Mich würde das auch interessieren. Wenn es nur um die Methoden geht dann kann ich Kritik absolut nachvollziehen. "Angeblicher" Umweltschutzverein klingt aber, als ob sie eigentlich andere Interessen und Ziele verfolgen würden, und nicht am Umweltschutz interessiert wären, wodrauf bezieht ihr euch denn?
In meinen Augen geht es denen weniger um den Umweltschutz, für den sie sich natürlich auch einsetzen. Aber vor allem geht es um Profilierung und dass man selbst im Mittelpunkt steht. Zu oft heißt es nicht, Greenpeace habe gegen Walfang oder Klimakiller protestiert, sondern Greenpeace habe demonstriert. Der Umweltschutz ist Mittel zum Zweck um selbst als Organisation im Mittelpunkt zu stehen (und damit für Werbung und somit Einnahmen durch Sponsoren attraktiv zu werden). Aber das ist meine Ansicht, die muss niemand teilen.
Wie soll mensch denn in deinen Augen für Umweltschutz demonstrieren, ohne im Mittelpunkt zu stehen? Jeder Mensch autonom für sich? Na das ist bestimmt sehr effektiv. Klar geht es auch immer ein bisschen um Profilierung und natürlich sind auch Werbeeinnahmen wichtig, aber solange diese nicht für hohe Löhne von Funktionären, eigenartige Projekte ausgegeben oder sonst wie verschendet werden, ist es doch kein Problem. Umweltschutz hat nunmal im Kapitalismus (eigentlich in keiner Wirtschaftsform) keine natürliche Lobby, diese muss geschaffen und finanziert werden, da kann doch niemand einen Vorwurf draus stricken.
PETA sehe ich wiederum kritisch. Die haben sich Provokation auf die Fahnen geschrieben und sind mir zu militant. Greenpeace wirft Menschen, die nicht so leben, wie sie wollen, in der Regel nicht unmoralisches Verhalten vor. Peta spricht vom Holocaust auf dem Teller, wenn Fleisch drauf liegt. Klar werden Tiere, analog zur Shoa, industriell getötet, ob das nun auf einer Stufe zu Menschen stehen muss, muss jeder für sich beurteilen. Der Unterschied ist aber, dass die Tiere nicht aus purem Hass und verblendeter Ideologie getötet werden, sondern um sie zu verzehren. Ein Mechanismus, der auch im Tierreich untereinander üblich ist. Dazu kommt, dass es auch einfach reicht, vom Massenmord an Tieren zu sprechen, das muss nicht noch durch ein Wort wie "Holocaust" intensiviert werden. Dazu kommt, dass Peta selbst Millionen von Tieren in ihren Tierheimen tötet, solange die keine artgerechten Lebensbedinungen haben. Das waren immerhin schon über 5mio Katzen und in etwa 2mio Hunde.
Greenpeace verhält sich aber völlig anders. Die inszenieren ihren Protest öffentlichkeitswirksam (und alles andere wäre ja kein Protest), aber nicht populistisch. Da werden Plakate entrollte, die keinen Menschen stören. Die "Störer" lassen sich friedlich und ruhig abführen. Die beschädigen ja nichtmal Eigentum. Vielen ist Greenpeace viel zu zaghaft. Das ist konservativer Protest, vergleichbar mit den Stuttgart 21-Herrschaften im Park.