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Autor Thema: Ein Nobody ganz klein  (Gelesen 9173 mal)

asbo_drinker

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Ein Nobody ganz klein
« am: 11.August 2013, 15:23:09 »

Es war Anfang Mai. Chelsea und Man United kämpften gerade um die Meisterschaft. Ein mickriges Pünktchen hatten die Neureichen aus West-London Vorsprung auf Sir Alex’ Mannen. Im Fernduell sollte nun, am letzten Spieltag, ein Sieger ermittelt werden. United zuhause gegen die Rüppeln aus Stoke, während Chelsea gegen Fastabsteiger Wigan ebenfalls ein Heimspiel hatte. Also beschlossen ein paar Freunde und ich eine weitere Tour ins Königreich zu planen um für ein paar Tage britisches Lebensgefühl einzuatmen. Was im wesentlich wie folgt aussah: fettiges Frühstück um 9, die ersten Pints um halbzehn. In den Mittags- und Nachmittagsstunden ein, eventuell zwei Matchbesuche garniert mit fettigen Burgern und Bier und anschließend bis zur Besinnungslosigkeit Betrinken in diversen Pubs.

Wie zu erwarten, waren die letzten Heimspiele der Saison von beiden Teams, United als auch Chelsea, bereits seit Wochen ausverkauft. So musste das Abstiegsduell Sheffield Wednesday-Crystal Palace herhalten. Fußballerisch kein Duell bei dem man mit der Zunge schnalzt, auf Grund der Tabellensituation aber höchst brisant. Wednesday, auf einem Abstiegsrang, 2 Punkte hinter Palace, auf einem Nicht-Abstiegsrang. Letzter Spieltag.

Am Morgen des Spiels stiegen wir aus dem Flieger in Sheffield um prompt zum Hillsborough zu düsen, dem Stadion, welches 1989 traurige Berühmtheit erlangte. Dem zweifelnden Blick des Taxifahrers hätten wir bereits etwas ahnen müssen, in unserer vorfreudigen Heiterkeit und euphorisiert durch die ersten paar Dosenbier des Tages, erfuhren wir erst durch Müllmänner am Stadion, dass das Spiel bereits eine Woche her war. Wednesday stieg mit einem 2-2 ab und wir standen nun ohne Plan irgendwo in Yorkshire. Nach weiterer Flüssignahrung fällten wir den Entschluss weiter nach Birmingham zu reisen, wo am Folgetag zwei Premier-League-Partien am Programm stünden. Für eine sollten wir doch Karten erhaschen. Doch es kam ganz anders…

Im Suff kletterten wir in den falschen Zug und kamen erst wenige Kilometer vor der Küste darauf. Schließlich landeten wir in einem verschlafenen Nest namens Lincoln, irgendwo im Dreieck zwischen Sheffield, Nottingham und der Küste. Da wir nun aber hier waren, betrunken und schlaftrunken, und zufälligerweise am selben Nachmittag hier auch noch Fußball zu sehen war, beschlossen wir zu bleiben. Als ausländische Scouts getarnt, wurden uns gratis VIP-Plätze zugewiesen, wodurch ich in der Halbzeitpause großkotzig das Geschehen der ersten 45 Minuten lautstark analysierte, immerhin war ich einst Coach von Hellas Verona! Markant stellte ich fest, „dass solch ein Grottenkick nur torlos enden könne“. Weitere 45 Minuten später prangte immer noch ein 0-0 auf der Anzeigetafel, als mich ein Mann am Arm packte und meinte ich solle mitkommen. Ich dachte unsere Scout-Masche sei nun aufgeflogen. Der Greis zerrte mich in ein abgelegenes Kämmerlein. Zuerst sollte ich mich vorstellen, doch während meiner ausführlichen Beschreibung meiner Person, die sich auf Grund meines Alkoholpegels und meines Narzissmus etwas zu sehr im Detail verirrte, unterbrach er mich, meinte sein Name sei Robert Dorrian, irgendein Businessman, dem der Laden hier gehöre – oder so ähnlich. In wenigen Sätzen sollte ich ihm meine Ansichten zum Fußballspiel schildern, wobei ich irgendetwas über Ballbesitz, Passspiel und Ballmitnahme, Schnelligkeit, Pressing, Jugendarbeit und Geduld stammelte. Danach kritzelte er ein paar Wörter und wenig Zahlen auf ein Stück Papier und schob es mir rüber. Nach einem kurzen „I think this should be enough“ seinerseits, setzte ich mein Autogramm auf die gepunktete Linie.

asbo_drinker

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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #1 am: 12.August 2013, 11:03:49 »

Sonntagabend landete unsere Maschine in Rom. Mit meinem groben Schlafdefizit und komplett restalkoholisiert graute mir bereits vor dem morgigen Arbeitstag. Nachdem mich Marengo bei Hellas geschasst hatte, kehrte ich dem Profifußball den Rücken. Eine Zeit lang ließ ich es mir von meinen Ersparnissen gut gehen, danach kehrte ich in meinen früheren Brotberuf als Staplerfahrer zurück. Hey, keine Scherze! Die Frau für’s Leben hatte ich nach wie vor nicht gefunden, vielleicht liegt das aber auch an meinem Job…So ging mein ganzes Geld weiterhin für Alkohol, Fußball und leichte Mädchen drauf.

Schließlich bemerkte ich erst Dienstagabend beim Kofferauspacken die zerknüllte Kopie meines unterschriebenen Schriftstückes – meines neuen Vertrages beim Lincoln City Football Club. Prompt telefonierte ich mit Giuseppe, meinem Vorarbeiter. Er könne mich kreuzweise, der fette Sack! Und übrigens: seine Frau und ich, zwinker, zwinker. Cornutto! Nur vier Tage nachdem wir völlig planlos aus dem Zug in Lincoln stolperten, war ich erneut hier, nach wie vor planlos, aber immerhin nüchtern, ausgeschlafen und mit einem fetten Gehaltsscheck in der Tasche.

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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #2 am: 12.August 2013, 11:07:14 »

Nette Geschichte, bin gespannt, wie es weiter geht.  :)
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If you think the first 125 years were good...
...we were just warming up!


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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #3 am: 12.August 2013, 11:11:33 »

Jo, der Einstieg gefällt. Ich mag italienische Flüche :D
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asbo_drinker

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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #4 am: 13.August 2013, 13:17:50 »

Bereits zwei Monate vor Saisonstart verlegte ich meinen Lebensmittelpunkt nach Lincolnshire. Und unterm Strich konnte ich schnell sagen, es war merda! Die Frauen waren dick und hatten Pickeln im Gesicht, Nachtleben war bis auf die Dorfnutte Stacey, die sich bis 11pm die Beine krumm stand und wie der Rest fett und pickelig war, keines vorhanden, meine Wohnung war ein dunkles Loch, das Sincil Bank, meine neue Heimstätte, ein in die Jahre gekommenes Ersatzteillager, ein Stadion an dem immer mal etwas dazugeschraubt wurde, eingebettet zwischen Sincil River und Witham River, nebst dem Bahnhof. Und das alles für 5000 Euro im Monat.

Mr Dorrian war ob meines italienischen Akzents begeistert und fühlte einen Hauch von Fabio Capello im Anflug auf Lincoln. Riva, Del Pierro, Maldini. Wenn der alte Sack noch könnte, hätte er bei seinen Lobreden auf den calcio garantiert ein Tröpfchen in der Hose. Der triste Alltag holte unseren Dorian Gray aber alsbald wieder ein als er mir den Ist-Zustand unseres Vereines schilderte. Geld sei ein klein wenig vorhanden (umgerechnet rund 350.000 Euro), für Transfers stünde mir aber nur ein Bruchteil davon zur Verfügung, etwa 60.000. Ähnlich viel durfte monatlich für Gehälter spendiert werden, wobei nicht nur „Spieler, Trainer und Medizinmänner, sondern auch administrative Vereinsangestellt wie Mrs Hoover und Miss Carpenter bezahlt werden müssen“ und machte dabei eine Geste Richtung Sekretariat, wo mich ein molliges Mädchen - natürlich mit Pickelvisage - verliebt angrinste. Was meinte der Alte mit Medizinmann?

Mitte Juni, zwei Wochen vor Beginn der pre season, folgte das erste Treffen meines Betreuerstabes. Was für Pfosten! Der Physio berichtete mir von innovativen Aufwärmmethoden in Warmwasserbecken. Der Jugendtrainer erläuterte mir der Trend zu kleinen, passsicheren Spielern sei Hokusbokus, nichts ginge über gepflegte sliding tacklings und hohe Zuspiele. Und einer meiner Assistenztrainer ergänzte, dass hohe Zuspiele nicht zwangsweise erfolgversprechend sind – ja, nicht schlecht weiter… - wie müssen überdies auch hart gespielt werden. Das reichte mir von den drei Quacksalbern. Nur Tage später konnte ich mit John Mourtough und Kevin Paxton zwei Fachmänner in den Bereichten Technik, Taktik und Fitness für unser Team gewinnen. Gemeinsam gingen wir die Kaderliste durch und diskutierten über etwaige Neuverpflichtungen.

