SAISON VIII: 2018/ 2019 (Rückrunde)
LIGAEinsame Regentschaft, mit über 100 Toren sind wir längst in eine andere Sphäre entrückt. Mit nunmehr 29 Titeln seit 1904 sind wir nun alleiniger ungarischer Rekordmeister vor Ferencvaros (28 Titel).
Auch die beiden
Pokalwettbewerbe gingen nur über uns:
Herausragende Akteure in der Liga (in der ja vorwiegend die ungarischen Talente und Perspektivspieler zum Einsatz kommen):
Adam Csoban (13 Tore/ 17 Vorlagen/ Durchschnittsnote 8,02), der 17-jährige
Patrik Koos (21 Tore/ 5 Vorlagen) und unser usbekischer Neuzugang
Sirojiddin Yuldoshev (18 Spiele/ 21 Tore/ 7 Vorlagen). Die Entwicklung Csobans, der seit dieser Saison statt im Sturmzentrum auf der 10 oder auf Rechtsaußen agiert, ist super, und Patrik Koos verzaubert sowieso alle ungarische Herzen. Sein kongenialer Altersgenosse Attila Kovacs kommt übrigens auf eine Note von 7,54. Für einen Innenverteidiger überragend. Yuldoshev ist ein echter Knipser, leider ist er nicht der klassische Athlet, sondern weist mit einer Grundfitness von 9 immer wieder konditionelle Schwächen auf. Das stört mich ein wenig, vor allem in der Champions League, was er durch seine Treffsicherheit aber bislang wettmacht.
Die tolle Entwicklung der NBI zeigt sich auch daran, dass es mittlerweile richtig lukrative
Platzierungsprämien gibt:
CHAMPIONS LEAGUEMitte Februar steht das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen die
Bayern auf dem Programm. Wir haben zu diesem Zeitpunkt mit einigen Problemen zu kämpfen. Zum einen haben wir bis auf ein Pokalspiel gegen Ferencvaros (3:0-Sieg) seit knapp 2 Monaten kein Pflichtspiel mehr bestritten, zum andern sind mit Mittelfeldmotor Hernan Diaz und mit Goalgetter Yuldoshev 2 wichtige Säulen unserer Stamm-Elf verletzt. Doch Februar und März sind in der Champions League traditionell unsere Sahne-Monate, so dass wir die Bayern mit 3:0 nach Hause schicken. Cornel Christian mit einem Doppelpack und Vahur Saar mit dem Treffer zum Endstand zeigen eine Gala , Korsantia, der im zentralen Mittelfeld auf die Diaz-Position rückt, bereitet alle drei Tore mustergültig vor. Toll! Nach dieser Vorstellung könnten es Diaz und Yuldoshev erst einmal schwer haben, wieder in die 1. Elf zurückzufinden.
Und die Bayern? Zuletzt hat man einige Spiele in Folge gewonnen, darunter ein beeindruckendes 3:0 gegen den BVB, den man nach 2 Jahren endlich wieder vom Meisterthron stürzen möchte. Momentan ist man auch mit 4 Punkten Vorsprung Tabellenführer, doch die Niederlage gegen uns muss ein echter Tiefschlag sein, vor allem, wenn man bedenkt, dass sie auch letztes Jahr gegen uns schon ganz alt ausgesehen haben (1:2, 0:4). Vor dem Rückspiel habe ich denn auch gehörigen Respekt, die werden heiß-heiß-heißer sein. Oder?
Und dann müssen wir 1 Woche vor dem Rückspiel noch eine ganz, ganz miese Nachricht verdauen:
Traurig. Für Matar ist die Saison damit gelaufen, was unseren internationalen Ambitionen einen kapitalen Dämpfer versetzt. Aber gut, man muss jetzt sehen, dass er wieder auf die Beine kommt. Ein Spieler wie er, der seine Stärken in der Dynamik, im Antritt, in der Schnelligkeit hat, könnte mit so einer Verletzung große Probleme bekommen. Wir sollten deshalb alle beten, dass er wieder der Alte wird, steht er doch wie kein anderer für MTK’s Highspeed-Fussball.
