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Autor Thema: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch [FM2012; beendet; 2011-2018]  (Gelesen 19372 mal)

Rheinlöwe

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch [2015/2016]
« Antwort #40 am: 12.August 2013, 21:12:14 »

Winter is leaving!



Anscheinend hatte Oleg sogar noch mehr getrunken, als er dachte - denn nachdem er die Sportzeitung mit der aktuellen Tabelle, unter der er aufgewacht war, von seinem Gesicht zieht, findet er sich im Olimpic-Stadion wieder - von wegen Winterpause, ein Spiel stand doch noch an, zuhause gegen Tawrija Simferopol. Und anscheinend wurde er, noch betrunken, ins Stadion und auf die Trainerbank verfrachtet. So hat er es zum zweiten Mal nicht geschafft, seinem Faulheits-Prinzip gerecht zu werden, und erlebt doch tatsächlich im 5. Jahr sein zweites Spiel als Trainer vor Ort, ein langweiliges 0:0. Dann ist aber auch wirklich Pause.

Einziges relevantes Ereignis der Wintertransferphase ist, dass Oleg den ehemaligen Stammtorwart Dmytro Zhdankov (31) endlich los wird - zwar nur ablösefrei zu PFK Sewastopol, aber so ist zumindest das Gehaltsbudget entlastet und der Teamfrieden gebessert. 4 Jahre war Dmytro bei Olympia, machte 67 Spiele, wird aber nach Makharadzes (22) endgültiger Etablierung als Nr.1 und dem Nachrücken des ebenso talentierten Sidorov (18) aus der Jugend gar nicht mehr gebraucht.

Zum Rückrundenauftakt am 06.03. haben sich Oleg und Boleg in langen Beratungen etwas besonderes ausgedacht - da der Nachwuchs für die Flügel chronisch unterentwickelt ist, gibt es als neue Dritttaktik jetzt ein enges 4-1-2-1-2.

Damit wird dann auch tatsächlich Tabellennachbar Illitschiwez Mariupol 3:0 weggefegt (2x Smirnov, Levov, 17-2 Schüsse), so gut hat Olympia selten gespielt. Und Oleg kann sich nach diesem Sieg auch etwas ganz besonderes in den Lebenslauf schreiben: er hat Elvis abgeschossen! Genaugenommen seinen Trainerkollegen Elvis Scoria (44) aus Kroatien, den Mariupol noch am selben Abend feuert.


Es folgt der jährlich größte Feiertag der Tschrgrtschnkrgsk-Familie: Olga stellt ihre jüngsten Schützlinge vor, darunter diesmal 5 solide bis hochkarätige Talente: Vasily Kravchuck (VZ), Sergey Polezhaev (OMZ/TJ), Sergey Peshkov (OMR), Igor Osadchuk (VZ/DMZ) und Azret Gorodetskiy (TW).


Auch den Rest des Monats läuft die Liga mehr als zufriedenstellend, mit 3 Siegen, 1 Remis und 1 Niederlage steht Olympia am 01. April sogar auf Platz 9, 10 Punkte vor den Abstiegsrängen.


Dass danach gegen starke Gegner 4 Spiele ohne Sieg folgen, ist Oleg fast schon egal, denn Verfolger Obolon Kiew holt auch keinen, und somit ist 3 Spieltage vor Ende der erneute Klassenerhalt bereits eingetütet. Und zwischendurch gelingt mit einem 4:0 gegen Persha-Ligist Krywbas Krywyj Rih auch noch der erstmalige Einzug ins Pokal-Halbfinale. Dort ist den Olympioniken das Losglück weiter hold - statt Lokalrivale Metalurh (designierter Vizemeister) oder dem bereits als üblem Favoritenschreck aufgefallenen Zweitligisten Energetik Burschtyn (die haben Karpary Lwiw und Schachtar rausgeworfen!) erwischt man: Mariupol. Genau, jenes Mariupol, das man letztens schon 3:0 putzte. Und dann auch noch ein Heimspiel. Beste Finalchancen - Oleg kann's kaum glauben.

Im Halbfinale gibt es dann einen echten Krimi: Oleg verordnet zwar erneut die Offensivtaktik, aber Boleg und seine Jungs strapazieren die Nerven des Chefs reichlich, erst in der Verlängerung schießt Doroshenko das entscheidende 1:0. Davor waren schon Koshka verletzt und Uvarov mit Rot vom Platz gegangen, am Ende fiel auch noch Shevchenko aus. Trotzdem jubeln der ganze Verein und die ganze Familie, denn Olympia hat tatsächlich die Chance auf den ersten Titel der Vereinsgeschichte. Genaugenommen jubelt sogar fast die ganze Stadt, denn der Finalgegner wird Metalurh Donezk sein, das ebenfalls knapp gewann, 1:0 gegen Energetik Burschtyn aus der Persha Liha. Das gibt ein Derby mit Olympia als krassem Außenseiter! Aber wenn Oleg das Qualifikationssystem für die Europa League richtig verstanden hat, dürfte es ihm jetzt schon sicher sein, nächste Saison international aufzutreten, denn Metalurh ist in der Liga bereits sicher für die EL und so gut wie sicher für die CL qualifiziert.