Keeper
Paul Musselwhite
188cm, 86kg, 41 J., 1.500 Euro
Wird hoffentlich keine Minute mehr spielen, bildet sich als Tormanntrainer ein, seinen Kadaver in
Szene setzen zu müssen.


Joe Anyon
188cm, 78kg, 23 J., 18.000 Euro
Die etatmäßige Nummer 1, wenn er sich gegen eine Neuverpflichtung durchsetzen kann.


Defender
Paul Green
RLIV, 173cm, 65kg, 23J., 18.000 Euro
Allrounder in der Abwehr, aber nur back-up.

Cian Hughton
RLV, 173cm, 66kg, 21 J., 18.000 Euro, Irland
Als rechter Tackle gesetzt.

Joe Anderson
LV, 183cm, 78kg, 20 J., 30.000 Euro
Schwächer als Clapham, ihm gehört aber die Zukunft.

Jamie Clapham
LV, LM, 176cm, 69kg, 34 J., 6.000 Euro
Der Methusalem. Premier League-Erfahrung für Birmingham und Ipswich. Nur leider bereits 10 Jahre her.

Adam Watts
IV, 188cm, 79kg, 22 J., 20.000 Euro
Ein Typ aus Titan oder Eisen, da sind wir noch nicht dahintergekommen. Hölzerner Fußballer. Spielt für mich keine Rolle.

Moses Swaibu
IV, DM, 188cm, 75 kg, 21 J., 16.000 Euro
Spielstarker Abwehrmann, in der Innenverteidigung gesetzt.

Kern Miller
IV, 178cm, 70kg, 18 J., 9.000 Euro
Hat sich irrtümlich in der Fußballabteilung gemeldet. Wollte eigentlich zum Synchronschwimmen.


Midfielder
Clark Keltie
ZM, 183cm, 79kg, 26 J., 20.000 Euro
Gutes Passspiel. Das reicht für einen Stammplatz.

Adifane Noussoura
DM, 183cm, 70kg, 17 J., 6.000 Euro, Mayotte
Wollte Rugby-Spieler werden, deswegen seine hervorragenden Tackling-Qualitäten. Wusste bis vorgestern leider nicht, dass er den Ball wenigstens ab und zu berühren sollte.

Scott Kerr
ZM, 176cm, 67kg, 28 J., 16.000 Euro
Noch besserer Rugby-Spieler als Nousourra. Kann überdies 24-mal jonglieren!

Josh O'Keefe
ZM, 191cm, 78kg, 21 J., 24.000 Euro, Irland
Großgewachsene Grinsekatze. Rotationsspieler.

Mustapha Carayol
RLM, 178cm, 72kg, 20 J., 18.000 Euro
Läuft die 100 Meter laut eigenen Angaben in 8,67 Sekunden. Mit Ball benötigt er dafür 1 Minute und 8 Sekunden.

Sam Turner
RM, 182cm, 76kg, 16 J., 20.000 Euro
Das größte Talent im Verein! Wird auf jeden Fall gehalten und soll so oft wie möglich spielen.

Albert Jarrett
LM, 181cm, 71kg, 25 J., 16.000 Euro
Benötigt für die 100 Meter mit Ball nur 47 Sekunden. Reicht leider trotzdem nicht.


Striker
Gavin McCallum
RLM, ST, 176cm, 77kg, 22 J., 24.000 Euro, Kanada
Kann von allem etwas, aber nichts wirklich gut. Darf auf der Bank Platz nehmen.

Drewe Broughton
ST, 191cm, 77kg, 31J., 4.500 Euro
Lange, hohe Bälle, genau sein Spiel.

Delroy Facey
ST, 183cm, 81kg, 30 J., 12.000 Euro, Grenada
Kleines, dickes Facey. Eine Mischung aus Gerd Müller und Ailton mit der Torquote von Per Mertesacker.

Ben Hutchsinson
ST, 181cm, 79kg, 22 J., 35.000 Euro, geliehen von celtic Glasgow
Noch der vielversprechendste Angreifer im Kader.

Andrew Hutchinson
ST, 178cm, 67kg, 18 J., 35.000 Euro
Vorbild Emile Heskey, mag Musik von Justin Biber.

Nathan Adams
ST, 176cm, 69kg, 18 J., 12.000 Euro   
Lieblingsfilm: Dracula. Benötigt dringend eine Zahnprothese. Vorher kommt er nicht zum Einsatz.

Alles in allem werden wir auf sämtlichen Positionen nach Verstärkungen Ausschau halten. Hilft ja doch nichts!

Zitat
Vorbereitsungskalender
Thu 08.07., 19.45 West Brom H
Sat 10.07., 15.00 Tottenham H
Wed14.07., 19.45 Everton H
Sat 17.07., 15.00 Lincoln U18 A
Wed 21.07., 19.45 Sheffield Wednesday H
Sun 24.07., 15.00 Sheffield United H
Wed 28.07., 19.45 Gainsborough A
Sat 31.07., 15.00 Grantham A
Sat 07.08., 15.00 1. Sptg. Port Vale A
« Letzte Änderung: 09.September 2013, 10:20:54 von asbo_drinker »
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asbo_drinker

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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #5 am: 20.September 2013, 11:57:29 »

Andere Kaliber und wie wir dort hingelangen - oder auch nicht

Die Wochen verstrichen. Die Eindrücke der ersten Trainings deckten sich mit meinen Erwartungen: Glanzfußball werden wir wohl keinen bieten können. Aber viel Herz. Viel, viel Herz. Zur Unterstützung nahmen wir mit Paul Mortimer einen Taktikfuchs für Einkommensschwache, also genau unsere Kragenweite, unter Vertrag. Gemeinsam kamen wir zum Entschluss im klassisch britischem 4-4-2 aufzulaufen, mit zwei flachen Viererketten, flinken Flügelspielern und zwei altbackenen Strafraumstürmern. Zudem sicherten wir uns die Dienste von Dave Barron, backfrischer Abgänger der Loughborough University mit Master in Sports Science. Mit seinen 28 Jahren noch etwas grün hinter den Ohren, dermaßen grün, dass er glaubt Mädchen können vom Küssen schwanger werden. Solange er die werdenden Väter, oder auch nichtwerdenden, fit wie ’nen Turnschuh macht, ist mir aber egal wie sie ihre Kinder bekommen – und sei’s das berühmte Tröpfchen in der Badewanne.

Tage später frohlockte Dorrian in einem Zeitungsinterview und prophezeite „uns stehen große Zeiten bevor“. Etwas gezeichnet, die Sauerstoffflasche wegen eines Kollateralschaden nach einer Pekingreise - man kennt ja die dortigen Luftverhältnisse -, aber überglücklich verkündete er die Installierung eines Scoutingnetzwerkes! Glenn Cockerill, der immerhin 186 mal das Lincoln-Jersey dreckig machte, und Stephen Fennell die glücklich Auserwählten. „Damit werden wir eines der Topteams der League 2“. Um genau zu sein schließen wir damit nur eine peinliche Lücke. Der Alte soll sich seiner letzten Tage aber freuen. Ein kräftiger Zug aus der O2-Flasche und zwei aus der Schampus-Pulle!

Mitte Juli folgten sodann die ersten friendlies. Binnen sechs Tagen Heimspiele gegen West Brom, die Spurs und Everton, allesamt Erstligisten. Sportlich hatten diese Tests null Aussagekraft, ging es doch mehr durch namhafte Gegner die leeren Kriegskassen zu füllen. Dies gelang ansehnlich. Zu den drei Spielen kamen exakt 21.849 Leute ins Sincil Bank, was einen Umsatz von knapp 200.000 Euro bedeutete. Das die Abwehrspieler nicht gerade mit breiter Brust aus diesem Testspielmarathon gehen werden, war zu befürchten. Was weniger absehbar war, dass die Angreifer zu diesem frühen Zeitpunkt der Vorbereitung ihr Zielrohr bereits so genau kalibriert hatten. Erzielte Clark Keltie per Strafstoß unseren einzigen Treffer gegen WBA, gelangen Delroy Facey und Ben Hutchinson (2) gegen die Spurs derer drei. Delroy Facey, Armand Mendy und Gavin McCallum sorgten gegen die Toffees erneut für dreifachen Jubel und ein überraschendes Remis.


July 8
West Brom (H) 1-4
6066 Zuschauer
3. Keltie (Elf.); 4., 40. Barnes, 13. Reid, 48. Wood

July 10
Spurs (H) 3-5
7837 Zuschauer
12. Facey, 73., 78. Ben Hutchinson; 6. Kaboul, 47. Livermore, 54. Sandro, 64. Jenas, 90. Kane

July 14
Everton (H) 3-3
7946 Zuschauer
29. Facey, 45. Mendy, 86. McCallum; 15. Coleman, 50. Baxter, 55. Gueye (Elf.)

asbo_drinker

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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #6 am: 23.September 2013, 14:37:40 »

Der Rubel rollt - auch bei Groschenzählern

„Wha tha fockin hell!? Where are the signings, boy?! WHERE!? Spend some fockin money!!“ brüllte mir seine heisere, tiefe Stimme entgegen. Es war jene von Boss Dorian. Vaffanculo, dachte ich mir als im selben Moment meine Bürotüre hinter dem alten Verwirrten zuknallte. Wobei verwirrt noch ein harmloser Ausdruck für den Typen war. Offensichtlich hat er sich von seinem Pekingtrip wieder erholt...

