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Autor Thema: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch [FM2012; beendet; 2011-2018]  (Gelesen 19556 mal)

Rheinlöwe

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Oleg Tschrgrtschnkrgsk ist Ukrainer. Oleg ist 39 Jahre alt. Oleg war mal ein richtig guter Fußball-Torwart. Olegs wichtigstes Charaktermerkmal: er ist stinkfaul.
Passt nicht gut zusammen? Oh doch. Trotz seiner Faulheit spielte Oleg wie jedes Kind Fußball, aber im Gegensatz zu den anderen Kindern merkte er schnell, dass der am wenigsten anstregende Job auf dem Feld der des Torwartes ist. Und er merkte, dass man als Torwart am wenigsten Arbeit hat, wenn man immer schon genau da steht, sitzt oder liegt, wo der Ball gerade erst hinkommt. Während andere Torwärte als "Panther" berühmt wurden, nannten sie Oleg nur "den Igel" - er war immer schon da. Viele Stürmer brachte er zur Verzweiflung, indem er einfach lässig abwartete und plötzlich im richtigen Moment in die Schussbahn fiel.
Oleg war sogar so gut, dass er mehrmals fast in die ukrainische Nationalelf berufen worden wäre - aber jedes Mal sagte der Nationaltrainer zu ihm "Du, Oleg, es geht leider nicht. Nicht mit deinem Nachnamen. Wenn ich dich spielen lassen würde, würden mich die ausländischen Fernsehkommentatoren wegen Körperverletzung verklagen".
So klang Olegs Karriere in aller Ruhe aus, und mit dem verdienten Geld kaufte er sich eine Datscha auf der Krim, direkt am Schwarzen Meer. Dort lebt er seitdem, im Sommer schwimmt er, im Winter betreibt er Eisfischen, und das ganze Jahr über guckt er Fußball im Fernsehen und trinkt Wodka.

Jetzt aber, einige Jahre nach dem Ende seiner Karriere,  hat Oleg zwei große Probleme:
1. Er ist Pleite. Das Geld aus seiner Profi-Zeit ist restlos aufgebraucht, es reicht nicht mal mehr für den nächsten Wodka-Einkauf. Leider war Oleg immer zu faul, sich einen halbwegs gut bezahlten neuen Job zu suchen.
2. Als aus heiterem Himmel ein Brief aus Donezk in Olegs Datscha eintrifft, in dem ihm ein gut bezahlter Job angeboten wird, inklusive Vorschuss, unterschreibt er also notgedrungen. Sofort, und ohne sich die Details durchzulesen. Aber was hat er sich da eingebrockt? Als er am nächsten Tag ausgenüchtert ist, stellt Oleg fest: er hat zugesagt, den Fußballverein Olympia Donezk zu trainieren! Der erst 2001 gegründete Klub ist durch die "Druha Liha" durchmarschiert und gerade in die zweite Liga des Landes, die "Persha Liha", aufgestiegen.

Der Aufstiegstrainer ist ihnen aber unter ominösen Umständen abhanden gekommen (eine Verwicklung von Ex-KGB-Agenten wird vermutet), und der verzweifelte Präsident Vladyslav Gelzin telephonierte anscheinend sämtliche prominenten Ex-Fußballer des Landes ab. Für eigentlich ganz solide 89k€ im Jahr wollte aber niemand den Job haben, und so schickte er am Ende eben einen Brief an den inzwischen als sonderlichen Einsiedler geltenden Oleg Tschrgrtschnkrgsk.

Trainer eines recht gut ausgestatteten, ambitionierten Profivereins - eigentlich ein Traum für einen ehemaligen Spieler. Warum also ist dieser Job für Oleg ein Problem? Nunja, weil Oleg faul ist. Oleg wäre viel lieber in seiner Datscha geblieben.
Aber Moment... Oleg ist nur faul, nicht dumm. Er ist sogar ziemlich schlau. Und schon weiß er die Lösung für sein Problem. Sein kleiner Bruder Boleg! Boleg war schon immer der Streber der Familie. Im Gegensatz zu Oleg hat er nach Ende seiner Karriere in Moskau studiert, diverse Zertifikate als Trainer, Motivator, Führungskraft gemacht. Aber Boleg hat seinen großen Bruder auch immer verehrt und sich bereitwillig von ihm herumkommandieren lassen. Klare Sache also: Oleg ruft von der nächsten Telephonzelle aus Präsident Gelzin an, erklärt ihm, dass er nur unterschreibt, wenn er Boleg als seinen Co-Trainer mitbringen darf. Gelzin lässt sich Bolegs Zertifikate zufaxen und sagt dann zu - Oleg ist etwas beleidigt, als Boleg am Ende sogar mehr Geld angeboten bekommt als er selbst, aber was soll's.
Der Plan steht also: Oleg und Boleg werden gemeinsam in Donezk auftauchen. Oleg wird ein paar grundlegende strategische Entscheidungen treffen, sich ein bisschen in der Öffentlichkeit sehen lassen. Dann fährt er wieder in seine Datscha und macht Urlaub, während Boleg die Mannschaft trainiert und zu diesen leidigen Spielen, die nunmal auch zum Fußball dazugehören, begleitet.

Das hier ist Oleg:

Und das ist Boleg:

Und da die Familie Tschrgrtschnkrgsk nunmal gut zusammenhält, begleitet sie auch noch ihre Schwester Olga nach Donezk. Im Gegensatz zu ihren Brüdern hat sie schon eigene Kinder, ist daher perfekt dazu qualifiziert, Rasselbanden herumzukommandieren, und wird die neue Jugendtrainerin von Olympia.


An seinem ersten Arbeitstag wird Oleg aber schnell klar, dass sein Plan noch nicht reicht - zwar wird der brave Boleg das Training und die Spieltagsbetreuung übernehmen, aber ein großer Posten Arbeitspensum bliebe immer noch für den armen Oleg über: Transfers! Spieler kaufen, Spieler verkaufen, Telephonate mit Beratern, Reisen quer durchs Land. Und das dazugehörige Scouting! Berichte, Gespräche, Berichte, Videos, mehr Berichte... das klingt nach verdammt viel Arbeit.
Aber auch hier hat Oleg schnell einen genialen Plan. Letzten Winter hat er im Fernsehen so eine komische Science-Fiction-Sport-Doku gesehen. Darüber, wie eine neue Trainergeneration in Norwegen, Frankreich oder auch England Erfolg damit habe, keinerlei Spielereinkäufe mehr zu machen und ausschließlich auf Spieler aus der eigenen Jugend zu setzen. Das klingt doch nach genau dem richtigen Ansatz für Olympia! Schließlich hat der Verein bereits eine richtig gute Jugendarbeit. Und es wird Oleg den Großteil der Arbeit sparen, eigentlich muss er nur noch die vorhandenen oder jährlich nachkommenden Jungs sichten und ihre Verträge regelmäßig verlängern. Und die, die nicht genug leisten oder zu viel meckern, vor die Tür setzen. Klingt doch machbar. Oleg hat sein Projekt gefunden.