Hier noch der aktuelle Screen, um nach seiner Genesung einen Quervergleich machen zu können:
Das Rückspiel in der Allianz-Arena können wir auch ohne Matar mit 3:1 für uns entscheiden. Es ist klar zu sehen, dass der FCB sich im Umbruch befindet und uns momentan nicht das Wasser reichen kann. Dennoch überwiegt der Schock über Matars Verletzung immer noch die Freude. Ich lasse Christian auf der Diatta-Position Linksaußen beginnen, dafür spielt Yuldoshev im Sturmzentrum, eine Option, die wir in unseren Gedankenspielen ja auch für die nächste Saison ins Auge gefasst haben. Mit dem Ergebnis bin ich nicht ganz zufrieden, nach dem Gesehenen scheint Christian auf Linksaußen ein wenig verschenkt – aber nach einem Spiel ist ein endgültiges Urteil auch noch zu früh. Ich denke trotzdem, dass es der zum Saisonende nach Sao Paulo wechselnde Robert Coba auf Links wird richten müssen und das Christian wieder ins Zentrum rückt. Gegen die Bayern ist Robert noch verletzt – wir haben in dieser Saison wirklich die Seuche – aber insofern er fit ist, wird er die letzten Monate bei uns noch einmal zeigen dürfen, was in ihm steckt. Was dann nächste Saison passiert, werden wir sehen.
Das
Achtelfinale im Überblick:
Das
Viertelfinale:
Erst haben wir Verletzungspech und jetzt auch kein Losglück. Gegen
Barca haben wir in der Gruppenphase nicht gut ausgesehen und im Halbfinale - so man so vermessen ist, daran zu denken – würden Titelverteidiger ManCity oder Chelsea warten.
Doch die Niederlagen in der Gruppenphase haben nun ihr Gutes. Ich kenne die Barca-Taktik Roberto Mancinis mittlerweile in - und auswendig, diese enge 4-2-3-1-Aufstellung, so dass wir unser Mittelfeld mit den beiden Georgiern Korsantia und Tsurtsumia und dem Ivorer Toure dicht machen und uns auf Nadelstiche über Außen konzentrieren.
Und es funktioniert.
Tsurtsumia stiehlt Messi, Pastore, Busquets und wie sie alle heißen kurzerhand die Show und avanciert mit 2 Vorlagen zum Initiator unseres 3:2 Husarenstücks im Nou Camp, jeweils vollendet von Cornel Christian, der mittlerweile nach meiner Einschätzung einer der besten Stürmer Europas ist. Wow, das war eines der intensivsten Spiele meiner Laufbahn, Barca-Trainer Donadoni wirbelte immer wieder seine Formation durcheinander, so dass ich 1 Stunde RealTime mit diesem Spiel verbrachte, immer wieder über Statistiken und Formationen grübelte.
Im Rückspiel macht sich Cornel Christian mit einem lupenreinen Hattrick unsterblich und die stolzen Katalanen müssen am Ende mit einem demütigenden 2:4 nach Hause fahren. Die Freude ist riesig, wird aber getrübt durch Gelbsperren und weitere Blessuren, vor allem auf den Außenpositionen, wo wir eh schon viele Verletzte zu beklagen haben (Diatta!). Es ist einfach unglaubliches Pech, dass wir z.B. 3 international taugliche Linksverteidiger im Kader haben, einer davon – Tamas Timar – im Halbfinale eine Gelbsperre absitzen muss, und sich die anderen zwei dann binnen einer Woche verletzen.
Aber was soll das Geheule. Wer ins Endspiel will, muss auch in solchen Situationen zurückbeißen. Und wir wollen ins Endspiel – im 4. Jahr hintereinander sind wir nun im Halbfinale, ich glaube niemand, auch nicht unsere Kritiker, können abstreiten, dass wir es nun endlich einmal verdient hätten. Der Gegner ist wieder einmal mein Freund Michael Laudrup und sein FC Chelsea. Letztes Jahr konnten wir sie im Viertelfinale noch mit 4:0/0:2 in die Schranken weisen, aber aufgrund unserer vielen Ausfälle sehe ich uns nun erst einmal in der Defensive.