Im Grunde konnte mir der Greis egal sein. Ein Sprichwort sagt aber so schön, beiße nicht die Hand, die dich füttert. Und die war in diesem Fall die verschrumpelte, nach Kokoscreme duftende vom Boss. Womit er genau sein Geld machte, hatte ich noch nicht in Erfahrung gebracht, für Transfers stellte er seinem „Herzensverein“ aber keinen Penny zur Verfügung. Woher soll ich also auch focking money spenden? Idiotà!

Tatsächlich lief hinter den Kulissen die letzten Tage aber bereits einiges ab. Und so wurden 48 Stunden später einige signings unter Dach und Fach gebracht. Weswegen es etwas eng in der Geschäftsstelle wurde, die Überraschung für Dorrian sollte atemberaubend werden. Natürlich hatten wir reichlich Oxygen besorgt. Sieben athletische Burschen warteten auf ihre Vertragsunterzeichnung. „Why are here so many people?! Bloody hell, Margrete, who are these men?! Fuck it! I just wanna have my lovely cup of Earl Grey, damn! Get out of here!“. Man(n) muss eben Prioritäten setzen. Dem Alten war der Trubel eindeutig zuviel, weswegen er im Dinner um die Ecke seinen Schwarztee zu sich nahm. Die Neuen waren mittlerweile besorgt, beim richtigen Verein zu unterschreiben, taten es aber schließlich doch alle.

Chris James
23-jähriger Neuseeländer, erhält einen 2-Jahres-Vertrag und kann im Mittelfeld offensiv überall eingesetzt werden. Stärken: Standards, Flanken, Dribbling und seine Eier in der Hose. Schwächen: Steif wie ein Brett und steht genau dort wo der Ball nie ist.

Jamie Devitt
Der 20-jährige Ire ist von Hull City bis Saisonende geliehen. Rechter Flügelflitzer par excellance; wird einen Stammplatz inne haben.

Arnaud (nicht Armand, wie ich ihn das erste halbe Jahr nannte) Mendy
Von Derby geliehener Innenverteidiger, 20 Jahre jung, feine Defensivskills, kann überdies noch Fußballspielen.

Gabriele Pacciardi
Abräumer vor der Abwehr. Mit seinen 27 Lenzen einer der Erfahreneren in unserem Kader.

Stefano Marchetti
Abräumer hinter dem Abräumer vor der Abwehr. Blutjung und unbeholfen. Scheut keinem Zweikampf, außer jenem mit dem Ball.

Davide Carcuro
Braver Allrounder im zentralen Mittelfeld, ihm fehlen nur etwas die Ideen. Für uns reicht’s aber…

Marco Bonura
30 Jahre und ein Gefühl im Bratzerl wie Andrea Pirlo. Leider nur Luft für 25 Minuten.


Weitere Proben folgten. Gegen die eigene U18 ein lockerer Galopp, nicht mehr, nicht weniger. Und gegen Sheffield Wednesday (League 1) ein wackeres 1-1.

July 17
Lincoln U18 1-0
8 Zuschauer
5. Facey

July 21
Sheffield Wednesday (H)  1-1
3619 Zuschauer
10. McCallum; 56. Morrison


„Elevator, Sie gefallen mir! Arbeiten Sie weiter so und wir werden in Bälde nach den Sternen greifen. Nur geben Sie Acht bei den ganzen Spaghettis! Denen kann man nicht trauen. Ich weiß nicht warum Sie die holen, aber…geben Sie Acht!“. Spaghettis? Che cazzo!? Ammazzoti! Weiß der überhaupt, dass ich aus dem Bel paese bin? Ich glaube Dorrian hat sich zu oft die Nase gepudert. Die ragazzi können wenigstens mit Bällen umgehen und treten sie nicht einfach 60 Meter um hinterherzulaufen. Mitten in meinen Überlegungen schallt mein Handy. „il presidente“ verrät mir das Display. „WAS?!“, fauche ich in den Apparat. „Hallo Elevator, hier noch mal Robert, der Schöne. Magst du auch Pizza zum Lunch? Ist lecker und sehr gesund!“. Kopfschüttelnd und dem Nervenzusammenbruch nahe verneine ich und lege auf. Nicht nur verwirrt, sondern auch schizophren, denke ich mir über den Boss. Mühen, ihm meinen Name beizubringen, mache ich mir erstmal keine. Zum Trotz hole ich noch mehr Italiener in den Verein, sì!

Verstärkungen für die U18:
Stefano Tresolini
17 Jahr, pechschwarzes Haar, so kickte er vor mir. Aufstrebendes Talent in der Zentrale.

Davide Moro
Auch 17, auch Italiener. Flügelflitzer, fast auf einem Niveau mit Jamie Devitt, nur ohne Hasenzähne.

Joe Lolley
Das englische Pendant zu Moro, nur für den linken Flügel. Gleich jung, gleich feine Flanken. Allein wegen dem Pornonamen hat er sich einen Vertrag verdient. Vielleicht lässt mich dann unsere kleine, dicke Sekretärin in Ruhe…

asbo_drinker

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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #7 am: 25.September 2013, 12:09:16 »

Kick off

Die Sommervorbereitung neigte sich dem Ende zu. Mr Dorrian war bereits ganz wuschig. „Salvage, ich freu mich dich zu sehen! Hast du schon die neuen Polsterbezüge für die VIP-Sitzplätze gesehen? Fabulös! Und ich bin schon auf ganz anderem gesessen. Damals, 44, in der Normandie! Junge, da hatten wir so braune Bänke…mit so kleinen Dingern, die du dir in die Haut schürftest…verdammter Franzosenquatsch war das! Holz nannten die Froschfresser das! Pah! Auf der gelobten Insel hatten wir nie solchen Dreck!“. Womöglich hatten jene in Taiwan produzierten Polsterbezüge Anteil am Coup, Dorrian berichtete mir schließlich mit weit weniger Enthusiasmus als bei seiner Holzbankgeschichte, dass er Gary Bowyer, seines Zeichen Blackburn-Manager, von einer Kooperation mit unserem Klub überzeugen konnte. Muss wohl eine Mischung aus übriggebliebenen Oxygen und aus China importierten Pflaumenschnaps gewesen sein. Reichlich Pflaumenschnaps. Die beiden ersten Spieler die auf diesem Weg aus der Premier League nach Lincolnshire leihweise wechseln dürfen sind:

Jason Lowe
Interessanter Kerl für’s zentrale Mittelfeld

Julio Santa Cruz
Jungspund von Roque, agiert auf selbiger Position nur mit weit weniger Talent.


July 25
Sheffield United (H) 0-2
3384 Zuschauer
22. Nemeth, 53. Kozluk


July 28
Gainsborough (A) 0-0
855 Zuschauer


July 31
Grantham (A) 2-0
524 Zuschauer
17. Ben Hutchinson, 79. Adams


Der Probegalopp gegen die Blades sollte unser letzter Test gegen einen großen Gegner darstellen; wir präsentierten uns generös und lieferten unsere bis dato schwächste Partie. Die zwei letzten Auswärtsspiele fanden im Umland statt und hatten den Sinn, einerseits durch zahlreiche Tore eine breite Brust für den Ligastart zu bekommen, andererseits die Identifikation mit unserem Verein in der näheren Umgebung zu steigern. Zweiteres klappte dank ansehnlichen Leistungen (in beiden Spielen Ballbesitz von ca. 60 % und Passerfolgsraten von 75%) ganz gut, ersteres wegen der Stupidität unserer Angreifer weniger. Zudem zerrte sich Toptalent Sam Turner an der Leiste und muss für einen Monat pausieren.


August 7, Matchday 1
Port Vale (A) 0-0
5818 Zuschauer
4-4-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson (46. Green) – Devitt, James, Pacciardi, Bonura (73. Jarrett) – Ben Hutchinson, Adams (63. Facey)
Tore: -
Fazit: Bis zur Pause waren die Hausherren das bestimmende Team. Der erste Torschuss gelang uns durch Adams erst in Minute 43. Mit den Einwechslungen von Facey und Jarrett kam frischer Wind in unser Spiel. In einer harten Begegnung (8 Verwarnungen) hätten wir schließlich in der 84 Minute alles klar machen können, trafen aber in einer Aktion gleich zweimal(!) den Pfosten.

asbo_drinker

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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #8 am: 28.September 2013, 12:30:24 »

Immer mitten in die Fresse rein

Das X gegen Port Vale schien ein okayer Start in die neue Saison. Der Boss war happy - könnte aber auch nur eine seiner unvorhersehbaren Launen sein. Lincoln erscheint mir bislang, mit Ausnahme der hiesigen Damenwelt, ein passables Pflaster zu sein – das könnten wiederrum meine durch (noch) herrlichem hochsommerlichen Sonnenschein getränkten Launen sein. Die ragazze hingegen sind hässlich zum Fürchten. Wirklich! Durch die Bank! Das fette Mädchen in unserem Sekretariat geht mir auch schon schwer am Sack. Am Montag nach Port Vale, stampfte sie direkt zu uns auf den Trainingsplatz. Nicht nur, dass sie mit ihren Elefantenbeinen zentimetertiefe Spuren im Rasen hinterließ, drückte sie mir überdies auch noch eine mit Herzen und Blümchen verzierte Flasche Aranciata in die Hand. Was ich mit der Orangenbrause soll, zuzelte sie durch ihren mit Zahnspange und gelben Zähnen höchst attraktiven Mund: „Das ist ein Willkommenspresent für den besten griechischen Trainer, den wir je hier hatten!“ und wackelte von dannen. Die Pulle wurde kübelisiert, die lachenden Spieler zur Strafe zwanzig Runden um den Platz gehetzt.


