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Autor Thema: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars  (Gelesen 49353 mal)

Béla H

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #240 am: 25.August 2013, 11:38:59 »

SAISON IX: 2019/ 2020 (VORRUNDE Teil II)



LIGA

Meine Premiere findet gegen den Aufsteiger aus Pecs statt – und wir setzen sie voll in den Sand. Dabei fängt alles richtig gut an: Mittelfeldtalent Dudas spielt einen Traumpass auf Morales und der zirkelt den Ball präzise ins Tor. 1:0. Wir spielen gut, vergeben aber unsere Chancen, dann verschuldet Dobos kurz nach der Halbzeit einen Elfmeter und fliegt mit einer Roten Karte vom Platz. Der Anfang vom Ende, der Aufsteiger schenkt uns nach dem verwandelten Elfer noch zwei weitere Kisten ein. Hoffentlich kein Vorgeschmack auf den generellen Schwierigkeitsgrad meiner Aufgabe bei Honved. In jedem Fall aber ein Beleg, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, vor allem der Taktikmotor stottert und ruckelt bedenklich.   

Am 2. Spieltrag spielen wir in Diosgyör beim Abstiegskandidaten VTK 0:0. Wir sind die bessere Mannschaft, aber es fehlt das letzte Quentchen Zug zum Tor, auch dem stockenden Kombinationsspiel merkt man an, dass meine Taktik noch nicht in den Köpfen der Spieler angekommen ist.

Den Samstag darauf haben wir die bis dato punkt-und sieglose Mannschaft aus Györ zu Gast. In der ersten Halbzeit sind wir die überlegene Mannschaft, überbieten uns nach vorn aber an Harmlosigkeit. In der Halbzeit beschließe ich deshalb eine etwas offensivere Marschroute, um endlich mehr Chancen herauszuspielen. Prompt werde ich dafür bestraft. Zwar können wir nach dem 0:1 neuen Druck entfachen, doch das 0:2 – ein toller Freistoß – bricht uns das Genick. Während Györ auf 0:3 erhöht und somit einen echten Befreiungsschlag landet, stehen wir nach 3 Spieltagen am Tabellenende. Egal, ruhig bleiben, heißt die Devise.
   
Und besonnen und sachlich bessern wir nach:
Unsere neue Nr.1 ist ab sofort der slowenische U-21 Nationaltorhüter Dejan Cipot. Er ist ablösefrei zu haben, nachdem sein Vertrag bei NK Domzale ausgelaufen ist.
Im Zentralen Mittelfeld verstärkt uns der 24-jährige Rumäne Alexandru Ionita, 28-facher U-21 Nationalspieler seines Landes. Wir holen ihn ebenfalls ablösefrei von Rapid Bukarest, er hat die letzten 2 Jahre aber bereits auf Leihbasis bei unserem Ligakonkurrenten Diosgyör gespielt. Da er somit die Liga und die Sprache kennt, erhoffe ich mir von ihm einige erfahrenere Impulse für unser Teenie-Mittelfeld. 

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Und einen alten Bekannten holen wir auch noch zurück nach Ungarn. Für schlappe 6.000 Euro wechselt mein Ex-MTK-Spieler Adrian Szekeres von Hapoel Tel Aviv zu Honved. Mit 30 Jahren und 31 Länderspielen für Ungarn soll er uns in der Abwehr zur nötigen Ruhe und Abgeklärtheit verhelfen.

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Zumindest die Verpflichtung von Cipot macht sich sofort bezahlt. Beim Auswärtsspiel in Zalagaerszeg sieht Debrecen-Leihspieler Duru nach 50 Minuten die gelb-rote Karte, wir werden daraufhin über 40 Minuten komplett in der Defensive eingeschnürt, doch Cipot zeigt Glanzparaden am laufenden Band. Gegen das 0:1 ist er dann allerdings machtlos. Doch meine Jungs zeigen zumindest Moral und nach einem schönen Morales-Freistoß ist es Innenverteidiger Caba, der den Ball zum glücklichen 1:1 ins Tor wuchtet.