Technische Anmerkungen:
Das Wortspiel im Titel der Story ist hoffentlich hinreichend schlecht, dass ich es nicht erklären muss. ;) Für den (Nach-)Namen des Trainers wiederum stand, für Kenner vermutlich wenig überraschend, ein gewisser Dmytro Tschyhrynskyj Pate.
Bilder für Oleg, Boleg und Olga sind nach dem Zufallsprinzip von WM Commons geholt, hier und hier.
Gespielt wird mit dem FM2012, große Datenbank, spielbar nur die Ukraine, betrachtbar dazu Deutschland bis L3 und die 1. Ligen von Österreich, England, Frankreich, Italien, Niederlande, Polen, Portugal, Russland, Spanien, Schweiz und Türkei.
Boleg und Olga habe ich im Editor aus vorhandenen Olympia-Mitarbeitern erstellt, mit für die Liga recht guten Werten und hohen Verträgen versehen. Sich gegenseitig und den/dem Verein als Favoriten eingestellt, um die Chancen zu erhöhen, sie für die Dauer der Story halten zu können. Und wenn sie doch mal wechseln wollen, gibt es halt Familienkrach :D
Die Einrichtungen, Spieler und sonstigen Daten des Vereins habe ich nicht geändert. Ausgesucht wurde er aber natürlich anhand der für die Liga richtig guten Einrichtungen und niedrigen Erwartungen.
Und zur Umsetzung: genau wie im Storyteil beschrieben. Mit meinem Spielercharakter Oleg kümmere ich mich nur um Personal-, Taktik- und Trainingsgrundlagen und lasse alle Spiele von Co-Trainer Boleg bestreiten (mit voreingestellter Taktik, aber freier Aufstellung), während ich im Urlaubsmodus gammle. Nur gelegentlich komme ich mal direkt vor einem Spiel zurück, rücke ein paar dringend Einsätze brauchende Jugendspieler in die Startaufstellung und verlange "wenn möglich mit vorgegebener Aufstellung spielen".
Hintergrund ist natürlich, dass das nur ein Spaßsave parallel zu meinem Hauptspielstand mit Bonn sein soll.
« Letzte Änderung: 11.Mai 2014, 22:49:26 von Traitor »
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kontermann

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #1 am: 29.April 2013, 12:57:31 »

Geiler Titel! :)
Ich lese mit !

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #2 am: 29.April 2013, 14:12:56 »

Super. Oleg und Boleg - da werden Erinnerungen wach :D

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kontermann

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #3 am: 29.April 2013, 15:08:44 »

Aber hiessen die nicht Lolek und Bolek?  ???

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #4 am: 29.April 2013, 15:10:02 »

Egal wie die hießen :D
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Rheinlöwe

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #5 am: 29.April 2013, 20:41:28 »

Ich kann leider nicht versprechen, wie lange die Story geht, hängt halt alles von Bolegs Leistung ab. ;)
Ach ja, bitte korrigiert mich, wenn ich mit Oleg, Boleg und Olga durcheinanderkomme, ist schnell passiert...


Als erstes beschäftigt Oleg sich mit seinen Mitarbeitern, neben Boleg und Olga muss die Arbeit natürlich noch auf weitere Schultern verteilt werden. Einen guten ersten Eindruck macht Assistenztrainer Igor Klymovskyi - der Gute scheint zwar fachlich eher inkompetent zu sein, schleimt sich aber direkt mit dem Ratschlag ein, verstärkt auf die eigene Jugend zu bauen. Darauf wäre Oleg ja alleine gar nicht gekommen! Der darf bleiben, Ja-Sager sind immer gut.
Dagegen werden die beiden Herren Ivan Kulish und Taras Fedorov sofort entlassen - angeblich sind sie "Talentsucher", Oleg vermutet aber, dass es sich um Ex-KGB-Agenten handelt, die sich auf Vereinskosten durchfüttern lassen. Bei seinem revolutionären Jugend-Plan kann er keine Spione gebrauchen.
Dafür heuert der Verein auf Olegs Veranlassung mit Gennadiy Losev (44) und Dmytro Bondarchuk (30) noch 2 Experten für Torwart- und Fitnesstraining an, sodass sich Boleg und Igor auf die Taktik und Technik konzentrieren können.

Dann muss wohl etwas Beschäftigung mit der "Persha Liha" sein. Grob kennt Oleg sie natürlich schon aus dem Fernsehen, wenn er auch meist eher die "Premjer Liha" oder internationalen Fußball gesehen hat. Als Favoriten gelten die Absteiger von Metalurh Saporischschja und der reichste Verein der Liga, PFK Sewastopol. Olympia Donezk als Aufsteiger wird von den Medien bestenfalls auf Rang 16 verortet, das wäre der knappe Klassenerhalt. Präsident Gelzin ist da etwas optimistischer, fordert von Oleg einen "soliden Mittelfeldplatz", was auch immer das in Zahlen bedeuten mag. Er versucht auch, Oleg mit erhöhtem Transferbudget zu einer noch besseren Platzierungszusage zu bestechen, aber das klingt nach Mehrarbeit, Oleg lehnt dankend ab. Außerdem, was soll er mit Transferbudget? Er will ja niemanden kaufen, höchstens noch ein paar Assis oder Physios.

Es folgt ein erstes Vortanzen des Spielerkaders, Brüderchen Boleg macht sich fleißig Notizen und präsentiert sie seinem großen Bruder beim Mittagessen:

Laut Boleg gibt es fünf Männer, die man großzügig "Stars" des Teams nennen könnte. Diese Stützen der Mannschaft sind Stammtorwart Dmytro Zhdankov (26), der einzig kompetente Abwehrspieler Dmytro Gryshko (25), Mittelfeldas Ivan Matyazh (23) und sein etwas weniger fähiger, aber kreativerer Nebenmann Kyrylo Doroshenko (21) sowie der Flügel-Routinier Roman Sanzhar (32). Allzu genau hat sich Oleg aber mit ihnen oder den anderen Spielern nicht beschäftigt, wer weiß, wie lange sie im Verein bleiben, ob sich die Arbeit also überhaupt lohnt.
Detailvorstellungen also frühestens nächsten Sommer. ;)
Während das zentrale Mittelfeld fast schon überbesetzt ist, hat Olympia klare Schwächen in der Abwehr, auf dem zweiten (nicht von Sanzhar besetzten) Flügel und im Angriff. Besonders ums Toreschießen macht Oleg sich Sorgen, Vadym Shavrin (23) und Vyacheslav Pidnebennoy (23) haben zwar laut Boleg beide großes Talent, treffen aber in den ersten Trainingsrunden nichtmal die berühmten Scheunentore der Kornkammer Ukraine.
Schließlich wären da noch die absolut Mindertalentierten Raspopov, Konovalov, Laptev, Tarnov, Galushkin und Golovchenko - die sollen direkt verkauft werden. Mehr Aktivität will Oleg auf diesem Gebiet aber auch gar nicht entfalten, das wäre ja viel zu viel Arbeit. Der Rest soll sich erstmal ein halbes bis ganzes Jahr unter Boleg beweisen und dann wird man sehen, wer alles fliegt. Aber immerhin macht Oleg sich die Arbeit, einem guten Dutzend neue Verträge anzubieten. Denn die meisten Spieler scheinen durchaus noch Potential nach oben zu haben.

