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Autor Thema: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars  (Gelesen 49352 mal)

Béla H

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #220 am: 25.Juli 2013, 20:58:22 »

SAISON VII: 2017/ 2018 (Rückrunde Teil II)



CHAMPIONS LEAGUE

Viertelfinale, Hinspiel

MTK HUNGARIA BUDAPEST - CHELSEA LONDON

Wie erwähnt: Wir hatten mit Chelsea ja erst letzte Saison das Vergnügen, zogen im CL-Halbfinale letztlich deutlich mit 2:1/0:4 den Kürzeren.

Zur Spielvorbereitung für alle Interessierten noch einmal die jüngste Historie der Londoner im Kurzüberblick:

Chelsea war zuletzt 2010 englischer Meister, und in den letzten 7 Jahren haben sich daran Louis van Gaal (2012 – 2014), Carlo Ancelotti (2014 –Anfang 2016) und Michael Laudrup (seit Februar 2016) versucht – ohne Erfolg. Van Gaal konnte in 2014 immerhin die Europa League gewinnen, in 2015 holte man den Carling Cup und 2017 erklomm man den Gipfel aller Träume, indem man die Champions League gewann.  Großen Anteil daran haben drei Jungstars, die sich spätestens seit letzter Saison in den Fußballolymp gespielt haben. Gemeint sind Andrés Ruiz, Arno Maas und Tarek Trabelsi.

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Weitere Top-Spieler: Hulk (31; 21 Mio.), Eden Hazard (27; 38,5 Mio.), Juan Mata (29; 18,5 Mio.), Ramires (31; 21 Mio.), David Luiz (30; 16 Mio.), Bryan Ruiz (32; 7 Mio.) oder auch Romelu Lukaku (24; 17,75 Mio.)

Fazit: Absoluter Weltklasse-Kader, der jedes Jahr mit den Oligarchen-Dollars eines Roman Abramovic unterstützt wird. Erfolg ist somit ein flüchtiges Gut an der Stamford Bridge, was auch Michael Laudrup zu spüren bekommt. Obwohl er Chelsea zum CL-Triumph geführt hat, ist das Umfeld aufgrund der mageren Ausbeute in der Meisterschaft hypernervös. Auch diese Saison liegt man 7 Spieltage vor Schluss wieder nur auf Platz 3 und hat mit 13 Punkten Rückstand auf das bärenstarke Arsenal keine realistische Meisterschaftschance mehr. Für Laudrup geht es in diesem Viertelfinale also bereits um den Job.

Leider müssen wir in diesem Spiel auf unseren etatmäßigen Torjäger Cornel Christian wegen einer Gelbsperre verzichten. Ich schenke dafür einem fast schon Vergessenen das Vertrauen. Die Rede ist von Adewale Amusan, der in den letzten Wochen in der Liga gute Leistungen gebracht hat. Ich baue auf seine Schnelligkeit, seine Wendigkeit, obwohl ihm Co-Trainer Docherty nur 1,5-Sterne CA/PA vergeben will. An guten Tagen zeigt er Dinge, die man ganz, ganz selten sieht – weshalb ich jetzt einfach mal darauf hoffe, dass er heute einen solchen erwischt.

Die Aufstellungen:

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Chelsea im Gegensatz zu unserem letzten Aufeinandertreffen mit einer sehr offensiven Grundausrichtung ohne absichernden 6er. Und was Mittelfeldstar Andres Ruiz auf der rechten Verteidigerposition soll, bleibt wohl für immer Laudrups Geheimnis. John Terry spielt auch noch, mit 37 und einem Antritt und einer Geschwindigkeit von 7. Mal schauen, ob wir das zu unseren gefürchteten Kontern nutzen können. Andererseits kann man bei der Offensive um Trabelsi-Hulk-Hazard-Maas aber auch schon mal das Fracksausen bekommen. Hoffentlich behält meine junge Mannschaft hier die Nerven…

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Die Männer des Spiels:

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CHAMPIONS LEAGUE

Viertelfinale, Rückspiel

CHELSEA LONDON - MTK HUNGARIA BUDAPEST 

Auch wenn es ein gewisses Risiko bedeutet: Aufgrund des deutlichen Hinspiel-Ergebnisses rotiere ich durch und schone wegen drohender Gelbsperren unser georgisches Mittelfeldpaar Lasha Korsantia und Davit Tsurtumia, sowie die etatmäßigen Außen Diatta und Saar. Für sie rutschen Coba, Ramos, Touré und Acosta ins Team.

Außerdem können wir heute im Sturmzentrum wieder auf Cornel Christian zurückgreifen. Nach Djakovics Abgang hat der Junge noch einmal einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht. Er ist mittlerweile in der 6. Saison bei uns und aus dem schmächtigen 17-jährigen Buben den ich damals aus Rumänien nach Budapest geholt habe, ist ein wunderbarer Stürmer geworden, um den uns halb Europa beneidet:

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Hier mal ein Screen aus seiner Teenie-Zeit, ist ganz interessant die Entwicklung zu sehen:

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Die Aufstellungen:

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So Männer, lasst euch das bloß nicht mehr nehmen…

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Das Viertelfinale im Überblick:

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Im Halbfinale spielen somit:

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« Letzte Änderung: 25.Juli 2013, 21:54:26 von Béla H »
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Béla H

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #221 am: 25.Juli 2013, 21:45:22 »

SAISON VII: 2017/ 2018 (Rückrunde Teil III)



CHAMPIONS LEAGUE

Halbfinale, Hinspiel

MANCHESTER UNITED - MTK HUNGARIA BUDAPEST 

ManU war zuletzt 2011 englischer Meister, für einen Verein mit diesen Ansprüchen eigentlich untragbar. Nachdem Alex Ferguson sich 2013 vom Fußball zurückgezogen hatte, stand sein Nachfolger David Moyes denn auch permanent unter Kritik. Trotzdem konnte er sich bis Mitte 2016 im Sattel halten, was daran lag, dass er 2014 immerhin den FA-Cup und 2015 die Champions League gewinnen konnte. Doch auch sein Nachfolger Carlos Ancelotti konnte die Meisterschaft bis heute nicht mehr ins Old Trafford zurückholen. Auch er konnte dies bislang aber durch internationale Erfolge kaschieren – indem er letzte Saison die Europa-League und Anfang dieser Saison den Super Cup gewann. Aktuell liegt man 4 Spieltage vor Schluss auf Rang 2 der Premier League mit 10 Punkten Rückstand auf das von Jürgen Klopp trainierte Arsenal – es wird also auch diese Saison eher nichts mit der Meisterschaft, was für Ancelotti nicht mehr und nicht weniger bedeutet, als dass er wohl die Champions League gewinnen muss, wenn er auf seinem Posten bleiben will. Zumindest darf er wohl unter keinen Umständen gegen uns, das kleine MTK Budapest, ausscheiden.

ManU hat seinen Kader in den letzten 2 Jahren unter Ancelotti gehörig durcheinander gewirbelt. So spielen heute in der Stamm-Mannschaft neben den altbekannten Routiniers Wayne Rooney (32), Darren Fletcher (34); Javier Hernandez (29) oder auch Chris Smalling (28) zum Beispiel…

+ Mesut Özil (29; kam vor 2 Jahren f. 27. Mio Euro von Real)
+ Theo Walcott (29; kam vor 2 Jahren f. 24 Mio. Euro von Arsenal)
+ Marek Hamsik (30; kam vor 3 Jahren f. 31,5 Mio. von Napoli)
+ VZ-Monster Kurt Zouma (23; kam diese Saison f. 18,75 Mio. von St.Etienne)

Dazu holte man in der Januar-Transferphase ganz aktuell den marokkanischen Weltklasse-Verteidiger Driss Yildirim für 18,5 Mio. Euro vom FC Basel, der momentan allerdings mit einem Nasenbeinbruch ausfällt.

Die Frage, wer hier Favorit ist erübrigt sich wohl. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass MTK-Spieler wie Christian, Diatta, Korsantia, Coba oder auch Saar mittlerweile ebenfalls europaweites Star-Potential haben und sich vor den oben genannten nicht zu verstecken brauchen. Ich rechne mir hier somit durchaus etwas aus…

Die Aufstellungen:

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So, alles Geplänkel vorüber, los geht’s…

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CHAMPIONS LEAGUE

Halbfinale, Rückspiel

MTK HUNGARIA BUDAPEST - MANCHESTER UNITED

Nur noch Formsache für die Engländer? Vielleicht, jedoch sind wir als Sportsmänner meilenweit davon entfernt so einfach klein bei zu geben. Nachvollziehbarerweise ist mein Wechsel- bzw. Aufstellungsfehler von der Presse mit Hohn und Spott honoriert worden, ich habe also was gutzumachen heute.
Und vielleicht, vielleicht sind sich die Engländer ja schon eine Spur zu sicher. Und warum nicht? Hoffen wir einfach auf eine magische Nacht…

Die Aufstellungen:

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So, ich sende Stoßgebete an alle Götter des Universums...

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Das Halbfinale im Überblick:

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LIGA- UND POKALWETTBEWERBE

Als das alles dominierende Team in Ungarn gewinnen wir abermals das nationale Triple aus Meisterschaft, Magyar Kupa und Liga Kupa.



Durch die Meisterschaft – die 6. in Serie – kommen wir in unserer langen Historie seit der Vereinsgründung 1893 nun auf 28 Titel. Damit ziehen wir mit dem bisherigen Rekordmeister Ferencvaros gleich.

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Ein Bestandteil des nationalen Triples ist der Ligapokal. Allerdings ist nicht der Umstand interessant, dass wir den Titel verteidigen konnten, sondern welche Zuschauerresonanz dieser Wettbewerb mittlerweile erfährt:



Diese Zuschauerzahl ist in Ungarn auch weiterhin die große Ausnahme und scheinbar einzig für das Ligapokal-Finale reserviert. Dennoch werte ich es auch als  weiteres Indiz dafür, welche Begeisterung wir in den letzten Jahren im Land entfachen konnten.

Anekdote am Rande: Im Endspiel des Magyar Kupa, das wir mit 6:1 gegen Debrecen für uns entscheiden, avanciert Krisztian Adorjan mit einem Hattrick zum entscheidenden Spieler. Es ist sein letztes Spiel für MTK vor seinem Wechsel in die Bundesliga (Schalke 04), und nach dem Spiel, verdrücken wir alle in der Fankurve unter lauten „Krisztian-Krisztian“ die ein oder andere Träne.

Fazit: Wieder ein viel zu dominantes MTK-Jahr. Es wird Zeit, dass der Rest der Liga aufholt, ansonsten ist die scheinbare Stärke der NB I in der 5-Jahreswertung und im Reputationsranking reine Augenwischerei. 

Für Bela Horvath sind die Erfolge aber natürlich dennoch mit Ruhm verbunden:





TRANSFER UND VERTRÄGE

Durch unsere diesjährigen Leistungen ist unsere Reputation zum Zeitpunkt Ende Mai 2018 auf 2,5 Sterne bei einer 3-Sterne-Liga angewachsen. Wie mittlerweile bekannt, wird die Vereinsreputation Ende Juni aller Voraussicht nach wieder fallen. Wir haben somit ein enges Zeitfenster von ca. 4 Wochen, in dem wir alle Transfer und Vertragsverlängerungen tätigen werden. So gelingt es uns beispielsweise auch meinen absoluten Wunschspieler zu bekommen. Zur Erinnerung: Beim Länderspiel zwischen Ungarn und Usbekistan ist mir in den Reihen der Zentralasiaten ein hochtalentiertes Brüderpaar aufgefallen, das derzeit in der türkischen Süper Lig bei Manisaspor, bzw. Kayserispor seine Brötchen verdient. Keiner hatte bisher Interesse daran zu MTK in die ungarische NB I zu wechseln. Das hat sich mit dem Reputationsanstieg (kurzfristig) geändert. Zumindest einen der beiden, Sirojiddin Yuldoshev, können wir nach langer Überzeugungsarbeit und zähen Verhandlungen von einem Wechsel überzeugen. Mit 9,5 Mio. Ablöse, Handzahlungen von ca. 2 Mio., einem Jahresgehalt von 1,3 Mio. und einer Auflaufprämie von € 19.000/ Spiel sprengt der 22-jährige Stürmer alle bisherigen Dimensionen in Ungarn. Finanziell gehen wir somit ein hohes Risiko, vor allem, da wir uns ja beinahe ausschließlich über unsere Erfolge in der Champions League refinanzieren. Sollten diese einmal ausbleiben, könnte es, was das Finanzielle angeht, recht schnell ziemlich ungemütlich werden. Wir sind also zum Erfolg verdammt, in allen Bereichen, ob Finanziell oder was die Reputation angeht. Vor diesem Hintergrund war mir Yuldoshevs Transfer sehr wichtig. Mit ihm haben wir endlich ein Pendant zu Cornel Christian, unserem derzeit einzigen Stürmer von internationalem Format. Außerdem passt der Junge ausgezeichnet zu unserer Vereinsphilosophie. Georgier, Usbeken, Rumänen…Spieler aus diesen oder ähnlichen Nationen passen, wie ich finde, einfach ganz wunderbar zu einem Verein wie MTK.