Towelie

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch [2015/2016]
« Antwort #41 am: 13.August 2013, 10:36:41 »

Glückwunsch zum Finaleinzug! Normalerweise ist es ja so, dass man als Finalist nur für Europa qualifiziert ist, wenn der Sieger die CL erreicht, aber das scheint Metalurh ja zu schaffen. Wird Oleg denn im Finale auf der Bank sitzen?
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Rheinlöwe

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch [2015/2016]
« Antwort #42 am: 13.August 2013, 20:18:16 »

Stimmt, genau so ist es in den Ligaregeln formuliert. Unfair zwar...
Und nein, Oleg sitzt nicht auf der Bank. Dort landet Oleg nur, wenn er es im Vollrausch nicht vermeiden kann, dorthin geschleppt zu werden. Sprich, wenn ich ausversehen zu oft auf "weiter" geklickt habe. ;)




Und dann ist der große Tag, genauer: der Abend des 08.05.2016, da. Oleg hat sich mit der erweiterten Familie bei seiner Mama eingeladen, der er kürzlich einen genauso großen Plasmafernseher geschenkt hat, wie er in seiner eigenen Datscha steht. Da der Gegner übermächtig scheint, hat sich Oleg vorab auf das klassische 4-1-4-0-1 festgelegt, die Detailaufstellung überlässt er aber Boleg. Beim Gegner muss man vor allem vorm uruguayischen Nationalstürmer Santiago García (25, 12LS/5T, 15 Saisontore in der Premjer-Liha) Angst haben, der alleine fast so viel wert ist wie die ganze Olympia-Startelf zusammen (8,5 Mio€ vs. 11,065 Mio€). Die Formationen:

Der Spielverlauf:
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Das Ergebnis:
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Rheinlöwe

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch [2015/2016]
« Antwort #43 am: 14.August 2013, 22:12:42 »

Nach der Pokalsensation sind die Tschrgrtschnkrgsk-Geschwister noch kaum wieder nüchtern, da präsentiert Olga ihren Brüdern schon einen weiteren Titel: Die U21 holt vor den Branchengrößen aus Dnipropetrowsk und Kiew, die die letzten 4 Junioren-Titel unter sich ausgemacht hatten, die Meisterschaft. Und das, obwohl bei Olympia die meisten Jungs ab 18 ja schon im Profikader spielen und nur die Jüngsten in der U21-Liga mitmachen.


Und getragen von der Euphorie des "kleinen Doubles" schenken Boleg und die Jungs dem Verein noch einen wunderbaren Saisonausklang, am letzten Ligaspieltag gelingt zuhause ein 2:0-Husarenstück gegen das große Dnipro Dnipropetrowsk dank Toren von Samoilov und Yurchenko (erst 16 Jahre alt, sein erstes Ligator im 10. Einsatz).
Damit erreicht Olympia nach dem 14. Platz in der Premjer-Liha-Debütsaison diesmal einen sehr respektablen 11. Rang. Und auch für den Rest der Stadt war es ein gutes Jahr: Schachtar wird zum 7. Mal in Folge Meister, Metalurh erringt zusätzlich zum Pokal-Vizetitel noch die erste Vizemeisterschaft ihrer Geschichte.

Towelie

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch [2015/2016]
« Antwort #44 am: 15.August 2013, 00:12:02 »

Glückwunsch, Oleg weiß einfach was er macht! Da kann sich Boleg mal ne Scheibe von abschneiden :)
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Salvador

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch [2015/2016]
« Antwort #45 am: 15.August 2013, 01:14:34 »

Glückwunsch an deinen Co zum Titel :angel:
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Rheinlöwe

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch [2015/2016]
« Antwort #46 am: 15.August 2013, 21:34:51 »

Ihr seht das beide völlig falsch, wenn auch in entgegengesetze Richtungen. Es ist Olegs Werk und Bolegs Beitrag, die perfekte Ergänzung, Synergie, Bruderliebe... ;)



Kaderüberblick

Die besten Noten haben wieder mal Oleg Koshka (MRLZ, 28, 27S, 4T, 7V, 7.04) und Denis Petrenko (VRZ, 20, 33S, 3T, 1V, 7.00) eingefahren. Entdeckung der Saison war aber ganz klar Valeriy Shyryaev (MZ/TJ, 19, 32S, 13T, 3V, 6.91) - so viele Tore hat unter Oleg noch nie jemand erzielt. Ganz stark waren auch noch die 8 Vorlagen von Dmytro Shevchenko (VL/ML, 18, 33S, 6.89).
Zur Feier des Pokalsiegs hier auch eine aktuelle Übersicht der Stammkräfte:


Finanzen
In einem Wort: desaströs. Der Konkurs kann nur dank Vorstand Artem Gordon abgewendet werden, der im Laufe des Jahres rund 2 Mio€ Privatgeld in die Vereinskasse gab, was bei nur 1,3 Mio€ sonstigen Einnahmen und 3,15 Mio€ Ausgaben (größter Posten: Jugendeinrichtungen mit 880k€, Gehälter nur 412k€) dann immerhin einen kleinen Gewinn von 226k€ macht, das Konto steht im Juni bei -1,4 Mio€.
Schlimmster Effekt der klammen Kassen ist, dass die einst so prunkvollen Jugendeinrichtungen, die absolute Basis von Olegs Erfolg, allmählich immer mehr vergammeln und dementsprechend abgewertet werden. Eine Renovierung lehnt Gordon rundheraus ab, ebenso wie einen Ausbau des viel zu kleinen und stets fast ausverkauften Stadions (1000 Plätze, Schnitt 962). Wie soll man nur mehr Geld verdienen, wenn man nichts investieren kann? Selbst Olegs Pokal-Coup brachte kaum Geld ein, zu niedrig sind in der Ukraine die Prämien. Vielleicht ist Europa die einzige Rettung...


