass Wattenscheid ein Traditionsverein für dich ist und Hoffenheim (verständlicherweise) nicht.
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KI-Guardiola

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Re: Was ist ein Traditionsverein?
« Antwort #44 am: 29.Mai 2013, 09:54:53 »

In und um große Städten gibt es geballte Wirtschaftskräfte - ohne die Agnelli-Familie keine Weltgeschichte um Juventus Turin, ohne Lokalsponsoren keinen Club, der sich in seiner Region durchsetzt. Hier im Saarland ist Elversberg im Grunde auch ein Ministädtchen (vgl. FC Homburg, ab Mitte der 80er dreimal 1. Liga und bis zum Aufstieg von Hoffenheim kleinste Bundesligastadt), spielt aber womöglich nächste Saison Dritte Liga. Und im Grunde passiert all das ja schon auf den kleinsten Ebenen, in gewissen Maßen. Jeder dürfte einen niederklassigen Amateurclub kennen, der durch Gönner immense Wettbewerbsvorteile vor der Konkurrenz hat. Aber spinnen wir mal weiter: Warum bekommt eigentlich nicht jeder Kreisligist mit fünfzig Fans am Aschenplatz seinen reichen Papi, der ihn versucht, in die Bundesliga zu päppeln? International, auf größerer Ebene, passiert so etwas ja schon längst - all die Scheichs sind die Geister, die Berlusconi, Abramovich und Andere riefen.

Man mag das mit dem Argument verteidigen: ohne reiche Gönner sind die Großen im Weltfußball nicht mehr einzuholen, überhaupt ist es immer das Geld, das an wirklich allem Schuld ist, das ist schon seit dem legendären Bayern-Watscher Willi Lemke so. Allerdings dürft das ganze System spätestens dann implodieren, wenn jeder Profilneurotiker mit zu viel Taschengeld seinen eigenen Fußballverein haben will. Wenn jeder mit dem Scheckheft wedelt, teilt sich die Fußballwelt wieder in Groß und Klein - die Faktoren Erfolg, Geschichte, Strahlkraft, Image und Markenwert werden bloß durch das Geld alleine ersetzt - wer mehr hat, gewinnt. Die Diskussion um "Tradition" ist eine um "Geschichte". So etwas wie Hoffenheim, wo ein ehemaliger Spieler, der zum Reichen wurde, innerhalb weniger Jahre seinen Dorf(!)Club in die Bundesliga einkauft und mit Geld alleine plötzlich hunderte ehemalige Konkurrenten überflügelt und den Verein in etwas verwandelt, das er nie war und nie hätte sein können, ist wohl kaum mit dem Aufstieg von Vereinen wie Bayern, Dortmund, selbst Leverkusen zu vergleichen.

Es gibt einfach natürliche Grenzen - die komplett zu umgehen, bringt verständlicherweise nicht überall ausschließlich Sympathien. Und sei es nur deshalb, weil für Sportfans der Sport der Mittelpunkt ist - und nicht ausschließlich das Geld, das er generiert. Hoffenheim als ehemaliger Kreisligist wie tausende andere, ob man es mag oder nicht, ist ein Sinnbild dafür, was passiert, wenn das Sportliche, die Geschichte eines Clubs überhaupt keine Rolle mehr spielt - sondern nur noch, wer warum auch immer gerade den reichsten Gönner hat.
« Letzte Änderung: 29.Mai 2013, 10:18:20 von Svenc »
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Heisenberg

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Re: Was ist ein Traditionsverein?
« Antwort #45 am: 29.Mai 2013, 13:05:55 »

@ Svenc

besser kann man es kaum ausdrücken...!
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Konni

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Re: Was ist ein Traditionsverein?
« Antwort #46 am: 29.Mai 2013, 13:19:33 »

Sehe ich alles genauso, aber ging es nich auch schon beim Aufstieg der jetzigen Granden des Fußballs darum, wer den reichsten Gönner hat? Weshalb dümpeln sonst heutzutage Vereine wie Tennis Borussia Berlin, die in den späten 20ern jedes Mal ins Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft vorstürmten in der Berlin-Liga herum und ein Verein wie der 1. FC Köln, der aus verschiedenen kleinen Vereinen fusioniert wurde, kann 10mio€ für Podolski ausgeben? Köln mag nicht den reichsten Gönner gehabt haben, aber sie hatten in Kremer einen Manager, dem nunmal auch nachgesagt wird, dass er seine Machtposition bei der Gründung der Bundesliga und der Schaffung der Statuten ausgenutzt haben soll. Das mag dann kein finanzieller Einfluss gewesen sein, aber durchaus ein Einfluss von Macht, eine Position, die TB Berlin nicht hatte. Jeder Fan von TB Berlin hätte sich aber 1955 oder so auch fragen können, weshalb die 1948 gegründeten Kölner da plötzlich oben mitspielen und sie selbst als Traditionsverein keine große Rolle mehr spielen.

