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Autor Thema: WM 2014 in Brasilien  (Gelesen 357292 mal)

Konni

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #40 am: 16.Dezember 2013, 19:45:57 »

Also wenn ein Deutscher Nationalspieler meint, in der Hitze des Gefechts "Heil Hitler" rufen zu müssen und sich auch danach nicht mal mit einem entschuldigenden Wort davon distanziert, dann würde ich den auch nicht bei der WM sehen wollen.

Und wenn mensch sich mal anschaut, was die Schwarze Legion auf dem Balkan so alles veranstaltet hat und wessen Geistes Kinder die Ustascha waren, dann muss schon die Frage gestellt werden, wie beschränkt Simunic eigentlich ist?!

Zitat
"Za Dom!" findet sich mehrfach in der kroatischen Geschichte und Literatur. Das geht Jahrhunderte zurück.

Das lasse ich nicht gelten. Der Kaiser wurde im Heiligen Römischen Reich auch schon mit "Heil Kaiser, dir" angesprochen. Klar heißen die Worte erstmal nichts Schlimmes, aber sie sind doch durch die Verwendung der Faschisten eindeutig gefärbt.
« Letzte Änderung: 16.Dezember 2013, 19:48:38 von Konni »
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Herr_Rossi

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #41 am: 16.Dezember 2013, 19:49:37 »

Wieso ist der faschistische Bezug eigentlich immer der einzige?
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maturin

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #42 am: 16.Dezember 2013, 19:57:05 »

Ich habe es aus dem Artikel genommen und gefragt, wie klar es zuzuordnen ist. Ist es wirklich mit "Heil Hitler" oder "Sieg Heil" zu vergleichen, dann bin ich da voll bei Konni. Wenn der Bezug zur Ustascha der überwiegende ist, und es das ist wo dran jeder so fort denkt, dann ist die Entscheidung für mich richtig.

Wenn es dagegen genutzt wird wie in Deutschen Stadien das "Sieg", sieht es anders aus.
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Folge meiner irrsinnigen Reise als deutscher Gründer, Fotograf und Dokumentarfilmer, wenn ich im Van mit Freundin und Hund Brasilien abseits der bekannten Wege erkunde. Wahrend unserer Expedition suchen wir die besten lokalen Guides für Peabiru, stürzen uns in Abenteuer in unangetasteter Natur und erzählen die Geschichten des ursprünglichen Brasiliens.

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Konni

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #43 am: 16.Dezember 2013, 19:58:23 »

Es ist nicht der einzige, aber jede politische Strömung hat Sprache für sich instrumentalisiert und somit nachhaltig geschädigt. Sprache ist nicht neutral und bestimmte Wendungen sind nunmal so stark gefärbt, dass sie kaum noch ohne Bezug zu Strömung gedacht werden können. "Heil Merkel" oder "Heil Kanzler" wäre doch auch ein völlig normaler Ausdruck, aber niemand würde das als Grußformel verwenden aufgrund der Einfärbung des Nationalsozialismus. Vor 1933 hätte sich vermutlich daran kein Mensch gestört, es hätte lediglich als antiquiert gegolten, den Kanzler so zu begrüßen.

Der faschistische Bezug kann aus "Za Dom! Spremni!" nicht weggedacht werden. Ich spreche kein bisschen Kroatisch, aber "za dom spremni" kenne ich aus dem Motto der Schwarzen Legion und "Za Dom! Spremni!" kenne ich als Grußformel der Ustascha. Das sagt doch schon einiges.