Transfers
Selbst Oleg muss deshalb finanzielle Einbußen hinnehmen, sein Vertrag (bisher: Ende 2018) wird zwar bis 2020 verlängert, aber nur noch für 125k€/Jahr statt 140k€. Boleg und Olga verlängern beide zu gleichen Konditionen (105k€ bzw. 78k€) bis 2021.
Einziger Lichtblick aus der Buchhaltungsabteilung ist, dass die Sponsoreneinnahmen für die Folgesaison von 268k€ auf 537k€ gesteigert werden können.

Zum 30.06. verlassen dann mal wieder zwei "alte" Recken den Verein, die nicht mehr so richtig gebraucht werden: Vyacheslav Pidnebennoy (ML/OML/TJ, 28, 155 Einsätze in 7 Jahren) und Dmytro Gryshko (VZR/DMZ/MR, 30, 112 Einsätze in 5 Jahren). Beide hatten auslaufende Verträge, die Oleg nicht mehr verlängern wollte, um mehr Jugend-Nachrückern eine Chance zu geben.

Hideyoshi

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch [2015/2016]
« Antwort #47 am: 05.September 2013, 00:02:18 »

Hat Oleg seinen Frust über die Gehaltskürzung im Wodka ertränkt und liegt in seiner Datscha noch im Suff? ;)
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Rheinlöwe

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch [2015/2016]
« Antwort #48 am: 05.September 2013, 00:13:43 »

Ich dachte bisher, es wäre noch Jubelsuff über den Pokalerfolg, aber deine Theorie hat auch etwas. ;)

Hier wird es sicher nochmal weitergehen, aber erst in 1-3 Wochen. Ich setze mal ein "pausiert" in den Betreff.

Rheinlöwe

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Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch europaweit
« Antwort #49 am: 10.Januar 2014, 23:37:38 »

Neues Jahr, neuer Oleg!
Na, wer hat noch daran geglaubt...?



Zur Erinnerung: Es ist Sommer 2016. Zur Vorbereitung auf die erste Europa-League-Teilnahme der Vereinsgeschichte hat Oleg eine Freundschaftsspiel-Tourneeorganisiert. Durch die ganze weite Welt. Nunja, oder durch das, was aus Perspektive eines im Ostblock Aufgewachsenen als weite Welt zählt: es geht zu Torpedo Kutaisi und dem FC Zestafoni (beide in Georgien), Alanija Wladikawkas (Russland), Metalurgi Rustavi (wieder Georgien), Sheriff Tiraspol (Moldawien), Lokomotive Moskau (da sage ich sicher niemandem etwas neues: Russland). Olympia spielt durchgängig überraschend stark: 2:0, 3:2, 0:0, 1:1, 0:0, 2:0.

Nach zwei weiteren Tests gegen unterklassige einheimische Teams, die Brüderchen Boleg eigenmächtig organisiert hat, beginnt die nationale Saison mit drei Hammerspielen:
Superkubok gegen Meister Schachtar. 0:3, erwartungsgemäß.

1. Ligaspieltag: auswärts bei Dynamo Kiew. 2:0 für die Gastgeber.
2. Ligaspieltag: zuhause nochmal gegen Schachtar. 0:2.

Zugegebenermaßen hat sich Oleg aber für diese drei Spiele kaum interessiert. Die Chance, nach dem Kubok auch noch den Superkubok zu gewinnen, war natürlich einmalig, aber gegen den übermächtigen Lokalrivalen konnte man eben nichts erwarten, genauso wie zum Ligauftakt. Stattdessen kam außerdem etwas viel spannenderes im Fernsehen...
Also saß Oleg nicht nur wie eh immer am Fernseher, sondern er schaute dort nichtmal die Spiele der eigenen Mannschaft - sondern die parallel stattfindende Europameisterschaft in Frankreich. Absoluter Höhepunkt dort: Halbfinale Frankreich-Deutschland, 2:4, Viererpack von Lukas Podolski (31, 149LS/68T, immer noch in Kölle).

Zum Titel reicht es für die Deutschen, die vorher Wales und Spanien rauswarfen, aber nicht, im Finale setzt es ein 1:2 gegen Holland. Jogi Löw tritt danach zurück.
Olegs Fokus auf Deutschland erklärte sich dabei daraus, dass die Ukraine schon in der Vorrunde rausflog, Gruppenletzter hinter den beiden späteren Finalisten (ok, darf passieren) und Polen (schon eher eine nationale Schande).
Wie Löw machte es dann auch Oleg Blokhin. Sofort klingelte Olegs Telephon und seine Mama fragte, ob er jetzt der neue Nationaltrainer würde. Oleg musste ihre Hoffnung leider sofort ersticken, eine Doppelbelastung wäre definitiv zu viel für ihn. Die Extra-Reisen für die Europa League reichen ja wohl.

Als Oleg sich dann wieder in Donezk blicken lässt und mit Boleg ernste Worte redet, dass jetzt die Saison ernsthaft losgehen und die Spieler sich reinhängen sollen, kann der Bruder ihm immerhin eine kleine Nettigkeit erzählen - er hat das gescheiterte Talent Beslan Golubev (OMZ/MZ, 22, 24 Spiele seit 2011) für 10k€ an Drittligist FK Lwiw vertickt. Zur Erinnerung: Olympia steckt mit über 1 Mio€ in den Miesen und hat dank 1000-Platz-Winzstadion kaum Einnahmen, da zählt jeder Schein.
Dann geht es um Taktik, das bringt aber auch nichts - 0:3 im nächsten Stadtderby gegen Vizemeister Metalurh. Mit 0 Punkten und 0 Toren steht Olympia ganz, ganz unten in der Tabelle.