Um die Vereinsjugend, organisiert als U21, wird sich wie gesagt Schwesterchen Olga kümmern. Zumindest für Zweitliganiveau sind da eine ganze Reihe wirklich vielversprechender Jungs dabei:

Die am weitesten entwickelten Jungs, sprich Torwart Makharadze und die beiden Mittelfeldler Shkryabets und Golubev, hat Olga dabei schon in die A-Mannschaft geschickt. Dmitriev, Volkov, Usov und Samoilov könnten im Laufe der Saison noch folgen, wenn Boleg sie gebrauchen kann.

Nach einem für seine Verhältnisse ausgesprochen anstrengenden ersten Arbeitstag hat Oleg also einen guten Überblick über Niveau und Breite seines Kaders. Da es mit dieser Truppe offensiv nichts zu holen geben wird und ganz hinten dicke Löcher zu stopfen sind, entscheidet Oleg sich für eine klassische Betontaktik, in der das Mittelfeld in erster Linie der Abwehr aushelfen soll und Shavrin als einziger Stürmer primär den Prellbock geben soll, in der Hoffnung, dass irgendwer schon nachsetzen wird. Es gibt also ein 4-1-4-0-1:

Als Alternativen für den Notfall malt er Boleg auch noch ein 4-1-3-1-1 und sogar ein 4-1-3-0-2 auf die Taktiktafel. Mal sehen, ob die auch mal zum Einsatz kommen.

Der Tag endet schließlich damit, dass Oleg sich ein dickes Ringbuch vorknöpft, das ihm seine hübsche Sekretärin morgens auf den Tisch gelegt hatte. "Aufgaben eines Trainers" steht drauf. Er blättert es schnell durch.
"Pressekonferenzen besuchen"? Macht Boleg.
"Spielvorbereitungstraining übernehmen"? Macht Boleg.
"Freundschaftsspiele arrangieren"? Macht Boleg.
"Aufnahme von Jugendspielern"? Das klingt spannend, und wird nur einmal im Jahr nötig sein. Dazu erklärt Oleg sich bereit.
"Teamansprachen"? Macht Boleg.
"Gegnerische Anweisungen"? Macht Boleg.
"Betreuung bei Freundschaftsspielen"? Macht Boleg.
"Vertragsverlängerungen"? Kann man per Serienbrieffunktion abhandeln, das hat Oleg ja gerade schon ausprobiert, war gar nicht so schwer. Wird er wohl auch weiterhin selbst machen.
Na, damit wäre das doch geklärt. Oleg ruft seine Sekretärin herbei, die den Ordner mit den vielen bunten "Boleg, mach du das"-Notizklebezetteln ins Nachbarbüro bringen soll. Dann lädt er sie erstmal zum Abendessen ein und lässt Olympia für heute Abend Olympia sein.

Rheinlöwe

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #6 am: 30.April 2013, 00:00:29 »

Ein Lügner war Oleg noch nie. Als sein Präsident ihn dann doch zwingt, zumindest die erste Pressekonferenz zu seiner Amtseinführung selbst zu bestreiten, diktiert er dem "Donezker Sportbeobachter" (am Namen erkennt man schon: auch so ein Ex-KGB-Organ): "Meine Mitarbeiter werden die meiste Arbeit machen, ich werde diese Sachen nur überwachen."

Ansonsten ärgert sich Oleg in den nächsten Wochen auch über ein paar penetrante Transferanfragen für die zwei größten Namen im Kader: für Mittelfeldchef Ivan Matyazh bietet Metalurh Saporischschja bis zu 185k€, Tschornomorez Odessa 180k€. Und für Torwart Dmytro Zhdankov gibt es ein Angebot über 65k€ von Arsenal Kiew. Die entsprechenden Briefe, Faxe, Telephonate und Mails lässt Oleg allesamt einfach unbeantwortet, bis irgendwann nichts mehr kommt. Mission erfüllt, Spieler gehalten.
Keine Angebote gibt es leider für die "Unfähigen Sechs", am Ende kündigt Oleg ihnen einfach gegen kleine Abfindungen.

Derweil lag Olga ihrem großen Bruder die ganze Zeit in den Ohren, sie wolle noch bessere Trainingsbedingungen für ihre U21 - Chauffeurdienst, Whirlpool, Sandkasten und Hüpfburg müssten schon sein. Oleg verweist sie weiter an Gelzin, der ihrem Charme sofort erliegt - das Jugendtraining wird auf "exzellent" verbessert.
Um Boleg beim Training der Profis etwas unter die Arme zu greifen, beschließt Oleg außerdem, doch mal ein bisschen seiner wertvollen Zeit zu investieren, anstatt nur mit seiner Sekretärin auszugehen. So belegt er einen Online-Wochenendkurs bei der W.H.I.T.E. - der "Weißrussischen Hochschule für Internationale Trainings-Erkenntnisse". Am Ende hat er zwar fast nichts mitbekommen, weil er lieber parallel Fernsehen schaute und dem Kurs den Ton abdrehte. Aber er druckt die umfangreichen Kursmaterialien mit der Überschrift "Rollentrainingspläne" einfach mal aus und legt Boleg den Stapel auf den Tisch, versehen mit einem Klebezettel "Boleg, sortier die Typen mal ein".
Und Anfang August erlaubt der Vorstand dann auch noch Verstärkungen für das Trainergespann, es kommen Krafttrainer Artem Chopyk (30) und Taktikfuchs Eduard Khavrov (41). Beste Voraussetzungen für die Weiterentwicklung der talentierten Truppe.

Zwei Entscheidungen stehen dann vor Saisonbeginn noch an. Zum einen taucht genau während Olegs Lieblingstalkshow ein nach Gülle riechender uriger Bursche in seinem Büro auf - der Vereinsgärtner. Er erkundigt sich nach den gewünschten Maßen für Olgas Sandkasten und für das Spielfeld im Stadion. Den Sandkasten lässt Oleg etwas kleiner ausfallen, zugunsten des Whirlpools, den will er schließlich auch mit der Sekretärin nutzen. Und auch beim Spielfeld ist die Sache klar: so kurz wie es nach den Verbandsstatuten nur geht! Weniger Laufarbeit. Die Spieler werden es ihm danken.
Und dann bittet Boleg ihn noch, mit seiner vollen Autorität den Kapitän für die Saion zu bestimmen. Natürlich fällt Olegs Wahl auf Mittelfeldstar Ivan Matyazh (23), sein Vertreter wird Rechtsaußen Sergey Panchin (24) - der ist zwar nur Ergänzungsspieler, aber ein echter Lautsprecher, und soll so dem für seine Rolle vielleicht etwas zu schüchternen Matyazh den Rücken freihalten.

Damit kann sie kommen, die Saison in der "Persha Liha"! Oleg freut sich schon auf die ersten Wochenendausflüge zu seiner Datscha auf der hochsommerlichen Krim, während Boleg die Pflichtspiele schmeißt.

Rheinlöwe

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #7 am: 30.April 2013, 21:38:03 »


Die Saisonvorbereitung hat Boleg weitgehend vermasselt, außer einem 5:0 gegen die eigene Reserve sah das alles gar nicht gut aus - bis auf Drittligist Dniprodzergynsk waren die Gegner aber immerhin auch alles ausländische Erstligisten.
Boleg versichert aber, das läge alles nur an mangelnder Eingespieltheit, und Oleg glaubt ihm das auch.

