Ich habe drei Varianten einstudiert, varriere jeweils aber am Spieltag ggf. Zum Beispiel, wenn ich in der Mitte zwei Defensivspieler haben will statt einen defensiven plus vorgeschobenen Spielmacher (falls das im Deutschen so heißt). etc. Wenn ich im Spiel dann wirklich grundlegend das Spiel ändern will, wobei ich an einer Umstellung der Strategie schwer vorbeikomme, stelle ich zuerst einfach diese Strategie um, etwa auf "Counter" nach Führung, etc, auf eine der aggressiveren nach Rückstand. Würde ich auf eine der defensiveren/offensiveren gespeicherten Taktiken umstellen, müsste ich wieder die Gegneranweisungen einstellen.
Übrigens, zur Entwicklung eines Plans, da hat wwfan die Tage wieder ein paar sehr schöne Fragen notiert, die User sich stellen können. Einige wählen Philosophie und Co. bestimmt nach Gefühl, weil sie nicht so genau wissen, was das abbilden soll. Haben ein Lieblingsformation, vielleicht 4-5-1, weil die gerade populär ist. Quetschen die Spieler rein und machen dann mal. Vieles auf gut Gefühl. Vielleicht übersetze ich es mal ins Deutsche. Wenn man erst mal gegen die Regler kämpft, stellen sich einem solche Fragen vielleicht erst mal gar nicht. Dabei sind sie viel wichtiger.
Zu Philosophie, Formation und Strategie:
1: Do you think a formation should be a) heavier at the back, b) balanced, or c) heavier up front?
2: Do you think a team should be more focused on a) scoring, b) not conceding or c) mixing risk and reward?
3: Should footballers should be a) specialists (i.e. focusing on a very specific task), b) generalists (i.e. doing a bit of everything) or c) a mix or both?
Anmerkung: Eigentlich selbsterklärend, denke ich. Es geht um die grundsätzliche Spielidee. Bei Frage 1 gehts um die Formationen, die sich natürlich mit der geplanten Strategie (2) decken muss. Es ist Unsinn, 4-2-4 zu spielen und dann auf verteidigen zu spielen. Bei Frage 3 gehts um die Wahl der Philosophie. Ich glaube, da hatte dooro auch schon was von wwfan hier rübergerettet.
Zu Duties:
4: Which positions do you want moving between the lines in a) defence, b) midfield and c) attack?
5: How will you cover for this movement?
6: Who will pick out these players when they move?
Anmerkung: Die Duties legen für fast alle Rollen und Positionen fest, wer sich wie auf dem Platz bewegt. Support-Spieler im Angriff lassen sich in den Raum "fallen" (technisch gesehen laufen sie nicht bei jeder Gelgenheit nach vorne), Defend-Spieler sichern ab, Attack-Spieler machen regelmäßig Läufe. Wer hier nicht für Bewegung sorgt, ist leicht zu verteidigen. Oder hat z.B. Probleme, Anspieloptionen in der Hälfte des Gegners zu haben, den Ball zu halten und Chancen herauszuspielen, vor allem unterschiedliche Chancen. Bis einschließlich FM 2012 kanalisierten viele das Spiel ausschließlich durch die Mitte, was nicht effektiv zu verteidigen war. Faustregel, ganz grob: In jedem Mannschafsteil sollte ein Spieler auf Attack sein, im Sturm einer auf Support. Das ist die grobe Faustregel für ausgeglichene Taktiken. Wenn ich persönlich zum Beispiel nur noch absichern will statt ein weiteres Tor, halte ich meine Außenverteidiger auch an der Leine.
Zur effektiven Nutzung von Shouts/Teamanweisungen:
7: What is your team good and bad at when compared to the rest of the teams in the league (look at the team report)?