Erst als am 03.08. mit Metalurh Saporischschja endlich ein Nicht-Spitzenteam zu Gast ist, gelingt ein Sieg: 2:1 durch Smirnov und Petrenko, letzterer macht erst in der 95. den Dreier perfekt.

Am 05.08. sitzt Oleg dann mal ungewohnterweise vormittags vorm Fernseher, es läuft die Auslosung zur 4. EL-Quali-Runde. Als Gewinner des durchaus nicht prestigelosen ukrainischen Pokals ist Olympia tatsächlich erst für diese späte Runde gesetzt, nur einen Gegner müsste man rauswerfen und es hieße bereits Gruppenphase. Als dieser Gegner stellt sich der FC Brügge heraus - in den letzten Jahren viermal 4. und einmal 3. in Belgien, und mit einem ziemlich unbekannten, um nicht zu sagen grauem, Kader ausgestattet. Fürs Hinspiel wird es auch immerhin schonmal 22k€ Fernsehgelder geben. Am meisten freut Oleg sich aber auf die guten Pralinen und das starke Bier. Das alte ukrainische Sprichwort "Brügge sehen und sterben" verbannt Oleg dagegen sofort aus seinem Sprachgebrauch, natürlich will man dort nicht sang- und klanglos ausscheiden, obwohl man wohl Außenseiter ist.

Nach zwei weiteren Ligaspielen (0:1 und 3:2 gegen Mittelfeldteams) und Platz 9 nach 6 Spieltagen steht dann die große Reise an. Oder zumindest für Boleg, den restlichen Trainerstab und die Spieler, die erst am Vorabend der Partie am 18.08. abfliegen. Oleg dagegen hat seine Dienstreise etwas ausgedehnt und hat schon ein paar Tage Urlaub in Amsterdam und Brüssel gemacht. Brügge selbst enttäuscht ihn dann auf den ersten Blick etwas, nirgends mordernde Gangster zu sehen. Entschädigt wird er aber dann, als er sich das Spiel im Hotelzimmer ansieht - nicht nur wird hier die Brutalität nachgeholt, es gibt 3 Verletzte (2 Belgier und im eigenen Team leider Schlüsselspieler Oleg Koshka, der damit mal wieder für 3 Monate fehlen wird) und Olympia nimmt nach einer torlosen Begegnung sogar eine ordentliche Ausgangsposition mit nach Hause. (Und ein halbes Flugzeug voller Schokolade, die andere Hälfte voller voller Ukrainer.)

Beim folgenden 1:1 in Uschhorod zeigt sich Boleg mal von seiner emotionalen Seite und regt sich so über einen nicht gegebenen Elfer auf, dass der Verband ihn verwarnt. Was zu einer spannenden Frage führt: wer wird auf der Bank sitzen, wenn das nochmal passiert - Oleg im Urlaub und Boleg gesperrt...?

Fürs EL-Rückspiel diskutieren Oleg und Boleg bei etlichen Flaschen Wodka bis tief in die Nacht, ob man wieder auf Mauertaktik setzen und auf Elfmeter hoffen soll, oder die Sache offensiver angehen. Am Ende entscheiden die Brüder sich für die mutige 4-1-2-1-2-Variante und werden mit dem besten Saisonspiel belohnt, ein triumphales 3:0 bringt das überzeugende Weiterkommen, und damit satte 1,26 Mio€ in die marode Vereinskasse.

Nein, halt, sogar 1,267 Mio€. Denn neben den Preisgeldern kann auch gleich der Rekord an Zuschauereinnahmen im Mini-Stadion Olimpic-Park gebrochen werden, von 3k€ springt er auf sage und schreibe 7k€...

Am nächsten Morgen wacht Oleg mit üblem Kater auf, zur Rache scheinen die Belgier das mitgebrachte Kirschbier mit Frittensauce gestreckt zu haben. Aber egal, er krallt sich eine große Europakarte und lauert bei der großen Gruppenphasen-Auslosungsgala auf die nächsten drei Reiseziele. Im besten Fall geht es ins sonnige Malaga, auf einen lange überfälligen Kultururlaub nach Rom und nach Hamburg auf die Reeperbahn. Schlechtestenfalls winken nur graue postsowjetische Industriestädte wie Bratislava, Kasan oder Wolfsburg.
Zumindest das mit der Sonne klappt, wenn auch nicht spanische, so doch portugiesische: Sporting Braga. Newcastle dagegen ist weniger nach Olegs Geschmack - Regen, Kohle, schlechtes Bier. Und Stuttgart? Auch nicht sooo attraktiv, aber Oleg wollte sich schon lange mal einen Mercedes kaufen, passt also schon.

Tardelli

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch europaweit
« Antwort #50 am: 11.Januar 2014, 11:05:36 »

Fantastisch das es mit deinen beiden Superstars der heutigen Sportgeschichte weitergeht.

Zitat
Am nächsten Morgen wacht Oleg mit üblem Kater auf, zur Rache scheinen die Belgier das mitgebrachte Kirschbier mit Frittensauce gestreckt zu haben. Aber egal, er krallt sich eine große Europakarte und lauert bei der großen Gruppenphasen-Auslosungsgala auf die nächsten drei Reiseziele. Im besten Fall geht es ins sonnige Malaga, auf einen lange überfälligen Kultururlaub nach Rom und nach Hamburg auf die Reeperbahn. Schlechtestenfalls winken nur graue postsowjetische Industriestädte wie Bratislava, Kasan oder Wolfsburg.