August 10, Carling Cup, Round 1
Derby (H) 0-2
4.283 Zuschauer
4-4-2; Anyon – Hughton (68. Green), Swaibu, Marchetti, Anderson – Devitt (68. Carayol), Carcuro, Pacciardi (81. Lowe), Jarrett – McCallum, Facey
Tore: 37. Commons (Elfm.), 70. Green
Fazit: Nicht, dass ich es nicht vor dem Anpfiff geahnt hätte. Da war heute einfach nichts zu holen.


August 14, Matchday 2
Accrington 12. (A) 0-1
2.700 Zuschauer
4-4-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson (62. Green) – Devitt, James, Pacciardi (72. Jarrett), Bonura – Ben Hutchinson, Facey (78. Adams)
Tor: 46. Gornell
Fazit: Als aktivere Mannschaft haben wir heute das Nachsehen. Das Eckenverhältnis von 8-1 spricht bände. Wenn du von 12 Schüssen aber nur mickrige 2 aufs Tor bringst, hat der gegnerische Keeper dennoch einen ruhigen Arbeitstag. Accrington reicht indes ein einziger(!!) Torschuss zur Führung. Zu einem Zeitpunkt als meine Jungs mental noch in der Kabine sind. Bitter…


August 21, Matchday 3
Hereford 4. (H) 1-3
4.546 Zuschauer
4-3-1-2; Anyon – Hughton (46. Green), Mendy, Marchetti, Anderosn – Devitt, James, Jarrett – Bonura (65. Pacciardi) – Cacey (65. McCallum), Ben Hutchinson
Tore: 25. Mendy; 31. Bauza, 45. Thompson, 89. Colbeck
Fazit: Systemanpassung bereits im vierten Pflichtspiel. Die noch zu Vorbereitungsbeginn gelobte Offensivpower verpufft immer mehr zu Impotenz im Abschluss. Bonura als vorgezogener ZM soll den zwei strikern zusätzlichen support geben. Das klappt die ersten 30 Minuten auch recht ansehnlich. Trifft Devitt nicht nur Aluminium (5.), hätte es ein ruhiger Nachmittag werden können.


August 28, Matchday 4
Torquay 9. (H) 0-2
4.182 Zuschauer
4-3-1-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson – Devitt (77. Turner), Carcuro, James (66. Green) – Bonura – Facey (30. Swaibu), Ben Hutchsinon
Tore: 14. Wroe (Elfm.), 89. Lathrope
Platzverweise: 29. Mendy R, 65. Marchetti GR
Fazit: Die erste Neuverpflichtung fällt mir bereits auf den Kopf. Pacciardi, das Weichei, plagt wie ein kleiner Junge Heimweh. Bevor er mir die ganze Bude vollheult, schicke ich ihn für einen Monat zu seiner Mama nach Kalabrien. Nicht genug, machten wir es den Gästen von der Südküste heute überaus simpel zu den drei Punkten zu gelangen. Erst der Strafstoß, dann glatt Rot für Innenverteidiger Nummer 1. Folgend Platzverweis Nummer 2 für Innenverteidiger Nummer 2. Taktisches Wechsel kann ich mir heute aufzeichnen, die gehen allesamt zum Erhalt der Abwehrmauer drauf. Ein Schussverhältnis von 3-17 sagt mehr als tausend Worte.


August 31, Johnstone Paint Trophy, Round 1
Peterborough (H) 0-2
1.332 Zuschauer
4-3-1-2; Anyon – Green, Swaibu, Watts, Clapham – Turner, James, Carayol – Bonura – Broughton, Santa Cruz
Tore: 3. Dawkins, 32. Rui Marques
Fazit: Das Zuschauerinteresse sagt über den Bewerb, noch sinnloser als der Carling Cup, eigentlich schon alles aus. Ich sehe das ähnlich und biete zahlreichen Reservisten die Möglichkeit sich gegen einen Drittligisten zu beweisen. Kurzum: Der erste Durchgang war katastrophal, der zweite eine Spur besser. Wieder prüfte nur ein mickriger Schuss die Fähigkeiten des Gästetorhüters.

Außerdem ist Deadline Day! Die Reservisten Clark Keltie (ZM, 26, zu Northampton) und Scott Kerr (ZM, 28, zu Crewe Alexandra) können für insgesamt 2.000 Euro abgegeben werden. Besser als ein Stein am Schädel.
« Letzte Änderung: 28.September 2013, 12:32:54 von asbo_drinker »
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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #9 am: 03.Oktober 2013, 09:53:37 »

Paparazzi

Was lieben Italiener? Genau, Espresso und Frauen. Ja, und calcio. Also kippte ich meinen fünften oder sechsten Espresso runter, wir verließen die Cafébar und zogen aufgezuckert in den nächstbesten Nachtclub weiter. Eine undefinierbare Zeit später, ein paar hundert Euro, ähm Pounds, leichter und pretty fucked up, wie ich pausenlos von meinen Wegbegleitern - die ich zuvor in der Cafébar kennengelernt hatte - im säußigen Rausch bezeichnet, aber durch die bombastischen Bässe ohrenbetäubt mehr angeschrien wurde, torkelte ich mit zwei Mädchen heiß umschlungen aus dem Etablissement.

Am Morgen danach der Schock! Die beiden Tussis waren fett und hässlich! Ach ja, und auf dem Titelbild des Lincolnshire Echo prangte ein Riesenfoto von einem blutüberströmten Fotografen nebst meiner Wenigkeit. Aber: Die Tussis waren fett!

Nachdem Belinda und Elizabeth mein schäbiges Appartment verlassen hatten, kam prompt ein Anruf vom Boss.
„Wie war das Knallen?“, fragte er sofort ohne einer Begrüßung.
Entschuldigend, aber höchst uninteressiert schwafelte ich: „Ja, ähm sorry für den Ausrutscher. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, ich war nicht Herr meiner Sinne. Es tut mir Leid. Es wird nicht wieder vorkommen.“
„Wieso willst du sie nicht mehr knallen? Waren Beli und Elly nicht gut?“
„What the…“, ging durch meinen Schädel, „woher weiß der Alte davon? Ich dachte er meinte den Fotografen..?“, antwortete aber: „War gigantisch!“.
„Ausgezeichnet!“, gab Dorian zurück und „Ich hatte auch schon viel Spass mit den zwei Süßen. Fein, Salmon, wir sehen uns dann irgendwann! Hasta la vista! Wie ihr so schön in Griechenland sagt…“ und legte auf.
Ich wunderte mich über gar nichts mehr, ging lediglich festen Schrittes Richtung Bad und säuberte gründlich meinen Körper.

Kurz darauf der nächste Anruf.
„Was Boss?!“ hob ich den Hörer ab.
„Du beschi…Arsc…, du Sohn einer …., wenn ich dich in die Finger kriege, du kleines Stück Schei…“, pöbelte es mir entgegen.
„Ihnen auch einen wunderschönen guten Morgen! Was kann ich für Sie tun?“, entgegnete ich der Psychopathin auf der anderen Leitung.
„Sie haben meinem Mann, Mr Charles Ashburn, gestern um 3.47 morgens meine Kamera ruiniert!“, echauffierte sich werte Lady.
„Gute Dame, wenn ihr Gatte um SOLCH eine Uhrzeit, mit IHRER Kamera, in einem SOLCHEN Viertel FOTOGRAFIERT, ja dann sollten Sie mir wohl dankbar sein.“
Schweigen im Walde.
„Ich verlange ein Interview! Meine Name ist Olivia Ashburn, investigative Journalistin und ich möchte Aufklärung!“

Am Nachmittag, übernachtig und restalkoholisiert, verabredeten wir uns im Diner um die Ecke. Wer konnte ahnnen, dass Misses Ashburn so ein hübsches Törtchen sei?