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Mit Kristijan Adorjan verlieren wir am Ende der Saison ja einen unserer Schlüsselspieler. Der ablösefreie Wechsel zu Schalke 04 in die Bundesliga ist bereits seit Monaten fix. Als Ersatz würde Sirojiddins Bruder, Dilshod Yuldoshev, unser Raster zu 100% erfüllen. Leider hat der Spieler bisher  - auch in der Phase mit höherer Reputation – eher zurückhaltend auf unsere Avancen reagiert. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Wir bleiben dran.

Kristijans ablösefreier Abgang hat uns schmerzhaft verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass wir die Verträge mit unseren Spielern – auch wenn sie noch lange Laufzeiten haben sollten – frühzeitig verlängern. Somit haben wir dieses Jahr die 3-oder 4-jährigen Arbeitspapiere unserer hochtalentierten Youngster auf mindestens 5 Jahre verlängert. Damit schnellt unser Gehaltsbudget zwar in  - für Ungarn - schwindelerregende Höhen, aber ganz klar: Künftig wollen ausschließlich  wir allein die Früchte ernten, die wir bei MTK so mühsam hegen und pflegen.



INFRASTRUKTUR

Endlich werden meine jahrelangen Betteleien erhört:



Das ist doch mal ein Anfang. Vielleicht hilft’s auch bei unserem Reputationsproblem…

Ausserdem bauen wir wie jedes Jahr fleißig an unseren Trainings- und Jugendeinrichtungen. Eigentlich merkwürdig, da diese längst auf dem besten Stand sind, trotzdem kann ich die Ausbauoption beim Vorstand nach einer erfolgten „Erweiterung“ immer wieder in Anspruch nehmen. Weiß jemand, ob das ein Bug ist, oder ob man damit verhindert, dass sich die Einrichtungen zurückentwickeln, so a la Wartung und Instandhaltung? Das zu wissen wäre nicht ganz unwichtig, immerhin geht’s hier ja doch immer um einige Millionen ;)





SONSTIGES

+ 3 unserer Spieler nehmen an der Weltmeisterschaft 2018 in Russland teil. Zum einen Javier Hernandez für Guatemala sowie Lasha Korsantia und Davit Tsurtumia für das georgische Wunderteam, dass in der WM-Quali Italien(!) rausgekegelt hat. Viel Erfolg!

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+ Was macht eigentlich Antonio Djakovic?

Er geht seinen Weg und hat mit 21 Buden und 7 Vorlagen eine hervorragende Debut-Saison bei Arsenal gespielt, gekrönt von der Meisterschaft, und dem persönlichen Titel „Talent des Jahres“. Arsenal-Trainer Jürgen Klopp wird begeistert sein… :)?
« Letzte Änderung: 25.Juli 2013, 22:00:34 von Béla H »
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Rheinlöwe

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #222 am: 26.Juli 2013, 00:28:53 »

Dieser Attila Kovacs ist ja so gut, dass es gleich für zwei Spieler reichen würde - und tatsächlich, es gibt ihn zweimal. :D Die Verteidigerversion ist auch wirklich genial, ich hoffe, der wird sehr bald Stammspieler in Verein und Nationalmannschaft.

Aus der CL-Saison würde ich positiv mitnehmen, dass es für MTK keine Angstgegner gibt. Letztes Jahr 0:4 gegen Chelsea, dieses Jahr 4:0. Dieses Jahr 0:4 gegen Manchester, nächstes Jahr 4:0 gegen Manchester!

Aber müsste Csoban nicht allmählich auch reif für CL-Einsätze sein?

Ledwon

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #223 am: 26.Juli 2013, 12:48:17 »

Bélas Barmy Army reitet wieder auf einer unglaublichen Welle durch Europa und Magyarország. Die Liga ist ja schon gar kein Problem mehr für deine Herren, vor allem die Siege im Pokal sind ja UNVERSCHÄMT hoch :o Wenn Debrecen, der ja heutige Serienmeister (?), so abgefertigt wird und sogar Ujpest..Wahnsinn!

Das du wieder in der Königsklasse im Halbfinale scheiterst wird ja langsam zum Running-Gag. Bis zum Halbfinale schlägst du sie alle, egal wie sie heißen, aber dann gibt es immer wieder die Niederlage, die ganz Ungarn wieder zurück in die Tatsachen holt.

Attila Kovacs I sieht schonmal sehr vielversprechend aus. Auch die folgenden Spieler werden Ungarn sicherlich irgendwie weiterhelfen! Das war wirklich mal ein guter Jahrgang. Der Abschied von Adorjan war oder ist wieder wirklich schmerzhaft, aber dann kommt wenigstens einer der Usbeken! Toll!
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Béla H

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #224 am: 27.Juli 2013, 11:36:59 »

@ Traitor

Zitat
Dieser Attila Kovacs ist ja so gut, dass es gleich für zwei Spieler reichen würde - und tatsächlich, es gibt ihn zweimal. :D Die Verteidigerversion ist auch wirklich genial, ich hoffe, der wird sehr bald Stammspieler in Verein und Nationalmannschaft.

 ;D ;D Ich glaube der Namensgenerator für Ungarn ist ziemlich spärlich bestückt, alleine Tibor Horvaths gibt's im Newgen-Bereich 6 Stück. Und dazu dann noch die ganzen Kovacs, ob sie nun Attila, Patrik oder sonstwie heißen. Ist schon ulkig...

Zitat
Aus der CL-Saison würde ich positiv mitnehmen, dass es für MTK keine Angstgegner gibt. Letztes Jahr 0:4 gegen Chelsea, dieses Jahr 4:0. Dieses Jahr 0:4 gegen Manchester, nächstes Jahr 4:0 gegen Manchester!

Aber müsste Csoban nicht allmählich auch reif für CL-Einsätze sein?

Adam Csoban - ich weiß nicht so recht, was ich mit dem Burschen machen soll. Ich meine, seine Entwicklung über die letzten Jahre war bemerkenswert...

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...dennoch tut er sich in unserem System mit nur 1 Spitze schwer. Auf ganz hohem Niveau ist er einfach nicht schnell, nicht wendig und nicht dribbelstark genug - obwohl er sich in all diesen Bereichen in den letzten Jahren ja doch enorm verbessert hat. Im letzten Jahr hat er allerdings ein wenig stagniert, hat im Gegensatz zur Vorsaison anstatt 22 Ligatore nur noch ganze 9 geschossen. Seine Fähigkeiten haben sich zwar weiterhin verbessert, auf den Platz hat er das aber irgendwie nicht mehr gebracht.

Da mit Patrik Koos in Ungarn außerdem ein Talent heranwächst, dass sich über kurz oder lang besser für die Position als einzige Spitze eignen wird, habe ich mir auch im Hinblick auf die Nationalmannschaft überlegt Adam umzuschulen. Er hat ganz gute "10er"-Eigenschaften, so dass er künftig in der offensiveren Variante unserer Taktik aus dem Offensiven Mittelfeld kommen wird - und bislang macht er sich ganz gut darin. Für den Sturm plane ich also in erster Linie nur noch mit Christian (Stamm), Yuldoshev und Koos (Talent).

@Horde-Supras

Zitat
Das du wieder in der Königsklasse im Halbfinale scheiterst wird ja langsam zum Running-Gag. Bis zum Halbfinale schlägst du sie alle, egal wie sie heißen, aber dann gibt es immer wieder die Niederlage, die ganz Ungarn wieder zurück in die Tatsachen holt.

Ja, und da meine Zeit bei MTK sich unabänderlich langsam dem Ende entgegenneigt, gehe ich nun volles Risiko, um den Traum vom CL-Endspiel vielleicht doch noch zu verwirklichen. Yuldoshevs Transfer - unter finanziellen Gesichtspunkten für uns völliges Harakiri - ist auch unter diesen Gesichtspunkten zu sehen.

Zitat
Der Abschied von Adorjan war oder ist wieder wirklich schmerzhaft...

In der Tat, und die Suche nach einem gleichwertigen Ersatz, den wir nicht erst wieder jahrelang entwickeln müssen, gestaltet sich enorm schwierig. Bisher habe ich mir eigentlich nur Absagen eingehandelt. Naja...die Transferphase dauert noch ein paar Wochen und ich bin auch hier bereit finanziell ins volle Risiko zu gehen. 10 Millionen hat der Vorstand an Transferausgaben genehmigt...

Zitat
Attila Kovacs I sieht schonmal sehr vielversprechend aus. Auch die folgenden Spieler werden Ungarn sicherlich irgendwie weiterhelfen! Das war wirklich mal ein guter Jahrgang.


Das sich die MTK-Erfolge nun offenbar auch tatsächlich in einer verbesserten Nachwuchsarbeit wiederspiegeln ist einfach genial. Das hat für mich nur noch einmal bestätigt wie fantastisch dieses Spiel ist... Am Rande: Ich werde das jetzt nicht irgendwie durch FMRTE nachprüfen, insoweit das überhaupt möglich wäre, sondern verlasse mich auf die Einschätzung und das Gefühl meines (hoffentlich ;)) gesunden Menschenverstands. Und dieses Gefühl sagt mir: Es tut sich was in Ungarn, zwar langsam, in manchen Bereichen wie der Zuschauerresonanz etc. vielleicht auch zu langsam, aber egal: Es tut sich was, und das ist für mich für die Langzeitmotivation an diesem Spiel - auch in zukünftigen Saves - eine schöne Erkenntnis.
Das die positive Entwicklung übrigens nicht nur MTK sondern auch die anderen ungarischen Mannschaften betrifft, zeigt sich daran, dass z.B. Debrecen aktuell richtig gut in Skandinavien einkauft...zu Savebeginn war das noch genau anders herum. Auch die Finanzen der ungarischen Vereine steigen langsam, weil durch die viel höhere Ligenreputation die Ligaprämien am Ende der Saison deutlich angewachsen sind. Das einzige was fehlt, ist ein adäquater Fernsehvertrag. In der Realität hätte es hier - zumindest mit MTK - längst Abschlüsse mit den einheimischen Sendern gehagelt. Aber das...das ist von diesem klasse Spiel dann wahrscheinlich doch zuviel verlangt. ´

Soweit meine Eindrücke  :)
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Béla H

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #225 am: 28.Juli 2013, 16:06:50 »

SAISON VII: 2017/2018 SAISONABSCHLUSS



NATIONALE MEISTER



NATIONALE POKALSIEGER



CHAMPIONS LEAGUE



Zum dritten Mal in 3 Jahren scheidet MTK Hungaria im Halbfinale aus.

Debrecen VSC kann sich in der 3. Quali-Runde der Bestplatzierten Teams sensationell gegen den russischen Liga-Dritten und späteren Europa League-Halbfinalisten Rubin Kasan durchsetzen (2:0/1:3), muss dann in den Play Offs aber dem AC Le Havre den Vortritt lassen. Nach einem tollen 2:2 in Frankreich verdaddelt man die sehr gute Ausgangsposition durch ein unglückliches 1:3 zu Hause.



EUROPA LEAGUE



Das Abschneiden der ungarischen Clubs:

Debrecen VSC: Durch die Niederlage in den Champions League-Play Offs gegen Le Havre (s.o.), "steigt" man in die Gruppenphase der Euro League ab. Dort schlägt man sich u.a. mit einem Sieg gegen den FC Fulham ausgesprochen gut, auch wenn es zum ganz großen Wurf dann doch nicht reicht.



Ujpest Budapest scheitert in den Play Offs am portugiesischen Vertreter Vitoria Guimaraes (1:0/ 0:3), für unseren Partner-Club Bodajk Siofok erweist sich in der 3. Runde Hapoel Tel Aviv als eine Nummer zu groß (0:1/ 0:3), Kecskemet TE kann sich gegen Zalgiris Vilnius (LTU; 0:0/3:0) und gegen CFR Cluj (ROU; 2:0/ 4:0) durchsetzen, zieht dann aber auch in den Play Offs gegen Aris Saloniki (0:1/ 1:4) den Kürzeren.

Fazit: MTK Hungaria im CL-Halbfinale, Debrecen in der EL-Gruppenphase, 2 weitere Vereine in den Play Offs. Gute Europapokal-Saison für Ungarn.



CLUB-WM





UNGARISCHE NATIONALMANNSCHAFT



WM 2018 IN RUSSLAND



Bulgarien und Norwegen machen vor, was Ungarn sich erträumt...