Gegen Szombatheli Haladas müssen jetzt endlich 3 Punkte her, vor allem sollten unsere Stürmer endlich einmal treffen. Dem Brasilianer Jeferson gebe ich dazu von Anfang an die Gelegenheit. Und was passiert? Die dritte 1:2 Heimniederlage in Folge, mit 2 Punkten aus 5 Spielen der schlimmste vorstellbare Saisonauftakt. Langsam gedeihen Zweifel am Kader, vielleicht sind wir mit der hohen Anzahl junger Spieler ein zu großes Risiko gegangen. Nach all den gelb-roten Karten, verschuldeten Elfmetern und verdaddelten Standards in den letzten Spielen ist es heute wieder ein Elfmeter der zur Niederlage führt. Diesmal ist es der junge Dudas, der im Strafraum übermotiviert und ungestüm um sich foult. Oh Mann, und dann verletzt sich in der 80. auch nur unser auf dem Papier bester Stürmer Jeferson (momentan aber auch noch ohne Tor), so dass wir die letzten 10 Minuten nur noch zu zehnt sind. Übel…auch das Jeferson wohl für 3 Monate mit einem Bänderriss ausfällt. Fazit: Wir sind plötzlich in einer Krise und haben die Seuche, in der zum ohnehin fehlenden Glück noch das Pech dazu kommt  ;) Momentan bin ich ein wenig ratlos, wie aus diesem verpatzten Saisonstart noch etwas Positives ziehen sollen, und im nächsten Spiel erwartet uns mit Ferencvaros DAS Budapester Derby…

Stellt euch vor, ihr befändet euch im 19. Budapester Bezirk vor den Toren des József-Bozsik-Stadions, der Heimstätte des FC Honvéd Budapest. Ihr steht also in der Ferenc-Puskás-Straße. Wenn ihr dieser Straße etwa fünf Kilometer in östlicher Richtung folgt, gelangt ihr zum Heimstadion des zweiten Klubs in unserer Geschichte: dem Flórián-Albert-Stadion, in dem Ferencváros seine Heimspiele bestreitet. Und dorthin sind heute 15.000 Zuschauer gekommen, um ein Duell zu sehen, dass quasi als Derby, als Klassiker geboren wurde.
Was für ein schöner Tag. Ausverkauftes Haus, strahlender Sonnenschein und zwei Mannschaften, die sich in einem unheimlich intensiven Fight keinen Zentimeter Grasnarbe schenken. Toll – das war Werbung für den ungarischen Fussball. Und das wir dieses Spiel gegen unseren Erzrivalen, gegen den letztjährigen Vizemeister, mit sage und schreibe 3:0 für uns entscheiden, macht mich natürlich doppelt glücklich. Die ganze Mannschaft spielte unglaublich diszipliniert, kein einziger individueller Fehler heute, obwohl 3 17- und 1 18-jähriger in der Startformation stehen. Alles Ungarn im Übrigen und heute, im Überschwang der Gefühle, höre ich manchen sagen, dies könnte die Geburtsstunde einer neuen goldenen Honved-Elf gewesen sein. Vor allem Gabor Szekeres macht ein Riesenspiel – zuerst holt er einen Elfmeter heraus, den Berdnikov, unser russischer Bär im defensiven Mittelfeld, in aller Seelenruhe verwandelt und dann erzielt er mit einem Sonntagsschuss aus spitzem Winkel ein absolutes Traumtor. Genial. Für den Moment. Denn nächsten Samstag heißt es nachlegen…

Wer sich nach dem letzten tollen Derby animiert gefühlt hat, heute, gegen den SC Vasas, ins Stadion zu kommen, muss bitter enttäuscht sein. Nervosität, Fehlpässe auf beiden Seiten, ein unterirdischer Kick, der keinen Sieger verdient hat. Konsequenterweise endet das Spiel auch 0:0. Wieder kein Heimsieg, und das gegen den bis dahin punktlosen Tabellenletzten. Als nächstes wartet auf uns in der Liga Debrecen – gut möglich, dass ich danach den Abstiegskampf ausrufen muss.

