Bei mir gab es heute gleich mehrmals (endlich mal wieder!) Jubelschreie zu hören.
Habe einen Spielstand mit Stoke begonnen, bin aber schwach geworden als mein Herzensverein in Schwierigkeiten steckte und Ende März '14 einen neuen Trainer suchte. Man hatte sich schon in der Gruppenphase aus der CL verabschiedet und rutschte so in die Europa League, während man in der Bundesliga in der unteren Tabellenhäfte festsaß und nach hinten gucken musste. Farfan wurde bereits im Sommer an PSG verkauft (Ersatz wurde nicht verpfichtet) und mit Höwedes und Huntelaar fehlten zwei Schlüsselspieler langzeitverletzt.
Einen Tag nach meiner Vertragsunterzeichung stand auch schon das erste Spiel an. EL-Achtelfinale in Bordeaux, nachdem man das Hinspiel in der heimischen Arena mit 0:2 verloren hatte. Die Moral der Jungs war durch die Bank im Keller und groß vorbereiten konnte ich mich und das Team auch nicht. Zwei Kopfballtore nach Standardsituationen (Matip) und ein Distantzschuss aus über 30 Metern (Draxler) sorgten fürs Weiterkommen. Ein Einstand nach Maß, auch wenn spielerisch natürlich noch viel zu verbessern war.
Nachdem man im Viertelfinale Rubin Kazan recht problemlos ausschalten konnte, wartete in der Runde der letzten Vier Galatasaray Istanbul, gegen die man im Vorjahr noch im CL-Achtelfinale den Kürzeren gezogen hat. Das Hinspiel zu Hause war das bisher beste Spiel unter meiner Leitung. Schöne Kombinationen und etliche Großchancen, ohne selbst viel zuzulassen. Die Istanbuler waren mit dem 3:0 Entstand noch gut bedient. Da es jetzt auch in der Liga besser lief, fuhr man mit viel Selbstvertrauen zum Rückspiel in die türkische Metrople. Das hielt aber nur bis zum 1:0 für die Gastgeber. Danach ließ das Team sich von der Atmosphäre beeindrucken, kam kaum noch zu eigenen Torchancen und spielte sehr nervös. Spätestens nach dem 3:0 von Sneijder habe ich nicht mehr ans Weiterkommen geglaubt, bis in der zweiten Minute der Nachspielzeit endlich einer der vielen Distanzschüsse von Christian Clemens im Netz landete.
Auf nach Turin also, wo im Finale mit Swansea City ein sehr interessanter Gegner wartete. Klaas-Jan Huntelaar war endlich wieder fit und konnte voll mitwirken, auch wenn er in diesem Finale letztendlich keinen besonders guten Eindruck hinterließ. Swansea ging durch ihren Toptorjäger Bony früh in Führung und meine sonst so zuverlässige Innenverteidigung (Papa-Matip) fing an zu schwimmen. Wie passend, dass ausgerechnet diese Beiden das Spiel noch vor dem Pausenpfiff drehen konnten. Jungstar Avdijaj setzte kurz vor dem Ende den Schlusspunkt in einem richtig guten Fußballspiel.
Nach 1997 mal wieder ein internationaler Titel für Schalke, auch wenn die EL nicht mehr den Stellenwert des damaligen UEFA-Cups hat.
Sowas geht dann natürlich auch runter wie Öl:
Freue mich schon auf die neue Saison und hoffe, dass ich das Team wieder in die CL führen kann.