Die nächsten Wochen bis zum Ende des Transferfensters lässt sich Oleg widerwillig unter der Woche täglich in der Geschäftsstelle blicken, um ein paar Faxe zu zerreißen und etwas mit Boleg zu tratschen. An den Wochenenden lässt er wie gesagt Boleg machen und verschwindet mit seiner Sekretärin auf die Krim.
In dieser Phase rumpelte das Team meistens ziemlich unbeholfen über den Platz, Boleg aus 8 Ligaspielen nur 6 Punkte geholt. Den ersten Sieg gab es am 5. Spieltag zuhause gegen Odesa, ansonsten nur noch 3 Unentschieden gegen Sewastopol, Zerkwa und Burschtyn. Das bedeutet Platz 17 von 18, Olympia muss sich mit Abstiegskampf abfinden.

Als Tiefpunkt kam dann noch das Erstrundenaus im Pokalwettbewerb "Kubok Ukrajiny" dazu, ein derbes 1:5 bei einem Drittligisten.

Trotz allem behält Oleg volles Vertrauen in seinen Bruder. Als die leidige Transferfrist dann endlich vorbei ist, er die Mannschaft erfolgreich zusammengehalten hat und somit für den Rest des Jahres auch keine wesentlichen Verwaltungsaufgaben mehr anstehen, lässt er Donezk also erstmal wieder für 3 Monate hinter sich und geht Urlaub in seiner Datscha machen. Alles Gute bei der Trendwende, Boleg!

Rheinlöwe

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #8 am: 30.April 2013, 23:22:11 »

Als es ihm Ende November in seiner Datscha allmählich zu kalt wird, kehrt Oleg zurück nach Donezk. Und zwar in bester Stimmung! Seit Mitte September konnte er jedes Wochenende vor dem Fernseher seinen Augen kaum trauen, wenn Olympia spielte. Boleg hatte aus dem Trümmerhaufen tatsächlich noch eine richtig gut funktionierende Mannschaft geformt, die nach seiner Abreise direkt den zweiten Saisonsieg gegen Winnyzja hinlegte, am 10.09. gegen Kirowohrad zwar noch einmal verlor, dann aber eine unglaubliche Serie von 10 ungeschlagenen Spielen hinlegte.

Damit sind Bolegs Jungs aus dem tiefsten Abstiegssumpf bis auf Platz 9 durchmarschiert, mit schon 18 Punkten Vorsprung auf den anscheinend einzigen Abstiegsplatz. Die Higlights waren sicher der 3:0-Auswärtserfolg gegen FK Lwiw und die beiden 1:0-Heimsiege gegen Spitzenreiter Zakarpattja Uschhorod und Gehaltskrösus PFK Swastopol (2,14 Mio€ gegen die jämmerlichen 243k€ von Olympia).


Oleg geht also mit seinen Geschwistern ein paar Nächte lang feiern und trinken und fährt danach erstmal wieder zum Eisfischen, bis er sich Anfang Januar wieder fürs Transferfenster bereithalten muss. Mit 20 von 34 Spielen ist übrigens schon mehr als die Hälfte der Saison absolviert, weiter geht es dank des harten ukrainischen Winters dann auch erst Ende März.

Brüderchen Boleg hinterlässt er noch die Aufgabe, ihm die Leistungen der verschiedenen Spieler nochmal ausführlich zu bewerten. Auf seinem alten rauschenden Fernseher konnte Oleg oft gar nicht so genau erkennen, welche Rückennummer jetzt gerade in Aktion war. Gemerkt hatte er sich aber schonmal, dass der Sturm wie erwartet schwächelte - und Bolegs Bericht bestätigt dies, bisher hat Stammkraft Shavrin nur 4 Tore erzielt, Pidbennoy 3 und Volkov 2. Effektiver war da sogar noch der Routinier auf den Flügeln, Roman Sanzhar mit 5 Torerfolgen. Die Abwehr hatte sich dafür nach anfänglichen Problemen gut gefangen und war trotz spielerischer Defizite am Ende stabiler, als Oleg sich das erträumt hatte. Vom hochgelobten Mittelfeldduo konnte nur Kapitän Ivan Matyazh überzeugen, Kollege Doroshenko war mit Note 6.59 der schlechteste Stammspieler.
Die U19-Fraktion hat Boleg leider noch nicht so recht zum Zuge kommen lassen, nur Torwarttalent Makharadze (18) kam als Verletzungsvertretung auf 5 Einsätze - da muss Oleg über Weihnachten nochmal ein Machtwort sprechen.

Rheinlöwe

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #9 am: 01.Mai 2013, 22:46:56 »

In der Wintertransferphase besteht Olegs Hauptaufgabe wieder darin, die per Fax eingehenden Angebote zu zerreißen. Für Mittelfeldchef Ivan Matyazh steigert sich Wolyn Luzk bis auf 185k€ hoch, gibt aber letztlich ebenso auf wie Arsenal Kiew, das an Torhüter Dmytro Zhdankov baggerte (maximal 68k€). Loswerden wollte Oleg niemanden, höchstens ein paar mitteltalentierte Jugendspieler hätte er ganz gerne verliehen, aber da ergab sich nichts. Am 29.02. endet dann die überlange ukrainische Transferfrist, Oleg geht wieder in den Urlaub. Bevor das Eis bricht, möchte er noch ein wenig Fischen gehen. Die Saison startet auch erst wieder am 24.03., aber Boleg muss trotzdem schonmal in Donezk bleiben und Freundschaftsspiele betreuen.
Die verlaufen schonmal deutlich besser als im Sommer, 3 Siege, 1 Remis und eine Niederlage, waren aber alles auch nur Drittligisten, Amateur- und Jugendteams.

07.03. Einen wichtigen Termin hat Oleg leider ganz verpennt: die Aufnahme neuer Jugendspieler. Das ist bei seinem genialen Konzept, ganz auf die Produkte der hervorragenden Olympia-Jugendarbeit zu setzen, ja eigentlich der wichtigste Tag des Jahres. Egal, Boleg hat sich gut um die Kids gekümmert, und als Oleg am 22. März wieder anreist, kann er den von seinem Bruder bestbewerteten Jungens direkt Verträge aushändigen. Levov (MZ), Ivanyts'kyi (DMZ), Kuznetsov (TJ), Uvarov (OML/TJ) und Sorokin (OMZ/TJ) sehen richtig stark aus, auch Kovalenko (OMRZ/TJ) kriegt zumindest vorläufig eine Chance.


30.03. Ligakrösus Sewastopol entlässt, auf Platz 10 stehend, seinen Trainer. Überraschenderweise gilt Oleg als Favorit, obwohl er ja eigentlich selber erst sehr wenig geleistet hat. Aber Oleg will keinen Stress, Oleg bleibt bei Olympia.
Das hat aber leider gerade erstmals wieder verloren, 0:1 gegen den FC Odessa.
02.04. Zum Lohn für seine Treue wird Olegs Vertrag bis 2014 verlängert, mit 105k€/Jahr verdient er jetzt auch endlich genausoviel wie Boleg.