Das
Viertelfinale im Überblick:
Das
Halbfinale:
Ausgerechnet Top-Stürmer Christian (Prellung; bislang 11 Tore in der CL) und Diatta-Ersatz Coba (Schnittwunde) fallen gegen Chelsea mit Blessuren aus, Yuldoshev, der für Christian in die Mannschaft rückt ist angeschlagen. Immerhin können wir links defensiv den Ausfall von Tamas Timar mit dem rechtzeitig genesenen Bosnier Milan Zagorac auffangen. Für Coba spielt Ramos, der sich aber nach 3 Minuten im Spiel verletzt und raus muss…fuck. Also kommt Coba doch noch mit einem Konditionswert von 78 % ins Spiel. Tja…dann die 25. Minute: Yuldoshev verletzt sich und muss runter… oh Mann, ich meine: was soll das? Ich beiße auf die Zähne, beordere Coba in den Sturm und wage ein Experiment: Ich nehme unseren slowenischen Teenie Timotej Osterc ins Spiel, auf Linskaußen, eine Position, die er im Leben noch nie gespielt hat. Aber er ist schnell, so rasend schnell, und genau diese Eigenschaft brauchen wir dort. Und wie es im Fußball so ist: Timotejs erste Aktion ist ein Traumpass auf den durchgestarteten Vahur Saar, der die Kugel zum umjubelten Führungstreffer ins Netz ballert. Yes! In einem ansonsten ziemlich unansehnlichen Spiel mit vielen Unterbrechungen bleibt es dann auch dabei.
Das Rückspiel wird eine ganz knifflige Aufgabe. Chelsea ist mir als unglaublich heimstark bekannt, vor 2 Jahren reisten wir – ebenfalls im Halbfinale - mit einer 2:1-Führung an die Stamford Bridge und bekamen einen 0:4-Prügel übergezogen, letztes Jahr spielten sie uns beim 0:2 ebenfalls an die Wand, unser Glück, dass wir aus dem Hinspiel – bei dem Londoner einen rabenschwarzen Tag erwischt hatten – einen 4:0-Vorsprung mitgebracht hatten. Zudem kann mein Kumpel Laudrup wieder auf den als Weltfussballer nominierten Mittelfeldstar Tarek Trabelsi (TUN;25; 36 Mio.) zurückgreifen (im Hinspiel gesperrt), und auch der im Hinspiel aufgrund einer Blessur ziemlich blass gebliebene holländische Weltmeister Arno Maas (TJ; 30 Mio.) ist wieder zu 100% fit.
Bei uns stehen aus der Stammformation der guatemaltekische Abwehr-Recke Hernandez, unser Defensiv-Spezialist Ibrahim Touré und der georgische Shooting-Star Tsurtsumia im Mittelfeld sowie Christian und Yuldoshev im Sturm vor einer Gelbsperre. Sollte wir weiter kommen, würde diese für’s Endspiel gelten, ein Albtraum also. Ich entscheide mich jedoch a la Jupp Heynckes darauf keine Rücksicht zu nehmen. Dafür ist Chelsea einfach zu stark.
Hier die Aufstellungen:
Akutes Herzinfarktrisiko, oh mein Gott, dieses Spiel hatte alles. Mit dem Schweizer Jerome Laperierre einen unverschämt parteilichen Schiri, der uns einen glasklaren Elfmeter verweigert, und uns stattdessen 7 gelbe Karten mitten ins Herz drückt, sind darunter doch – bis auf Yuldoshev - die jeweils dritten für die o.g. Jungs, so dass diese alle (Hernandez, Tsurtsumia, Christian, Toure) für das Finale gesperrt sind …tja, und dann sind da noch zwei Gegner auf absoluter Augenhöhe, ein bärenstarker Lukaku, der das 1:0 für Chelsea ins Netz donnert, dann aber verletzt raus muss, den scheinbar finalen Schlag nach knapp 80 Minuten, als Nainggolan eine Flanke von rechts schlägt, die an den Pfosten springt, und von da aus unserem Torwart Ortiz an die Schulter und dann zum 2:0 ins Tor, und schließlich ein Konter über Saar, den der kurz zuvor eingewechselte Osterc zum kaum mehr für möglich gehaltenen 2:1 ins Tor semmelt. Wieder die beiden, wie schon im Hinspiel, nur diesmal umgekehrt. Der 19-jährige Slowene und der 2 Jahre ältere Este somit die Matchwinner dieses Halbfinals. Und jetzt…Finale !