Mr Pinella, Sie sind seit Sommer in der Stadt, wie haben Sie sich eingelebt?
Bis jetzt sehr gut, ich mag es hier. Die Frauen sind zauberhaft!
Wie sieht ihr Tagesablauf aus? An welchen Orten in der Stadt sind Sie gerne?
Vormittags, nachmittags Training, am Wochenende Spiel. Dazwischen gehe ich gerne fein essen, bin im Fitnesscenter (sie blickt auf meinen Oberarm) oder jogge. Ich lese gerne und gehe gern ins Kino.
Ihr Lieblingsautor?
Ich stehe auf Fachliteratur.
LieblingsschauspielerIn?
Tori Black.
Aha, die kenne ich nicht.
Spielt mehr in Alternativfilmen mit.
Kommen wir zum sportlichen: 5 Pflichtspielniederlagen in Folge?
Liest sich erbärmlich, die Mannschaft muss aber noch meine Philosophie verstehen lernen. Und das dauert eben seine Zeit. Wir können aber ruhig arbeiten, diese Zeit bekommen wir auch von den Fans. Mit dem Abstieg werden wir nichts zu tun bekommen.
Lincoln orientiert sich also nur nach unten?
Natürlich orientierten wir uns nach oben! Wir dürfen aber nicht größenwahnsinnig werden und uns mit Teams wie Bradford vergleichen.
Klingt sehr demütig für einen Mann mit solch einem Lebensstil.
Was soll das heißen?
Gerüchten zufolge haben Sie einen Fotografen windelweich geprügelt.
Das Fitnesscenter zahlt sich aus.
Was war der Grund für Ihr Verhalten?
Er hat meine zwei weiblichen Begleitungen arg bedrängt. (bei „zwei“ gehen ihre Augen so auf 0.0)
In wie fern?
Fotos knipsen, intime Fragen stellen und anfassen geht gar nicht.
Anfassen?!
So wahr ich hier sitze! Dass Interesse an öffentlichen Personen, wie ich es bin, vorhanden ist, ist mir klar. Besagte Damen stehen aber nicht im Rampenlicht.
Also haben Sie sie verteidigt?
So kann man es sehen…

Und noch bevor die Hübsche ihren Bleistift komplett zerkaut hatte, lag sie schon in der Horizontalen 90 Grad gedreht auf dem Esstisch. Nicht im Diner, sondern in meiner Küche natürlich…


September 4, Matchday 5
Bradford 9. (A) 1-1
11.571 Zuschauer
4-4-2; Anyon – Hughton, Swaibu, Marchetti, Anderson – Devitt (85. Turner), Carcuro (85. O’Keefe), Bonura, Jarrett – B. Hutchinson, Santa Cruz (69. Facey)
Tore: 15. B. Hutchinson; 26. Adeyemi
Fazit: Tapfer dagegen gehalten und endlich wieder ein Punkt!


Santa Cruz erleidet im Training einen Muskelanriss im Oberschenkel (1 Monat), Delroy Facey verdreht sich beim Duscheaufdrehen das Handgelenk (2 Wochen).

 
September 11, Matchday 6
Crewe Alexandra 5. (H) 4-2
4.075 Zuschauer
4-4-2; Anyon – Hughton, Swaibu, Marchetti (70. Mendy), Green – Devitt (79. Turner), Carcuro, Bonura, James – McCallum (70. A. Hutchinson), B. Hutchinson
Tore: 5. Bonura (Elfm.), 49., 57. Swaibu, 77. B. Hutchinson; 53., 55. Zola
Fazit: Trotz des Dreiers eine durchwachsene Partie. Einzig die Ausbeute ist überragend: Von 6 Schüssen aufs Tor, schlagen zwei Drittel ein. Swaibu köpfelt zudem an die Latte (90.). 67% erfolgreiche Pässe, dieser Wert soll in den Wochen noch gesteigert werden.


Der table nach 6 Spielen noch verwässert: Wir stehen mit 5 Punkten auf Rang 18. Die letzten zwei (Platz 23 und 24) steigen ab. Nach unten haben wir 4 Punkte und 9 Tore Vorsprung.
Auf den ersten Play-off-Rang (7.) haben wir 6 Punkte und 5 Tore Rückstand, der erste Fixaufsteiger hat sogar bereits 10 Zähler Vorsprung.

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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #10 am: 06.Oktober 2013, 14:57:09 »

Roller Coaster Tycoon

Wir schaffen es nicht, eine gerade Linie, Konstanz, in unser Spiel reinzubringen. Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Mal hui, dann pfui. Ad hoc fallen mir nicht mehr Redewendung ein um unsere aktuelle Situation zu beschreiben. Dr Jekyll lässt grüßten. Die Neuzugänge spielen bislang auch noch keine tragenden Rollen. Mendy und James einmal ausgenommen. Bonura hat, wie befürchtet, oftmals nur Luft für 60 Minuten und Devitt noch zu unkonstant. Mal schauen was die nächsten Wochen uns so bringen…


September 18, Matchday 7
Bury 9. (A) 3-1
2530 Zuschauer
4-4-2; Anyon – Hughton, Mendy, Swaibu, Green – Devitt (70. Turner), Carcuro, Bonura (85. O’Keefe), James (85. Adams) - McCallum, B. Hutchinson
Tore: 16., 74. McCallum, 48. B. Hutchinson; 87. Swaibu (ET)
Fazit: Es war eine knappere Angelegenheit als das Ergebnis vermuten ließe. Bury trifft zweimal Aluminium und auch sonst, war es eine ausgeglichene Partie. Wir trafen einfach öfter aufs und vor allem ins Tor (Torschüsse 4-1).


Nachdem sich Delroy Facey  nach seiner Handgelenksverdrehung wieder fit meldet, muss er bereits tags darauf wieder in Krankenstand. Beim Bankdrücken fällt ihm die Langhantel (ohne zusätzlicher Gewichte) auf die Brust und setzt den Stürmer 3-4 Wochen außer Gefecht.


September 25, Matchday 8
Morecambe 16. (H) 0-2
3385 Zuschauer
4-4-2; Anyon – Hughton, Mendy, Swaibu, Green (73. Anderson) – Devitt, Carcuro, Bonura, James (62. O’Keefe) – McCallum (73. A. Hutchinson), B. Hutchinson
Tore: 6. Shuker, 55. Capaldi
Fazit: It’s a fucking roller coaster! Ein schnelles Tor bringt uns in Rückstand. Bis zum Pausentee sind wir das aktivere Team (Schüsse 9-4). Im zweiten Abschnitt wieder ein schneller Tor und der Kuchen ist gegessen. Danach kam gar nichts mehr. Erneut ging nur ein Viertel der Schüsse auch aufs Gehäuse…


Unser Muttersöhnchen Pacciardi kehrt mit reichlich Barilla im Gepäck aus der Heimat zurück. Ich sehe mir den Spass noch bis zum Wintertransferfenster an. Wenn bis dann keine Leistungen sprechen lässt, kann er sich vertschüssen. Pappamolla!


September 28, Matchday 9
Stockport 11. (A) 1-1
3200 Zuschauer
4-4-2; Anyon – Hughton, Mendy, Swaibu, Green – Devitt (67. Turner), Carcuro, Bonura (67. Pacciardi), James – McCallum, B. Hutchinson (67. Broughton)
Tore: 75. James (Elfm.); 54. Williams (Elfm.)
Fazit: Ein fades Spiel am Samstagnachmittag. Stockport leicht feldüberlegen, wir etwas gefährlicher vorm Tor. Insgesamt eine gerechte Punkteteilung.


October 2, Matchday 10
Northampton 22. (H) 1-2
4535 Zuschauer
4-4-2; Anyon – Hughton, Mendy, Swaibu, Green – Devitt (61. Turner), Carcuro (80. Pacciardi), Bonura, Clapham – McCallum, B. Hutchinson  (80. A. Hutchinson)
Tore: 40. McCallum; 41., 86. Purcell
Fazit: Basta! Torschusstraining! Von 12 Schüssen gehen erneut nur 3 aufs Tor! Hinter den Toren beschweren sich die Fans bereits, warum Zielschießen auf sie veranstaltet wird. Dorrian grummelt über die gestiegenen Sanitätskosten an Spieltagen: Bereits 18 Rettungseinsätze in 7 Pflichtheimspielen! Mehr als bei Millwall, West Ham und Cardiff zusammen!

« Letzte Änderung: 06.Oktober 2013, 16:02:27 von asbo_drinker »
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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #11 am: 06.Oktober 2013, 20:09:39 »

Buhuuu, Abstiegsgespenst schubiduuu

Der 2-Punkte-Polster lässt mich noch gut schlafen. Noch. Während mit dem Team, allen voran den Neuzugängen, medial Tabularasa betrieben wird, vertraue ich noch in die Fähigkeiten meiner Jungs. Noch. Besonders die ragazzi aus Italia bekommen ihr Fett weg. Und das in der Wirtschaftskrise. „Faule Süd-Casanovas“ und ähnliches rufen die Schlagzeilen der örtlichen Revolverblätter. Dem latenten Rassismus und den Vorurteilen entgegne ich, dass die Engländer statistisch die kleinsten Pimmel Europas haben. Elf Zentimeter. True story! Storia vera! Schweigen im Blätterwald. Die Quelle dieser Info, welche ich von meinem alten und hochseriösen Vertrauten Mauro erhalten habe, habe ich nicht weiter verifiziert. Peinlich berührt, halten die alten Schleimscheißer in ihren Redaktionen aber die Druckerpressen an.
 