BESTER SPIELER DER WM:

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TORSCHÜTZENKÖNIG:

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DREAM TEAM:

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« Letzte Änderung: 28.Juli 2013, 16:11:39 von Béla H »
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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #226 am: 01.August 2013, 23:41:47 »

UNGARN 2018 – LAGEBERICHT EINER FUSSBALLNATION

Im Jahr 2012 war die ungarische NBI quasi scheintot, europaweit vollkommen belanglos, hatte insgesamt deutsches Drittliga-, allenfalls in der Spitze noch schlechtes Zweitliga-Niveau und selbst in Ungarn interessierten sich die Leute viel mehr für die großen ausländischen Ligen – Platz 67 im Reputationsranking fasste das ganz gut zusammen.
6 Jahre später sind wir in den Top 10 der größten europäischen Ligen angekommen. Nach Platz 18 im letzten Jahr haben wir im Reputationsranking noch einmal einen Sprung nach vorn gemacht und liegen nun auf Platz 12 – lässt man die ebenfalls noch vor der NBI rangierenden Pokalwettbewerbe (FA-Cup und Coupe de France) außen vor, macht das Platz 10 im Ligenvergleich.

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Bei aller Freude darf man sich aber nicht blenden lassen: Der Reputationszuwachs ist natürlich vorwiegend MTK zu verdanken und sofern die anderen Clubs nicht nachziehen, wird es über kurz oder lang eher wieder nach unten gehen – schließlich kann man nicht erwarten, dass MTK auch die nächsten Jahre das Champions League-Halbfinale abonniert hat ;) Und nach oben wird die Luft gewaltig dünn, der Abstand zu den Ligen in Holland oder in Portugal ist nach wie vor gewaltig. Kurzfristig könnte man vielleicht noch der Ukraine den Rang streitig machen.

Ziel der nächsten Jahre ist es also, eine ausgewogenere NBI zu gestalten. Schon jetzt ist beim Zuschauerschnitt, bei den Finanzen, den Sponsoreneinnahmen etc. eine sehr positive Entwicklung zu erkennen, auf dem Transfermarkt beispielsweise bekommt ein Club wie der FC Videoton mittlerweile einen Mann wie Adam Szalai (der zwar mittlerweile 30 ist und vereinslos war, aber trotzdem). Debrecen wiederum kommt auch finanziell langsam richtig in die Gänge, was man deutlich an der diesjährigen Transferbilanz sieht:

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Hoffentlich werden sich diese Effekte durch die höhere, bzw. wachsende Ligenreputation für alle NBI-Clubs noch weiter vervielfältigen, vielleicht kommt es ja auch zu einem Multiplikator- bzw. Domino-Effekt, dennoch schätze ich mal ins Blaue hinein , dass es mindestens noch 1 Jahrzehnt dauern wird, bis man auch in der Breite zu den TOP-10 Ligen aufgeschlossen hat.

Aber: The trend is your friend :laugh:…es wird jedenfalls besser und immer besser, Jahr für Jahr.

In der europäischen Vereinsrangliste reihen wir uns mittlerweile auf Rang 12 unter Europas Spitzenclubs ein.

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In der 5-Jahreswertung festigen wir Rang 10. Toll! Wir gehören zu Europas „Mittelmächten“, müssen rein tabellarisch in einem Atemzug mit der Türkei, mit Belgien oder Griechenland genannt werden. Aber wie erwähnt: Erst wenn sich die Breite der NBI qualitativ verbessert kann man sich wirklich irgendwann mit Ligen wie der Süper Lig vergleichen. Demnach ist das aktuelle Ergebnis zwar eine geniale Momentaufnahme, aber eben ohne pauschal-kategorische Aussagekraft.

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VEREINSREPUTATION

Wichtiges Thema.

Wie bekannt, war es zuletzt ja so, dass sich durch Erfolge in Meisterschaft und CL die Reputation zum Saisonende zwar erhöht hat, pünktlich zur „Saisonneuberechnung“ am 24. Juni dann aber alles wieder auf Null, sprich auf den alten Rep.-Wert zurückgesetzt wurde.
Das hat sich dieses Jahr geändert – brauche wohl niemandem zu sagen, wie happy ich darüber bin, das Reputationsranking scheint demnach auch nicht verbugt. Jedenfalls ist durch Meisterschaft und CL-Halbfinale unsere Reputation wieder mal von 2 auf 2,5 Sterne angewachsen, nur dass es dieses Mal auch dabei geblieben ist. Wir haben 2,5 Sterne und plötzlich größere Möglichkeiten auf dem Transfermarkt, bei der Mitarbeitersuche und-und….
Meine Vermutung, dass man internationale Titel gewinnen muss, um die Vereinsreputation dauerhaft zu erhöhen hat sich somit zum Glück negiert.
Woran liegt’s dann?         
Ich weiß es nicht, vermute aber, dass es am Stadionausbau liegen könnte. Hat hier jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht?

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #227 am: 02.August 2013, 00:17:07 »

SAISON VIII: 2018/ 2019




TRANSFERS UND VERTRÄGE

Adorjan-Ersatz

Wir haben alles versucht, aber nicht einmal der eigene Bruder Sirojiddin Yuldoshev konnte uns hier entscheidend weiterhelfen: Wir hätten ihm die Welt zu Füßen gelegt, doch Dilshod Yuldoshev schlägt unser Angebot aus und wechselt stattdessen zu Real Sociedad. Schade, somit geht die Suche nach einem gleichwertigen Adorjan –Ersatz weiter…

…den wir im Georgier Jano von Spartak Moskau dann leider auch nicht finden. Lange Zeit schien es, als würde er seinen auslaufenden Vertrag bei den Moskowitern nicht verlängern, doch dann rollte der Rubel doch noch und Jano unterschrieb für 3 weitere Jahre an der Moskwa beim 9-fachen russischen Meister.

Gestandene Fußballer von internationalem Format sind auf dieser Position für uns also nicht zu bekommen. Bevor wir jedoch Durchschnitt kaufen, kehren wir lieber zu unseren Wurzeln zurück, verpflichten hochtalentierten Nachwuchs und hoffen auf eine schnelle Entwicklung. Timotej Osterc heißt der junge Mann, dem wir das zutrauen, ist Slowene, 18 Jahre alt und kommt für 6 Millionen von Dinamo Zagreb. Schon mit 16 hat er regelmäßig in der 1. Slowenischen Liga gespielt und letzte Saison bei 22 Einsätzen in Kroatiens HNL bereits 14 Scorerpunkte (7 Tore, 7 Vorlagen) gesammelt. Meine Meinung: Das derzeit wahrscheinlich größte Mittelfeldtalent Südosteuropas. Ich bin ein wenig stolz, dass wir ihn bekommen haben. Zagreb hatte zwischendurch 17 Mio. für den Burschen verlangt und ich hatte ihn schon abgeschrieben. Aber wir blieben dran, und schlussendlich hat es sich (hoffentlich) gelohnt.

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Die Absolventen

Wir folgen weiter unserem Ausbildungskonzept, dass da heißt: einen möglichst großen Spielerpool für Ungarns Nationalmannschaft erschaffen. Das bedeutet: Wir kaufen die besten Nachwuchsspieler des Landes – meistens zu großzügigen Preisen um auch die Liga finanziell zu unterstützen -  und bilden sie in unserer Akademie unter strenger Tutorenanleitung zu Vollprofis mit entsprechenden Persönlichkeiten aus. Sobald die Ausbildung idealerweise mit spätestens 20 Jahren abgeschlossen ist, verkaufen wir die Jungs – so sie nicht den Sprung in MTK’s Kader schaffen. Mit ziemlicher Sicherheit werden sie sich nun auch bei ihren neuen Clubs weiterentwickeln, die Zielstrebigkeit, Leidenschaft und Konsequenz haben wir ihnen jedenfalls mit auf den Weg gegeben. Vielleicht werden Ungarns Spieler dadurch ja irgendwann mal europaweit für ihre mentale Stärke bekannt sein. :angel:

Dieses Jahr waren die prominentesten Absolventen (teils schon ungarische Nationalspieler; die Screens sind übrigens aus der "Zukunft", d.h. aus dem Oktober 2018, dass ist der aktuelle Save-Stand):

Robert Szücs (22 – ein Spätentwickler ;-), zu Sturm Graz)

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Daniel Gulyas (20; zu Zalaegerszegi TE; momentan noch zur Leihe)

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Tibor Horvath (20; zu Gil Vicente nach Portugal)

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Peter Farkas (20; zu Rio Ave nach Portugal)

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Und noch ein Tibor Horvath (21; zu unserem Ligakonkurrenten Kaposvari Rakoczi)

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Die Unruhestifter

Trotz unserer gestiegenen Reputation sehen sich Jungs wie Dawid Zawadzki oder auch Adam Csoban zu Höherem berufen und wollen wechseln. Da meine Reputation – und somit meine Autorität - mittlerweile aber enorm ist, reichen einige zurechtweisende Worte und die Jungs geben klein bei, ordnen sich klaglos wieder ein.
Gefällt mir… :angel:



FINANZEN

Zum Stichtag 30.08.2013 scheint alles im grünen Bereich:

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CHAMPIONS LEAGUE

Als ungarischer Meister sind wir mittlerweile direkt für die Gruppenphase gesetzt. Dort erwarten uns anspruchsvolle Gegner:



Trotzdem: Weiterkommen ist für uns mittlerweile Pflicht.
 


NATIONALMANNSCHAFT

Freundschaftsspiel am 09.06.2018; Rudolf-Illovzky-Stadion in Budapest

UNGARN – LITAUEN

Ein Gegner auf Augenhöhe, unsere Kragenweite…kurz: Not gegen Elend. Adam Czoban führt uns mit einem Doppelpack zum Sieg und ich balle die Fäuste. Muss es in meiner Situation doch schlichtweg heißen: Hauptsache gewonnen…

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Freundschaftsspiel am 16.08.2018 in Erewan

ARMENIEN - UNGARN

Armenien hat einige gute Spieler (Henrik Mkhitaryan ist nur einer davon) und ich sage es nicht gern, aber wir befinden uns mit dem Weltranglisten – 113. In etwa auf einem Level (obwohl wir mit Platz 73 ein gutes Stück weiter vorn liegen, aber diese sogenannte  „Weltrangliste“ ist IMO eh nur eine Farce).

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Die heutige Niederlage – obwohl in erster Linie wohl der gelb-roten Karte gegen Timar nach 49 Minuten geschuldet -  beschert meinem Team und mir folgende, wichtige Erkenntnisse:

Taktik: Ich habe es bei unseren Siegen gegen  Kasachstan und Litauen mit einer offensiveren Variante versucht, in der ich anstelle des 2. 6ers einen Spielmacher – in der Regel Krisztian Adorjan - im Offensiven Mittelfeld platzierte. Während wir in den Heimspielen damit eigentlich ganz gut gefahren sind, hat man auswärts heute gesehen, dass wir damit nach hinten viel zu anfällig sind. Ergo: Künftig werden wir in  den Heimspielen die Offensiv- und in den Auswärtsspielen die 2-6er-Defensiv-Variante spielen.

Nominierung: Eigentlich hatte ich vor, Ungarns Supertalente Koos (17) und Kovacs (16) noch mindestens 1 Jahr in der U21 spielen zu lassen. Nach der teilweise erschreckenden Vorstellung einzelner Spieler gegen Armenien werde ich diesen Plan verwerfen. Attila Kovacs ist von den Fähigkeiten her bereits jetzt (!) Ungarns bester Verteidiger und Patrik Koos mindestens schon genau so gut wie unser 12 Jahre älterer Backup Stürmer Krisztian Nemeth. Warum also weiter erfahrenere jedoch durch und durch mittelmäßige Spieler berufen, die keine Leistung  auf den Platz bringen, wenn die jungen, vielfach talentierteren, Burschen bereits in den Startlöchern stehen?   

Erwartungen: Es hat sich nichts geändert. Ungarn sitzt im Leistungsloch fest, und zwar ziemlich weit unten, nicht mehr weit entfernt von Europas gebrechlichsten Nationen. Ja, es ist nicht ganz hoffnungslos, es kommen die bekannten Talente nach, aber ich befürchte,  in Anbetracht ihres Alters wird man sich noch einige Jahre gedulden müssen, bis sich dies auch in Ergebnissen manifestiert. So leid es mir tut, aber die Qualifikation für ein großes Turnier wird deshalb in den nächsten Jahren eher nicht gelingen. Ich hoffe die Ansprüche von Verband und Fans orientieren sich somit an der Realität. Und die heißt: In den letzten 10 Jahren hat sich die Situation in der Nationalmannschaft eher verschlimmert, als verbessert. Während sich Ungarn qualitativ zurück entwickelt hat, konnten Nationen wie Georgien, Bulgarien, Weißrussland ja, sogar Usbekistan mit den Yuldoshev-Brüdern, einiges an Boden gut machen, bzw. Ungarn hinter sich lassen. Sollte das ungarische Nachwuchskonzept in den nächsten Jahren seine ja durchaus erfreulichen Ansätze bestätigen, dürfte man früher oder später zumindest mit diesen Ländern wieder konkurrieren können. Ob es dann binnen der nächsten 5-10 Jahren zu mehr reicht – d.h. zur ersehnten Qualifikation für ein großes Turnier – das...nun ja, das weiß der Himmel :-\ .