Ich bin ja auch uneingeschränkt der Meinung, das Mäzene und Gönner den Fußball verzerren und dort eigentlich nichts zu suchen haben. Aber die Gründungsgeschichte eines jeden Vereins ist von solchen Personen geprägt. Die einen haben mehr Einfluss (auch finanzieller Natur) auf den Verein ausgeübt, die anderen eben weniger. Dass letztendlich jeder Dorfclub von so einem Gönner übernommen werden kann und plötzlich durchmarschiert in die erste Liga ist nunmal Teil der Chaostheorie und somit irgendwie wieder gerecht. Weshalb ist Heinz Schwaben damals zu Borussia Dortmund gekommen und nicht zu Dortmund 95 FV? Weshalb hat Kurt Landauer Bayern München unterstützt und nicht Obergiesing? Es war nicht so, dass beide Vereine die besseren Fans, die längere oder erfolgreichere Geschichte hatten. Es war purer Zufall. Hopp hat eben Hoffenheim auserwählt und verhilft dem Verein im Rahmen seiner (sehr ausführlichen) Möglichkeiten an die Spitze. Das ist natürlich unfair, unfair gegenüber Wattenscheid (die ich als positives Beispiel der maßvollen regionalen Hilfe gerne akzeptiere), unfair gegenüber Hansa Rostock, unfair gegenüber St. Pauli, unfair gegenüber Kaiserslautern aber auch unfair gegenüber dem SV Sinsheim 1910 e.V. 
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Cubano

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Re: Was ist ein Traditionsverein?
« Antwort #47 am: 03.Juni 2013, 14:59:15 »

Hab eine interessante Meinung gelesen:

Zitat
Und bevor hier jemand mit "der Untergang des deutschen Fußballs" anfängt, wo wart ihr, als man Sponsoring etabliert hat? Anfangs hat sich der DFB bspw. gegen Trikotsponsoren gewehrt. Mannschaften, die mit zu den Vorreitern dieser Etablierung gehören, werden heute als Traditionsvereine bezeichnet, dabei haben sie ihre Erfolge teilweise diesem Sponsoring der Anfangszeiten zuzurechnen. Später haben andere Traditionsvereine wie der BVB Börse Dortmund da nahtlos weitergemacht, andere wiederrum (FC Telekom München) verkaufen Teile des Vereins, die nächsten erhalten unterschiedlich viel Unterstützung durch die Stadt/Land. Auch haben sogenannte "Traditonsmannschaften" überhaupt erst den Standort Leipzig für RB geschaffen. Eine Großstadt, wo sich durch übertriebene Rivalitäten, Gewalt und Misswirtschaft die bisher vorherschenden Vereine selber ins Abseits gebracht haben, sollte allen anderen ein warnendes Beispiel sein. Man hat förmlich darum gebettelt, das jemand so einen attraktiven Standort wie Leipzig "besetzt". Auf Dauer wird das Projekt RB sich etablieren und in 10 Jahren auch ohne einen Brausehersteller oben mitspielen können. Zumindest dann, wenn die "wahren" und "richtigen" Fans (laut ihrer Eigenaussage) mit ihrem proletenhaften Gehabe weitermachen wie bisher. Fußball hat sich im letzten Jahrzehnt stark zum Sport für die komplette Familie weiterentwickelt, nur sind leider viele Fangruppen in ihrer Entwicklung nicht wirklich weitergekommen. Ünberhaupt, welcher Profiverein ist denn nicht an Sponsoren oder Investoren gebunden. Sorry, wenn man solche Konstrukte wie RB hätte verhindern wollen, hätte man viel, viel früher eingreifen müssen. Das wollte aber keiner, denn dann hätte man ja auch auf deutsche CL-Sieger verzichten müssen.


Zitat
Auf Dauer wird das Projekt RB sich etablieren und in 10 Jahren auch ohne einen Brausehersteller oben mitspielen können.

Das stimmt vielleicht, aber ich glaube nicht, dass sich RB dann/jemals zurückziehen wird.


Aber der Autor hat Recht, wenn er schreibt, dass man viel früher hätte eingreifen müssen bzw. protestieren hätte müssen, um Projekte wie RB zu verhindern.
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aragorn99werder

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Re: Was ist ein Traditionsverein?
« Antwort #48 am: 03.Juni 2013, 15:19:20 »

Joa, wobei ich finde, das der Vergleich doch hinkt.
Als Argumentation in Bezug auf Hoffenheim hätte ich mich damit durchaus anfreunden können. Aber praktisch zu behaupten, Fans seien Schuld daran, dass wir jetzt RB ertragen müssen, weil sie nicht gegen Trikotsponsoring protestiert haben, finde ich etwas weit her geholt. Zumal das ja eine internationale Entwicklung ist. Und natürlich profitieren alle größeren Vereine von Sponsoring durch Unternehmen. RB ist aber eine komplett andere Liga, da Red Bull ja praktisch der Verein ist. Deshalb wird sich RB selbstverständlich auch NIE zurückziehen, RB wurde ja ausschließlich zu dem Zweck gegründet, für diese Firma Reklame zu laufen. Kein anderer deutscher Verein käme auf die Idee, Mitgliedsbeiträge in Höhe mehrerer tausend Euro zu verlangen, um ja keine Macht abgeben zu müssen.
Wobei man natürlich früher hätte protestieren müssen.
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Unsere Comunio-Runde nimmt gerne neue Mitspieler auf. Wenn ihr Interesse an einem längerfristigen Bundesliga-Managerspiel habt, schaut doch mal rein.
http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,11878.1120.html
:)

White

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Re: Was ist ein Traditionsverein?
« Antwort #49 am: 03.Juni 2013, 15:21:23 »

Hmm, ich trinke genauso viel/wenig Red Bul lwie vorher auch. Ziel verfehlt :D
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