Warum habt Simunic sich in Stellungnahmen nicht von der Interpretation distanziert? Warum hat er nicht gesagt, dass er keine Erinnerungen an den Faschismus wachrufen wollte und mit seinen Aussagen übers Ziel hinausgeschossen ist? Niemand hätte ihm das abgekauft, aber er wäre auch nicht gesperrt gewesen.
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Herr_Rossi

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #44 am: 17.Dezember 2013, 12:00:55 »

Ich habe ja nicht gesagt, dass es keinen Bezug gibt. ;) Aber für eine weiter führende politische Diskussion bin ich nicht zu haben. Das kann - erfahrungsgemäss - ausarten. ;)

Eine Strafe habe ich ja auch erwartet - aber 10 Spiele? Da kann sich der kroatische Fußballverband auch selbst als Mitschuldigen sehen.
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elber_makaay

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #45 am: 17.Dezember 2013, 13:08:59 »

Ich habe ja nicht gesagt, dass es keinen Bezug gibt. ;) Aber für eine weiter führende politische Diskussion bin ich nicht zu haben. Das kann - erfahrungsgemäss - ausarten. ;)

Kann ich nachvollziehen, wenngleich man hier viele Dinge sehr, sehr weit auslegen muss, um eine Argumentation pro Simunic bzw. contra FIFA auch nur irgendwie sachlich aufrechtzuerhalten.

Ein guter Bekannter (Kroate) war gegen Island im Stadion und meinte, als er mich nach dem Spiel angerufen hat, zu Simunics Aktion (frei übersetzt): "Wenn dieser Idiot dafür keine 10 Spiele Sperre bekommt, weiß ich auch nicht!" Im Nachhinein betrachtet, hat er das wunderbar eingeschätzt. Der Bekannte ist übrigens ein Kroatien-Fan durch und durch, reist Dinamo durch halb Europa hinterher (hat dementsprechend auch schon die eine oder andere Parole gehört) und mochte den Spieler eigentlich auch.
Simunic hat sein Leben größtenteils in Australien bzw. Deutschland verbracht. Ich persönlich verstehe dieses Verhalten als plumpen Versuch das zu kompensieren, indem er in Sachen "Heimatliebe" Paar Schippen draufhaut und dabei völlig über die Strenge schlägt. Die Kroaten, die ich kenne durchschauen so etwas auch sehr schnell. Ustascha Parolen von Leuten, die zur Zeit des Jugoslawienkriegs auf der anderen Seite der Welt gelebt haben, kann man m.M.n auch nur schwer ernst nehmen.
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Stefan von Undzu

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #46 am: 17.Dezember 2013, 13:25:49 »

Es ist nicht der einzige, aber jede politische Strömung hat Sprache für sich instrumentalisiert und somit nachhaltig geschädigt. Sprache ist nicht neutral und bestimmte Wendungen sind nunmal so stark gefärbt, dass sie kaum noch ohne Bezug zu Strömung gedacht werden können. "Heil Merkel" oder "Heil Kanzler" wäre doch auch ein völlig normaler Ausdruck, aber niemand würde das als Grußformel verwenden aufgrund der Einfärbung des Nationalsozialismus. Vor 1933 hätte sich vermutlich daran kein Mensch gestört, es hätte lediglich als antiquiert gegolten, den Kanzler so zu begrüßen.

Der faschistische Bezug kann aus "Za Dom! Spremni!" nicht weggedacht werden. Ich spreche kein bisschen Kroatisch, aber "za dom spremni" kenne ich aus dem Motto der Schwarzen Legion und "Za Dom! Spremni!" kenne ich als Grußformel der Ustascha. Das sagt doch schon einiges.

Warum habt Simunic sich in Stellungnahmen nicht von der Interpretation distanziert? Warum hat er nicht gesagt, dass er keine Erinnerungen an den Faschismus wachrufen wollte und mit seinen Aussagen übers Ziel hinausgeschossen ist? Niemand hätte ihm das abgekauft, aber er wäre auch nicht gesperrt gewesen.

Sehr gute Zusammenfassung, Konni.

Auch mir war diese Parole bekannt, obwohl ich mit den ehemaligen Staaten Jugoslawiens wenig bis nichts zu tun habe. Aus meiner Sicht ist die Strafe durchaus nachvollziehbar und ich begrüße es auch, dass hiermit ein deutliches Zeichen gesetzt wird. Dass gerade so eine Heuchlertruppe wie die FIFA so sanktionieren muss, ist natürlich fragwürdig, aber da es eben deren Wettbewerbe betrifft, muss es halt so sein.