Freundschaftsspiel am 08.09.2018 in Szekesfehervar

UNGARN - WEISSRUSSLAND

Da möchte man sie nominieren und prompt sind sie verletzt: Die beiden MTK-Youngster Patrik Koos und Attila Kovacs gehören aufgrund leichter aber deshalb umso ärgerlicherer Blessuren nicht zum Kader des Doppel-(Freundschaftsspiel-) Spieltages gegen Weißrussland und Jamaica.
Dafür können heute 3 andere Youngster ihr Ungarn-Debüt feuern. Die Rede ist von Tibor Horvath, Peter Farkas – die beiden wurden in der MTK-Akademie ausgebildet (siehe Screens weiter oben) – und Gergö Gulyas. Letzterer ist die prägende Figur bei unserem Stadtrivalen Vasas, der in den letzten beiden Saisons immer gute Leistungen gebracht hat. Die Nominierung hat er sich zu 100% verdient.

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Wie man sieht werden wir in diesem Spiel ein wenig experimentieren, bzw. dem ein oder anderen Youngster eine Chance geben. Da die Arrivierten seit einiger Zeit einfach viel zu wenig Leistung bringen, könnte man das durchaus als Zeichen eines bevorstehenden Umbruchs werten. Allerdings muss man hier vorsichtig sein: Wie man den Screens der drei Debütanten entnehmen kann, brauchen die Jungs noch das ein oder andere Jährchen um solide Spieler für die Nationalmannschaft zu werden. Außer…nun ja…außer sie nutzen jetzt ihre Chance und spielen sich durch Leistung ins Team.

Weißrussland hat in den letzten Jahren Bemerkenswertes erreicht. Die U-21 wurde 2017 Vize-Europameister und die A-Nationalmannschaft scheiterte bei der WM in diesem Jahr erst im Viertelfinale im Elfmeterschießen, und das am späteren Weltmeister Niederlande. Mit dabei sind der absolute Top-Star Alexandr Platonov vom FC Porto, und der ehemalige MTK-Verteidiger Andrej Skvernyuk, jetzt beim FC Liverpool.

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Die Kräfteverhältnisse sind zu Beginn des Spiels also eindeutig verteilt.

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Freundschaftsspiel am 12.09.2018 in Budapest

UNGARN - JAMAICA

Gott sei Dank gewonnen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

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JUNIOREN-NATIONALMANNSCHAFT (U 21)

Die U21 konnte sich mit etlichen MTK-Spielern in der U21-Quali ganz achtbar aus der Affäre ziehen. Hier ist durch unsere konsequente Talentförderung bei MTK gegenüber den letzten Jahren eine gefühlsmäßige Verbesserung eingetreten. Und wenn man dann noch bedenkt, dass einige der Jungs, die noch für die U21 spielberechtigt wären bereits bei der A-Nationalmannschaft weilen…
Ein kleines Fünklein Hoffnung also für Ungarn, ein ganz kleines.





SAISON-SPLITTER

+ Wahnsinnsdebut: Neuzugang Timotej Osterc (18) mit 2 Toren und 2 Vorlagen beim Saisonauftakt gegen Aufsteiger FC Vecsesi (5:0). 

+ Gelungener Auftakt: Die neue Europapokalsaison beginnt für Ungarn mit Ujpest Budapest in der 2. Runde der Europa League. Dabei können sich die Hauptstädter mit 2:0/0:0 relativ problemlos gegen den österreichischen Vizemeister aus Mattersburg durchsetzen.

Was gut beginnt, nimmt seine Fortsetzung und am Ende schaffen es tatsächlich alle ungarischen Clubs bis in die Play-Offs der Europa League – Zalaegerszegi TE, der ungarische Vizemeister, dabei als „Absteiger“ aus der Champions League-Quali, in der man gegen Dynamo Kiew (2:1/ 1:4) den Kürzeren zieht.

Die Ergebnisse:

Zalaegerszegi TE – FC Schalke 04 1:3 / 0:2

Ujpest Budapest – Newcastle United 0:2 / 0:2

FC Bodajk Siofok – Tottenham Hotspurs 1:3 / 0:3

Debeceni VSC -. Spartak Trnava (SVK) 2:1 / 1:1

Fazit: Die Mannschaften aus den großen Ligen waren eindeutig noch eine Nummer zu groß, trotzdem ganz respektable Ergebnisse wie ich finde. Außerdem kann sich mit Debrecen dann ja doch noch eine Mannschaft für die Gruppenphase qualifizieren – zum zweiten Mal in Folge ist die NBI damit mit Debrecen und MTK in den Gruppenphasen der europäischen Wettbewerbe vertreten. Mal wieder was erfreuliches. Klasse!

+ Verrückte Ablöse: Der Sambier Henry Banda war in der Winterpause 2011 so ziemlich mein erster Transfer, den ich bei MTK in die Wege geleitet hatte. 80.000 Euro überwiesen wir damals an den FC Zanaco aus Sambia und 3 Jahre spielte Henry bei uns bevor wir ihn für 110.000 Euro an Tschernomorez Odessa in die Ukraine verkauften. Jetzt hat Malmö FF unglaubliche – und m.E. völlig realitätsferne -  7 Mio. Euro für den Mann bezahlt. Gut für uns: Wir hatten uns bei Henrys Verkauf eine 35%-Beteiligung an einem Folgetransfer festschreiben lassen…?

+ Glückliche Franzosen: Der Vizeweltmeister ist zu beneiden, denn wer auf einen Mann wie Matar Diatta verzichten kann, der muss schon einen Weltklasse-Kader haben. Matar ist mittlerweile 24 und hat nun lange Jahre vergeblich auf Didiers Deschamps  Einladung zur Equipe Tricolor gewartet. Nun hat er sich dafür entschieden für sein Geburtsland, den Senegal, aufzulaufen. Debut beim Spiel gegen Kap Verde. Glückwunsch!

+ Fünferpack: Sirojiddin Yuldoshev schießt beim Spiel Usbekistan gegen Indien 5 Tore! Damit steht er insgesamt bei 39 Toren in 34 Spielen, was ihm in seiner Heimat sicher längst den Ruf einer Legende eingebracht hat. 
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Béla H

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #228 am: 02.August 2013, 00:22:05 »

WIE GEHT ES WEITER…

MTK Hungaria hat sich einen bemerkenswerten Status in Europa erarbeitet, die Jugend- und Trainingseinrichtungen sind perfekt, das Stadion wird ausgebaut, die Reputation wächst, und erste Erfolge (man denke an Attila Kovacs) in der Talentförderung gibt es auch.

Insofern ist meine Mission in Ungarn auf einem guten Weg. Ich werde meine Berichte, die ja z.T. Storyzüge angenommen haben, nun allerdings auf den Status einer aktuellen Station zurechtstutzen. Grund: Ich möchte den Save ein wenig beschleunigen, und dabei den Fokus eher auf die Nationalmannschaft und die Talenteförderung legen. Ob MTK nun zum 10. Mal die Meisterschaft gewinnt oder zum 15. Mal hintereinander das CL-Halbfinale erreicht ;), ist ja eigentlich unerheblich. Solange die Jugendabteilung gut arbeitet… :angel:?
Ob ich übrigens – wie angekündigt – noch einmal einen anderen ungarischen Club übernehmen werde, weiß ich gerade nicht. Um ehrlich zu sein: Mich reizt der 13er, der liegt hier noch verpackt in der Ecke und wartet darauf gespielt zu werden. :) ?
Trotzdem möchte ich mich jetzt noch nicht von diesem Save trennen, möchte die Entwicklung von Adam Csoban, Patrik Koos und den andern noch ein Weilchen verfolgen und beeinflussen...es wird also definitiv noch ein bisschen in Ungarn weitergehen, nur eben komprimierter.
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Ledwon

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #229 am: 02.August 2013, 00:42:40 »

Das du den Save nun vorran bringen willst, finde ich auch absolut in Ordnung. Ich glaube langsam wird es wirklich richtig interessant zu sehen wie die N11 samt den U-Teams und die Jugendabteilung sich entwickelt. Wenn in der Champions League KO-Phase etwas tolles passiert, dann kann man das auf jeden Fall wieder ausführlicher posten.
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Béla H

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #230 am: 05.August 2013, 20:28:44 »

SAISON VIII: 2018/ 2019 (Vorrunde)



LIGA

Es ist und bleibt eine sehr einseitige Angelegenheit. Ja, hier sollte sich möglichst schnell  etwas ändern, das weiß ich…allerdings ist die gähnende Langeweile in der Liga nur eines von vielen Problemen, die Ungarns Fußball immer noch beschäftigen und die bei Kritikern nach wie vor die Frage aufwerfen: Welchen Preis zahlt Ungarn am Ende des Tages für MTK‘s Erfolge?

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CHAMPIONS LEAGUE

Wir haben die Gruppenphase souverän, teils begeisternd gemeistert, die beiden Niederlagen gegen Barca sind trotzdem ärgerlich. Das 0:4 im Camp Nou, weil wir absolut chancenlos waren, das 1:2 zu Hause, weil es nach Großchancen am Ende des Spiels 5:1 für uns stand und Victor Valdez im Barca-Tor eine Spielnote von 9,4 bekam -  das war die beste Torhüterleistung, die ich im FM je gesehen habe.
Ja, sich als Trainer des kleinen MTK Budapest über Niederlagen gegen Barca zu ärgern, gleicht normalerweise Majestätsbeleidigung.
Normalerweise.
Denn MTK ist mittlerweile ohne Wenn und Aber ein europäischer Spitzenclub, der die letzten Defizite, die vor allem im Stadionbereich liegen, in den nächsten Jahren auch noch aufholen wird. 





Das Achtelfinale:

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NATIONALMANNSCHAFT

Die Spiele im Überblick:

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Die EM-Qualifikation beginnt für uns mit dem Spiel gegen die Schweiz. Über die letzten Wochen seit dem Armenien-Spiel habe ich einen massiven Umbruch eingeleitet. Ungarns alte Garde, die in den letzten Jahren eigentlich nur enttäuscht hat, wird nun durch die „Hungaria-Generation“ ersetzt , sprich, durch die Jungs, welche die Ausbildung in unserer MTK-Akademie durchlaufen haben und somit charakterlich alle zu 100% ehrgeizigste Profi-Sportler sind.

Gegen die Schweiz sieht Ungarns Aufstellung somit wie folgt aus (Konditionswerte bitte ignorieren, ich hab' den Screenshot nach dem Spiel gemacht ;)) :



Koos (17), Adorjan (25, jetzt Schalke 04), Vass (30), Csoban (20), Timar (22), Horvath (21; jetzt bei unserem Ligakonkurrenten Kaposvari Rakoczi), Kovacs (16) und Szekeres (29; jetzt Hapoel Tel Aviv) sind alles Jungs, die aus MTK’S Internat stammen. Zudem fehlt auf der rechten Verteidiger-Position noch MTK’s Bela Andorka (19), der im Normalfall vor dem sehr unbeständigen Szekeres – den ich eigentlich auch noch zur alten Garde zähle -  gesetzt ist. Auf der Bank sitzen zudem mit Robert Szücs (22; jetzt Sturm Graz) und Peter Farkas (20; jetzt Rio Ave in Portugals 1. Liga) weitere MTK-Akademie-Absolventen. Alles Jungs mit solidem Potential, deren Entwicklung- man beachte die Alterstruktur – noch lange nicht am Ende ist. Absolute Juwelen sind neben Tamas Timar oder auch Adorjan und Csoban natürlich Patrik Koos und Attila Kovacs. Wenn Ungarn je wieder ein europaweit gefürchtetes Team haben sollte, dann werden sie wichtige Bausteine davon sein. In ihnen sehe ich wirklich ein Potential, das an die 50iger-Jahre-Helden heranreicht. 

Gegen die Schweiz, beim verdienten 1:1, spielen unsere Jungs jedenfalls fantastisch. Vor allem eben Patrik Koos und Attila Kovacs. Koos als Torschütze zum 1:0 , Kovacs als Turm in der Abwehrschlacht. Leute…die beiden sind 16 und 17.. :)



Die Schweden – Gegner im 2. Quali-Spiel -  haben derzeit wiederum eine Truppe beisammen, die schon fast unverschämt gut ist. Björn Torstensson vom AC Milan ist nur einer ihrer neuen Stars:

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Das wir gegen diesen Gegner dann 3:2 gewinnen ist der Wahnsinn. Und das vor 50.000 frenetischen Fans in einem Spiel, wie es Ungarn lange nicht erlebt hat. Wir spielen die Schweden an die Wand, das ungarische Einheits-Phlegma, das die Nationalmannschaft die letzten Jahre beherrschte ist in diesem Spiel wie weggewischt, stattdessen wird gefighted was das Zeug hält. Wie es scheint haben die MTK-Youngsters mit ihren ultra-professionellen, zielstrebigen, energischen, konsequenten Persönlichkeiten die Leidenschaft der Mannschaft geweckt. Die Entscheidung, die wir nach dem Armenien-Spiel getroffen haben, von nun an konsequent auf Ungarns junge Talente zu setzen hat sich bislang jedenfalls als richtig erwiesen.   
Csoban macht das 1:0, Stieber das 2:0, doch die Schweden kommen zurück – 1:2, 2:2 – und schließlich ist es wieder Stieber, der die Kugel mit einem klasse Freistoß zum 3:2 im rechten Torwinkel versenkt… und ganz Ungarn liegt sich in den Armen! Aber noch ist es zu früh mit Lobeshymnen zu beginnen…noch traue ich dieser neuen Energie, dieser plötzlichen Power, nicht. Deshalb…abwarten und Ball flach halten.

