Für Neulinge hat das Spiel sicherlich eine gehörige Portion Spieltiefe, jedoch dürfte es für die routinierten Spieler, die schon einige Jahre dabei sind, nicht mehr so schwer werden, eine vernünftige Taktik zu erstellen.
Auch wenns noch so oft mit noch so vielen Accounts wiederholt wird: Es stimmt noch immer nicht, dass der TC (oder jetzt das neue System) fertige Taktiken liefert, und Entscheidungen nimmt es einem auch nicht ab. Es gab nicht grundlos erst im letzten Jahr wieder einen laaaaaaaangen quasi-offiziellen Leitfaden. Statt "unendlich" vielen Taktiken gibt es jetzt halt nur mehr ein paar Millionen (in unterschiedlichen Reglerkombinationen gedacht). Die Schwierigkeit für Neulinge (und routinierte Spieler, dazu gleich mehr) war, rückwärts aus Matchaction herauszulesen, was die abstrakteren Regler in Kombination eigentlich so machten, was sie also in etwa angewiesen hatten. Eigentlich ziemlich absurd.
Der TC oder das neue System erfordern ein Umdenken. Es geht um Taktik, Fußballkonzepte und Entscheidungen (im Spiel, vor dem Spiel), nicht darum, herauszufinden, was welcher Regler jetzt eigentlich genau macht. Wer das mochte, darf den Verlust gerne beklagen. Ein wenig Microkontrolle geht auch verloren (auch wenn einiges davon eingebildet sein mag). Ich sage da aber gerne wieder, dass jeder, der einen (auch den hiesigen sehr gut geschriebenen) Fanleitfaden benutzt hat, auch Fehlinformationen bekommen hat. Kaum jemand, wenn überhaupt, hat die hinterfragt, auch langjährige Spieler nicht. Das ist die Usability-Geschichte, und die war erwiesenermaßen furchtbar. Nicht, weil es Microregler gab. Sondern wie sie aufgebaut waren: einzeln betrachtet teilweise schon mehr als abstrakt (Mentalität, im offiziellen Forum gibts einen echten Thread-Klassiker dazu, bei dem es langjährigen Spielern wie Schuppen von den Augen fiel, als wwfan seine Beobachtungen Preis gab - um dann doch teilweise wieder vom Engine-Coder zurückgepfiffen zu werden). Im Verbund wie Kombinationsrätsel. Wie ein Minispiel im Managerspiel. Esotherisch ist noch nett ausgedrückt. Manchem gefiel das Rätselraten, und der kann das gerne beklagen.
Bislang musste niemand loslassen. Jetzt kommt der Zwang. Da wird's schon ein paar Kollateralschäden und Berührungsängste geben, und SI müssen das Ganze offenbar wesentlich besser dokumnetieren (schiebens aber anscheinend wieder auf die Community). Verlust von eingebildeter und echter Microcontrolle? Ja. Nur ist die Einsteigergeschichte echter Quark von Leuten, die sich in all den Jahren nie ernsthaft mit was anderem als Reglern befasst haben können, und dass muss ich noch mal ganz deutlich sagen. So sah ich schon den Creator anfangs nämlich auch. Wie viel Quark das ist, sagt alleine ein Blick in die bisweilen brillanten Diskussionen im offiziellen Taktikforum, die es so früher nie gab. Oder die Probleme, die nicht wenige Spieler im letzten Jahr hatten, oder die Anfragen, was denn einige Konzepte jetzt genau abbilden sollen und tun (Philosophie, jetzt anders genannt). Die wichtigen Duties.
Bitte beklagt den Verlust der Regler, wenn ihr wollt. Aber wer sich ernsthaft mit dem alten TC beschäftigt hat, hat schon damals erkannt, dass er die Spieltiefe eigentlich sogar vergrößerte, weil man so viele Regler gar nicht micromanagen und speichern konnte, um alle seine Möglichkeiten zu haben. Klar, alles ging nicht. Der alte TC war mechanisch gesehen reine Kosmetik, die Engine fragte ausschließlich Reglerkombinationen ab. Das neue System ist Bestandteil des Codes, der jetzt auch Rollen und andere Konzepte erfasst und abfragt. Egal, was es ist: Es ist kein reines Einsteigertool, bei dem sich jemand zu Tode langweilen müsste -- ich gehe jetzt vom TC aus, und der war wie erwähnt sogar weniger flexibel. Es sei denn, er hatte vorher tausende von Reglerkombinationen gespeichert, clevere Ideen in Reglersprech übersetzt, die er alle zur Hand hatte, wenn er sie brauchte. Und zwar
richtig übersetzt. Dass es mit der Übersetzung Probleme gab, dass da einiges "lost in translation" ging, siehe oben.