October 9, Matchday 11
Southend 22. (A) 1-2
7681 Zuschauer
4-4-2; Anyon – Hughton, Mendy, Swaibu, Green (65. Anderson) – Devitt (72. Turner), Carcuro, Bonura (65. Pacciardi), Clapham – McCallum, B. Hutchinson
Tore: 84. Clapham; 2. Corr, 21. Soares
Fazit: Unser stärkster Mann, Chris James (on international duty), fehlte uns heute. Und trotz des frühen Rückstandes (wieder einmal) gaben wir uns nicht auf. Mehr Ballbesitz und eine höhere Passgenauigkeit bedeuteten…das 0-2 für den Gegner. Southend, eigentlich als Aufstiegskandidat gehandelt, steht völlig verwunderlich mit uns im Abstiegsstrudel. Mit solchen Leistungen wie heute können sie sich aber da aus eigener Kraft herausziehen. Bei uns bin ich mir da nicht so sicher…


October 16, Matchday 12
Gillingham 7. (H) 2-2
3233 Zuschauer
4-4-2; Anyon – Hughton, Mendy, Swaibu (46. Marchetti), Green – Devitt, Carcuro, James, Bonura (76. Pacciardi) – McCallum, A. Hutchinson (55. Broughton)
Tore: 39. McCallum, 77. Broughton (Elfm.); 26. Lawrence, 37. Mendy (ET)
Fazit: Amüsanter Punktgewinn für die Gills. Ein Schuss, zwei Treffer! Dazu 7 Verwarnungen. Ein Strafstoß rettet uns schließlich den Arsc…das Gesäß.


October 23, Matchday 13
Shrewsbury 12. (A) 1-1
4444 Zuschauer
4-4-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Green – Devitt, Carcuro, James (56. Pacciardi), Bonura (67. Clapham) – McCallum, Bbroughton (76. Facey)
Tore: 68. Devitt; 43. Robinson
Fazit: Grauenhaftes Spiel, nur 44% Ballbesitz, 66:76% angekommene Pässe, Torschussverhlätnis 3:12. Mund abputzen und schnell weiter…


October 30, Matchday 14
Stevenage 5. (H) 0-1
2717
4-4-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Green – Devitt (74. Turner), Carcuro, James, Bonura (74. Clapham)– McCallum, Broughton (74. Facey)
Tor: 18. Byrom
Fazit: Der Baum brennt! Aber lichterloh! Wieder gehen von 11 Schüssen nur 3 Kullerbälle aufs Tor. Wir hätten noch 2 Stunden spielen können und wären nicht im Stande gewesen…ach vaffanculo!

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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #12 am: 08.Oktober 2013, 10:01:44 »

Remember, remember, a crazy November!

Consistency ist in Lincoln nach wie vor ein Fremdwort. Con oder condom weniger. Feuer ist bereits am Dach. Und die Feuerwehr? Die hält Winterschlaf. Obwohl Mitten im Herbst. Der Rückstand auf einen Platz im Mittelfeld wächst und wächst bedrohlich. Weil die Konkurrenz mit unheimlicher Konstanz – da ist sie wieder – erbarmungslos punktet. Und wir? Uns gelingt immerhin ab und an ein X. Doch genau daran hackt es. Die Konkurrenz kennt nur Hopp oder Drop. Die Teams auf den Rängen 13 bis 22 ziehen uns mit einer win ratio von 0,3143 davon (wir: 0,1429). Das reicht, wenn selbige Mannschaften dann im Schnitt nur 2,6 Mal remisieren – im Gegensatz zu unserem doppelt so hohen Wert. Bereits 8 Punkte fehlen uns auf den leader des unteren Tableaus.


November 2, Matchday 15
Chesterfield 17. (A) 5-0
3526 Zuschauer
4-4-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson – Devitt (73. Bonura), Carcuro, James, Clapham (83. Pacciardi) – McCallum (83. Facey), Broughton
Tore: 4. Carcuro, 39. (Elfm.), 65. James, 49., 58. Broughton
Fazit: Wahahaha Weltherrschaft! Tags darauf wache ich mit achtzehn blauen Flecken an meinen Armen auf. So oft muss ich mich zwicken lassen haben, um sicherzugehen, dass ich nicht träume.


November 6, FA Cup, Round 1
Fleetwood (H)  5-1
2449 Zuschauer
4-4-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson – Devitt (46. Bonura), Carcuro, James (69. Pacciardi), Clapham – McCallum (40. Facey), Broughton
Tore: 14., 27. McCallum, 29. James, 45. Devitt, 53. Broughton; 69. Bell
Fazit: Scheint der Knoten geplatzt? Auch wenn es gegen einen Non-Football-League-isten ging, ein Sieg mit solcher Dominanz wird habe ich dennoch nicht erwartet. Umso schöner ist dieses zweite Torfestival binnen weniger Tage. Next Round: Altrincham.


Mitte der Woche stoßen zwei Leihspieler zu unserem Verein. Auf Grund der Transferrestriktionen sind beide Engagements leider nur auf 3 Monate beschränkt. In der bevorstehenden heißen Zeit (besonders die Christmas Spiele) wird sich die Richtung weisen. Nathan Luscombe (21 Jahre, LM, von Sunderland) und Mehdi Lazaar (17 Jahre, Stürmer, Burnley) verstärken unser Team.

 
November 13, Matchday 16
Aldershot 14. (H) 1-2
3007 Zuschauer
4-4-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson – Devitt, Carcuro (63. Bonura), James (88. Pacciardi), Clapham – McCallum, Broughton  (77. Facey)
Tore: 33. McCallum; 27. Charles, 81. Panther
Fazit: Aldershot war nicht um Welten besser, aber leider um das Fitzelchen etwas. Eine verdiente Niederlage. Der Knoten wieder da?
 

November 20, Matchday 17
Rotherham 1. (A) 0-3
4088 Zuschauer
4-4-2; Anyon – Hughton, Mendy (71. Swaibu), Marchetti, Anderson – Devitt (65. Bonura), Carcuro, James, Luscombe – McCallum (46. Lazaar), Broughton
Tore: 55. Marchetti (ET), 86., 90. Le Fondre
Fazit: Vor dem Anpfiff habe ich nichts anderes erwartet. Wie diese Niederlage aber zustande kam, schmerzt doch. Lazaar hatte die Führung am Fuß (47.), folgend das Eigentor. In den Schlussminuten in einen Konter gelaufen und das Ding war durch.


Mit den Leistungsträger Cian Hughton (RLV) und Moses Swaibu (IV) verlängere ich ihre Verträge bereits vorzeitig bis 2013; Paul Green (RLIV) bis 2012.


November 23, Matchday 18
Burton 15. (H) 5-2
2842 Zuschauer
4-1-3-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson – Pacciardi – Devitt (82. Turner), Carcuro (69. James), Bonura (87. Lazaar) – McCallum, Broughton
Tore: 6. Broughton, 21., 79. McCallum, 57. Marchetti, 91. Lazaar; 27. Young, 68. Harrad
Fazit: Aha! Mal sehen ob Pacciardis Anteil als Staubsauger vor der Abwehr gewichtig war, die Systemumstellung wird weiter getestet. Außerdem: So verschwenderisch wir bislang mit unseren Torchancen umgingen, so eiskalt präsentierten wir uns heute. Fünf aus Sieben! Eine ähnliche Quote wie ich beim Mädchen Aufreißen. Dai!


November 27, FA Cup, Round 2
Altrincham (H) 3-1
2448 Zuschauer
4-1-3-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson – Swaibu – Turner (84. James), Carcuro, Bonura (67. Luscombe) – McCallum (67. Lazaar), Broughton
Tore: 4. Marchetti, 24., 91. (Elfm.) Broughton; 10. Morton
Fazit: Ein lockerer Erfolg; nächste Runde: Auswärtsfahrt an die Elland Road!


December 4, Matchday 19
Cheltenham 14. (H) 0-0
2974 Zuschauer
4-1-3-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson – Pacciardi – Devitt, James (75. Carcuro), Luscombe  – McCallum, Broughton (64. Lazaar)
Fazit: Bis auf meinen Auszucker war heute nicht viel los. Der Blinde in schwarz verweigert uns einen glasklaren Elfer, was mich zu einigen anatomischen Metaphern für seine Person hinreißen lässt. Der Verein darf dafür 160 Euro Strafe berappen, was für mich ein Monat keine Heizung bedeutet, die Balljungen sammeln am Spielfeldrand Becherpfand für etwa den selben Betrag, der Schiedsrichter verbarrikadierte sich aus Angst nach dem Spiel in seiner Umkleide und die TV-Bilder zeigen, dass ich falsch lag.
 

December 11, Matchday 20
Wycombe 17. (H) 0-0
3324 Zuschauer
4-1-3-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson – Pacciardi (80. Carcuro) – Devitt, James, Luscombe (61. Bonura)  – McCallum, Broughton (61. Lazaar)
Fazit: Eingeschüchtert vom Vorfall der Vorwoche zeigt der Ref auch dieses Wochenende nicht auf den Punkt. Diesmal wäre der penalty für das andere Team gewesen. So nehmen wir im Duell mit einem direkten Konkurrenten ein Pünktchen mit. Oder: Die Wanderers können uns weiter auf Distanz halten und ein Mittelfeldplatz rückt in immer weitere Ferne.