Wenn man dann so etwas liest, freut’s einen dann aber natürlich trotzdem (jaja, ich weiß schon, was ich über die Weltrangliste geschrieben hab, Farce und so… ;))



Das die Bäume auch für unsere Youngsters nicht in den Himmel wachsen, erfahren wir im November in Belgrad, beim Freundschaftsspiel gegen Serbien. Wir verlieren mit 0:1, wehren uns aber auch hier, was das Zeug hält. Niederlagen sind immer ärgerlich, aber mit dieser kann ich leben. 
Schwerer fällt mir das  allerdings bei 0:1-Heimpleite gegen einen unserer ärgsten Rivalen, die Slowakei. Ja, es war nur ein Freundschaftsspiel, trotzdem macht sich zum Jahresende wieder eine ganz schlimme Ernüchterung breit. Von dem heftigen Euphorie-Feuerwerk nach dem Schweden-Spiel ist nach den beiden Niederlagen zum Saisonende nichts mehr zu spüren. OMG, warum tue ich mir dieses Elend eigentlich seit Jahren an…

Fazit nachdem die erste Enttäuschung verdaut ist: Die Mannschaft ist jung und wird sich weiter entwickeln. Aber es liegt ein langer und schwerer Weg vor uns.



JUNIOREN

U-19 Nationalmannschaft

Ebenfalls gespickt mit Youngstern aus unserer „Hungaria-Talentschmiede“ gelingt der U19 das erste Mal seit Jahren die Oktober-Quali für die Zweitrunden-Ausscheidung im Mai.

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Wieder ein paar Körnchen mehr zur Entwicklung des ungarischen Fußballs, wieder ein paar Meilen mehr auf unserem Weg.

Tolle Leistung.

U-21 MTK Budapest

NextGen Series

Unsere Jungs qualifizieren sich souverän fürs Viertelfinale, wo ein starkes Girondins Bordeaux mit 1:0 niedergerungen wird. 

Spätestens ab diesem Zeitpunkt wollen wir unbedingt diesen Titel, realisieren wir, was er für das Image unserer Akademie, unserer Jugendarbeit bedeuten würde. Zusammen mit meinem U-19 Coach überrede ich deshalb neben unserem 19-jährigen slowenischen Supertalent Timotej Osterc  den 16-jährigen Attila Kovacs und den 17-jährigen Patrik Koos noch einmal die U-19-Stiefel zu schnüren. Als ungarische Nationalspieler sind sie dieser Mannschaft wenn auch nicht Alters- so doch Leistungsmäßig längst entwachsen – wie im Übrigen auch Timotej-, so dass ich es ihnen hoch anrechne, dass sie ganz selbstverständlich zusagen.   

Im Halbfinale wird die U-19 des FC Barcelona dann auch mit sage und schreibe 7:0 aus dem Stadion geschossen. Attila Kovacs als bester Mann in der Abwehr (Note 8,7) und Patrik Koos mit 3 Toren (Spielnote 9,6) sind natürlich die Säulen des Siegs. In Anbetracht ihres Alters kann ich allerdings nichts Verwerfliches daran feststellen. 

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Im 19er Kader unserer jungen Helden stehen unter anderem 10 Ungarn (davon 5 in der 1. Elf), 1 Kroate, 2 Bulgaren, 1 Slowene und 1 Russe – somit ein toller Erfolg für Ungarn und den Nachwuchs ganz Osteuropas.

Und dann folgt der große Tag. Im Endspiel in Florenz wird der Nachwuchs von Manchester United mit 4:1 abgefertigt. Vor 2 Jahren hatten wir im Endspiel noch gegen Ajax das Nachsehen, und jetzt haben wir diesen Wettbewerb gewonnen. Wahnsinn! Die MTK-Jugend, die „Hungaria-Generation“ hat sich europaweit einen Namen gemacht, unsere Akademie, unser Betreuerstab, einfach alle haben unglaubliches geleistet. 

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VORRUNDEN-SPLITTER

+ Gleich vorweg ein Wort zu unseren Finanzen, denn deren Entwicklung ist zum Ende der Vorrunde gelinde gesagt besorgniserregend. Noch haben wir liquide Mittel in Höhe von 4,5 Mio. auf unserem Konto, doch beläuft sich der Saisonverlust zum jetzigen Zeitpunkt schon auf 14,2 Mio. Euro. Auch die letzte Saison schlossen wir bereits mit einem Minus von 3,5 Mio. ab.



Woran liegt‘s?

Stadionausbau, Infrastruktur-Investitionen, diese Saison auch an unserem Transferdefizit von knapp 8,8 Mio. Ganz generell aber an den Gehaltszahlungen, die mit 16,7 Mio./ Jahr zu Buche schlagen und für uns mit normalen Mitteln nicht zu stemmen sind. Mehr denn je sind wir in der Rückrunde also auf die Einnahmen aus der CL angewiesen, sollten wir dagegen im Achtelfinale gegen den FCB ausscheiden, müssen wir wohl Spieler verkaufen.     
Fazit: Die ablösefreien Abgänge der letzten Jahre, die wir ja mit für unsere Verhältnisse enormen Mitteln zu ersetzen versucht haben, haben uns nun an unsere finanziellen Grenzen geführt. Hier muss sich etwas ändern, sprich: Spieler im letzten Vertragsjahr, die ihre Arbeitspapiere nicht verlängern wollen, müssen künftig verkauft werden. 

+In diesem Kontext sind natürlich die Vorrunden-Leistungen unserer beiden sündhaft teuren Neuzugänge Sirojiddin Yuldoshev (22; 9,5 Mio.) und Timotej Osterc (18; 6 Mio.) besonders interessant. Und sie können sich sehen lassen. Yuldoshev schießt in 10 Ligaspielen 9 Tore und legt 5 auf, in der Champions League macht er in 5 Spielen (2 in der Startformation) 2 Tore und bereitet 1 vor. Der 18-jährige Timotej kommt in 7 Ligaspielen zum Einsatz, macht 2 Buden und gibt 6 Vorlagen, in der Champions League schießt er in 5 Einsätzen 1 Tor.

 + Robert Coba will seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Nachdem im Dezember die Schieflage unserer Finanzen immer deutlicher wird (s.o.), bieten wir ihn Anfang des Monats zum Verkauf an. Mit Valencia einigen wir uns dabei auf ein Angebot von 15 Mio für den begnadeten Flügelmann. Doch es ist immer dasselbe Lied: Robert verletzt sich und der Transfer platzt Ende Dezember. Kurz darauf schnappen ihn sich die Corinthians aus Sao Paulo ablösefrei und 15 Mio. gehen uns durch die Lappen…puh, da muss man erst einmal durchschnaufen, das ist nun angesichts der Finanzlage tatsächlich eine kleine Katastrophe. Nach Adorjan, Djakovic & Co. ist Coba schon der vierte oder fünfte Hochkaräter, der uns ablösefrei verlässt. Das höhlt unsere Finanzen immer mehr aus und ist für uns zukünftig nicht mehr machbar. 

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+ Wir improvisieren. Robert ist ein toller Spieler, aber auf seiner Position (Linksaußen) nie an Diatta vorbeigekommen. Da das auch einem Neuzugang kaum gelingen wird, spiele ich mit dem Gedanken, Cornel Christian, ansonsten ja unser Stamm-Mittelstürmer, in der kommenden Saison als ersten „Backup“ Diattas auf Links einzuplanen. Spielen kann er die Position in jedem Fall. Für den Sturm bräuchten wir dann allerdings noch eine Ergänzung, falls Christian auf Links rücken muss – und schlagen deshalb im Januar auf dem ablösefreien Markt zu. Luka Milanzi vom FC Utrecht, den ich schon seit Jahren auf der Rechnung habe, ist ablösefrei zu haben und wird ab dem 01.07.2019 für MTK stürmen. In den letzten beiden Jahren schoss er 23 Tore in der holländischen Eredivisie, weshalb auch der VFB, der HSV und Everton an ihm dran waren. Schön, dass er sich für uns entschieden hat, auch wenn er nicht in unsere Osteuropa – Argentinien – Philosophie passt. Doch jetzt, da die Finanzen zu kippen drohen, müssen wir hier mit Abstrichen arbeiten.   

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+ Etwas durch und durch erfreuliches: Matar Diatta wird zu Afrikas Fußballer des Jahres 2018 gewählt. Was für eine Karriere, Glückwunsch!



+ Unser Innenverteidiger Javier Hernandez gewinnt im Januar mit Guatemala die Copa Centroamericana, Francisco Ramos belegt mit Panama Rang 3. Gratulation!   

+ Was macht eigentlich Patrik Tischler? Lange Jahre das MTK-Gesicht schlechthin wechselte er ja letzte Saison für 750.000 Euro zu Gaziantepspor in die türkische Süper Lig. In seiner Debütsaison kam er auf 5 Tore und 3 Vorlagen in 24 Spielen, aktuell steht für den 27-jährigen nach 15 Spielen leider noch kein einziger Scorerpunkt zu Buche. Eine Durchschnittsnote von 6,35 ist die Konsequenz, wobei man sagen muss, dass die Mannschaft allgemein dieses Jahr Schwierigkeiten hat und mitten im Abstiegskampf-Schlamassel steckt. Ich hoffe er steigert sich, denn dann wäre er mit seiner Kreativität auf jeden Fall auch wieder ein Kandidat für die Nationalmannschaft.

+ Ende Dezember sind die Bauarbeiten am Nandor-Hidegkuti-Stadion endlich abgeschlossen. Es stehen künftig 5.000 zusätzliche Sitzplätze zur Verfügung, die Gesamtkapazität beläuft sich somit auf 15.000 Ränge.

« Letzte Änderung: 05.August 2013, 20:36:34 von Béla H »
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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #231 am: 09.August 2013, 15:42:21 »

SAISON VIII: 2018/ 2019 (Rückrunde)



LIGA

Einsame Regentschaft, mit über 100 Toren sind wir längst in eine andere Sphäre entrückt. Mit nunmehr 29 Titeln seit 1904 sind wir nun alleiniger ungarischer Rekordmeister vor Ferencvaros (28 Titel).

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Auch die beiden Pokalwettbewerbe gingen nur über uns:



Herausragende Akteure in der Liga (in der ja vorwiegend die ungarischen Talente und Perspektivspieler zum Einsatz kommen): Adam Csoban (13 Tore/ 17 Vorlagen/ Durchschnittsnote 8,02), der 17-jährige Patrik Koos (21 Tore/ 5 Vorlagen) und unser usbekischer Neuzugang Sirojiddin Yuldoshev (18 Spiele/ 21 Tore/ 7 Vorlagen). Die Entwicklung Csobans, der seit dieser Saison statt im Sturmzentrum auf der 10 oder auf Rechtsaußen agiert, ist super, und Patrik Koos verzaubert sowieso alle ungarische Herzen. Sein kongenialer Altersgenosse Attila Kovacs kommt übrigens auf eine Note von 7,54. Für einen Innenverteidiger überragend. Yuldoshev ist ein echter Knipser, leider ist er nicht der klassische Athlet, sondern weist mit einer Grundfitness von 9 immer wieder konditionelle Schwächen auf. Das stört mich ein wenig, vor allem in der Champions League, was er durch seine Treffsicherheit aber bislang wettmacht.     









Die tolle Entwicklung der NBI zeigt sich auch daran, dass es mittlerweile richtig lukrative Platzierungsprämien gibt





CHAMPIONS LEAGUE

Mitte Februar steht das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen die Bayern auf dem Programm. Wir haben zu diesem Zeitpunkt mit einigen Problemen zu kämpfen. Zum einen haben wir bis auf ein Pokalspiel gegen Ferencvaros (3:0-Sieg) seit knapp 2 Monaten kein Pflichtspiel mehr bestritten, zum andern sind mit Mittelfeldmotor Hernan Diaz und mit Goalgetter Yuldoshev 2 wichtige Säulen unserer Stamm-Elf verletzt. Doch Februar und März sind in der Champions League traditionell unsere Sahne-Monate, so dass wir die Bayern mit 3:0 nach Hause schicken. Cornel Christian mit einem Doppelpack und Vahur Saar mit dem Treffer zum Endstand zeigen eine Gala , Korsantia, der im zentralen Mittelfeld auf die Diaz-Position rückt, bereitet alle drei Tore mustergültig vor. Toll! Nach dieser Vorstellung könnten es Diaz und Yuldoshev erst einmal schwer haben, wieder in die 1. Elf zurückzufinden.