Anmerkung: Ich spiele momentan in Norwegen mit sehr physischen Spielern, lange Kerls, über Shouts und Teamanweisungen lasse ich viel direkter und mit vielen Flanken aus allen Lagen spielen. Mein Team ist das mit Abstand kopfballstärkste der Liga (siehe Teamreport). Letztens hatte ich vier Tore in einem Spiel, die so gefallen sind. Sollte ich mal aufsteigen, wirds aber schwieriger, so einseitig zu agieren, denke ich. Denn in der dritten norwegischen Liga gibts kaum wirklich robuste Verteidiger, die das ausgleichen könnten. Das trotzdem wohlgemerkt im FM 2012, im FM 2013 sind sprungstarke und kräftige Spieler erheblich aufgewertet wegen der neu eingeführten Kollisionsabfrage, bei der physische Attribute wie "Stärke" jetzt viel mehr ins Gewicht fallen. Da fehlt die Balance aber noch. Typen wie Crouch oder allgemein lange Kerls als richtige Torjäger waren im FM 2012 und früher in der jetzigen (zu effektiven?) Form fast undenkbar, es waren fast immer die schnellen Spieler, die oft genug durch ihre Gegner hindurchsprinteten und einnetzen.
Shouts:
8: What shouts might make a difference to a) probing attacks, b) wing-focused attacks, c) keeping the ball, d) frustrating the opposition, e) playing on the break, f) seeing out a tight match, g) going for broke, h) playing on a quagmire in a tempest, i) playing on an icerink, j) playing on a dry pitch in a scorcher, k) playing on a good pitch in wet weather?
Anmerkung: Siehe der von Octavianus übersetzte Shoutguide oder eines der letzten Kapitel in Tactical Theorems 10 zum Thema. So sehr ins Detail muss man natürlich nicht bei jedem Spiel. Es sind eigentlich immer die engen Spiele, in denen effektive Shouts den Unterschied machen können. Das zeigen ja auch unzählige Karrieren: Im SI-Forum gibt es einen user namens Dafuge, der sich einfach mit viel Scouting und Geduld durch die Ligen boxt. In der ersten Saison tauscht er fast immer komplette Kader aus mit "Talenten", die Spiele schaut er sich gar nicht an, aber da im Laufe eines Saves Spieler besser und besser werden, gibt es immer weniger dieser engen Spiele, in denen Motivation, problematischer Charakter des Kaders, mieses Wetter und Co. sich wirklich bemerkbar machen können. Irgendwann ist das Team so oder so stark genug, um aufzusteigen, wenn man nicht gefeuert wird.
Da kommt einem im FM natürlich zugegen, dass es mit Transfer-KIs der Gegner nicht zu weit her ist, dass Vorstände viel geduldiger sind (im echten Leben hätte man wohl schon ernsthafte Probleme, wenn man als Newbie komplette Kader austauscht, von Vorständen, die einfach so mal "einen Neuen" wollen, ganz zu schweigen). Tatsächlich kann man als ehemaliger Amateurkicker im Camp Nou Messi verschachern, Iniesta auf die Bank setzen und Xavi in die Reserve schieben, ohne dass das Kollerateralschäden, tobende Presse, erzürnte Fanscharen oder rasende Spieler zur Folge hat. Ein grandioser Quatsch³, einfach mal ausprobieren. Und ich weiß nicht, wie es euch geht. Aber selbst wenn ich die "Spielersuche" nicht nutze, gehe ich in jede neue Saison mit der Gewissheit, mindestens auf langfristige Sicht ein stärkeres Team zu haben als in der Vorsaison, dazu sind die Scouts einfach zu verlässlich, egal auf welchem Niveau. Wer testen will, ob er wirklich so brilliant ist, wie es seine Vereinskarriere im Story-Forum und im Thread zur aktuellen Station erahnen lässt, jetzt nicht nur beim Kadermanagement, sondern auch "uffm Platz" muss sich mal an einer Nationalmannschaftskarriere versuchen, in der er dazu gezwungen ist, mit dem zu arbeiten, was er hat. Oder vielleicht an einem Online-Spiel gegen wwfan und Co.