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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #13 am: 09.Oktober 2013, 11:05:46 »

Winter wonderland

Der November hat in Ansätzen gezeigt, dass wir mehr draufhaben als puren Abstiegskampf. Von unseren Fähigkeiten im Passspiel träumen Drittligaspieler. Nur die Torausbeute hat bislang nicht so funktioniert wie wir uns das erhofft hatten. Gegen Chesterfield, Fleetwood und zuletzt Burton haben wir unsere Klasse vor dem Kasten aber aufblitzen lassen. In solcher Taktzahl erwarten wir uns das auch weiterhin. Die beiden Auftaktspiele im Advent sorgten schließlich auch bei unseren Abwehrspielern für breite Brust: Zweimal in Folge ohne Gegentor, das gab es in meiner Ägide noch nie (glaube ich jedenfalls). Leider schwächelte in beiden Partien wiederum die Sturmabteilung. Konstanz und Ausgewogenheit, weiterhin die Wörter der Stunde. Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten ist aber wieder zurück. Bei mir war dieser ja nie verschwunden, bei den Akteuren auf dem Platz, aber vor allem beim Publikum, bin ich mir da nicht so sicher. Jetzt, wo das Quecksilber knapp unter (oder im Glücksfall über) Null steht, eisiger Wind den Niederschlag ins Gesicht prasselt, steht ein Mordsprogramm vor uns. Binnen 32 Tagen bestreiten wir 9 Bewerbsspiele. Here we go!

Zitat
Tue, 14.12. Macclesfield (H) 20.
Sat 18.12. Barnet (A) 24.
Sun 26.12. Oxford (H) 18.
Tue 28.12. Accrington (H) 4.
Sat 01.01. Torquay (A) 8.
Mon 03.01. Hereford (A) 6.
Sat 08.01. Leeds (A) CH
Wed 12.01. Port Vale (H) 3.
Sat 15.01. Bradford (H) 9.


December 14, Matchday 21
Macclesfield 20. (H) 1-1
Attendance: 2,590
4-1-3-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson – Pacciardi (46. Bonura)– Turner (68. James), Carcuro, Luscombe  – Lazaar (37. McCallum), Broughton
Tore: 36. Lazaar; 21. Rooney
Fazit: Ein Dreier wäre heute ein kleiner Brefreiungsschlag gewesen. Hätte, wäre, Konjunktiv…


December 18, Matchday 22
Barnet 24. (A) 2-1
Attendance: 1,741
4-1-3-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson (71. Green) – Swaibu – Devitt (56. Carcuro), Bonura (71. Clapham), James  – Broughton, B. Hutchinson
Tore: 36. B. Hutchinson, 87. Broughton (Elfm.); 50. Devera
Fazit: Das Glück des Tüchtigen! Mund abputzen, Punkte eintüten und artig Danke sagen. Die Feiertage stehen ja vor der Tür.


Das Geschenkeeinkaufen muss bei manchen Spieler höchst intensivst verlaufen sein. Anders ist es nicht zu erklären, haben wir bei all dem Terminstress die Trainingsintensität eh auf „lauwarm“ runtergeschraubt. Jedenfalls zerren sich Ersatzkeeper Musselwhite und Rechtsaußen Devitt die Wade bzw. die Leiste und fallen in der heißen Phase bis zu 1 Monat aus. Besonders Devitts Pause, rechter Wirbelwind, schmerzt sehr. Und schließlich bricht sich Adam Watts den Knöchel. Angeblich hat er beim Bowling spielen eine Kugel draufbekommen. Ich zweifle daran schwer, schließlich hätte bei seinen Maßen wohl eher die Kugel einen Schaden abbekommen. Zwangspause 3-4 Monate.


December 26, Matchday 23
Oxford 18. (H) 1-0
Attendance: 3,529
4-1-3-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson  – Pacciardi – Turner (74. Bonura), James, Luscombe (79. Clapham) – Broughton, McCallum (74. Lazaar)
Tore: 20. Broughton
Fazit: Der traditionsreichste Tag im Jahr! Jeder der heute nicht mit seinem besoffenen Onkel oder seiner senilen granny Geschenke und Schimpfwörter austauschen möchte, ist im Stadion. Und sieht ein packendes Boxing Day Match. Oxford, das bessere Team, verzweifelt an unserem Schlussmann Anyon, der gegen Craddock sogar einen Strafstoß parriert (72.). Schließlich beweisen sich die Akademiker als artige Gäste und lassen als Weihnachtspräsent die 3 Punkte in Lincoln.


December 28, Matchday 24
Accrington 5. (H) 1-0
Attendance: 2,783
4-1-3-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson – Swaibu – Bonura, Carcuro (48. O’Keefe), Luscombe (74. Clapham) – B. Hutchinson, McCallum (67. Lazaar)
Tore: 67. Bonura
Fazit: „Three in a row, three in a row, League 2 matches, we won three in a row“, grölt das Publikum nach Abpfiff minutenlang. Wir klettern und klettern, tabellarisch gesehen. Wir sind ja schon quasi nicht mehr aufzuhalten. Lindfield setzt kurz vor Schluss einen Elfmeter für die Gäste neben den Kasten, „aber da sind wir einfach bärenstark“, meint Boss Dorian gegenüber der Presse. Ich meine, es sei Glück.

 
January 1
Nathan Adams (ST, 18), Kern Miller (IV, 18) und Adifane Noussoura (ZM, 18) verlassen den Verein. Ihre auslaufenden Arbeitspapiere wurden nicht verlängert. Drei Brustschwimmer weniger.


January 1, Matchday 25
Torquay 4. (A) 0-1
Attendance: 3,802
4-1-3-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson (70. Clapham) – Pacciardi – Turner, James, Luscombe (70. Bonura) – Broughton (77. B. Hutchinson), McCallum
Tor: 65. Benyon
Fazit: Neujahrstag. Verdammt Neujahrstag!? Ist das euer Ernst, Football League?!


January 3, Matchday 26
Hereford 12. (A) 2-2
Attendance: 2,002
4-1-3-2; Anyon – Green, Mendy, Marchetti, Anderson – Pacciardi – Bonura (73. Swaibu), James, Luscombe (82. Clapham)– Lazaar, Broughton (25. B. Hutchinson)
Tore: 1. (Elfm.), 43. (Elfm.) James; 38. Rose, 47. Fleetwood
Fazit: Auswärts ein Punkt, daheim alles gewinnen. So wird man Meister. Drewe Broughton bricht sich heute den Fuß und fällt 5-6 Monate aus. Das ist gleichbedeutend mit dem Saisonende. Auf Grund seines fortgeschrittenen Alters (31) und seinem auslaufenden Vertrag, werde ich mir überlegen, was für eine Lösung wir da finden.


January 8, FA Cup, Round 3
Leeds United (A) 0-5
Attendance: 18,476
4-1-3-2; Anyon – Green, Mendy (74. Turner), Marchetti, Anderson (60. Jarrett) – Swaibu – Bonura, O’Keefe, Clapham – McCallum (60. Facey), B. Hutchinson
Tore: 2., 14., 81. Becchio, 28. McCormack, 57. Snodgrass
Fazit: Eine tolle Erfahrung in einem solchen Stadion vor solch einer Kulisse. Das Ergebnis absehbar und eigentlich nebensächlich.


January 12, Matchday 27
Port Vale 2. (H) 2-1
Attendance: 3,033
4-1-3-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson – Pacciardi – James, Carcuro (83. Turner), Luscombe – McCallum (83. B. Hutchinson), Lazaar (90. Facey)
Tore: 25. (Elfm.), 45. (Elfm.) James; 17. Whitchellow
Fazit: Ich bekomme feuchte Augen. Frauen werden an anderen Körperstellen feucht. Gegen einen Aufstiegsaspiranten eine solche Leistung abrufen, aller Ehren wert! Auch wenn beide Tore wiedermal durch penalties fallen (in den letzten 6 Spielen bekamen wir ebenso viele zugesprochen), waren wir in der box das gefährlichere Team.


January 15, Matchday 28
Bradford 7. (H) 0-1
Attendance: 4,525
4-1-3-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson – Pacciardi – James (77. Turner), Carcuro, Luscombe (77. Bonura) – McCallum, Lazaar (61. B. Hutchinson)
Tor: 23. Sissoko
Fazit: Wir verfallen in alte Muster: Aus dem Spiel gelingen uns zu wenige Tore. Der Schiedsrichter ist uns heute nicht besonnen und zeigt kein einziges Mal auf den Punkt. Als bessere Mannschaft verabsäumen wir den Torerfolg. Einzig positiv: Die Zuschauerzahlen steigen weiter und weiter.

Abseits des Platzes gibt es eine personelle Nachricht: Der Franzose Sony Arbogast verstärkt unsere Scoutingabteilung und wird sich verstärkt dem Nachwuchs in seinem Heimatland widmen.
Und: Zwei weitere Verletzte in unserem Lazarett: Jamie Clapham hat aus Frust bei einem Computerspiel gegen den Bildschirm geboxt und sich den Arm gebrochen. Gerüchte zufolge soll seine virtuelle Leistung im Football Manager den Ausschlag gegeben haben. Torwart Anyon wiederum prellte sich beim Flankentraining die Rippen und muss eineinhalb Wochen pausieren.


