Ich finde es ja immer wieder stark, dass wir uns hier nicht zu schade sind uns selbst für die grössten Experten zu halten und ganz einfach davon ausgehen, dass die "kleinen" Nationen, ja alle nur nach Bekanntheit voten und sowieso keine Ahnung von Fussball haben. Als ob der Nationalspieler einer Karibikinsel keinen Fernseher hat um CL zu gucken. Gerade in Süd- / Mittelamerika ist CL wohl von mehr Leuten zu empfangen als in Deutschland, da im normalen Kabel immer mindestens 3 Spiele gleichzeitig übertragen werden.
Die wenigsten von uns werden wohl alle Spiele von Neuer, Messi und Ronaldo gesehen haben.
Wenn man sich die Stimmen so anschaut würde ich mich da ehr über Vetternwirtschaft in den europäischen Ligen aufregen:
http://www.transfermarkt.de/mascherano-vor-neuer-wer-bei-der-weltfussballerwahl-wie-wahlte/view/news/184568
Dabei sieht man echt gut die Zusammenhänge. Deswegen hat die Wahl eigentlich auch kaum wert, man muss sich nur mal anschauen, wer wen (wahrscheinlich) warum gewählt hat.
Da haben wir Schweini, der nur Landsmänner wählt. Ebenso Löw.
Da haben wir Kovac der als kroatischer Nationaltrainer wegen seiner Verbundenheit und langen Jahre in Deutschland ebenfalls nur Deutsche wählt
Da haben wir Bravo und Neymar, die als einzige Spielführer "größerer" Nationen Messi auf die Eins wählen. Ihren Mitspieler.
Da haben wir Casillas, der mit Ronaldo und Ramos zwei Teamkollegen auf die ersten beiden Plätze wählt.
Da haben wir Aubameyang, der jedes Wochenende Neuers Leistungen bewundern darf, ihn aber nicht gewählt hat. Auch keinen anderen Deutschen. Eventuell wurde ihm ja schon der unbegrenzte Hass auf Bayern des BVB eingeimpft.
Es ist also wirklich in vielen Fällen keine Wahl, die rein nach sportlichen Kriterien geht, sondern wird auch stark durch persönliche Vergangenheit, Clubzugehörigkeit, Sympathien und mediale Präsenz der Trainer, Kapitäne und Nominierten beeinflusst. Das ist zumindest meine Hypothese.
Eine rein objektive Wahl anhand von Statistiken kann es auch nicht geben, da man schwer alle Positionen und deren Aufgaben in Zahlen und Daten ummünzen kann, da sich ja alleine die Aufgaben und Anforderungen einer Position bei verschiedenen Trainern deutlich unterscheiden können. Es wird also immer Grund zur Aufregung und die Rufe nach Schiebung geben, solange es eine solche Wahl gibt.
Btw: Die Diskussion keimt heuer ja nur dadurch auf, dass Neuer als Torhüter betroffen war. Der kann aber einen weiteren Preis für seine Position erhalten, was anderen Spielern nicht zuteil werden kann. Darum könnte man vielleicht zur Weltfussballerwahl nur Feldspieler zulassen.