Die Tabelle nach 7 Spieltagen:

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Fazit nach 7 Spieltagen:

Hartes Brot. Ich bin mir sicher, dass dieser Kader nicht schlechter ist, als der, mit dem ich damals mit MTK als Aufsteiger die Meisterschaft geholt habe. Problem: Das war vor 8 Jahren und generell alle ungarische Mannschaften haben sich seither verbessert, vor allem in der Spitze ist der Qualitätssprung enorm. Sieht fast so aus, als hätte ich mich gegenüber dem Vorstand mit der Ansage einen Platz in der oberen Tabellenhälfte erreichen zu können, etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt. 



JUNIOREN

Ungarn U-21

In der EM-Qualifikation bestätigt Ungarns Nachwuchs seinen Aufwärtstrend:



Die entscheidenden Spieler des Spiels – Peter Farkas, Jozsef Hamar und Karoly Dobos  - stammen alle aus der MTK-Talentschmiede und gehören zur Hungaria-Generation. Während Peter Farkas sein Geld momentan in Portugal bei Rio Ave verdient, sind Hamar und Dobos jüngst zu uns gewechselt. Mit Szelesi, Horvath und Csaba gehören drei weitere unserer Neuzugänge zum U21-Kader. Honvéd darf sich also freuen.



SONSTIGES

+ Wir arbeiten künftig in Form einer Parent-Farm-Beziehung mit Rubin Kasan zusammen.
 
+ In Györ gibt es einen Vorstandswechsel. Ob dieser große Investitionen plant?


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Béla H

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #241 am: 25.August 2013, 11:44:42 »

MTK-NEWS



Mein Nachfolger bei MTK Hungaria ist Tamas Sandor:



Seine bisherigen Trainerstationen waren Debrecen, Videoton und zuletzt die Mannschaft aus Kecskemét, wo er überall gute Leistungen gebracht hat. Das er bislang titellos geblieben ist hat wohl in erster Linie mit MTK’s Dominanz in den letzten 7 Jahren zu tun, was er nun aber schnell ändern kann: Es winken Ende August der europäische Supercup und im Dezember die Klub-WM.

Allerdings werden all meine Befürchtungen noch übertroffen und nach meinem Abgang kommt es bei MTK zu einem Ausverkauf ohne Gleichen. Ich bin schockiert. MTK’s Jahrhundert-Mannschaft wird förmlich zerfetzt. Ganz Europa reist sich um MTK’s Champions-League-Helden und zückt auch das nötige Kleingeld. In diesem Sinne geht auf brutale Art und Weise eine Ära im ungarischen Fussball binnen weniger Wochen zu Ende:

