Schwalben gehören ja mittlerweile zum guten Decision-Making schon fast dazu...
Ich bin kein Profi-Fußballer, aber in den niedrigen Ligen, in denen ich verkehrt habe, haben die Schiedsrichter gar nicht erst gepfiffen, wenn ich nicht gefallen bin. Ich erinnere mich an eine Szene, da war ich 30 Meter vom Tor entfernt, habe einen Ball in den Lauf bekommen und war auf gleicher Höhe mit zwei Verteidigern, einer rechts und einer links von mir. Der von rechts hat mir das Knie so hart unter die rechte Arschbacke gedroschen, dass mein Bein für ein paar Sekunden taub war und der von links hat sich an mein Trikot gehangen und sich von mir zehn Meter über den Rasen schleifen lassen. Ich habe noch versucht, den Ball irgendwie zu halten und auf das Tor zu bringen, habe ihn mir dann aber zu weit vorgelegt und ihn gegen den heranstürmenden Torwart verloren. Der Schiedsrichter hat die ganze Zeit nicht gepfiffen. Er stand einfach nur da und hat zugeschaut.
Ich habe den Eindruck, dass es im Profi-Sport nicht so krass, aber ähnlich ist. Die Spieler werden ja praktisch dazu konditioniert, sich hinfallen zu lassen. Das ist wie ein stilles Zeichen an den Schiedsrichter, dass er jetzt überlegen sollte, zu pfeifen. Ich verfolge hauptsächlich die Bundesliga, daher bringe ich jetzt mal als Beispiel Ribéry. Bei dem sehe ich oft Spiele, in denen er meiner Auffassung nach hart angegangen wird. Die Verteidiger lassen ihn immer wieder her, der Schiedsrichter pfeift aber nicht ab. Ich kann gut verstehen, dass er sich dann irgendwann mal hinfallen lässt. Was hat er denn sonst für eine Möglichkeit? Ich empfinde das bei Spielern dann nicht gleich als Unsportlichkeit, sondern eher als Verdeutlichung, dass hier ein Foulspiel vorlag.