Aber gerade Schalke hat doch mit seiner 2. Garde erst den großen Erfolg eingefahren. Die jungen Spieler, die dort zu Werke gehen seit ein paar Wochen, spielen ziemlich beeindruckend. Dafür braucht es nicht immer viel Geld. Dortmund sollte sich generell Gedanken um die 2. Reihe machen. Ducksch hat ja schon einige gute Ansätze gezeigt, Durm war phasenweise stärker als Schmelzer und Hofmann war am Anfang der Saison sichtbar topmotiviert. Trotzdem kommt da aus den eigenen Reihen zu wenig und eine gute Bank einzukaufen, das können sich die Dortmunder vermutlich nicht leisten.
Da sie aufgrund ihres Kaders überlegen sind, dann sind sie eben einfach überlegen. Man liest immer mal wieder, dass eine Mannschaft es den Bayern anscheinend zu leicht gemacht hat ... dabei hatte die andere vielleicht einfach keine Chance. Wenn man als Gegner kaum am Spiel teilnehmen darf oder an die Wand gespielt wird, ist es ganz natürlich, dass man die Hoffnung auf einen eigenen Treffer ziemlich schnell aufgeben muss und sich dann eben dem Schicksal ergibt. Auch den Teams, die trotzdem über 90min alles geben, können gegen die geballte Übermacht doch immer noch den einen Treffer zu viel kassieren (wie zB Stuttgart in der Nachspielzeit).
Wie es zu der Stärke kommt? Weil sie das meiste Geld ausgeben können.
Klar, das ist die einfache Erklärung. Aber nur am Geld kann es nicht liegen. Das meiste Geld können die Bayern seit 30 Jahren ausgeben, aber so dominiert haben sie bisher noch nicht. Sicherlich sind Schweinsteiger, Lahm, Neuer, Müller, Kroos, Götze und Co schon eine Art "goldene Generation" und bis auf Neuer und Götze haben die alle bei den Bayern angefangen. Aber Ballack, Kahn, Ze Roberto, Lucio haben auch zusammen gegen Unterhaching und Co gespielt, waren aber bei weitem nicht so dominant wie die Bayern, die immerhin auch den Champions League Vize in der Liga haben. Auch Mainz, Cottbus, Hertha, Hannover und St. Pauli haben schon Bayern Mannschaften in absoluter Top-Besetzung geschlagen. Wichtig ist, nicht in Resignation zu verfallen und das Geld als Ausrede zu benutzen. Dortmund hatte am 27. Spieltag vor 2 Jahren 10 Punkte mehr als heute. Vor 3 Jahren genau dasselbe. Vor 4 Jahren, als die Bayern unter vanGaal dominiert haben, hatten sie nur 4 Punkte weniger als heute. Das alles liegt nicht an den Bayern und ihrer Finanzkraft.
Was mich weiterhin maßlos ärgert ist der Auftritt der Hertha gestern. Mainz hat es ja nicht vorgemacht, seit Monaten ist klar, wie die Bayern zu bezwingen sind. Dortmund hat ein exzellentes Champions League Finale gespielt, vor allem in der 1. Hälfte war die Taktik klar erkennbar: frühes und aggressives Pressing. Das wirkt bei den Bayern, das wirkt bei jeder Mannschaft, die über den Spielaufbau kommt. Die Bayern müssen zu langen Bällen gezwungen werden, das Kurzpassaufbauspiel beherrschen sie zu gut, also nehme ich ihnen die stärkste Waffe weg und lasse es aufs Glück ankommen, ob sie mich mit langen Pässen bezwingen können. Angesichts dieser Erkenntnisse ist es absolut unverständlich, weshalb Hertha da gestern tief zurückgezogen in der eigenen Hälfte stand. Das ist Taktik aus dem letzten Jahrhundert und es ist wirklich ärgerlich, dass den Bayern dermaßen kampflos Punkte geschenkt werden, weil sich alle anderen nicht klug genug anstellen. Gerade Hertha hatte nichts zu verlieren. Gegen die Bayern ist eine Niederlage einkalkuliert, da spielt es doch für eine Mannschaft, die nicht im Abstiegskampf steckt, gar keine Rolle, ob ich mit 0:2 oder 0:7 baden gehe.
Ich sehe hier vor allem die Physios und Fitnesstrainer angesprochen. Dortmund und Schalke müssen sich schon fragen wie es sein kann, dass zum Saisonhöhepunkt derart viele Stammspieler verletzt ausfallen. Das ist neben der Tiefe des Kaders und dem Glücksfaktor auch eine Frage der Dosierung des Trainings, der Methodik, der Regeneration und der sportmedizinischen Betreuung. In diesen Bereichen unterstelle ich Schalke und Dortmund einfach mal Defizite.
Könnte auch Pech sein. Weder du noch irgendjemand anderes weiss, wie bei den Vereinen gearbeitet wird ... ist ja schon fast sammeresk
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Pech habe ich ja ausdrücklich mit einbezogen. Aber Dortmund und auch Schalke sind gut beraten, auch die Verletzungssituation kritisch zu durchleuchten. Es ist eine Sache, sich deshalb in die Opfer-/Mitleidsrolle zu begeben oder die Sache kritisch und offensiv anzugehen und zu hinterfragen, ob auch wirklich alles getan wurde, um solche Situationen zu vermeiden. Die Anzahl der Muskelverletzungen ist schon erheblich.