Zwar ohne die halbe Stamm-Belegschaft, aber was soll’s. In einem Spiel ist alles möglich. ALLES…Mensch, ich wage kaum daran zu denken?
Das
Halbfinale im Überblick:
Das
Endspiel:
Durch die Finalteilnahme können wir auch unsere
Finanzen konsolidieren, bzw. zumindest im Griff behalten.
Ganz generös können wir jetzt natürlich behaupten, dass wir bewusst ins Risiko gegangen sind, und es sich nun ausbezahlt hat
Nun ja, ganz falsch liegt man damit ja nicht, kann sich doch der 9.5-Millionen-Transfer von Yuldoshev im Endspiel noch richtig bezahlt machen. Wir haben ihn als internationalen Klasse-Backup für Christian verpflichtet, und jetzt stehen wir – ohne Chris – im CL-Finale und sind froh, dass er da ist.
Finale.
Einem Ungarn sei an dieser Stelle Pathos gestattet, also appelliere ich an alle Jungs, die heute auf dem Platz stehen, für ihre Teamkameraden zu spielen, die sich im Halbfinale aufgeopfert haben. Aufgeopfert haben für das große Ziel.
Unser Gegner heißt Atletico Madrid, ein Verein, der aktuell zum zweiten Mal hintereinander die Primera Division gewinnen konnte, ermöglicht durch die Millionenbeträge eines gewissen Hussein Lopez Lopez (:-)), der als Mäzen seit einigen Jahren das Ruder in der Hand hält. Alleine in den letzten beiden Transferperioden wurden beinahe schon obszöne 200 (!!) Millionen Euro in die Mannschaft investiert, so dass uns eine Ansammlung von Weltklassespielern rund um den Argentinier Barzola und den Polen Krzysztof Kula erwartet.
Absoluter Superstar ist aber der Spanier Masiku (stammt eigentlich aus Simbabwe), den der FC Barcelona vor 2 Jahren ablösefrei ziehen ließ. Wie sich jetzt herausgestellt hat eine katastrophale Fehlentscheidung des Managements, denn Masiku ist aktueller spanischer Torschützenkönig und frisch gekürter Spieler des Jahres. Und er ist – und jetzt kommt’s – für das Finale gesperrt.
Damit haben wir ein Finale ohne die Superstars Christian und Masiku – diese gelbe-Karten-Regel ist einfach der Wahnsinn.
Schwachstellen bei Atletico? Kaum, aber wenn ich welche nennen müsste, dann würde ich mich fürs Tor (Carlos Kameni; 325; 151 Lsp. f. Kamerun) und die Außenverteidigerpositionen entscheiden (Stefan Savic; ehemals ManCity, 72 Lsp. f. Montenegro; er ist jetzt nicht der schnellste), allerdings scheint Atletico-Trainer Donadoni sowieso ein 3-5-2 zu bevorzugen.
Und dann ist es soweit, Finale in St. Petersburg, die Mannschaften laufen ein…
Atletico im erwarteten 3-5-2, unter anderem mit Lars Bender im Mittelfeld und dem 33-jährigen Urgestein Falcao im Sturm. Größeren Angstschweiß treibt mir allerdings Schiri Jerome Laperierre auf die Stirn. Den Schweizer hatten wir schon im Halbfinale gegen Chelsea, u.a. verteilte er 7 gelbe Karten gegen uns.
