Jetzt dürfte ich doch eigentlich durch die Anwendung der Shouts oder den Wechsel der Strategie im Match keinen zu großen Mallus mehr haben, oder?
Als es zum ersten Mal direktes Feedback zu Spielergesprächen in Form farbiger Pfeile gab, neigten Spieler dazu, der Geschichte eine größere BEdeutung zukommen zu lassen, als sie es je hatte. Wieder und wieder gaben SI im Forum an, die Wertigkeit der Gespräche sei über die vergangenen Versionen sogar abgeschwächt worden. Wieder und wieder machten Spieler ein paar rote Pfeile bei den Spielergesprächen dafür verantwortlich, dass es plötzlich nicht mehr lief. Spielergespräche wurden plötzlich als eine Art Minispiel wahrgenommen, bei dem es vor allem darum ging, möglichst alle grünen Pfeile zu sammeln - und schaffte man das nicht, wurde aus einem Spitzenteam plötzlich ein Kellerkandidat (was Quatsch ist).
Dasselbe, zumindest Ähnliches, beobachte ich teilweise, seitdem es Feedback in Form von Balken für die Eingespieltheit gibt. Sie ist ein Faktor, natürlich. Aber keiner der kleinen Mali, die es gibt, torpediert den Vorteil von logischen taktischen Änderungen. Etwa, wenn man bei knapper Führung Anweisungen gibt, diese Führung zu halten, statt weiterzustürmen - in welcher Form auch immer. Genauso umgekehrt. Und alles dazwischen auch. Deshalb bietet es sich natürlich an, drei Taktiken mit unterschiedlichen Strategien einzustudieren. Aber es hindert einen überhaupt nichts dran und sollte das auch nicht, von diesen drei einstudierten Taktiken etwas abzuweichen, wenn es die Situation erfordert. Damit meine ich keine wilden Wechsel in jedem Spiel. Es geht dabei nicht bloß um Formationen, sondern vor allem um Anweisungen - anders als im deutschen "Fussball Manager", stellvertretend für leider viele andere Managerspiele, verhalten sich die Spieler ja eklatant anders, wenn sie andere Einstellungen bekommen.
Dazu hätte ich auch eine Frage:
Meint ihr um erfolgreich zu sein würde eine Taktik reichen, die nur durch Shouts an die jeweilige Spielsituation angepaßt wird? Soll heißen, ich suche mir eine zu meiner Mannschaft passende Srategie (Topteam > Attacking, Relegation Battler > Counter, etc.) aus und lasse alle Teameinstellungen auf default. Will ich jetzt z.B. direkter nach vorn spielen, dann nutze ich den Shout "Get Ball Forward". Das bewirkt doch das gleiche wie die Option "More direct" in den Teameinstellungen, oder? So könnte man mit einem Arsenal an Shouts viel effektiver gegen den Gegner vorgehen.
Erfolgreich sein kann man damit sicherlich. Allerdings ist es auch kein Optimum. Die Shouts hätten SI auch "Modifikatoren" nennen können. Sie beeinflussen Regler entsprechend den Startwerten für die Regler, die von Spielphilosophie, Strategie und Teameinstellungen vorgegeben wurden. Heißt: Wendest Du zum Beispiel den Shout "Ball halten (falls so übersetzt)" in einer Angriffsstrategie an, wird der Passregler anders gesetzt sein als in einer Defensivstrategie. Weist Du Dein Team an, höher zu stehen, ist der Regler für die Abwehrreihe in einer Angriffsstrategie anders gesetzt als in einer defensiven. Das Grundprinzip ist das gleiche: Es werden Regler verkürzt oder hochgeschraubt. Die endgülstigen Einstellungen sind trotzdem sehr anders, weil die Startwerte der Regler ganz anders sind.
Vor allem beeinflussen Shouts aber eigentlich nicht die Mentalität - grundsätzlich riskantere oder vorsichtigere Strategien wirst Du damit nicht hinbekommen. Für die übergreifenden Mentalitätswerte der Spieler sind die Strategien und (zu einem kleinen Teil) die Spielphilosophien zuständig. Heißt konkret: Du wirst grundsätzlich immer ein risikoreiches, angreifendes Team haben, wenn Du eine einzige Taktik mit einer einzigen Strategie erstellst. Je nach Shouts gibst Du diesem grundsätzlich risikoreichen Team bloß Anweisungen, weniger/mehr riskante Pässe zu spielen, das Tempo zu erhöhen/zu verlangsamen, mehr über die Flügel/durch die Mitte zu kommen, früher zu flanken etc.