Dafür liebe ich diese Story! Du hast ganz großes Erzähltalent!
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XJIBBIT

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch europaweit
« Antwort #51 am: 11.Januar 2014, 14:46:35 »

Endlich geht es hier weiter! Habe mir gestern Nacht noch einmal deine ganze Story durchgelesen... einfach klasse  ;D ;D

freue mich schon auf das nächste Update
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Rheinlöwe

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch europaweit
« Antwort #52 am: 11.Januar 2014, 23:26:59 »

Danke für das geradezu überschwängliche Lob!
Nächstes Update erst morgen - wie Oleg sagt, Europa ist anstrengend. Da muss man viel öfter von Spiel zu Spiel Boleg eine andere Taktik vorgeben und kann sich dann nur beim Spiel selber verkriechen, anstatt gleich monatelang in Urlaub zu gehen...

Rheinlöwe

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch europaweit
« Antwort #53 am: 12.Januar 2014, 19:47:05 »

Kurz vor Ende der Transferfrist Ende August mistet Oleg nochmal etwas aus, man will ja auf der fröhlichen Europareise keine unnötigen Flugtickets für Tribünengäste bezahlen müssen. Also wird Konstantin Fomin (VLR, 21, 26 Einsätze seit 2011) für 65k€ an Zweitligist Tschornomorez Odessa verscherbelt, außerdem werden 4 Mindertalente an die drittklassigen Partnervereine Lysychansk und Orline verliehen: Vasily Shulgin (OMR/MR, 21), Pavel Gorelov (OMZ/MZ, 21), Vladimir Sorokin (TJ/OMZ, 20) und Denis Yesipov (MZ/OMZ, 19).

Die Premjer Liha bis zur Winterpause wollen wir mal ganz knapp zusammenfassen. Zwischenzeitlich wurde aus einer Serie mit 4 Spielen ohne Niederlage eine mit 6 ohne Sieg und der Abstieg rückte wieder bedrohlich nahe. Erst nach einer zweiwöchigen Spielpause Anfang Oktober ging es gegen Mariupol wieder aufwärts. Eigentlich wollten es die Spieler ihrem Cheftrainer gleich tun und so lange Urlaub machen, stattdessen setzte Oleg 3 Testspiele an und Boleg scheuchte sie so lange über den Platz, bis die Motivation wieder da war.
Bemerkenswert ist noch, dass Oleg und Boleg im Derby gegen Schachtar ihr 200. Spiel auf der Bank (bzw. vorm Fernseher) für Olympia absolvierten.
Mit einem 10. Platz nach 19 Spielen (von 30) zur Winterpause ist Oleg dann auch ganz zufrieden. Nur 4 Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge sind natürlich nicht gerade komfortabel, und nach oben wird eh nichts mehr gehen, aber man bewegt sich in ähnlichem Rahmen wie in der Vorsaison und viel mehr ist nunmal beim aktuellen Kaderniveau und anhand der üblichen Verletzungen auch nicht zu erwarten.


Im Pokal brauchte es schon in der 2. Runde gegen Drittligist Niva Ternopol das Elfmeterschießen (nach 0:0). In Runde 3 (Achtelfinale) gab es dann ein 2:1 bei Arsenal Bila Zerkwa (spielte früher in der Persha Liha gegen Olympia, inzwischen nur noch drittklassig).
Ein paar frühe Favoritentode gab es auch wieder zu bejubeln, Metalist Charkiw flog in Runde 2 gegen Niva Winnyzja (Persha) raus, das große Schachtar Donezk in Runde 3 gegen den kleinen Ligakonkurrenten Arsenal Kiew. Eben jener Donezk-Schreck wird dann auch Olympias Viertelfinalgegner sein, aber erst im fernen, fernen April.

Viel spannender war für Oleg natürlich die Europa League. Hier haben sich die Gebrüder nach dem Erfolg gegen Brügge und aufgrund des eh nicht ernsthaft zu erwartenden Weiterkommens überlegt, mit der bisherigen Doppeltaktik weiterzumachen: auswärts gnadenloses Mauern im 4-1-4-0-1, zuhause einfach mal ausprobieren, was aus einem offensiven 4-1-2-1-2 wird. Wenn man ein paar Mal übel abgeschossen wird, na gut, sowas nennt man "Lehrgeld". Hauptsache, man versucht wenigstens, den Heimfans ein bisschen Spektakel zu bieten.

Los geht es dann zuhause gegen Stuttgart, die Offensivtaktik geht gegen den viel höher einzuschätzenden Gegner gar nicht mal so übel in die Hose, wie alle Beteiligten erwarteten - überraschenderweise wird es nur ein "schmeichelhafter" Sieg für die deutschen Gäste. Zwar führen sie nach einem Doppelschlag mit 2:0, aber trotz Unterzahl (Amoklauf von Kapitän Matzyah, der ihm später noch 3 Spiele Sperre einbringt) macht das aktuelle Juwel aus Olgas Kaderschmiede, der 17jährige Yuriy Yurchenko, es nochmal spannend.


Die erste Auswärtsreise führt dann ins triste Newcastle, wo Oleg seine Vorurteile voll bestätigt sieht - 8°C und Nieselregen. Zu holen ist auch nichts, 2:0 für die Gastgeber. Immerhin taugt das englische Bier zwar nicht für große Gaumenfreuden, aber zum Frustsaufen. Und ein paar nette Mark-Knopfler-Fanartikel bringt Oleg von der Reise mit heim.