Sirojiddin Yuldoshev wechselt für 13,25 Mio. zu Olympique Lyon

Cornel Christian wechselt für 26 Mio. zu den Tottenham Hotspurs

Adam Csoban wechselt für 6,25 Mio. zu Olympique Marseille

Tamas Timar wechselt für 7,00 Mio. zu Altletico Madrid

Lasha Korsantia wechselt für 10,5 Mio. zu Chelsea London

Ibrahim Touré wechselt für 5 Mio. zum FC Liverpool

Vahur Saar wechselt für 7,5 Mio. zum FC Porto

Timotej Osterc wechselt für 13 Mio. zum FC Malaga

Davit Tsurtsumia wechselt für 8,25 Mio. zum AC Milan

Ardian Xhaka wechselt für 9,5 Mio. zu Paris St. Germain

Einerseits blutet mir hier natürlich das Herz, andererseits sehe ich aber auch das Gute daran, denn wenn MTK wieder auf ein Level normal Sterblicher zurückkehrt, sollte das zumindest dem nationalen Wettbewerb gut tun. Wie schon mehrfach erwähnt: Ich glaube, der ungarische Fußball muss jetzt sein gemeinsames Maß finden, um geschlossen stark werden zu können. Und das mit Csoban und Timar ungarische Nationalspieler plötzlich wieder für Millionenbeträge zu Club wie Marseille und Atletico wechseln, darauf sollte man in Ungarn mit Schampus anstoßen. Ich jedenfalls bin stolz darauf und eines der großen Ziele dieser meiner Laufbahn ist eigentlich erreicht: Ungarische Spieler ausbilden und an europäische Spitzenclubs heranführen – jetzt müssen sie sich dort nur noch durchsetzen und ein paar mehr dürften es dann auch noch sein.
Das MTK, das übrig bleibt wurde mit einigen Einkäufen ergänzt, so dass es die Mannschaft, wie ich sie kannte, schlicht und einfach nicht mehr gibt. Unter den Einkäufen sind schon einige Perlen – man bevorzugt offenbar wieder afrikanische Spieler – aber ich habe meine Zweifel, dass die Qualität ausreicht, um im europäischen Konzert der Großen mitzuspielen.

Deutliches Fazit: Hier hat mich das Handeln der KI überhaupt nicht überzeugt. Das ist insgesamt schon sehr enttäuschend.
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Béla H

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #242 am: 25.August 2013, 12:00:47 »

SAISON IX: 2019/ 2020 (VORRUNDE Teil III)



SONSTIGES

+ Das europäische Supercup-Finale setzt MTK Hungaria Ende August mit 2:3 gegen Atalanta Bergamo in den Sand. Schade, diesen Titel hatte ich Neutrainer Tamas Sandor ja quasi auf dem Silbertablett serviert, allerdings war natürlich nicht abzusehen, dass der Umbruch nach meinem Abgang derart massiv ausfällt.   

+ Die NB I auf dem Vormarsch: Trotz des verlorenen Supercups ist der Blick gen Europa einfach nur traumhaft. Mit MTK Hungaria und Vizemeister Ferencvaros stehen 2 NBI-Clubs in den Gruppenspielen der Champions League (letzterer nimmt quasi den direkten Startplatz MTK’s ein, die als Titelverteidiger automatisch qualifiziert sind), des Weiteren konnte Debrecen (als letztjähriger Tabellen-Dritter) in der 3. Runde der bestplatzierten Teams Besiktas Istanbul eliminieren, scheiterte dann zwar in den Play Offs am FC Porto, hat sich damit aber immerhin für die Gruppenspiele der Euro League qualifiziert. Ebenfalls in den Gruppenspielen der Euro League steht dieses Jahr Ujpest Budapest, die sich gegen NK Triklav aus Slowenien und die Hibs aus Edinburgh durchsetzen konnten. Leute, damit stehen dieses Jahr 4 (!!) Clubs aus Ungarn in den Gruppenspielen der europäischen Wettbewerbe, davon alleine 3 aus Budapest. Damit macht Ungarns Hauptstadt mittlerweile London als europäischer Fußballhauptstadt Konkurrenz.



NATIONALMANNSCHAFT

EM-Qualifikation; 6. Spieltag; 07.09.2019 in Budapest

UNGARN – SCHWEIZ

Zoltan Stieber ist verletzt, Vladimir Koman ist gesperrt und Balasz Dzsudzsak zur Rückkehr in die Nationalmannschaft zu überreden habe ich aufgegeben. Auf unserer linken Offensiv-Seite herrscht somit akuter Notstand, weshalb ich mich zu einer echten Harakiri-Nominierung gezwungen sehe. Ich hole Gabor Szekeres ins Team, unseren 17-jährigen Shooting-Star von Honved, mögen die Leute mir vorwerfen, ich würde die Vereinsbrille tragen, ich wäre wahnsinnig oder was auch immer. Er ist der potentiell beste, den Ungarn dort hat. Die Zeiten, in denen ich statt der Talente mittelmäßige Endzwanziger nominiert oder gar zum Debut verholfen habe sind vorbei. Basta.