Und die Bayern? Zuletzt hat man einige Spiele in Folge gewonnen, darunter ein beeindruckendes 3:0 gegen den BVB, den man nach 2 Jahren endlich wieder vom Meisterthron stürzen möchte. Momentan ist man auch mit 4 Punkten Vorsprung Tabellenführer, doch die Niederlage gegen uns muss ein echter Tiefschlag sein, vor allem, wenn man bedenkt, dass sie auch letztes Jahr gegen uns schon ganz alt ausgesehen haben (1:2, 0:4). Vor dem Rückspiel habe ich denn auch gehörigen Respekt, die werden heiß-heiß-heißer sein. Oder?       
Und dann müssen wir 1 Woche vor dem Rückspiel noch  eine ganz, ganz miese Nachricht verdauen:



Traurig. Für Matar ist die Saison damit gelaufen, was unseren internationalen Ambitionen einen kapitalen Dämpfer versetzt. Aber gut, man muss jetzt sehen, dass er wieder auf die Beine kommt. Ein Spieler wie er, der seine Stärken in der Dynamik, im Antritt, in der Schnelligkeit hat, könnte mit so einer Verletzung große Probleme bekommen. Wir sollten deshalb alle beten, dass er wieder der Alte wird, steht er doch wie kein anderer für MTK’s Highspeed-Fussball.

Hier noch der aktuelle Screen, um nach seiner Genesung einen Quervergleich machen zu können:

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Das Rückspiel in der Allianz-Arena können wir auch ohne Matar mit 3:1 für uns entscheiden. Es ist klar zu sehen, dass der FCB sich im Umbruch befindet und uns momentan nicht das Wasser reichen kann. Dennoch überwiegt der Schock über Matars Verletzung immer noch die Freude. Ich lasse Christian auf der Diatta-Position Linksaußen beginnen, dafür spielt Yuldoshev im Sturmzentrum,  eine Option, die wir in unseren Gedankenspielen ja auch für die nächste Saison ins Auge gefasst haben. Mit dem Ergebnis bin ich nicht ganz zufrieden, nach dem Gesehenen scheint Christian auf Linksaußen ein wenig verschenkt – aber nach einem Spiel ist ein endgültiges Urteil auch noch zu früh. Ich denke trotzdem, dass es der zum Saisonende nach Sao Paulo wechselnde Robert Coba auf Links wird richten müssen und das Christian wieder ins Zentrum rückt. Gegen die Bayern ist Robert noch verletzt – wir haben in dieser Saison wirklich die Seuche – aber insofern er fit ist, wird er die letzten Monate bei uns noch einmal zeigen dürfen, was in ihm steckt. Was dann nächste Saison passiert, werden wir sehen.     

Das Achtelfinale im Überblick:

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Das Viertelfinale:

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Erst haben wir Verletzungspech und jetzt auch kein Losglück. Gegen Barca haben wir in der Gruppenphase nicht gut ausgesehen und im Halbfinale  - so man so vermessen ist, daran zu denken – würden Titelverteidiger ManCity oder Chelsea warten.
Doch die Niederlagen in der Gruppenphase haben nun ihr Gutes. Ich kenne die Barca-Taktik Roberto Mancinis mittlerweile in - und auswendig, diese enge 4-2-3-1-Aufstellung, so dass wir unser Mittelfeld mit den beiden Georgiern Korsantia und Tsurtsumia und dem Ivorer Toure dicht machen und uns auf Nadelstiche über Außen konzentrieren.
Und es funktioniert.
Tsurtsumia stiehlt Messi, Pastore, Busquets und wie sie alle heißen kurzerhand die Show und avanciert mit 2 Vorlagen zum Initiator unseres 3:2 Husarenstücks im Nou Camp, jeweils vollendet von Cornel Christian, der mittlerweile nach meiner Einschätzung einer der besten Stürmer Europas ist. Wow, das war eines der intensivsten Spiele meiner Laufbahn, Barca-Trainer Donadoni wirbelte immer wieder seine Formation durcheinander, so dass ich 1 Stunde RealTime mit diesem Spiel verbrachte, immer wieder über Statistiken und Formationen grübelte. 
 
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Im Rückspiel macht sich Cornel Christian mit einem lupenreinen Hattrick unsterblich und die stolzen Katalanen müssen am Ende mit einem demütigenden 2:4 nach Hause fahren. Die Freude ist riesig, wird aber getrübt durch Gelbsperren und weitere Blessuren, vor allem auf den Außenpositionen, wo wir eh schon viele Verletzte zu beklagen haben (Diatta!). Es ist einfach unglaubliches Pech, dass wir z.B. 3 international taugliche Linksverteidiger im Kader haben, einer davon – Tamas Timar – im Halbfinale eine Gelbsperre absitzen muss, und sich die anderen zwei dann binnen einer Woche verletzen.
Aber was soll das Geheule. Wer ins Endspiel will, muss auch in solchen Situationen zurückbeißen. Und wir wollen ins Endspiel – im 4. Jahr hintereinander sind wir nun im Halbfinale, ich glaube niemand, auch nicht unsere Kritiker, können abstreiten, dass wir es nun endlich einmal verdient hätten. Der Gegner ist wieder einmal mein Freund Michael Laudrup und sein FC Chelsea. Letztes Jahr konnten wir sie im Viertelfinale noch mit 4:0/0:2 in die Schranken weisen, aber aufgrund unserer vielen Ausfälle sehe ich uns nun erst einmal in der Defensive.

Das Viertelfinale im Überblick:

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Das Halbfinale:

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Ausgerechnet Top-Stürmer Christian (Prellung; bislang 11 Tore in der CL) und Diatta-Ersatz Coba (Schnittwunde) fallen gegen Chelsea mit Blessuren aus, Yuldoshev, der für Christian in die Mannschaft rückt ist angeschlagen. Immerhin können wir links defensiv den Ausfall von Tamas Timar mit dem rechtzeitig genesenen Bosnier Milan Zagorac auffangen. Für Coba spielt Ramos, der sich aber nach 3 Minuten im Spiel verletzt und raus muss…fuck. Also kommt Coba doch noch mit einem Konditionswert von 78 % ins Spiel. Tja…dann die 25. Minute: Yuldoshev verletzt sich und muss runter… oh Mann, ich meine: was soll das? Ich beiße auf die Zähne, beordere Coba in den Sturm und wage ein Experiment: Ich nehme unseren slowenischen Teenie Timotej Osterc ins Spiel, auf Linskaußen, eine Position, die er im Leben noch nie gespielt hat. Aber er ist schnell, so rasend schnell, und genau diese Eigenschaft brauchen wir dort. Und wie es im Fußball so ist: Timotejs erste Aktion ist ein Traumpass auf den durchgestarteten Vahur Saar, der die Kugel zum umjubelten Führungstreffer ins Netz ballert. Yes! In einem ansonsten ziemlich unansehnlichen Spiel mit vielen Unterbrechungen bleibt es dann auch dabei.
Das Rückspiel wird eine ganz knifflige Aufgabe. Chelsea ist mir als unglaublich heimstark bekannt, vor 2 Jahren reisten wir – ebenfalls im Halbfinale - mit einer 2:1-Führung an die Stamford Bridge und bekamen einen 0:4-Prügel übergezogen, letztes Jahr spielten sie uns beim 0:2 ebenfalls an die Wand, unser Glück, dass wir aus dem Hinspiel – bei dem Londoner einen rabenschwarzen Tag erwischt hatten – einen 4:0-Vorsprung mitgebracht hatten. Zudem kann mein Kumpel Laudrup wieder auf den als Weltfussballer nominierten Mittelfeldstar Tarek Trabelsi (TUN;25; 36 Mio.) zurückgreifen (im Hinspiel gesperrt), und auch der im Hinspiel aufgrund einer Blessur ziemlich blass gebliebene holländische Weltmeister Arno Maas (TJ; 30 Mio.) ist wieder zu 100% fit.   
Bei uns stehen aus der Stammformation der guatemaltekische Abwehr-Recke Hernandez, unser Defensiv-Spezialist Ibrahim Touré und der georgische Shooting-Star Tsurtsumia im Mittelfeld  sowie Christian und Yuldoshev im Sturm vor einer Gelbsperre. Sollte wir weiter kommen, würde diese für’s Endspiel gelten, ein Albtraum also. Ich entscheide mich jedoch a la Jupp Heynckes darauf keine Rücksicht zu nehmen. Dafür ist Chelsea einfach zu stark.

Hier die Aufstellungen:

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Akutes Herzinfarktrisiko, oh mein Gott, dieses Spiel hatte alles. Mit dem Schweizer Jerome Laperierre einen unverschämt parteilichen Schiri, der uns einen glasklaren Elfmeter verweigert, und uns stattdessen 7 gelbe Karten mitten ins Herz  drückt, sind darunter doch – bis auf Yuldoshev -  die jeweils dritten für die o.g. Jungs, so dass diese alle (Hernandez, Tsurtsumia, Christian, Toure)  für das Finale gesperrt sind …tja, und dann sind da noch zwei Gegner auf absoluter Augenhöhe, ein bärenstarker Lukaku, der das 1:0 für Chelsea ins Netz donnert, dann aber verletzt raus muss, den scheinbar finalen Schlag nach knapp 80 Minuten, als Nainggolan eine Flanke von rechts schlägt, die an den Pfosten springt, und von da aus unserem Torwart Ortiz an die Schulter und dann zum 2:0 ins Tor, und schließlich ein Konter über Saar, den der kurz zuvor eingewechselte Osterc zum kaum mehr für möglich gehaltenen 2:1 ins Tor semmelt. Wieder die beiden, wie schon im Hinspiel, nur diesmal umgekehrt. Der 19-jährige Slowene und der 2 Jahre ältere Este somit die Matchwinner dieses Halbfinals. Und jetzt…Finale !
Zwar ohne die halbe Stamm-Belegschaft, aber was soll’s. In einem Spiel ist alles möglich. ALLES…Mensch, ich wage kaum daran zu denken?

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Das Halbfinale im Überblick:

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Das Endspiel:

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Durch die Finalteilnahme können wir auch unsere Finanzen konsolidieren, bzw. zumindest im Griff behalten.

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Ganz generös können wir jetzt natürlich behaupten, dass wir bewusst ins Risiko gegangen sind, und es sich nun ausbezahlt hat ;)

Nun ja, ganz falsch liegt man damit ja nicht, kann sich doch der 9.5-Millionen-Transfer von Yuldoshev im Endspiel noch richtig bezahlt machen. Wir haben ihn als internationalen Klasse-Backup für Christian verpflichtet, und jetzt stehen wir – ohne Chris – im CL-Finale und sind froh, dass er da ist.
Finale.
Einem Ungarn sei an dieser Stelle Pathos gestattet, also appelliere ich an alle Jungs, die heute auf dem Platz stehen, für ihre Teamkameraden zu spielen, die sich im Halbfinale aufgeopfert haben. Aufgeopfert haben für das große Ziel.
Unser Gegner heißt Atletico Madrid, ein Verein, der aktuell zum zweiten Mal hintereinander die Primera Division gewinnen konnte, ermöglicht durch die Millionenbeträge eines gewissen Hussein Lopez Lopez (:-)), der als Mäzen seit einigen Jahren das Ruder in der Hand hält. Alleine in den letzten beiden Transferperioden wurden beinahe schon obszöne 200 (!!) Millionen Euro in die Mannschaft investiert, so dass uns eine Ansammlung von Weltklassespielern rund um den Argentinier Barzola und den Polen Krzysztof Kula erwartet.

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Absoluter Superstar ist aber der Spanier Masiku (stammt eigentlich aus Simbabwe), den der FC Barcelona vor 2 Jahren ablösefrei ziehen ließ. Wie sich jetzt herausgestellt hat eine katastrophale Fehlentscheidung des Managements, denn Masiku ist aktueller spanischer Torschützenkönig und frisch gekürter Spieler des Jahres. Und er ist – und jetzt kommt’s – für das Finale gesperrt.
Damit haben wir ein Finale ohne die Superstars Christian und Masiku – diese gelbe-Karten-Regel ist einfach der Wahnsinn.

Schwachstellen bei Atletico? Kaum, aber wenn ich welche nennen müsste, dann würde ich mich fürs Tor (Carlos Kameni; 325; 151 Lsp. f. Kamerun) und die Außenverteidigerpositionen entscheiden (Stefan Savic; ehemals ManCity, 72 Lsp. f. Montenegro; er ist jetzt nicht der schnellste), allerdings scheint Atletico-Trainer Donadoni sowieso ein 3-5-2 zu bevorzugen.