01.05. Obwohl es am Meer gerade richtig schön zu werden beginnt, macht Oleg einen kurzen Abstecher nach Donezk. Die Mannschaft spielte zuletzt sehr unkonstant und ist wieder auf Rang 10 abgerutscht. Also ruft er die Spieler um Mitternacht zusammen, hält eine flammende Rede und teilt Wodka aus. Die Moral ist damit gerettet. Danach reist Oleg wieder ab, Boleg übernimmt wie gehabt.

31.05. Die letzten Wochen vor dem Fernseher waren ziemlich hart, Boleg hat nicht mehr viel aus der Mannschaft herausgeholt. In den letzten 7 Begegnungen der Persha Liha blieb Olympia sieglos und schoss ganze 2 Tore - kassierte aber auch nur 4 und sammelte immerhin 5 Punkte aus Remis. Anscheinend hat sich der Beton, den Oleg mit seiner Lieblingstaktik zu Saisonbeginn angerührt hatte, inzwischen gesetzt.

Am Ende springt damit ein respektabler, aber doch leicht enttäuschender 11. Platz heraus. Für Präsidium und Medien völlig ausreichend, für Oleg auch, nur Boleg und Olga sagen nachher, es wäre mehr drin gewesen. Für nächste Saison wird Oleg seinem Bruder wohl doch erlauben, etwas offensiver zu spielen.

Ansonsten haben sich an der Tabellenspitze Krympteplica Molodeznoe und Zakarpattja Uschhorod den Austieg gesichert, Bonzenclub Sewastopol hat es trotz starkem Endspurt nur auf Rang 4 geschafft. Schießbude FK Lwiw (73 Gegentore) und Bukovina Czernowitz steigen ab.

Aus der ersten Liga, oder genauer "EpiCentre K Premjer-Liha", kommen Tawrija Simferopol und Tschonomorez Odessa runter. Meister wurde Schachtar Donezk mit 3 Punkten vor Dynamo Kiew, die beiden dürfen dann auch CL spielen. Außerdem haben es Dnipro Dnipropetrowsk, Obolon Kiew, Metalist Charkiw und Kaparty Lwiw in die Europa-League geschafft.
Torschützenkönig in der Premjer Liha wird Eugene Seleznyov (TJ/OMZ, 26, UKR) von Schachtar mit 15 Toren vor Nikola Kalinic (TJ, 24, CRO) von Dnipro mit 13 und Dimitar Makriev (TJ, 28, BUL) von Olexandrija mit 12. In der Persha Liha gewinnt Dmytro Gordienko (TJ, 29, UKR) von Ochtirka mit 18 vor Sergiy Kushka (TJ, 26, UKR) von Winnyzja mit 17 und Sergiy Alaev (TJ, 29, UKR) von Nikolajew mit 16. Ganz leicht abgeschlagen der beste Olympia-Torschütze, Flügel-Oldie Roan Sanzhar mit ganzen 6 Buden.

Im Sommer wird Oleg sich hauptsächlich damit beschäftigen, die ersehnte Heim-EM der Ukraine im Fernsehen zu verfolgen. Aber zwischendurch wird er sicher auch etwas Zeit finden, die Leistungen seiner Spieler genauer zu analysieren und für die neue Saison zu planen.

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #10 am: 03.Mai 2013, 21:21:18 »


So sieht die Liste über die Saisonleistungen aus, die Oleg irgendwann beim Eisessen am Krim-Strand von seinem zu Besuch gekommenen Bruder überreicht bekommt. Als er sich einige Tage später, am 19.06., ausführlich damit beschäftigen will (es regnet und es kommt auch gerade nichts ordentliches im Fernsehen), unterbricht ihn ein Anruf (ja, auf Drängen von Präsident Gelzin musste er sich ein Telephon in seiner Datscha installieren lassen) des Olympia-Pressesprechers: Die paar Dutzend Fans des Vereins haben Oldie Roman Sanzhar (MLR, 33) zum "Spieler des Jahres" gewählt. Ein Misstrauensvotum gegen Olegs Jugendprojekt? Nunja, der Trainer nimmt es gelassen, Sanzhar wird eh nicht mehr ewig spielen.

Dieser Sanzhar soll dann auch mal den Anfang bei der Vorstellung der wichtigsten Spieler machen. Aus der Jugend von Lokalrivale/Partnerverein Schachtjar Donezk kommend, ist Roman schon seit 2004 bei Olympia, hat bisher 214 Ligaspiele gemacht. Seinen Torriecher entdeckte er aber erst jetzt unter Bolegs Anleitung: 31 Spiele, 6 Tore, 2 Vorlagen, Note 6.98 sind schon eine Rechtfertigung für die Fan-Auszeichnung, zumindest im Vergleich mit dem Rest der Mannschaft. Aber wie gesagt wird er nicht jünger und Oleg gibt ihm nur noch 1-2 Jahre, jenachdem, wie schnell er abbaut, und wie sich die nicht gerade in Massen vorhandenen Jugend-Alternativen auf den Flügeln entwickeln.


Zweiterfahrenster Mann ist Torwart Dmytro Zhdankov (27), der aber erst kurz vor Oleg und Boleg in Donezk eintraf, vorher war er erfolglos bei Erstligist Metalist Charkiw unter Vertrag. 26 Spiele mit nur 27 Gegentoren (9mal zu Null) hat er absolviert, die gute Statistik liegt aber wohl eher an seinen Vorderleuten, bei einer Note von nur 6.68. Er bleibt wohl noch eine Zeitlang Nr. 1, aber der junge Makharadze drängt heftig.


Höchste Stücke halten der ganze Verein, die Fans, Oleg und leider auch die Einkäufer der Konkurrenz auf Ivan Matyazh (24, MZ/DMZ), der am liebsten als "Balleroberer" aufläuft. Er kam wie Sanzhar aus der Shaktar-Jugend, war 2008-2010 schonmal als Leihspieler bei Olympia und jetzt nach 2 Jahren Pause endlich auf Dauer. Spielerisch hat er noch Luft nach oben (27S, 1T, 2V, 6.84), auch als Kapitän war er nicht so mitreißend, wie Oleg gehofft hatte. Aber ganz klar der Schlüsselspieler für die kommenden Jahre.


In der Abwehr hat die Chefrolle Dmytro Gryshko (26) inne, der sich als VR oder VZ am wohlsten fühlt, aber auch Libero, VL, DFR oder MR spielen kann. Auch er einer der letzten Neuzugänge vor Olegs Jugendära, kam von Erstligist Tschornomorez Odessa. Auch er mit eher durchwachsener Saison (20S, 0T, 3V, 6.77) und wohl von seinen Talenten her ohne weiteres Entwicklungspotential, trotzdem sieht Oleg ihn als einzigen echten Stützpfeiler der Abwehr an, um den herum er junge Talente aufbauen will.


Im Mittelfeld gibt es neben Matyazh noch drei gute Männer, von denen Oleg sich aber noch nicht sicher ist, wer sich letztlich durchsetzt, daher hier nur Kurzvorstellungen. Kyrylo Doroshenko (22, Shaktjar-Jugend, 2. Jahr im Verein) ist als DMZ/MZ/OMZ der offensivstärkste, spielte aber bisher sehr schwach.