Zu Simunic bleibt mir nur zu sagen: Es passt halt wieder mal ins Bild. Schon zu Bundesligazeiten ein Unsympath vor dem Herren, Fairness ist auch nicht unbedingt seine Leidenschaft und diesen von elber_makaay skizzierten Komplex kann ich mir durchaus vorstellen.
« Letzte Änderung: 17.Dezember 2013, 13:46:05 von Heidelberg »
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Herr_Rossi

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #47 am: 17.Dezember 2013, 15:53:07 »

Zitat
Ustascha Parolen von Leuten, die zur Zeit des Jugoslawienkriegs auf der anderen Seite der Welt gelebt haben, kann man m.M.n auch nur schwer ernst nehmen.

Das ist der einzige Teil, den ich aus Deinem Beitrag kommentieren möchte, stellvertretend für den Rest: Guck mal bitte nach, wie alt Simunic war, als der Krieg ausbrach. Und wenn das dann ein Vorwurf sein soll, dann bin ich damit überfordert.
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Stefan von Undzu

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #48 am: 17.Dezember 2013, 16:00:05 »

Sein Alter hindert ihn aber doch nicht daran, die Bedeutung des Spruches zu kennen, oder?

Wie schreib ein mir bekannter Kroate zum Thema Simunic so schön:

Zitat
jungs vom balkan, deren eltern, großeltern aufgrund materieller zwänge die heimat verlassen mussten sind meiner meinung bzw. erfahrung nach beosonders anfällig für diese ganze folkloristische scheisse. es ist schwer diesen komplex mit worten zu beschreiben bzw. ihn ehrlich zu reflektieren, jedoch ist dieser leider auch häufig der grund für argumentationsmuster im stile von " die fifa hat doch das und das gemacht, aber jetzt bestrafen sie ihn". wenn ich schreibe, gündogan sei ein besserer mittefeldspieler als schweinsteiger, dann gibt es hier ein mehr oder weniger freundlichen schlagabtausch. macht euch doch mal den spaß und behauptet mal in einem balkanforum dzeko wäre ein besserer stürmer als mandzukic oder modric ein besserer spieler als pjanic. dann brennt aber der baum und sicher nciht wegen sportlichen gründen. soll mal jeder von diesen gastarbeiterkindern sich mal ehrlich fragen warum er so ne locker hingerotzte meinung so sehr als fundamentales unrecht empfindet bzw sein eigenes selbstwertgefühl von so einer scheisse abhängig macht. rein sportlich betrachtet ist simunic sowieso zu alt und zu langsam, ich denke als langjähriger profi weiss er das auch. deshalb vllt der versuch sich als straighter kroate zu inszenieren. alle kroatischen fußball patrioten sollten der fifa dankbar sein, dass man sie von dieser bratwurst befreit hat!
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Herr_Rossi

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #49 am: 17.Dezember 2013, 16:33:34 »

Nochmal: Ihm wird unterstellt, dies aus faschistischen und diskriminierenden Beweggründen gesagt zu haben. Hat er das? Wer weiß es?

Mir geht es darum, dass es so hingestellt wird, dass die Aktion nur einen einzigen Bezug haben kann: Den faschistischen. Nur darum.
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Konni

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #50 am: 17.Dezember 2013, 16:34:01 »

Wenn ich dich, Rossi, richtig verstehe, dann ist für dich der springende Punkt, dass dieser Ausdruck "Za Dom! Spremni!" mittlerweile in Kroatien relativ gebräuchlich ist und nicht mehr nur zwangsläufig mit faschistischem Anstrich versehen ist. Wäre es in diesem Falle nicht ratsam gewesen, wenn Simunic oder der kroatische Verband auf diesen Umstand hingewiesen hätten, in Verbindung mit einer umfänglichen Entschuldigung? Weshalb gibt Simunic später zum Besten, dass er das schon immer mal machen wollte und sagt auch noch, dass es ihm völlig egal ist, ob er dafür bestraft werden kann? Er hätte doch das "Missverständnis" bezüglich seiner Intention ausräumen können.