Und dann ist es soweit, Finale in St. Petersburg, die Mannschaften laufen ein…

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Atletico im erwarteten 3-5-2, unter anderem mit Lars Bender im Mittelfeld und dem 33-jährigen Urgestein Falcao im Sturm. Größeren Angstschweiß treibt mir allerdings Schiri Jerome Laperierre auf die Stirn. Den Schweizer hatten wir schon im Halbfinale gegen Chelsea, u.a. verteilte er 7 gelbe Karten gegen uns.
Und das Spiel beginnt gleich mit einem Paukenschlag, denn 30 Sekunden zeigt die Uhr, als Falcao den Ball an den Pfosten hämmert. Doch wir lassen uns nicht davon beeindrucken, tragen unsere Angriffe wie besprochen über die Flügel vor, und schnell ist für alle Welt zu sehen, dass Donadonis Dreier-Abwehrkette sich gegen die schnellen Coba und Saar als brüchig erweist. Nach 6 Minuten dribbelt sich Saar denn auch in einem Höllentempo in den Strafraum und wird von Dominguez gelegt. ELFMETER. Ich kann nicht hinsehen…doch Diaz, unser abgebrühter Gaucho, der für Tsurtsumia ins Team gerutscht ist, bleibt cool und verwandelt. Die Arena ist St. Petersburg kocht über, wie Peitschenhiebe prasselt der infernalische Jubel auf mich ein,  wir führen, bei Gott, wir führen mit 1:0.
Atletico antwortet mit wütenden Gegenangriffen, doch alles viel zu harmlos, Ortiz muss kein einziges Mal ernsthaft eingreifen. Nach etwa 20 Minuten verschleppen wir das Spiel,  lullen Madrid ein wenig ein, um dann unsere Hochgeschwindigkeitsmaschinerie anzuschmeißen. Und der Turbo rollt, vor allem Saar spielt wie entfesselt, Alvaro Dominguez, sein direkter Gegenspieler kann einem leid tun, sobald er auch nur eine Stiefelspitze an den Ball bringt, wird er von Saar abgegrätscht, wodurch zwei vielversprechende Ballgewinne für uns entstehen, die Asenjo im Atletico-Tor aber entschärfen kann.
Und dann ist es ausgerechnet Robert Coba, Robert, der keinen neuen Vertrag unterschreiben wollte, der heute sein letztes Spiel für uns bestreitet, der eine präzise Flanke in den Strafraum bringt, die Diaz mit einem Full-Speed-Volley unter die Latte nagelt. Ich flippe aus, bin völlig weg, weiß nicht mehr was passiert, sehe nur noch die blinkende Anzeigetafel…Diaz! Diaz!...2:0 für MTK! Und noch 5 Minuten bis zur Pause.  Genug Zeit für ein weiteres Tor…doch Saar brettert den Ball aus guter Position in die Oberränge.
Nach der Pause das gewohnte Bild. Keine Wechsel, gleiche Aufstellung bei Atletico –das überrascht mich dann doch. Dann plötzlich helle Aufregung. Angel Cordero, venezuelanischer Weltstar in Reihen der Madrilenen reist Robert Coba im Ringerstil an der Seitenlinie um. Schiri Laperierre nestelt in der Tasche…und Rot, ROT für Cordero, Madrid nur noch zu zehnt.
Die nächste halbe Stunde fegen wir über Atletico mit einem Dauerbombardement hinweg, ohne jedoch noch gravierenden Schaden anzurichten – was ich jedoch nur noch wie im Trance erlebe.
Bis der Schlusspfiff mich in die Realität zurückreist.
Aus. Aus. Aus.   
Champions-League-Sieger 2019 ist…MTK!….HUNGARIA!...HURRA!...HURRA!....HURRA! ?

Damit ist es vollbracht. Zumindest im Vereinfussball lebt Ungarn nicht mehr in der Vergangenheit. Feiern wir den größten Erfolg doch im Hier und Jetzt…Heute!

Das ist  verrückt…einfach unfassbar…unfassbarer Wahnsinn!

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NATIONALMANNSCHAFT

Im Februar spielen wir ein Freundschaftsspiel auf Malta, bei dem wir uns beim 3:1-Sieg wahrlich nicht mit Ruhm bekleckern. Der Mannschaft ist anzumerken, wie sehr ihr die beiden Niederlagen zum Jahresausklang noch in den Knochen stecken – sie agiert verunsichert, auch aus Angst vor einer  Jahrhundertblamage, während der Gastgeber aus der Rolle des Underdogs heraus ein ganz mutiges Spielchen aufzieht. Schlussendlich ebnet aber Ungarns Teenie-Idol Patrik Koos mit einem Tor und einer Vorlage den Weg zum Sieg. Und am Ende muss man sagen: Hauptsache gewonnen und ein wenig Selbstbewusstsein getankt, bevor es nun an die schweren Aufgaben in der EM-Quali geht.

Unsere erste Aufhabe erweist sich dann mit Italien auch als echter Hammer. Beim Auswärtsspiel auf dem Apennin verlieren wir völlig chancenlos mit 0:3. Im Juni, 1 Woche nachdem MTK die Champions League gewonnen hat, kommen gegen die Färöer Inseln 60.000 erwartungsfrohe Zuschauer nach Budapest ins Stadion um mit Kovacs, Koos, Csoban und Timar ihre Helden zu feiern. Doch was sie zu sehen bekommen ist ein schlimmer Rückfall in ganz alte Zeiten, stellvertretend hierfür die Leistung von Vladimir Koman (FK Rostow; mit 30 auch einer der „alten Garde“, die trotz ganz guter Attribute nie-nie-nie Leistung bringt), der nach einer Viertelstunde die gelb-rote Karte sieht. Erst kurz vor Schluss erlöst uns Szücs mit einem Kopfballtreffer. 1:0 in einem grauenhaften Spiel.

Die Tabelle sieht nach der Hälfte der Spiele dagegen ganz gut für uns aus – im September kommt es zu den entscheidenden Spielen gegen die Schweiz und gegen Schweden.

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3 Tage später bestreiten wir dann auch noch ein Freundschaftsspiel gegen Moldawien und beweisen trotz eines 2:0-Siegs, wie unglaublich schwer uns das Spiel fällt, wenn wir selbst agieren müssen.  Aber: Die Mannschaft ist blutjung und wird sich die nächsten Jahre noch um einiges verbessern.

Alle Spiele im Überblick:

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JUNIOREN

Neue Nachwuchsspieler

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Kein überragender Jahrgang in der Spitze, auch nicht bei den anderen ungarischen Vereinen, doch in der Breite bin ich ziemlich zufrieden. Selbst die 2,5-PA-Burschen hatten noch vor wenigen Jahren Seltenheitswert in Ungarn, so dass diese Ansammlung an solide talentierten Spielern innerhalb eines Jahrgangs ein echter Fortschritt ist. Ein weiterer Beleg dafür, dass es ohne Zweifel aufwärts geht mit Ungarns Nachwuchs. Ich freue mich jedenfalls darauf, die Jungs zu trainieren.

U-19 Nationalmannschaft Ungarn

Auch wenn es am Ende nicht ganz gereicht hat, schlägt sich Ungarns U19 in der 2. Quali-Runde zur U-19-EM wirklich beachtenswert:

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RÜCKRUNDEN-SPLITTER

+ Seit unserem Stadionausbau hat sich der Zuschauerzuspruch massiv verbessert. Im Schnitt kommen seither ca. 13.000 Zuschauer – gegen Ferencvaros waren sogar 15.000 da. Zu unseren Heimspielen in der Vorrunde, vor dem Ausbau, kamen im Normalfall um die 8.500  – 2011, bei meinem 1. Heimspiel mit MTK waren übrigens noch ganze 1.100 Besucher im Stadion.

+ Mit Attila Kovacs hat Ungarns Fussball zum ersten Mal seit Jahrzehnten ein Wunderkind in seinen Reihen. Wenn wir bei seiner weiteren Ausbildung nichts falsch machen hat Ungarn hier für die nächsten 15 Jahre einen europaweit bewunderten Athleten.

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+ Aufgrund der sehr erfolgreichen Saison sind unsre Spieler europaweit begehrt. Vor allem um Cornel Christian reißen sich die Top-Clubs:



Ich bespreche mich Präsident Fülöp und wir legen fest, dass wir bei einem Angebot ab 40 Mio. Euro ins Grübeln kommen…
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DocSnyder

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #232 am: 09.August 2013, 16:25:28 »

Endlich die CL - Glückwunsch! Wie motivierst du dich jetzt noch? Außer dem Weltpokal ist auf Teamebene ja nichts mehr zu holen...Weltmeister mit der Nationalmannschaft, ja, das wäre noch was. :D
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Cubano

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #233 am: 09.August 2013, 17:31:53 »

Das war sie jetzt also endlich. Die verdiente alles übertreffende Saison.

Ich würde sagen ein Vereinswechsel zu einem Ligakonkurrenten ist angesagt. Hilf dem ungarischen Fußball wieder auf die Beine!
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Béla H

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #234 am: 09.August 2013, 19:05:34 »

Hey Leute,

danke für die Glückwunsche  :)

Ich geb Dir recht, Cubano, jetzt ist es an der Zeit etwas für die Liga zu tun...und den Verein zu wechseln. Die Kündigung ist bereits eingereicht, meine Bewerbung liegt dem neuen vor 8)

Ach ja, Doc, was die Motivation angeht, ist die Sache mit MTK natürlich jetzt durch. Deshalb auch der neue Verein, bzw. finde ich es jetzt einfach interessant, zu sehen, wie die KI die Sache nun angeht. Hui...muss sagen, ein wenig blutet mir ja schon das Herz, sehe schon, wie die Spieler nun massenweise verkauft werden, die besten ungarischen Talente anstatt in der Liga wieder nur in der U19 vor sich hin gammeln...man kennt das ja :-\
Aber was soll's...ein zu starkes MTK ist auf Dauer auch nicht gut, ich denke die ungarische Liga muss jetzt ihr gesundes Maß finden, auch wenn es in der 5-Jahreswertung, Ligenreputation etc,. dann  erst mal wieder ein wenig nach unten gehen sollte. Konkurrenz belebt am Ende das Geschäft, denke ich, und Stillstand ist immer ein Rückschritt...also auf zu neuen Zielen :) 
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Leland Gaunt

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #235 am: 10.August 2013, 18:43:42 »

Hui, du bist nun oben angekommen!..
...und man soll ja gehen wenn's am schönsten ist ;)
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FMGaunt

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Béla H

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #236 am: 25.August 2013, 11:00:02 »

UNGARN 2019 – LAGEBERICHT EINER FUSSBALLNATION

Was die Außenwirkung angeht festigt sich Ungarn Rang 10 im Vergleich der höchsten Ligen (Rang 12, wenn man auch die Pokalwettbewerbe mit berücksichtigt)

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In der 5-Jahreswertung verteidigen wir unseren Platz ebenfalls (der Screenshot ist vom September, deshalb sind schon einige Ergebnisse der neuen Europapokal-Saison mit inbegriffen).

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Eventuell packen wir in diesem Jahr die Ukraine, wobei dies aber nur eine Momentaufnahme sein kann. Die ukrainische Liga boomt, erst jüngst hat ein Tycoon Karpaty Lwiw übernommen, die kaufen aktuell halb Europa leer. Dazu die üblichen Verdächtigen wie Donezk oder Kiew…diese Clubs werden in Europa in den kommenden Jahren zunehmend eine Rolle spielen.
 
Ein Wort zu den Clubfinanzen. Ungarn kann auch dort mittlerweile Boden gut machen. Im Folgenden der aktuelle Screen und dann der vor 8 Jahren, bei meinem Karrierebeginn.

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Wenn man dann noch sieht, dass es auch in Sachen Zuschauer und Sponsoren eine zwar moderate aber durchweg positive Entwicklung gibt, darf man durchaus hoffnungsfroh in die Zukunft blicken.
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Béla H

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #237 am: 25.August 2013, 11:06:25 »

ZWISCHENSPIEL

Mitten in Ungarns brütend heißem Sommerloch platzt die Bombe:



Im Laufe der gleichen Woche wird bekannt, dass ich einen Vertrag beim Stadt- und Liga-Rivalen Honvéd Budapest unterschrieben habe (deren voriger Trainer hat sich zum Ende der Saison in den Ruhestand verabschiedet).

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Honved ist im Gegensatz zu Ujpest oder Ferenvaros nicht der ganz große Rivale MTK’s, so dass die Fans hoffentlich Verständnis dafür haben, dass ich nach all den Erfolgen eine neue Herausforderung suche. Und im Grunde ist es wahrscheinlich nur die logische Konsequenz: Denn musste Ungarns bekanntester Trainer nicht früher oder später bei Ungarns vielleicht nostalgischstem und selbst heute noch weithin bekanntesten Club landen? Dem Club schlechthin der goldenen Generation, dem Club von Ferenc Puskás, József Bozsik und all den Anderen, die in der ersten Hälfte der 50iger Jahre die globale Fußballwelt beherrschten.

