Ich weiß nicht, welcher Weg nun wirklich der richtige ist. Die Fakten sprechen eine eindeutige Sprache: eine zweite Welle droht, kann aber verhältnismäßig leicht aufgehalten werden, wenn sich alle an die inzwischen gängigen und etablierten Regeln halten. Keine Schließung von Restaurant, keine Schließung von Malls. Wenn die Coronamüdigkeit aber weiter um sich greift und aus einem irrigen Impuls heraus, jeder Orbigkeit falsche Absichten zu unterstellen, wird es an der Diskussion um einen zweiten Lockdown keinen Weg vorbei geben. Klar ist, dass ein solcher Fall, so er eintritt, ein immense Insolvenzwelle hervorrufen würde. Das ist eine extrem schwierige Ausgangsposition für die Entscheidung. Was mir allerdings Hoffnung macht: einer aktuellen Umfrage zufolge befolgen 8/10 Jugendlichen/jungen Erwachsenen (bis 29 Jahren) und 9/10 älteren die Coronaregeln. Man weiß inzwischen auch, dass ein allgemeiner Lockdown nicht nötig sein muss. Man kann viel gezielter umgehen mit lokalen Ausbrüchen. Ein möglicher Lockdown wäre auch deutlich kürzer. Und es gibt inzwischen zwei Therapieoptionen, um Corona symptomatisch, wenn auch nicht kurativ, zu behandeln. Impfstoffe treten gerade in Phase III ein.