January 22, Matchday 29
Crewe Alexandra 21. (A) 4-1
Attendance: 3,015
4-1-3-2; Musselwhite – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson – Pacciardi – Devitt (59. Turner), James (59. Bonura), Luscombe – McCallum (64. B. Hutchinson), Lazaar
Tore: 16. Ada (ET), 31., 43. (Elfm.)., 56.(Elfm.) Luscombe; 67. Artell
Fazit; Kabooom! Unsere Offensive lässt’s wieder krachen! Oder: Alle anderen haben uns lieb. Crewes Ada möchte lieber für, statt gegen uns kicken. Und der ref ist uns auch wieder wohlgesonnen.

asbo_drinker

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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #14 am: 12.Oktober 2013, 13:08:51 »

Frühlingserwachen

Der Winter ist nun hoffentlich zu Ende. Gut, wir haben erst Anfang Februar, schön langsam sollte es in den kommenden Wochen klimatisch aber wieder angenehmer werden. Hoffentlich. Damit ich mich endlich wieder aus meinem schäbigen Loch herauswagen und wieder auf Brautjagd gehen kann. Der eisige Wind soll im Sincil Bank dann nurnoch den Gastteams entgegenwehen. 17 Punkte aus den letzten 9 Meisterschaftsspielen katapultierten uns aus der Abstiegszone empor Richtung Niemandsland. So weit, so gut. Das Frühjahr werden wir ohne die beiden Kooperationsspieler Jason Lowe und Julio Santa Cruz in Angriff nehmen. Beide kehren wieder zu ihrem Stammverein nach Blackburn zurück. „Wir haben schon genug Pizzafresser“, meint der schizophräne Boss über zweiteren. Außerdem wird uns Drewe Broughton (32, ST) mit sofortiger Wirkung verlassen. Sein zu Saisonende auslaufender Vertrag wäre nicht mehr erneuert worden und auf Grund seiner Fußbruches hätte er in dieser Spielzeit auch nicht mehr das Jersey getragen. Insofern die kostengünstigste Lösung. Und Drewe kann zur Therapie nach Pattaya. Und schließlich enden diesen Monat auch die Leihverträge der Spieler Nathan Luscombe (LM, 21) und Mehdi Lazaar (ST, 17). Weitere Engagements sind angedacht, schauen wir im Sommer weiter. Die endgültigen Leistungsdaten der beiden: Luscombe: 13 Spiele, 3 Tore, 1 Vorlage, Note 6,82. Lazaar: 14 Spiele, 2 Tore, 6 Vorlagen, Note: 6,79. Neu mit von der Partie sind der Ronaldinho für Arme, Eric Abrams, 53jähriger Belgier und Rafael Gutierrez, Scout für – nein, nicht Usbekistan, sondern – Spanien. Hätte man draufkommen können.


January 29, Matchday 30
Bury 17. (H) 2-3
Attendance: 3,484
4-1-3-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson (63. Green) – Pacciardi – Devitt, James, Luscombe (63. Carcuro) – McCallum, Lazaar (53. Bonura)
Tore: 74. Devitt, 93. Bonura (Elfm.); 29., 50. Lowe, 45. Bishop
Fazit: Eine vergebene Chance. Trotz des Platzverweises von James (53.) aber noch beachtlich ins Spiel zurückgekämpft. Da war mehr drinn…


February 5, Matchday 31
Morecambe 5. (A) 1-2
Attendance: 3,467
4-1-3-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson (11. Green) – Pacciardi – Devitt, Carcuro, Luscombe (74. Bonura)  – McCallum, Lazaar (57. B. Hutchinson)
Tore: 81. McCallum; 52., 79. Bayne
Fazit: Erneut eine bittere Pille, gegen ein Team bei dem wir aber damit gerechnet hatten.


February 12, Matchday 32
Stockport 10. (H) 1-0
Attendance: 3,518
4-1-3-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson – Pacciardi – Devitt, Carcuro, Bonura (69. Lolley)  – McCallum, B. Hutchinson (62. Whitwell, 65. Facey)
Tor: 83. Facey
Fazit: Debut der Jungspunde Lolley und Whitwell. Das von zweiterem hat leider nicht lange gedauert. Nach drei Minuten war für den Burschen wieder Schluss: Schlüsselbeinbruch, 2 Monate Pause. Ansonsten das überlegene Team, Torschüsse: 6-0.


February 15, Matchday 33
Northampton 8. (A) 1-0
Attendance: 3,265
4-1-3-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson – Pacciardi – Turner (75. Moro), Carcuro, Lolley (78. McCallum)  – Facey (82. A. Hutchinson), B. Hutchinson
Tor: 38. Carcuro
Fazit: Lolley hinterließ bleibenden Eindruck und hat sic him Laufe der Trainingswoche für höhere Aufgaben empfohlen. Zudem feiert auch Davide Moro sein Debut bei den Großen. Schließlich hätte es heute aber auch anders ausgehen können. Nach Ben Hutchinson nur die Latte traf (53.), scheitert auch das Heimdteam am Gebälk (76. und 87.). Schwein gehabt!

 
February 19, Matchday 34
Southend 19. (H) 0-1
Attendance: 4,084
4-4-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson – Devitt, James, Carcuro, Lolley (76. Pacciardi)  – Facey (64. McCallum), B. Hutchinson (76. A. Hutchinson)
Tor: 71. Paterson
Fazit: Rückfall in alte Muster: Von 9 Schüssen gehen nur 2 auf’s Gehäuse. Der Rest verirrt sich im anliegenden Gemüsegarten von Herrn Patterson. Neuaufsteiger Lolley verstaucht sich den Knöchel und muss die nächsten 2 Monate pausieren. Genauso wie Altstar Bonura (Muskelriss, 4 Wochen).


February 26, Matchday 35
Gillingham 17. (A) 2-0
Attendance: 4,340
4-1-3-2; Anyon – Hughton, Mendy, Marchetti, Anderson – Pacciardi – Devitt (85. Turner), Carcuro, James (80. Clapham) – Facey (63. McCallum), B. Hutchinson
Tore: 17., 89. B. Hutchinson
Fazit: Der Verletzungsteufel treibt in Lincoln sein Unwesen. Devitt bricht sich die Rippen, fällt nun auch 1 Monat aus. Die Personaldecke wird dünner und dünner. Zum Spiel: Sauber runtergespielt. Mehr gibt’s da nicht zu erwähnen.

« Letzte Änderung: 12.Oktober 2013, 13:11:01 von asbo_drinker »
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Dan Druff

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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #15 am: 12.Oktober 2013, 22:24:29 »



Oh, das ist aber sehr schön und sehr schön schnodderig geschrieben, locker aus der Hüfte formuliert sozusagen. Potentes Kerlchen scheinbar auch, der Ex-Coach von Hellas Verona.

Daumen hoch,beide!
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"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." - Mark Twain
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asbo_drinker

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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #16 am: 02.Februar 2014, 12:06:01 »

Tüdelüüü, blöder…

Der Nebel lichtete sich. Die Kontakte vom Boss nach China und Taiwan waren wohl kalkuliert, die frischen taiwanesischen Sitzbezüge für den VIP-Klub nur der Anfang vom Ende. Meinem Ende. Beim gemeinsamen Abendessen mit Herrn Fu Long und Dorian wurde mir mitgeteilt, dass zweiterer ein hochseriöses Angebot aus Ostasien auf dem Tisch hätte. Der Pharmakonzern Long Dong Energyzers, seines Zeichens Produzent für Potenzpräparate, wollte am europäischen Markt Fuß fassen. Und welcher Markt wäre prädestinierter als der britische, wo die durchschnittliche Penislänge nur 11 Zentimeter beträgt (Mauro dürfte damit also Recht gehabt haben) und der Alkoholkonsum den Männern auch noch ihrer letzten Manneskraft beraubt? So weit, so gut, dachte ich mir. Hieße ja ein Batzen Kohle. Nachdem wir schließlich 16 Runden Pflaumenschnaps hatten, teilte mir dieser Lezley Chao-Verschnitt mit, dass sie – keine Ahnung wer jetzt genau, die Chinesen oder die Taiwanesen – aber auch den kompletten staff umkrempeln wollten. Meine Augen aufgerissen – so weit es meine schweren Lider noch erlaubten –, blickte ich Dorian gequält an. Ohne mit der Wimper zu zucken, saß der alte Dandy vor mir. Sein Grinsen im Rausch aus Koks, Schnaps und Oxygen wurde breiter und breiter. „That’s just the way it is!“, kam über seine Lippen. Die nur sekundenspäter komplett aufgeplatzt waren, das Blut in seinem weißen Haar verschmiert. Der dicke Chinese war baff und rührte sich keinen Millimeter. Ich packte meine Sachen und zog von dannen. Aus dem China-Restaurant und aus der Stadt. Mein Abenteuer war vorbei. Oder begann jetzt erst…

wrdlbrmft

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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #17 am: 02.Februar 2014, 14:33:31 »

Schadé ... würde die flotte Schreibe aber gerne weiter geniessen ...
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der vfb spielt im neckarstadion!

DayDreamer

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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #18 am: 02.Februar 2014, 19:12:15 »

Schadé ... würde die flotte Schreibe aber gerne weiter geniessen ...

da schließ ich mich direkt an :-) ist schön locker geschrieben und liest sich sehr gut
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Stefan von Undzu

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Re: Ein Nobody ganz klein
« Antwort #19 am: 03.Februar 2014, 13:26:48 »

Das kanns doch jetzt nicht gewesen sein...  >:(
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