Portugal ist dann eine massive Enttäuschung, gerade mal 4 Grad wärmer als in Newcastle ist es in Braga. Und erst beim Landeanflug merkt Boleg, dass dieses Kaff nichtmal einen Strand hat. Vom Spiel ist auch schnell berichtet, kein Torschuss, Ergebnis mal wieder 0:2. Allmählich hat Oleg das Gefühl, dass diese ganze Europa-Geschichte nur ein sinnloser Hype ist. Die Spiele machen keinen Spaß, die Städte machen keinen Spaß. Nunja, immerhin im Hotelzimmer von Braga hatte er ein paar spaßige Stunden. Mit der Sekretärin des Präsidenten, die er mit einem Strand-Versprechen mit zur Dienstreise eingeladen hatte. Und da aus dem Strand nichts wurde und das Spiel so öde war, musste man sich ja irgendwie anders beschäftigen...


Im zweiten Heimspiel macht sich der Taktik-Mut dann plötzlich bezahlt und es gelingt die kaum für möglich gehaltene Sensation - ein 2:0 gegen Braga durch einen frühen Doppelschlag! Oleg kann es kaum glauben. Zwar ist man immer noch Gruppenletzter, hat aber ganz Europa (oder zumindest den 23 TV-Zuschauern, die sich ernsthaft Braga auswärts in Donezk ansehen, 20 davon aus Olegs Familie) gezeigt, dass man kein Punktelieferant ist. Damit lässt sich doch leben! Das erste Tor erzielte übrigens der noch auf Krücken ins Stadion gehumpelte, frisch halbgenesene Koshka.


Mit diesem Triumph im Rücken hat Oleg neuen Spaß an Europa gewonnen und fliegt in bester Laune nach Stuttgart. Und aus zwei weiteren Gründen:
1.) Es ist der 01. Dezember, perfekte Zeit für ein paar Abstecher zu den berühmten Glühweinständen der deutschen Weihnachtsmärkte.
2.) Er hat zwar festgestellt, dass ein Mercedes deutlich teurer ist, als er eigentlich dachte. Trotzdem wird er sich einen richtig edlen Schlitten leisten können, denn zum Dank für die Braga-Reise hat ihm Gordons Sekretärin liebenswerterweise einen Stempel auf den Dienstwagen-Antrag gesetzt, ohne ihren Chef zu fragen. Und die Vereinskasse ist ja eh trotz Europa-Million so tief im Miesen, dass das auch nicht weiter auffällt.
Ach ja, um Fußball ging es im Schwabenland nebenbei auch noch. Die Gastgeber waren an diesem vorletzten Spieltag bereits sicher weiter und daher geistig auch eher bei den Glühweinständen, es gab ein extrem ausgeglichenes Spiel und ein durchaus nicht unverdientes Remis zu bestaunen.

Nach diesem Punktgewinn ist am letzten Spieltag sogar theoretisch noch der Sprung auf Platz 2 möglich - falls man Newcastle zuhause besiegt und gleichzeitig Braga gegen Stuttgart verliert.

Als dann die Liga schon in die Winterpause gegangen ist, müssen die bedauernswerten Engländer also am 19.12. bei -7°C in Donezk antreten. Ihre Füße frieren dabei wohl halb ein, zumindest bringen sie keinen einzigen Schuss aufs Tor, während Yurchenko die Heimmannschaft per Doppelpack zum zweiten Sieg schießt!

Reicht das etwa für die nächste Runde...? Das Rätselraten beginnt, denn das Olimpic-Stadion hat natürlich keine Anzeigetafel, und der Handyempfang ist dank radioaktiv belastetem Stahlbeton in den Tribünen auch miserabel. Nach dem Spiel wird dann aber schnell klar, dass man sich umsonst Hoffnungen gemacht hat: Stuttgart reiste mit gut entwickeltem Glühweinkater nach Braga und spielte nicht für Donezk. Ein 3:1 reicht den Portugiesen für Platz 2. Oleg jedoch kann stolz sein, 7 Punkte und Platz 3 vor Newcastle hätte seinem Verein weder außer- noch innerlandes irgendjemand zugetraut! (Außer Mama.)

Salvador

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch europaweit
« Antwort #54 am: 12.Januar 2014, 20:07:52 »

Genial und sehr unterhaltsam geschriebene Story, schön, dass es weiter geht

Europa war ja wirklich knapp, hätte man vorher und besonders nach den 3 Hinspielen kaum gelaubt. Starke Sache!
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Rheinlöwe

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch europaweit
« Antwort #55 am: 13.Januar 2014, 22:18:59 »

Danke auch dir. Mit dieser Mannschaft die Gruppenphase zu überstehen, wäre aber auch echt absurd gewesen.




Das Jahr 2017 beginnt triumphal, die Fußballfachwelt der Ukraine erkennt endlich Olegs Genie an! Nachdem Boleg schon letztes Jahr 2. bei der Wahl zum Trainer des Jahres wurde (hinter Charkiws Miron Markevych), wiederholt Olympias Co diesen Erfolg wieder. Vor ihm auf Platz 1 steht jedoch der, der dorthin wirklich gehört - Oleg! Die Brüder dominieren gemeinsam das Land, so muss es sein.

Davon abgesehen hat Oleg aber durchaus einige Sorgen. Die Hinrunde über haben drei seiner besten Spieler das Meckern angefangen, sie würden gerne zu einem größeren Verein wechseln: Vladislav Dmitriev (VRL, 21, 450k€ wert), Dmytro Shevchenko (VL/ML, 19, 2,4 Mio€) und Valeriy Ivanytskyi (DMZ, 20, 2,5 Mio€). Und das trotz großer Europareise auf Vereinskosten! Inklusive Glühwein und Spätzle! Was bilden diese verwöhnten Bengel sich eigentlich ein? Damals in der UdSSR hätte es das nicht gegeben...