Und das Spiel beginnt gleich mit einem Paukenschlag, denn 30 Sekunden zeigt die Uhr, als Falcao den Ball an den Pfosten hämmert. Doch wir lassen uns nicht davon beeindrucken, tragen unsere Angriffe wie besprochen über die Flügel vor, und schnell ist für alle Welt zu sehen, dass Donadonis Dreier-Abwehrkette sich gegen die schnellen Coba und Saar als brüchig erweist. Nach 6 Minuten dribbelt sich Saar denn auch in einem Höllentempo in den Strafraum und wird von Dominguez gelegt. ELFMETER. Ich kann nicht hinsehen…doch Diaz, unser abgebrühter Gaucho, der für Tsurtsumia ins Team gerutscht ist, bleibt cool und verwandelt. Die Arena ist St. Petersburg kocht über, wie Peitschenhiebe prasselt der infernalische Jubel auf mich ein, wir führen, bei Gott, wir führen mit 1:0.
Atletico antwortet mit wütenden Gegenangriffen, doch alles viel zu harmlos, Ortiz muss kein einziges Mal ernsthaft eingreifen. Nach etwa 20 Minuten verschleppen wir das Spiel, lullen Madrid ein wenig ein, um dann unsere Hochgeschwindigkeitsmaschinerie anzuschmeißen. Und der Turbo rollt, vor allem Saar spielt wie entfesselt, Alvaro Dominguez, sein direkter Gegenspieler kann einem leid tun, sobald er auch nur eine Stiefelspitze an den Ball bringt, wird er von Saar abgegrätscht, wodurch zwei vielversprechende Ballgewinne für uns entstehen, die Asenjo im Atletico-Tor aber entschärfen kann.
Und dann ist es ausgerechnet Robert Coba, Robert, der keinen neuen Vertrag unterschreiben wollte, der heute sein letztes Spiel für uns bestreitet, der eine präzise Flanke in den Strafraum bringt, die Diaz mit einem Full-Speed-Volley unter die Latte nagelt. Ich flippe aus, bin völlig weg, weiß nicht mehr was passiert, sehe nur noch die blinkende Anzeigetafel…Diaz! Diaz!...2:0 für MTK! Und noch 5 Minuten bis zur Pause. Genug Zeit für ein weiteres Tor…doch Saar brettert den Ball aus guter Position in die Oberränge.
Nach der Pause das gewohnte Bild. Keine Wechsel, gleiche Aufstellung bei Atletico –das überrascht mich dann doch. Dann plötzlich helle Aufregung. Angel Cordero, venezuelanischer Weltstar in Reihen der Madrilenen reist Robert Coba im Ringerstil an der Seitenlinie um. Schiri Laperierre nestelt in der Tasche…und Rot, ROT für Cordero, Madrid nur noch zu zehnt.
Die nächste halbe Stunde fegen wir über Atletico mit einem Dauerbombardement hinweg, ohne jedoch noch gravierenden Schaden anzurichten – was ich jedoch nur noch wie im Trance erlebe.
Bis der Schlusspfiff mich in die Realität zurückreist.
Aus. Aus. Aus.
Champions-League-Sieger 2019 ist…MTK!….HUNGARIA!...HURRA!...HURRA!....HURRA! ?
Damit ist es vollbracht. Zumindest im Vereinfussball lebt Ungarn nicht mehr in der Vergangenheit. Feiern wir den größten Erfolg doch im Hier und Jetzt…Heute!
Das ist verrückt…einfach unfassbar…unfassbarer Wahnsinn!
NATIONALMANNSCHAFTIm Februar spielen wir ein Freundschaftsspiel auf
Malta, bei dem wir uns beim 3:1-Sieg wahrlich nicht mit Ruhm bekleckern. Der Mannschaft ist anzumerken, wie sehr ihr die beiden Niederlagen zum Jahresausklang noch in den Knochen stecken – sie agiert verunsichert, auch aus Angst vor einer Jahrhundertblamage, während der Gastgeber aus der Rolle des Underdogs heraus ein ganz mutiges Spielchen aufzieht. Schlussendlich ebnet aber Ungarns Teenie-Idol Patrik Koos mit einem Tor und einer Vorlage den Weg zum Sieg. Und am Ende muss man sagen: Hauptsache gewonnen und ein wenig Selbstbewusstsein getankt, bevor es nun an die schweren Aufgaben in der EM-Quali geht.