Szekeres spielt dann auch, kann die absolut ernüchternde, enttäuschende Niederlage aber auch nicht verhindern.

0:3.

Hätten wir heute gewonnen, wären unsere Chancen auf die EM-Teilnahme groß gewesen, insofern war dies eines der wichtigsten Spiel für mich als Nationaltrainer. Aber man muss ganz klar sagen: Wir waren chancenlos.

Ligaboom, MTK’s Champions League-Sieg hin- oder her…im Grunde meines Herzens zählt für mich nur die Nationalmannschaft, sie ist mein eigentlicher Traum… Es ist deshalb so ermüdend.
Ausgelaugt…ausgebrannt.
Bela Horvath macht als Nationaltrainer zunehmend eine besorgniserregende Figur. Kann sich noch jemand an Ottmar Hitzfeld zum Ende seiner ersten Bayern-Ära erinnern? Ein Streichholz von einem Mann in einem dünnen, grauen Trenchcoat? Leute, so fühl‘ ich mich gerade.
Trotzdem…wie immer muss man natürlich das positive sehen. Koos (18), Timar (23), Andorka (20), Csoban (21), Kovacs (17), Szekeres (17) – die Startelf war heute die jüngste ungarische Nationalelf aller Zeiten mit einem Durchschnittsalter von 22,72 Jahren. Die Mannschaft wird in den nächsten Jahren wachsen, besser werden.
Nein, diese Alibi-Durchschnittskicker, die Ungarns Nationalelf jahrelang bestimmt haben, werden von mir nicht mehr nominiert. Sie, die 29-, 30-, 31-jährigen, all die Nemeths, Szakalys und wie sie alle heißen, ja, sie mögen momentan noch leistungsfähiger sein, als unsere Talente, aber sie haben oft genug enttäuscht, also nominiere ich nur noch nach Persönlichkeit und Potential. Auch wenn es zunächst noch Niederlagen wie heute hagelt, auch wenn es  mich am Ende der Quali meinen Kopf kostet.

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EM-Qualifikation; 7. Spieltag; 11.09.2019 in Stockholm

SCHWEDEN - UNGARN

Wir hätten ein Unentschieden verdient gehabt, so aber verlieren wir durch einen dummen Elfmeter das Spiel. EM-Qualifikation ade.

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Die Tabelle:

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Es besteht noch eine minimale Chance auf Platz 3 und die PlayOffs, allerdings müsste man dazu dann schon gegen Italien gewinnen.

Das war jedenfalls Bela Horvaths 50. Spiel als Nationaltrainer. In einer Pressekonferenz am Tag nach dem Spiel gibt er seinen Rücktritt von diesem Posten bekannt.

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Meine Bilanz als Nationaltrainer war einfach zu schlecht. Sollen es nun andere richten, das Fundament für eine bessere Zukunft ist ja immerhin am entstehen. Trotzdem ist es natürlich eine schwarze Stunde. Ein halbes Jahr nach meinem größten Triumph habe ich in meiner eigentlichen Herzensangelegenheit versagt.
 
+ Neu-Trainer Attila Supka verliert dann im Oktober 1:2 gegen Italien und gewinnt 3:0 gegen die Färöer. Es bleibt bei Platz 4 in der Quali-Gruppe.



LIGA

Zwischen den Länderspielen im September ist in Ungarn traditionell die Zeit des Ligapokals. Da wir einige U-21-Abstellungen haben und dieser Pokal eher eine geringe Priorität genießt, treten wir gegen Pesci Mecsek mit einer besseren B-Elf an. Und es ist wie in allen bisherigen Heimspielen  - wir machen das Spiel, zeigen aber eine unglaubliche Abschlussschwäche, bekommen ein blödes Tor, meistens aus Standards resultierend, und verlieren das Spiel oder schaffen – wie heute - mit Ach und Krach noch den Ausgleich. Himmel, diese Heimschwäche müssen wir dringend abstellen, wenn ich nicht bald auch noch um meinen Vereinsjob fürchten soll. Bezeichnend: Es gab in dieser Saison nach 7 Spieltagen und 1 Pokalspiel noch kein einziges Stürmertor! Jeferson ist noch immer verletzt und seine Vertreter, der Tscheche Prochazka sowie Honved-Urgestein Aly Kone überbieten sich an Harmlosigkeit.   