Hier ein Überblick über Honvéds Erfolge:



Und hier der Wikipedia-Artikel für alle die mehr wissen wollen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Honv%C3%A9d_Budapest

Die letzten Erfolge in der Meisterschaft sind eine Ewigkeit her, in den letzten Jahren gab es folgende Platzierungen:



Graues Niemandsland. Entsprechend ist auch das Ansehen Honvéds einzuschätzen:

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Die Reputation gibt die Entwicklung der NB I in den letzten Jahren ganz gut wieder. MTK als der absolute Emporkömmling, mittlerweile mit einer 3-Sterne-Reputation, Honvéd eher am anderen Ende der Skala als Inbegriff von Stagnation, Stillstand, angestaubtem Traditionalismus und rostiger Nostalgie – ein altes Schlachtschiff dem schon vor Jahrzehnten der letzte Tropfen Diesel ausgegangen ist. Tatsächlich scheint die positive Entwicklung des ungarischen Fußballs, an der zwischenzeitlich auch Clubs wie Debrecen oder Ferencvaros deutlich partizipieren, an Honvéd völlig vorbeigegangen zu sein. Der Zuschauerschnitt dümpelt seit Jahren zwischen 1.500 – 2.500 je Spiel, die Finanzwert des Clubs liegt bei 2,2 Millionen Euro (bei 1,5 Millionen Schulden) – zu Beginn meiner Karriere im Juni 2011, also vor genau 8 Jahren, waren es 1,8 Millionen. So haben wir momentan in der NB I auf der einen Seite also den boomenden Champions League Club MTK und auf der anderen Clubs wie Honvéd, die zumindest finanziell auf deutschem Regionalliga-Niveau agieren.
Für mich bedeutet das demnach: Zurück auf Null.
Im Grunde stehe ich mit Honvéd nun dort, wo ich vor 8 Jahren auch mit MTK stand. Nur dass es damals keinen übermächtigen Ligadespoten gab, wie wir ihn mit MTK erschaffen haben, keine aufstrebenden Windschattenfahrer wie Ferencvaros oder Debrecen. Die Aufgabe wird also schwieriger werden, schätze ich.
Es stellt sich somit die berechtigte Frage, warum sich Bela Horvath das antut.         
Nun, neben nostalgischen Erinnerungen, pathetischen Träumen und tiefem Respekt vor diesem uralten Würdenträger eines Vereins – so etwas lieben die Ungarn einfach – spielen auch rein pragmatische Überlegungen eine Rolle. MTK ist ein Verein auf europäischem Spitzenniveau (sofern die KI nicht alles versaut), Ferencvaros, Debrecen, Györ und der FC Videoton, vielleicht sogar Ujpest, werden ihr Ding machen, sprich, in kleinen, aber stetigen Schritten MTK nacheifern. Auf lange Sicht gesehen werden all diese Clubs zu einem wiedererstarkten ungarischen Fussball beitragen.
Honved nicht..nicht in der Verfassung der letzten Jahre.

Ausgerechnet Honved.

Versteht ihr?
 
Meine Ziele?

Einen gleichwertigen MTK-Konkurrenten formen. Ungarische Nationalspieler. Die Meisterschaft.  Oder auch einfach, das Vergnügen, einen alten Traditionsclub durch die Wirren eines neuen ungarischen Fussball- Zeitalters zu führen, von dem noch niemand weiß, was es bringen wird - im positiven, wie im negativen.
« Letzte Änderung: 25.August 2013, 11:08:57 von Béla H »
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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #238 am: 25.August 2013, 11:29:29 »

SAISON IX: 2019/ 2020 (VORRUNDE Teil I)



Die Erwartungen des Vorstands sind mit einem Mittelfeldplatz schon ganz ambitioniert, ich erkläre jedoch, dass wir sogar in der oberen Tabellenhälfte landen können.

An Budget stehen somit zur Verfügung:



Spielraum zur Verwirklichung der Vereinsziele, bzw. zum Umsetzen meiner Vorstellungen ist also da. Wenn’s nicht klappt, darf ich mich als nicht beschweren.

Die Vereinseinrichtungen sind erst einmal in Ordnung, aber natürlich verbesserungswürdig:

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Ein Blick auf unser Jozef Bozsik-Stadion:




KADER

Bei meinem Amtsantritt finde ich einen viel zu großen und in der Masse erwartungsgemäß verbesserungswürdigen Kader vor. In den nächsten 1-2 Jahren wird wohl kaum ein Stein auf dem anderen bleiben, folgende Spieler könnten aber Dauer eine Rolle spielen:

Gabor Szekeres (Eigengewächs): Den 17-jährigen hatte ich schon bei MTK auf dem Zettel, aufgrund der Rivalität der beiden Klubs hatte er den Wechsel allerdings immer gescheut. Gabor hat zuletzt mit Ungarns U-19 auf sich aufmerksam gemacht und ist auch auf meinem Nationaltrainer-Block längst als möglicher Nachfolger Balasz Dzsudzsaks notiert. Momentan noch bis zum offiziellen Saisonende in Ungarns 2. Liga verliehen, wo er sehr gute Leistungen gebracht hat.

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Zsolt Dudas (Eigengewächs): Ebenfalls 17 und ebenfalls einer der Jungs, die mit Ungarns U-19 in letzter Zeit wirklich gute Leistungen gebracht haben. Wird schon als zweiter Krisztian Adorjan gehandelt.   

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Beide gehören zur Riege der neuen ungarischen Jugendwelle, die seit 3, 4 Jahren langsam an Fahrt gewinnt – meine Scouts bei MTK hatten sie mit einem Potential von 2,5 Sternen eingeschätzt (bei Honved haben sie jetzt natürlich 5), für die ganz großen internationalen Meriten wird es demnach wohl nicht reichen, aber als Kandidaten für die Nationalelf sind sie für die nächsten Jahre in jedem Fall im Visier. Bei Gabor Szekeres spiele ich aufgrund des akuten Mangels an brauchbaren Außenspielern schon seit längerem mit dem Gedanken ihn für Ungarn debütieren zu lassen.
Die beiden talentierten Jungs waren in jedem Fall auch einer der Gründe, warum ich zu Honvéd gewechselt bin.

Karoly Ugrai (seit 1 Jahr im Club): Ebenfalls talentiert, wenn auch eher auf Klub- als auf Nationalmannschaftsebene. Aber wer weiß, wie er sich entwickelt, zu seinen Einsätzen wird er unter mir jedenfalls kommen.

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Tlou Molekwane (seit 5 Jahren im Club): Routinierter Aussenverteidiger, wichtiger Baustein für die Abwehr

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Aly Koné (seit 7 Jahren im Club):Seit vielen Jahren das Aushängeschild und das Gesicht des Clubs. Macht eigentlich immer seine Tore, und wird auch bei mir im Sturm vorerst eine Rolle spielen.

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Attila Filkor: Mittelfeld-Routinier mit einigen Länderspielen für Ungarn auf dem Buckel. Hat als vielversprechendes Talent einst die Jugend von Inter Mailand und dem AC Milan durchlaufen. Könnte bei mir Führungsaufgaben übernehmen.

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TRANSER UND VERTRÄGE

Das hätte ich nicht erwartet: Das Scoutinggebiet beschränkt sich auf Europa, was unsere Suche nach neuen, billigen Spielern natürlich erschwert. Eine Vorgehensweise wie bei MTK, wo wir in den Anfangsjahren ja massiv auf Spieler aus Afrika gesetzt haben, ist damit erst einmal vom Tisch.

Ich wähle deshalb eine andere Strategie. Mein Abgang bei MTK ist gleichbedeutend mit dem Ende des Projekts der „Hungaria-Generation“, d.h. schon wenige Tage nach meiner Kündigung werden von den neuen Verantwortlichen alle Youngsters zwischen 18 und 20, die die nicht eindeutig das Potential für die 1. Mannschaft besitzen, auf die Transferliste gesetzt. Jungs, die wir bei MTK mit einem Potential von 2 - 2,5 Sternen einschätzten, und die dort im Zuge der Tutorenausbildung geschult und später verkauft werden sollten, sind nun sofort zu haben. Für Honved haben diese Jungs Schlüsselspielerpotential, fast durchgängig 5 Sterne, so dass wir hier schnell Kontakt aufnehmen und Abschlüsse tätigen.

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Weiterhin sichern wir uns die beiden Brasilianer Jefferson und Thales. Beide hatte ich vor Jahren für MTK ablösefrei aus Brasilien verpflichtet, sie dann aber Jahr für Jahr an unseren Partnerverein aus Siofok verliehen. Hintergrund: Ich hatte damals mit dem Gedanken gespielt, billige aber für ungarische Verhältnisse eben sehr talentierte Südamerikaner solange bei unserem Farmteam zu parken, bis sie in Ungarn eingebürgert und die Besten davon evtl. eine Option für die Nationalmannschaft werden würden. Aufgrund des Einbürgerungszeitraums von 8 Jahren und der sportlich-moralischen Fragwürdigkeit habe ich diese Idee dann aber nicht mehr weiterverfolgt, sondern es bei wenigen Spielern belassen. Nachdem ihre Leihe bei Siofok ausgelaufen ist,  hat MTK nun 2 davon umgehend auf die Transferliste gesetzt, für absolute Dumpingpreise. Schnäppchen! Ob hier noch die Dankbarkeit des MTK-Vorstands für den CL-Sieg nachwirkt ?

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Unser Königstransfer in diesem Sommer ist aber Alberto Morales. Den Argentinier können wir uns ablösefrei von Estudiantes de la Plata schnappen. Das von Vereinsseite dabei kein Scouting in Südamerika möglich ist, stört mich ad hoc wenig, aus MTK-Zeiten ist meine persönliche Scouting-Datenbank noch prall gefüllt, insbesondere auch mit argentinischen Spielern. Das ein solcher Mann zu Honved wechselt ist insgesamt aber schon bemerkenswert, und zeigt das gewachsene Ansehen der NB I. Vor 10 Jahren wäre so etwas noch undenkbar gewesen. 

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Tja…eben noch preise ich meine fundierten Kenntnisse des argentinischen Spielermarkt und prompt passiert mir ein Faux Pas. Ezequiel de Porras (OML) von den Newell’s Old Boys wird mir von einem Spielerberater angeboten und aufgrund seiner sichtbaren Attribute schließe ich voller Überzeugung auf ein Schnäppchen. Schlussendlich muss ich aber feststellen, dass der Junge nicht eben der schnellste ist, was ihn links Offensiv bei unserer Taktik beinahe unbrauchbar macht. Aber gut, er ist nur geliehen und vielleicht belehrt er mich ja eines Besseren.

Ablösefrei kommt aus der zweiten russischen Liga mit Martin Prochazka zudem ein junger Tscheche zu uns, der  mit Jeferson und Aly Kone um die Planstelle im Sturmzentrum konkurriert.

Ergänzt wird unser Kader schließlich noch durch 2 Leihspieler von Rubin Kasan, unserem neuen Parent Club. Beide sind aktuelle russische U-21-Nationalspieler und echte Alternativen. Des Weiteren kommt mit Joseph Duru ein Leihspieler aus Debrecen, der beide offensiven Aussenbahnen spielen kann und sich mit de Porras und unserem Riesentalent Szekeres um die Position links Offensiv streiten wird.   

Somit haben wir nun ein Team aus mehrheitlich südamerikanischen Schlüsselspielern und aufstrebenden, überwiegend ungarischen Talenten, die mir teils schon seit Jahren bekannt sind – die MTK-Handschrift ist also deutlich zu erkennen. Andererseits könnte ich mir aber vor allem die Honvéd-Eigengewächse Szekeres und Dudas künftig prima als Club - Aushängeschilder vorstellen.

Die Stammformation dürfte erst einmal wie folgt aussehen:



Eine unglaublich junge Mannschaft. Vor allem im zentralen Mittelfeld müsste hier eventuell noch ein bisschen Routine rein und auf der Torhüterposition fehlt es an Qualität. Das Budget ist jedoch fast verbraucht, weshalb ich schauen muss, ob noch etwas machbar ist. Auf jeden Fall warten wir aber die ersten Spieltage bis Mitte August ab.
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Salvador

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Re: Vision oder Größenwahn – The Mighty Magyars
« Antwort #239 am: 25.August 2013, 11:31:46 »

Interessanter neuer Verein :) Viel Erfolg im neuen Kapitel deiner Trainerkarriere!

Ich bin auch auf die Entwicklung von MTK gespannt, nachdem du jetzt fort bist. Geht es schnell wieder bergab? Wie schlagen sie sich vor allem international? Es wäre super, wenn du uns auch da noch regelmäßig auf dem laufenden halten könntest :)
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