Parallel hat er im Sturm ein Überbesetzungsproblem, würde von den 6 Spielern dort gerne 2 loswerden. Von den Streichkandidaten wird einem, Alexandr Uvarov (20) sogar ein Marktwert von 1 Mio€ bescheinigt, aber nichtmal für ein Zehntel oder Zwanzigstel davon will ihn irgendjemand kaufen. Diese vielgelobte Marktwirtschaft funktioniert auch hinten und vorne nicht. Oleg vergräbt sich somit für den Rest der Winterpause mit alten Schallplatten des Rote-Armee-Chors und Lenin-Schmökern in seiner Datsche und hängt einem aktuen Anfall von Sowjet-Nostalgie nach.

Den Kamin dort kann er immerhin mit Produkten der Marktwirtschaft befeuern, nämlich folgenden Transferangeboten:
325k€ von Worskla Poltawa für Zauri Makharadze
650k€ von Arsenal Kiew für Yury Volkov

Anfang März sind die Temperaturen dann endlich wieder positiv. Der Traum von Europa ist zwar vorbei, aber national gehen Pokal und Liga weiter. Der Ligaauftakt gelingt auch, 2:1 gegen Abstiegskampf-Konkurrenz Simferopol.

Am Abend danach kommt Olga ihren großen Bruder besuchen, einen dicken Aktenordner unterm Arm. Freudestrahlend zeigt sie ihm die Leistungsnachweise ihres aktuellen Jugendjahrganges. Bei den meisten winkt Oleg sofort ab, untalentierte Trottel. Drei recht talentierte Feldspieler sind aber immerhin dabei. Wenn auch einer leider Petrenko heißt, genau wie der etatmäßige Rechtsverteidiger, das wird wohl für einige Verwirrung sorgen. Ganz zum Schluss zieht Olga dann aber noch lächelnd eine besonders dicke Akte hervor. "Und der hier, Maxim Farkov, Torwart, den solltest du dir ganz besonders ansehen..."
Oleg traut seinen Augen nicht. "Olga, was für ein dämlicher Witz. Du hast da doch einen Profispieler von einem Ligakonkurrenten geklaut, sein Geburtsdatum geändert und ein Photo von seinem 10 Jahre jüngeren Bruder draufgeklebt..." Zu gut sehen Maxims Leistungswerte einfach aus. Aber nein, Olga kann ihren Bruder beruhigen, der Junge ist wirklich erst 15 und trotzdem so gut. Besser als der 19jährige Sidorov und gar nicht mal ewig weit weg von Stammkraft Makharadze. Da könnte Olympia wirklich ein Megatalent hervorgebracht haben!


Danach geht es für Bolegs Truppe perfekt weiter, drei Siege in Serie. Das 5:1 gegen Uschhorod wird dabei, von der ungekannt hohen Tordifferenz mal ganz abgesehen, zum Triumph für die Jugendabteilung: Megatalent Farkov debütiert und trägt sich damit als jüngster Spieler aller Zeiten in die Bücher sowohl der Liga als auch des Vereins ein, mit 15 Jahren und 218 Tagen. Das erste Tor des Tages erzielt dazu der auch erst 17 Jahre alte Sergey Polezhaev in seinem zweiten Profispiel.

Die Serie hält dann bis weit in den April rein, mit 5 Siegen und 2 Remis in der Liga ist der Klassenerhalt so gut wie abgehakt.

Zudem wird im Pokal-Viertelfinale Ligakonkurrent Arsenal Kiew (8., 8 Punkte vor Olympia) mit 2:1 geschlagen. Leider fliegen keine weiteren Favoriten raus, und im Halbfinale wird man sich dann Dynamo Kiew stellen müssen.
In der Liga setzt es dann erst am vorletzten Spieltag, nach 9 ungeschlagenen Partien, wieder eine Niederlage, 0:2 in Charkiw. Nach einem abschließenden 0:0 springt ein souveräner 10. Platz dabei heraus, bei einem Punkt mehr als im Vorjahr auch ein Platz höher und neuer Platzierungsrekord. 34:36 Tore gegenüber 35:47 im Vorjahr bedeuten eine deutliche Abwehrstabilisierung, die Offensive lässt dagegen mit Fortschritten auf sich warten.

Den Titel holt sich zum mittlerweile achten Mal in Folge das uneinholbare Schachtar, das ödet Oleg und den Rest der Ukraine inzwischen wirklich an. Uschhorod (im Vorjahr 14.) und Aufsteiger Nikolajew verlassen im Gegensatz zu Olympia die Liga wieder, Krywbas Krywyj Rih darf als 14. in eine zweite Saison gehen.

Die Hoffnung auf ein erneutes Pokalfinale und damit wieder Reisen ins weite Europa war schon bei der Kiew-Auslosung gering, tatsächlich wird es dann ein hoffnungsloses 0:3. Nächstes Jahr steht wieder grauer nationaler Alltag an...
Der Pokal zumindest geht trotzdem nach Donezk, wenn auch nur an die lokale Nr. 2, Metalurh, nach 4:3 gegen Dynamo.

In der U21-Liga wiederholt sich Olympias Sensationsmeisterschaft aus dem Vorjahr leider nicht, nur Rang 4 diesmal. Der Titel geht wie bei den Senioren an Schachtar.