Prochazka will mich nach dem Spiel dann auch sprechen. Er fühlt sich nicht wohl, kann sich in Budapest nicht eingewöhnen, vermisst seine Familie, Ist totunglücklich. Ich schicke ihn nach Hause, nach Tschechien. Ob er jemals wieder für Honved spielt, steht in den Sternen.
Bei nur noch einem echten Zentrumsstürmer im Aufgebot (Aly Kone) müssen wir handeln und verpflichten den vereinslosen Lybier Muhammad Sola. Ein junger Bursche, der noch viel lernen muss, talentiert und noch im Rahmen unser finanziellen Möglichkeiten ist.

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Und dann kommt es – im 2. Ligapokal-Spiel zwischen den Länderspielen im September -  zum Aufeinandertreffen mit meinem Herzensclub. Mit meinem MTK. Das Spiel ist jedoch eine Farce. MTK hat alleine 18 Abstellungen für die Nationalmannschaft, auch wir stellen ein halbes Dutzend Spieler für U-Nationalmannschaften, so dass sich die Mannschaften quasi von selbst aufstellen. Ui…tatsächlich tritt MTK gegen uns mit einer Mannschaft an, die nur aus lächerlich schlechten, ausgegrauten Spielern besteht. Somit gewinnen wir 4:0, tanken Selbstvertrauen und sagen danke zu MTK-Trainer Tamas Sandor, da dies nur eine Art Abschiedsgeschenk für mich und mein strauchelendes Honved gewesen sein kann.
 
Samstags darauf – es sind die Tage nach meinem Rücktritt als Nationaltrainer – haben wir Debrecen zu Gast. Wir haben 60 % Ballbesitz und verlieren 3:0 – es ist die individuelle Qualität die dieses Spiel entscheidet. Puh, dunkle Zeiten für Bela Horvath, denn eines ist mittlerweile klar: Ich habe die Leistungsfähigkeit meiner neu zusammengestellten Mannschaft ziemlich überschätzt. Das ist enttäuschend…natürlich auch für den Vorstand. Steht Bela Horvath bald ohne Job da?

Im nächsten Spiel erwartet uns mit Aufsteiger Rakospalotai EAC ein Tabellennachbar.

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3 Punkte sind Pflicht.

Es ist zum Kotzen. 1:0 ein direkt verwandelter Freistoß, 2:0 ein Elfmeter- und das nach 16 Minuten. Nach 25 Minuten haben wir zwei Verletzte, beide müssen ausgewechselt werden. Nach 30 Minuten muss mit Aly Kone der nächste verletzt vom Platz. 76. Minute: Mit Morales der 4. Verletzte, ab jetzt nur noch zu zehnt. Ballbesitz wieder 60:40 für uns, aber irgendwie treffen wir nur den Pfosten (2x), Rakospalota ohne jeden weiteren Torschuss im Spiel.  Noch Fragen ?

So…jeder FM-Trainer kennt diese Art von Pech-Strähne, diese Art von Seuche, den Alu-Algorithmus…und jeder weiß: Das ist gefährlich. Wir hängen unten drin, Ratlosigkeit macht sich breit. Yep, jetzt geht’s um meinen Job (Zufriedenheit 42%). Kein halbes Jahr nach dem Champions League-Sieg stehe ich vor einem Scherbenhaufen.

Unter der Woche gelingt uns beim 6:0-Pokalerfolg gegen die 2. Mannschaft von Zalaegerszegi TE endlich einmal ein Spiel ohne Katastrophen. Initialzündung?