Unsere erste Aufhabe erweist sich dann mit
Italien auch als echter Hammer. Beim Auswärtsspiel auf dem Apennin verlieren wir völlig chancenlos mit 0:3. Im Juni, 1 Woche nachdem MTK die Champions League gewonnen hat, kommen gegen die
Färöer Inseln 60.000 erwartungsfrohe Zuschauer nach Budapest ins Stadion um mit Kovacs, Koos, Csoban und Timar ihre Helden zu feiern. Doch was sie zu sehen bekommen ist ein schlimmer Rückfall in ganz alte Zeiten, stellvertretend hierfür die Leistung von Vladimir Koman (FK Rostow; mit 30 auch einer der „alten Garde“, die trotz ganz guter Attribute nie-nie-nie Leistung bringt), der nach einer Viertelstunde die gelb-rote Karte sieht. Erst kurz vor Schluss erlöst uns Szücs mit einem Kopfballtreffer. 1:0 in einem grauenhaften Spiel.
Die Tabelle sieht nach der Hälfte der Spiele dagegen ganz gut für uns aus – im September kommt es zu den entscheidenden Spielen gegen die Schweiz und gegen Schweden.
3 Tage später bestreiten wir dann auch noch ein Freundschaftsspiel gegen
Moldawien und beweisen trotz eines 2:0-Siegs, wie unglaublich schwer uns das Spiel fällt, wenn wir selbst agieren müssen. Aber: Die Mannschaft ist blutjung und wird sich die nächsten Jahre noch um einiges verbessern.
Alle Spiele im Überblick:
JUNIORENNeue NachwuchsspielerKein überragender Jahrgang in der Spitze, auch nicht bei den anderen ungarischen Vereinen, doch in der Breite bin ich ziemlich zufrieden. Selbst die 2,5-PA-Burschen hatten noch vor wenigen Jahren Seltenheitswert in Ungarn, so dass diese Ansammlung an solide talentierten Spielern innerhalb eines Jahrgangs ein echter Fortschritt ist. Ein weiterer Beleg dafür, dass es ohne Zweifel aufwärts geht mit Ungarns Nachwuchs. Ich freue mich jedenfalls darauf, die Jungs zu trainieren.
U-19 Nationalmannschaft UngarnAuch wenn es am Ende nicht ganz gereicht hat, schlägt sich Ungarns U19 in der 2. Quali-Runde zur U-19-EM wirklich beachtenswert:
RÜCKRUNDEN-SPLITTER+ Seit unserem Stadionausbau hat sich der
Zuschauerzuspruch massiv verbessert. Im Schnitt kommen seither ca. 13.000 Zuschauer – gegen Ferencvaros waren sogar 15.000 da. Zu unseren Heimspielen in der Vorrunde, vor dem Ausbau, kamen im Normalfall um die 8.500 – 2011, bei meinem 1. Heimspiel mit MTK waren übrigens noch ganze 1.100 Besucher im Stadion.
+ Mit
Attila Kovacs hat Ungarns Fussball zum ersten Mal seit Jahrzehnten ein Wunderkind in seinen Reihen. Wenn wir bei seiner weiteren Ausbildung nichts falsch machen hat Ungarn hier für die nächsten 15 Jahre einen europaweit bewunderten Athleten.
+ Aufgrund der sehr erfolgreichen Saison sind unsre Spieler europaweit begehrt. Vor allem um
Cornel Christian reißen sich die Top-Clubs:
Ich bespreche mich Präsident Fülöp und wir legen fest, dass wir bei einem Angebot ab 40 Mio. Euro ins Grübeln kommen…