Valeriy Lebed (23, ebenfalls Shaktjar-Jugend, ebenfalls 2. Jahr im Verein) ist nur als DMZ/MZ einsetzbar und entsprechend etwas defensiver orientiert, aber mindestens so talentiert und bisher auch solider.

Oleg Koshka (24, gleiche Provenienz) kann zwar auch MZ, wird von Oleg aber vor allem für die Flügel gebraucht - links fühlt er sich schon wohl, rechts wird ihm noch beigebracht. Vielleicht etwas weniger talentiert, aber wegen seiner dünner besetzten Positionen viel wertvoller.


Dann wären noch die beiden weitgehend blinden Stürmer zu nennen: Vadym Shavrin (23, wie der halbe Verein aus der Shaktjar-Jugend, immerhin 4. Jahr bei Olympia) hat letzte Saison in der Druha Liha noch 18mal getroffen, zeigt jetzt aber, dass er absolut kein Knipsermaterial ist: 29S, 5T, 2V, 6.73. Potential ist aber noch da, Hoffnung also auch, und die Alternativen wachsen nur langsam heran.


Vyacheslav Pidbennoy (24, Überraschung: Shaktar-Jugend, 3. Jahr) dagegen ist eigentlich Linksaußen, muss aber genauso oft als Ersatz für Shavrin aushelfen. Etwas Gefahr strahlt er dabei schon aus, aber nicht genug - 31S, 5T, 4V, 6.77.


Am meisten interessiert sich Oleg dank seines großen Plans natürlich für die ganz jungen Talente, von 19 abwärts. Da gibt es, wie schon gesagt, so einige mit baldigen Stammelf-Chancen. Aber vorerst sind die trotz einiger Persha-Liha-Einsätze noch hauptsächlich Olgas Metier, also beschäftigt Oleg sich erst nächstes Jahr ausführlich mit ihnen.

Finanziell war die Saison für Olympia übrigens ein Debakel. Obwohl Oleg mehrere 100k€ unter dem Gehaltsbudget blieb, machte man am Ende 1,15 Mio€ Verlust und steht nun mit rund 500k€ Schulden da. Daran entscheidend beteiligt dürfte die nahezu vollkommene Abwesenheit von Zuschauereinnahmen sein - mit 160 Dauerkarten und im Schnitt 380 Besuchern pro Heimspiel kamen insgesamt gerade mal 11.819€ zusammen, nur genug für das Gehalt von einer Handvoll Jugendspielern. Die Bilanz ist natürlich auch fast Negativrekord der Liga, nur die Dynamo-Zweitmannschaft zog nochmal 17 Gäste weniger pro Spiel an. Zu Fanliebling Arsenal Bila Zerkwa kamen dagegen satte 4853 Zuschauer.
Dies hat natürlich zur Folge, dass Oleg für die neue Saison 2012/2013 das Gehaltsbudget radikal gekürzt wird, mit 309k€ für die Mannschaft liegt er zum Glück ziemlich genau im Soll. (Dass die Tschrgrtschnkrgsk-Familie allein weitere 288k€ verdient, kehrt Oleg lieber unter den Tisch.)
Immerhin bleibt Präsident Gelzin realistisch und fordert auch dieses Jahr nicht mehr als einen Mittelfeldplatz.

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #11 am: 05.Mai 2013, 00:14:06 »

Mitte Juni kehrt der noch von Olegs Amtsvorgänger zu Erstligist Sorja Luhansk verliehene Torwart Igor Levchenko widerwillig zurück zu Olympia. Nach 25 Premjer-Liha-Einsätzen hält er sich für zu gut für seinen Heimatverein, laut Boleg kann er auch tatsächlich mehr als Stammkeeper Zhdankov. Aber er hat noch 2 Jahre Vertrag, Oleg steht also vor der harten Entscheidung, ihn solange hinzuhalten und auf einen Stimmungswandel zu hoffen, oder ihn jetzt zu verscherbeln.
Doch die Sache klärt sich schnell, bei einem Angebot von glatt 1Mio€ vom russischen Erstligisten Amkar Perm zweigt sich Oleg schnell 1% für einen goldenen Füllfederhalter ab und unterschreibt. Damit ist Olympia erstmal saniert.

Außerdem verlassen Olympia im Laufe der Sommertransferperiode noch:
Oleg Livitskyi (VZ/DMZ, 26) für 10k€ zu Energiya Novaya Kakhovka (Persha Liha) - war Stammkraft mit 30 Einsätzen, Note 6.74, hat aber kein Talent und steht nur der Jugend im Weg.
Olexiy Zmievskyi (VL, 27) für 10k€ zu Schachtjar Sverdlovsk (Druha Liha B) - auch er mit 28 Spielen (6.68) letzte Saison fast immer dabei, aber die jungen Volkov oder Dmitriev sollen ihn verdrängen.
Vladyslav Ogirya (MZ, 22) zur Leihe zu Stal Dniprodzergynsk (Druha Liha B)
Aus der U21 werden zudem 8 weitgehend talentfreie Jungs vor die Tür gesetzt, Olga ist da knallhart in ihren Berichten und Oleg vertraut ihr.

Dagegen lehnt Oleg folgende Angebote glattweg ab:
Ivan Matyazh: 110k€ (Obolon Kiew), 110k€ (Worskla Poltawa), 190k€ (Zakarpattja Uschhorod)
Dmytro Zhdankov: 195k€ (Krywbas Krywyj), 70k€ (Sorja Luhansk)
Oleg Koshka: 28,5k€ (Stal Altschewsk)

Dafür erlaubt das Präsidium Oleg, mit zwei neuen Assistenten auch seinem Bruder Boleg die Arbeit etwas zu erleichtern: Ivan Pavlyukh (35) von Karpary Lwiw kümmert sich um die Defensive und Olexiy Getman (36) von Illitschiwet Mariupol um die Offensive. Urgestein Klymovskyi kann sich damit auf den dringend verbesserungsbedürftigen Torabschluss konzentrieren und Boleg auf die Ballkontrolle.


Mit einem leicht entschlackten Kader geht Oleg also in seine zweite Saison in der  "Persha Liha". Als Favoriten gelten natürlich die beiden Absteiger Tawrija Simferopol und Tschornomorez Odessa, sowie der Vorjahresvierte PFK Sewastopol. Überraschungsteam MFC Nikolajew (3.) traut niemand ein erneutes Mitspielen um den Aufstieg zu - ebensowenig natürlich wie Olympia, das die Medien auf Rang 9 tippen.

Olegs neue Sekretärin (die alte ist in seine Datscha eingezogen und schmeißt dort den Haushalt) teilt ihm derweil erfreut mit, dass der Dauerkartenabsatz für die neue Saison rapide gestiegen ist, von 160 auf 167! Kurz darauf ruft Olegs Mutter an und erzählt ihm stolz, dass ihr ganzes Nähkränzchen Olympia-Karten gekauft habe, als sie ihnen mit Tränen in den Augen erzählte, wie kurz vor der Pleite der Verein ihres Sohnes steht. Stimmt zwar seit dem Levchenko-Transfer nicht mehr so ganz, aber das müssen die alten Damen ja nicht wissen.
Zudem kann Oleg den Vorstand trotz knapper Kassen dazu bringen, nochmal mehr Geld ins Jugendtraining zu investieren, das jetzt gar als "herausragend" gilt. Olga dankt es ihrem Bruder mit dem Versprechen, für ein Jahr den Fahrdienst für Mama Tschrgrtschnkrgsk und ihre 6 Freundinnen zu den Heimspielen zu übernehmen.