Nein. Wir verlieren das nächste Spiel gegen den Spitzenclub FC Videoton mit 0:2 – und die Woche darauf sitze ich gegen Bodajk Siofok trotzdem noch auf der Bank. Warum weiß eigentlich keiner mehr (Vorstand: 37%). 
Das Spiel ist unterirdisch und Youngster Szekeres markiert in der 89. Minute das 1:1. Und wieder bleibe ich…noch 1 Woche? 2 Wochen ? Klar, den Champions League-Gewinner, wer entlässt den schon gerne. Aber wir stehen mittlerweile auf dem vorletzten Platz, 3 Punkte Rückstand auf’s rettende Ufer.

Aber auch die nächste 0:1-Niederlage gegen Kaposvar überlebe ich noch. Sollten wir am Wochenende verlieren, und der Vorstand mich immer noch nicht entlassen, werde ich zurücktreten. Ich erreiche die Mannschaft einfach nicht mehr. Es ist aus. Ja, eigentlich ist es bereits aus.

Und dann gewinnen wir plötzlich beim Tabellen-6. Aus Keckemet mit 2:1. Szekeres mit einem Tor und einer Vorlage.

Und jetzt? Du liebe Güte, das ist der blanke Hohn. Unser nächster Gegner ist mein MTK. Ist es nun mein Herzensverein, der mir den Gnadenstoß versetzt? Nein, gegen MTK spielen wir sensationell 2:2, verlieren dann aber die Woche darauf gegen Ujpest mit 1:4 und ich werde gefeuert.

Aus. Das Spiel ist aus. 
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Béla H

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #243 am: 25.August 2013, 12:02:38 »

IN EIGENER SACHE

So, Leute, ich habe jetzt einige Tage mit der Entscheidung gerungen, und beschlossen, dass die Story hier ein Ende findet. Warum? Nun, der Hauptgrund ist, dass ich endlich auf den 13er umsteigen möchte, außerdem habe ich das Gefühl, mich nach meinem Rücktritt als Nationaltrainer nicht mehr so recht für den Save motivieren zu können. Andere Herausforderungen reizen mich nun mehr. 
Das Happy End habe ich also verpasst, stattdessen trete ich in meiner scheinbar dunkelsten Stunde ab. Aber nur scheinbar. Denn insgesamt bin ich total happy, weil der Save gezeigt hat, was mit einem kleinen Verein und einem kleinen Land in diesem Spiel möglich ist. Das ist toll. Und hätte ich jetzt noch die Motivation 10 Jahre weiter zu spielen…ich glaube dann stünden die Chancen gut, dass Ungarn wieder eine richtig gute Nationalmannschaft hat.

Ja, Ungarn ist und bleibt eine Herzensangelegenheit für mich. Ziemlich sicher werde ich mich im 13er oder im 14er wieder daran versuchen.  Und warum nicht mit Honved? Hier habe ich schließlich noch etwas gut zu machen, genauso wie mit der Nationalmannschaft.

In nächster Zeit wird man von Bela Horvath allerdings eher von überschaubareren Stationen hören, dieses „Projekt“ war eben doch monumental und somit auch sehr zeitraubend. Dennoch hat es Riesen-Spaß gemacht, vor allem, weil hier so viele so viel Anteil an der Story genommen haben. Für eure Beiträge und Kommentare deshalb nochmal vielen lieben Dank!

Bis Bald,
Bela.
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Rheinlöwe

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #244 am: 25.August 2013, 13:49:48 »

Schade, sehr schade. Gerade jetzt mit dem Vereinswechsel wurde es ja nochmal so richtig spannend und die Langzeitkomponente deiner Projektziele wäre erst so richtig zum Tragen gekommen.
Aber die Erfahrung bei Honved muss schon sehr ernüchternd gewesen sein, obwohl der Kader wirklich gut aussah, das sehe ich ein.

Vielleicht kannst du ja, wenn du nicht gerade den 13er spielst, den 12er nebenher mit diesem Spielstand im Urlaubsmodus durchlaufen lassen und über ein paar Jahre beobachten, was die KI aus MTK, der Liga und der Nationalelf macht? (Und aus Timar und Csoban in der großen weiten Welt.) Oder möchtest du dir das nicht antun, weil es eigentlich nur abwärts gehen kann?