Überragende Spieler kann Oleg für diese Saison eigentlich keine benennen, alle waren solide bis wechselhaft. Shyryaev (20) konnte seine 10 Tore vom Vorjahr nicht wiederholen (7 in der Liga, 8 insgesamt), wurde aber auch öfter im Mittelfeld als ganz vorne eingesetzt. Dort schaffte Yurchenko (17) etwas, was man gnädig als Durchbruch bezeichnen kann, 4 Ligatore und ebenfalls 8 insgesamt (in 37 Spielen, Note 6.85). Notenmäßig bester Stammspieler war Rechtsverteidiger Petrenko (21) mit wettbewerbsübergreifend 7,08. Im Tor ist natürlich noch Shootingstar Farkov (15) zu nennen, der es schon auf 6 Einsätze (6GT, 6.68) brachte - auch, wenn Oleg dafür den Großteil der Rückrunde über Boleg immer wieder die Aufstellung haarklein auf die Mailbox quatschen musste.

Die weiteren großen Talente, die sich dieses Jahr in den Fokus spielten, sind Sergey Polezhaev (TJ/OMZ, 17, 5S, 2T, 7.43) und Oleg Davydenko (MR/OMR, 13S, 0T, 3V, 6.81).

Towelie

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch europaweit
« Antwort #56 am: 13.Januar 2014, 22:21:54 »

Super, dass du weitermachst, habs jetzt gerade erst gesehen.
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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #57 am: 18.Januar 2014, 20:54:52 »

Schöne Nachricht für Oleg in der Sommerpause: gleich 8 seiner Spieler werden mit der Ukraine-U21 nach Toulon zum "Tournoi Espoirs" fahren: Ivanytskyi, Shevchenko, Farkov, Yurchenko, Davydenko, Shvetsov, Sidorov, Shyryaev. Oleg nutzt die Gelegenheit, um eine vierwöchige Dienstreise ins nahe St. Tropez zu beantragen, die er offiziell mit der Turnierbeobachtung verbringen wird, inoffiziell mit Sonne und guter Küche.

Als Oleg allerdings gerade sein Ferienhaus an der Cote d'Azur bezogen hat, erreicht ihn aus der Heimat die schlimmste Nachricht der letzten Jahre. Ja, schlimmer als das Absetzen seiner Lieblings-Seifenoper. Schlimmer, als dass seine Frau mit einem Physiotherapeuten durchgebrannt ist. Wirklich schlimm. Es ist ein Fax mit der Kopie einer Transferbestätigung.
Bisher konnte Oleg immer alle Angebote zerreißen oder verbrennen. Aber das Angebot von Dynamo Kiew für Abräumer Valeriy Ivanytskyi (DMZ, 21) hat irgendwie seinen Weg direkt auf den Schreibtisch von Präsident Gordon gefunden. Vermutlich, weil dessen Hauptsekretärin gerade in Olegs Whirlpool am Mittelmeer sitzt und ihre Vertretung Übereifer an den Tag legt. Ergebnis der Sache: Olympias derzeit bester Spieler (gut zu sehen an der Sterneübersicht in Bolegs Akten) verlässt den Verein. 143 Ligaspiele hat er gemacht, seit Olga ihn 2012 in der Jugendabteilung entdeckte und Boleg ihn direkt beförderte.


Gut an der Nachricht ist lediglich die Summe, ansatzweise so viel wie die satten 5 Mio€, die Dynamo überweist, hat man bei Olympia noch nie auf einem Haufen gesehen. Obwohl sie auch leider nicht auf einem Haufen überwiesen werden, sondern nur 1,5 Mio€ und der Rest in Raten. Das reicht für den Moment nichtmal ganz, um den Kontostand in die schwarzen Zahlen zu hieven. Kurzfristige Trostpflaster wie neue Trainingsanlagen oder gar ein erstligataugliches Stadion kann Oleg sich also wohl aus dem Kopf schlagen.
Wirklich schlimm ist dabei nichtmal der Verlust eines guten Spielers an sich, sondern dass Ivanytskyi der einzige hauptberufliche DMZ im Kader überhaupt war. Zwar können die Routiniers Matyazh und Doroshenko hier aushelfen, richtig wohl fühlen sie sich da aber nicht, und auch aus der Jugend kommt kein einziges Talent für diese Position nach. Also werden Oleg und Boleg eine Menge Hirnschmalz investieren müssen, um sich neue Taktiken auszudenken. Erstmal warten sie aber noch ab, ob es nicht noch schlimmer wird und der Präsident weitere Schlüsselspieler verscherbelt...

Salvador

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch europaweit
« Antwort #58 am: 19.Januar 2014, 10:06:26 »

Das mit dem Transfer ist ja mehr als ärgerlich :( Ich fühle da ganz mit dir, der Spieler sieht bis auf die physischen Werte echt gut aus. Wie hoch war denn der Marktwert vorher (falls du das zufällig ungefähr weißt)?

Sieh es aber einfach mal positiv: Jetzt wartet die Herausforderung auf dich, eine neue Taktik zu entwickeln und auszuprobieren :-)

Viel Erfolg dabei! Und hoffentlich werden nicht noch mehr gute Spieler verscherbelt..
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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #59 am: 19.Januar 2014, 11:56:05 »

Oleg freut sich in seinem französischen Ferienhaus über den Beileidsbesuch des netten Herrn mit dem lustigen deutschen Akzent!

Hier mal noch sein frühester Vergleichsscreenshot, mit 17:

Aus den physischen Werten war vermutlich bei den begrenzten Trainingseinrichtungen und Mitarbeitern nicht mehr rauszuholen. PA sollte er aber noch übrig haben, denke mal, dass er da bei Dynamo noch nach oben geht.
Der Marktwert müsste bei 1,5 Mio€ gelegen haben.
« Letzte Änderung: 19.Januar 2014, 17:03:47 von Traitor »
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