Kurz vor Saisonbeginn lässt sich Oleg von Boleg dann nochmal ausführlich über die Entwicklung der Spieler informieren. Den größten Sprung hat, obwohl schon 24 Jahre alt, Oleg Koshka (MLZ) gemacht, der nun eindeutig besser als Oldie Sanzhar ist - und auch beim Training auf der rechten Seite große Fortschritte macht.

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #12 am: 05.Mai 2013, 11:21:35 »

Mitte Juli brütet Oleg noch über der Taktik für die neue Saison. Bei den Spielern ist er sich ja schon halbwegs einig, im Tor zumindest ist die Situation klar: Zhdankov Nr.1, Makharadze lernt noch, Olshevskyi nur Reserve.


Die Abwehr ist weiterhin Olegs Sorgenkind, außer Gryshko ist noch niemand so richtig zuverlässig, Drachenko vielleicht. Die jungen Volkov, Petrenko und Dmitriev sollen auf jeden Fall diesmal mehr Einsätze bekommen.


Das Mittelfeld bleibt gut aufgestellt, die Talente Ivanyts'kyi, Usov, Samoilov, Levov, Shkryabets und Golubev werden es hier nicht so leicht haben, sich einzubringen.


Im Sturm kommt hinter Shavrin nichts, wenn Kuznetsov auch viel Talent zeigt; Pidbennoy muss halt aushelfen.


Am Ende entscheidet Oleg sich, jetzt standardmäßig mit einem ausgeglichenen 4-1-3-1-1 mit offensiverer Stürmerrolle (Stoßstürmer statt unterstützender Zielspieler) aufzulaufen. Das als Betontaktik erfolgreiche 4-1-4-0-1 bleibt aber als Variante gegen Spitzenteams im Koffer.


Die Saisonvorbereitung verläuft dann besser als die vorigen, zwei Pleiten gegen nationale unterklassige Gegner, aber auch zwei Siege gegen einen Drittligisten und einen Russen und 2 Remis gegen starke Tschechen.

Einen viel besseren Start erwischt Olympia aber in der Liga! Während Oleg wie gehabt zwischen Schreibtisch und Datscha pendelt, führt Boleg die Mannschaft in den ersten 5 Partien zu 3 Siegen, 1 Remis und nur 1 Niederlage. Dazu kommt man dieses Jahr auch im Pokal weiter, wenn es gegen en Drittligisten auch das Elfmeterschießen brauchte.

Damit steht man überraschend auf Platz 3 der Tabelle - aber nicht zu früh freuen, Schlüsselspieler Matzyah fällt gerade für 3 Wochen aus.

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #13 am: 06.Mai 2013, 20:50:00 »

Trotz einiger weiterer Verletzungen von Stammkräften und einer Schwächephase von 3 Ligaspielen ohne Sieg, plus (erwartbares) Pokalaus gegen Erstligist Metalist Charkiw (immerhin überraschend knapp, 1:2) hält Olympia sich die nächsten Wochen respektabel - von der Krim aus beobachtet Oleg, wie die Mannschaft Ende Oktober nach Absolvieren der halben Saison (17 Spiele) immerhin noch auf Rang 5 steht. In Erinnerung bleiben wird ihm dabei vor allem das 1:1 gegen Arsenal Bila Zerkwa, als Verteidiger Vitaliy Chekh in der 96. Minute nach Freistoß von Koshka noch den Ausgleich erköpfte.


Bis zur langen, langen Winterpause folgen dann noch 3 Spiele, aus denen Boleg nochmal 5 Punkte holt - das reicht leider nur noch zu Rang 8, Olympia scheint wieder in der Normalität anzukommen. Allerdings ist nach oben alles sehr dicht beeinander. Alles offen für die Rückrunde, findet Oleg.



Auf dem Feld hat dabei Stürmer Shavrin Fortschritte gemacht, schaffte mit seiner offensiveren Ausrichtung immerhin 7 Treffer. Vertreter Pidnebennoy leider nur 3, dafür aber immerhin 5 Vorlagen. Die große Überraschung aber: der mindertalentierte Verteidiger Chekh, vorhin schon erwähnt, mauserte sich zum Standardsituations-Monster und machte ebenfalls ganze 7 Tore. Neben den dreien war dann noch Mittelfeld-Überflieger Oleg Koshka mit 3 Toren und 8 Vorlagen bester Mann der Hinrunde.


Während der eisige Winter die Ukraine im Griff hat, hält Oleg sein Büro mal wieder mollig warm, indem er die stapelweise eingehenden Angebote für seine Lieblingsspieler verheizt, darunter diesmal:
Ivan Matyazh: 110k€ (Zakarpattja Uschhorod, Wolyn Luzk)
Kyrylo Doroshenko: 68k€ (Zakarpattja Uschhorod)
Oleg Koshka: 57k€ (Obolon Kiew)
Lebed: 48k€ (MFC Nikolajew)

Gerne hätte Oleg stattdessen Angebote für zwei überflüssige Männer, Stürmer Olexandr Volkov (24) und Rechtsaußen Sergey Panchin (25), gehabt. Aber die kamen natürlich nicht. Volkovs Vertrag wird daraufhin aufgelöst - letztes Jahr 2 Tore in 13 Spielen, diese Saison bisher 0 in 10, ein erfolgreicher Arbeitsnachweis war das nicht. Panchin verweigert sich leider einer einvernehmlichen Kündigung und will sein Gehalt lieber in der Regionalliga-Reserve absitzen.

Damit auch die Mannschaft warm bleibt, regiert Oleg diesmal seinem Bruder etwas in die Amtsführung hinein - letztes Jahr hatte der eindeutig zu wenige Freundschaftsspiele angesetzt. Oleg schickt nun einfach ein paar Massen-E-Mails heraus und organisiert so nach dem Zufallsprinzip ganze 23 Testspiele für die 4 Monate Pause. Es springen 15 Siege, 4 Remis und 4 Niederlagen heraus, allerdings waren auch viele unterklassige Gegner dabei. Trotzdem dürfte Bolegs Truppe nun viel besser auf die verbleibenden 14 Pflichtspiele vorbereitet sein.