Béla H

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #245 am: 25.August 2013, 15:24:36 »

Hallo Traitor,

naja, die Sache mit Honved hat mir eigentlich richtig Spaß gemacht, ist ja auch mal interessant gewesen, um's Überleben kämpfen zu müssen. Und dass ich gefeuert wurde...so what. Was mir dagegen tatsächlich die Motivation geraubt hat, ist die von Dir erwähnte Langzeitkomponente. Ich glaube, dass ich in dem Save so gut wie alles erreicht habe, was man in kürzerer - in für mich machbarer - Zeit erreichen kann. Von nun an wäre die Entwicklung deutlich langsamer voran gegangen. Und die Aussicht, noch 10 Jahre spielen zu müssen, um diesen Zeitraum vermeintlichen Stillstands zu überwinden, um dann endlich mit einer tauglichen Nationalmannschaft die noch interessanten Ziele (WM, EM etc.) in Angriff zu nehmen, ist irgendwie erschlagend. 10 Jahre bedeutet bei meinem Spieltempo in etwa ein halbes Jahr Real Life - und der 13er wartet und wartet... ;) Und ausserdem bleibt mir somit für spätere FM-Generationen immer noch die Motivation es noch einmal in Ungarn zu versuchen. Insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass es i.A. ja heißt, im 13er wäre es beinahe ein Ding der Unmöglichkeit eine solche Erfolgs-Story zu wiederholen  ;)


 
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maf584

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #246 am: 25.August 2013, 20:02:13 »

Schade, sehr schade. Aber auch nachvollziehbar. Falls Du mit dem 13er oder 14er eine Story startest, werde ich reinschauen!

MfG
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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #247 am: 26.August 2013, 17:17:21 »

Schade dass das Ende so gekommen ist, aber auf jeden Fall verständlich. Wahrscheinlich eine der am meistdiskutierten Stories in der Geschichte dieses Forums.  ;)
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1975

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #248 am: 02.September 2013, 07:36:00 »

Hallo Traitor,

naja, die Sache mit Honved hat mir eigentlich richtig Spaß gemacht, ist ja auch mal interessant gewesen, um's Überleben kämpfen zu müssen. Und dass ich gefeuert wurde...so what. Was mir dagegen tatsächlich die Motivation geraubt hat, ist die von Dir erwähnte Langzeitkomponente. Ich glaube, dass ich in dem Save so gut wie alles erreicht habe, was man in kürzerer - in für mich machbarer - Zeit erreichen kann. Von nun an wäre die Entwicklung deutlich langsamer voran gegangen. Und die Aussicht, noch 10 Jahre spielen zu müssen, um diesen Zeitraum vermeintlichen Stillstands zu überwinden, um dann endlich mit einer tauglichen Nationalmannschaft die noch interessanten Ziele (WM, EM etc.) in Angriff zu nehmen, ist irgendwie erschlagend. 10 Jahre bedeutet bei meinem Spieltempo in etwa ein halbes Jahr Real Life - und der 13er wartet und wartet... ;) Und ausserdem bleibt mir somit für spätere FM-Generationen immer noch die Motivation es noch einmal in Ungarn zu versuchen. Insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass es i.A. ja heißt, im 13er wäre es beinahe ein Ding der Unmöglichkeit eine solche Erfolgs-Story zu wiederholen  ;)




 

Da ich meinen aktuellen Save beendet habe ( siehe Rekord thread) und noch etwas Zeit bleibt bis zum 14., werde ich versuchen, das im 13er zu schaffen, was Du im 12er geschafft hast...Das Ziel wird sein, die CL innerhalb des gleichen Zeitraums zu gewinnen.
Ich werde Euch auf dem Laufenden halten....


http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,17187.0.html#lastPost
« Letzte Änderung: 02.September 2013, 18:24:48 von Carsten75 »
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