Ich habe mal versucht, die Reaktion des Publikums im Stadion festzustellen und dabei folgendes Video gefunden:

http://www.youtube.com/watch?v=QL4du3XRil0

Mich würde mal interessieren, was die dort so sagen.
« Letzte Änderung: 17.Dezember 2013, 16:36:15 von Konni »
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Stefan von Undzu

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #51 am: 17.Dezember 2013, 16:35:59 »

Richtig. Es ist ja nicht so, dass Simunic das danach nicht hätte klarstellen können...
« Letzte Änderung: 17.Dezember 2013, 16:38:18 von Heidelberg »
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Herr_Rossi

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #52 am: 17.Dezember 2013, 16:57:34 »

@Konni: Richtig, darum geht es. Es gibt für die FIFA (und viele andere) nur diesen einen möglichen Bezug: Faschismus. Da geht mir die Hutschnur hoch. Und dann auch noch auf 10 (!!!) Spiele Sperre zu entscheiden, ist für mich persönlich ein Skandal.

Der kroatische Verband hat für mich eine gravierende Mitschuld, weil er, als bekannt wurde dass die FIFA ermittelt, absolut nichts unternommen hat. Man hätte unter Umständen dem Ganzen viel Wind aus den Segeln nehmen können, indem man Simunic symbolisch (z. B. mit einer hohen Geldstrafe) bestraft - ob es etwas geholfen hätte weiß ich nicht. Aber es wäre einen Versuch wert gewesen. Als die FIFA das Ganze selbst in die Hand genommen hat, war klar dass eine Strafe folgt. Aber das schlägt dem Fass den Boden aus.

Zum Youtube-Video:
Bevor Joe loslegt, hört man: "U Boj! U Boj! Za Narod Svoj!" - "In den Kampf! In den Kampf! Fürs Volk!"
Und das hat absolut NULL Bezug zum 2. Weltkrieg, Faschismus, Unabhängigkeitskrieg in den 90ern...
Der zugehörige englischsprachige Wikipedia-Eintrag: http://en.wikipedia.org/wiki/U_boj,_u_boj

@Heidelberg: Da bist Du falsch informiert. Er hat sinngemäss im Interview danach in den Katakomben gesagt dass diejenigen, die ihm daraus einen Strick drehen wollen absolut keine Ahnung von kroatischer Geschichte hätten.
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Stefan von Undzu

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #53 am: 17.Dezember 2013, 17:06:07 »

Klassisches Eigentor von Simunic, würde ich sagen:

http://www.dasbiber.at/content/%E2%80%9Eza-dom-spremni%E2%80%9C
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elber_makaay

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #54 am: 17.Dezember 2013, 17:45:46 »

Zitat
Ustascha Parolen von Leuten, die zur Zeit des Jugoslawienkriegs auf der anderen Seite der Welt gelebt haben, kann man m.M.n auch nur schwer ernst nehmen.

Das ist der einzige Teil, den ich aus Deinem Beitrag kommentieren möchte, stellvertretend für den Rest: Guck mal bitte nach, wie alt Simunic war, als der Krieg ausbrach. Und wenn das dann ein Vorwurf sein soll, dann bin ich damit überfordert.

Das war um Gottes willen NICHT als Vorwurf gemeint, weiß gar nicht wie man das als Vorwurf interprätieren könnte.