Anfang März schafft es Oleg dann dieses Jahr sogar rechtzeitig nach Donezk zurück, um sich den aktuellen Jugend-Jahrgang von Olga vorstellen zu lassen. Etwas durchwachsene Qualität diesmal, aber mit Linksverteidiger Dmytro Shevchenko immerhin ein echter potentieller Star, der auch schon bald in der Persha Liha aushelfen können dürfte.
« Letzte Änderung: 06.Mai 2013, 20:53:01 von Traitor »
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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #14 am: 06.Mai 2013, 21:32:51 »

Das Talent vieler deiner U19-Spieler ist ja fast unverschämt gut für die sonstige Qualität deines Kaders ;)

Bei so vielen Talenten sollte der Weg in Liga 1 ja nur eine Frage der Zeit sein. Viel Erfolg dabei!
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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #15 am: 06.Mai 2013, 21:48:50 »

Die Jugendeinrichtungen sind bei dem Verein halt auch unverschämt gut für einen Zweitliga-Aufsteiger. Da hat es der ukrainische Research (gibt es den?) wirklich gut mit mir gemeint. ;)

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #16 am: 07.Mai 2013, 20:43:15 »

Für den Rückrundenauftakt hat Oleg sich einen besonderen Motivationstrick einfallen lassen: das letzte Freundschaftsspiel steigt gegen den Amateurclub Signal, der Sieg (wenn auch mit 2:0 etwas knapp ausgefallen) soll also ein Signal für die Pflichtspiele sein.
Das klappt auch ganz gut, Olympia startet mit einem 2:1 gegen den Tabellenzweiten PFC Niva Winnyzja (Doppelpack von Oleg Koshka).
Direkt am selben Wochenende (31.03.) wird bei Tawria Simferopol (Premjer-Liha-Absteiger, derzeit nur 8.) der Trainer entlassen, Oleg gilt in den Medien als Favorit. Es freut ihn wirklich riesig, wie viel die ganze Liga von seiner Kompetenz hält, ohne dass er auch nur ein einziges Mal wirklich auf der Bank gesessen hat! Delegieren will halt gelernt sein. Aber nein, Oleg bleibt bei Olympia, bei Olympia ist es so schön gemütlich.

Auch die nächsten Wochen geht es mehr als ordentlich weiter - auf der Krim wird es allmählich warm genug, um sich wohlzufühlen, und parallel feiert Boleg mit der Mannschaft brav Erfolge. 6 Spiele lang bleibt man ungeschlagen, auch die erste Niederlage gegen Arsenal Bila Zerkwa steckt man locker weg und kommt sofort wieder mit einem Sieg zurück. Nach 28 Spieltagen ist man dann wieder auf Rang 3 angekommen und die Medien fangen an, Olympia als Aufstiegskandidaten zu handeln.



Am 30. Mai erreicht Oleg dann in den Abendnachrichten eine etwas irritierende Meldung - die Ankündigung des Karriereendes von Vladyslav Gelzin. Moment, ist das nicht der Präsident von Olympia? Aber warum redet der Typ im Fernsehen dann von einem "altgedienten Torjäger"? Oleg ist verwirrt, wenn er für die Sommerfeier (wird es gar eine Aufstiegsfeier?) nach Donezk zurückkehrt, muss er das unbedingt klären.


Davon unbeeindruckt arbeitet Boleg hochkonzentriert weiter und fährt aus den nächsten 4 Spielen noch 7 Punkte ein. Wenn auch eine deftige 1:4-Klatsche gegen Simferopol dabei war und mal wieder einige Leistungsträger verletzt sind. Aber es reicht, um sich sogar noch näher an das Spitzenduo heranzuschieben, 2 Spieltage vor Ende der Saison hat Olympia nur 2 Punkte Rückstand!

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #17 am: 08.Mai 2013, 23:15:19 »

Das vorentscheidende Spiel gegen Mittelfeldclub Naftjanik-Ukrnafta Ochtirka am 33. Spieltag beginnt gut mit einem Tor von Youngster Golubev, aber kurz nach dem Ausgleich handelt sich der mit 17 schon zum Stammverteidiger gewordene Yury Volkov in der Nachspielzeit der ersten Hälfte eine Rote Karte ein, und danach gehen Spiel und Aufstieg verloren.

Oleg ruft seinen kleinen Bruder an und tröstet ihn, die Mannschaft habe ja noch viel Potential nach oben und es sei kein Druck von Vorstand oder Fans da. Der Aufstieg schon dieses Jahr stand nie im Plan und wäre eine echte Sensation gewesen, in späteren Jahren kann man das immer nochmal angehen.
Und schön war immerhin, dass in dieser Partie der erst im März zur Truppe gestoßene Linksverteidiger Dmytro Shevchenko sein Debüt gab, mit knapp unter 16 Jahren neuer Rekord-Grünschnabel des Vereins.


Aber wie dankt Boleg seinem Bruder und Chef den guten Zuspruch? Vor dem letzten Spiel fordert er in einem Interview den Zukauf neuer Spieler! Oleg, sonst die Ruhe in Person, schäumt. Der eigene kleine Bruder übt öffentlichen Hochverrat an seinem genialen Jugendplan! Sofort ruft er den Rotzlöffel an und schimpft ihn in Grund und Boden. Außerdem schwärzt er ihn bei Mama und bei Schwester Olga an, beim nächsten Familientreffen wird Boleg am Katzentisch sitzen müssen. Damit hat er hoffentlich seine Lektion gelernt.


Die Saison endet dann auch mäßig überzeugend mit einem 1:1, das noch das Abrutschen bis auf Platz 6 bedeutet. Schade, aber die Mannschaft hat oft am Limit gespielt und letztlich mehr erreicht, als zu erwarten war.

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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #18 am: 10.Mai 2013, 23:10:24 »

Insgesamt war Oleg diese Saison mit seiner Mannschaft deutlich zufriedener als letztes Mal. Herausragend waren dabei vor allem sein Namensvetter im Mittelfeld, Oleg Koshka mit 33 Spielen, 7 Toren, 8 Vorlagen, Note 7.08 und der eigentlich als Auslaufmodell betrachtete Abwehrrecke Vitaliy Checkh (33S, 8T, 0V, 7.06), der es sogar als einziger "Olympionik" in die Persha-Liha-Elf des Jahres schafft. Koshka wird dafür von den lokalen Fans zum "Spieler des Jahres" gewählt.

Noch erfreulicher ist aber sicher, dass Boleg dieses Jahr besser auf seinen Chef gehört und auch der U20-Fraktion zu Einsätzen verholfen hat - bereits nicht mehr wegzudenken sind Yury Volkov (VLZ, 17) mit 32 Spielen, Valeriy Ivanytskyi (DM, 17) mit 27 und Vladislav Dmitriev (VRL, 18) mit 29, auch der Rest ist auf gutem Weg. Von den drei Musterknaben hängt sich Oleg gleich mal Bilder an die Bürowand:


Buchhaltung war noch nie eines von Olegs Lieblingsthemen, deshalb blättert er den Ordner mit den vielen Zahlen auch nur ganz kurz durch, bevor er ihn für den Winter auf den Kaminstapel legt: Dauerkarten wie gesagt dank Mamas Nähkränzchen von 160 auf 167 gestiegen, Zuschauerschnitt sogar von 380 auf 507. Verlust von immerhin nur 226k€ (1,15Mio€ im Vorjahr), vor allem dank des 1Mio€-Verkaufs von Igor Levchenko, der sich wohl so schnell nicht wiederholen lässt. Schuldenstand demnach bereits über 600k€ Miese. Einzige Hoffnung für das Bankkonto des Vereins: Gerüchte darüber, dass Präsident Gelzin nach seiner Pensionierung durch einen potenten lokalen Unternehmer abgelöst werden soll.
« Letzte Änderung: 10.Mai 2013, 23:13:58 von Traitor »
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Re: Oleg & Boleg - Jugend Borschtsch
« Antwort #19 am: 11.Mai 2013, 21:02:26 »

Coole Story, mal was neues und lustig zu lesen. Oleg und ich haben echt einiges gemeinsam.
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