Ich meine damit, dass Simunic wenn wir uns ehrlich sind, keine Ahnung hat, wovon er da redet. Er hat die Schrecken des Jug.krieg und seine Folgen nicht miterlebt, a) weil er in Australien aufgewachsen ist b) weil er damals fast noch ein Kind war. Nach der Aktion meinte er: "Ich wollte das immer schon einmal machen." Das geht mir alles in Richtung: 13-Jähriger malt ein Hakenkreuz an die Wand um tough rüberzukommen. Das wollte ich damit sagen.
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Uwe

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #55 am: 16.Januar 2014, 14:26:07 »

Die FIFA hat Dr. "Phantomtor" Brych als WM-Schiedsrichter aus Dtl. nominiert. (Kicker.de- Artikel)

Jürgen K. nutzt die Spielpause der MLS für ein 12-tägiges Trainingslager seines US-Teams in Brasilien (Video Kicker.de).

Die USA spielen in der Vorrunde in Natal (vs. Ghana), Manaus (vs. Portugal) und Recife (vs. Dtl.) und sind damit von ihrem Teamquartier in Sao Paulo die Vielflieger der WM (14.200 km) (Stern-Artikel)
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Ensimismado

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #56 am: 28.März 2014, 20:26:55 »

Hach ja, die Fifa mal wieder:

Peinliche Panne der FIFA: Der Name für das Maskottchen für die WM 2014 sorgt im Gastgeberland Brasilien für Lacher.

Der Name des lustigen Gürteltiers "Fuleco" setzt sich aus den portugiesischen Wörtern für Fußball" (futebol) und "Ökologie" (ecologia) zusammen.

"Fuleco" heißt in der brasilianischen Umgangssprache allerdings "Anus" und wird dort verwendet wie das deutsche "Arsch".

Dabei hätte es die FIFA bei der Namensgebung auch so einfach haben können: Das Gürteltier heißt im Volksmund nämlich "Tatu Bola". Denn das Gürteltier (tatu) rollt sich wie ein Ball (bola) zusammen, sobald es Gefahr wittert.

Quelle: sport1.de
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Konni

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #57 am: 28.März 2014, 20:45:22 »

Aber sonderlich verbreitet ist das nicht. Meine Freundin kannte es gar nicht. Für Arsch verwendet mensch im brasilianischen Slang eher cu (ku bzw ko gesprochen). Über den Namen des Maskottchens haben übrigens die Brasilianer selbst abgestimmt, also der FIFA diese "Panne" anzuhängen ist schon, nunja, gewagt.

EDIT: Ich habe nochmal in urban dictionaries nachgeschaut und nur einen Eintrag zu "fuleco" gefunden. Der sagt auch das aus, was in vielen deutschsprachigen Nachrichten derzeit so weiterverbreitet wird, stammt allerdings vom 28.11.2012. 2 Tage vorher wurde der Name des Maskottchens bekanntgegeben. Zufall? Ich calle erstmal unter Vorbehalt bullshit auf die deutschen Medien. Da hat vermutlich wieder jemand nicht ordentlich recherchiert und alle anderen "seriösen" Journalisten, deren Produkte wir doch bitte alle für Geld kaufen sollen, kopieren den Quark weiter. Habe jetzt erstmal ein paar weitere Brasilianer gefragt, ob die mit dem Begriff etwas anfangen können.
« Letzte Änderung: 28.März 2014, 20:52:56 von Konni »
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Ensimismado

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #58 am: 28.März 2014, 20:47:56 »

Oh ok, gut zu Wissen. Danke für die Aufklärung diesbezüglich. Kann das ein regionaler Dialekt sein?
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Konni

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Re: WM 2014 in Brasilien
« Antwort #59 am: 28.März 2014, 20:50:54 »

Siehe Edit vom letzten Post, ich halte das (erstmal unter Vorbehalt) für eine "journalistische Meisterleistung". Kann aber natürlich trotzdem auch ein regionaler Dialekt aus irgendeiner Stadt sein. In Brasilien verstehen sich die Menschen aus dem Norden und aus dem Süden untereinander fast gar nicht. Ich wüsste jetzt auch nicht, was die Österreicher oder Bayern für Schimpfwörter für diverse Körperteile haben.
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