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Autor Thema: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!  (Gelesen 7663 mal)

Starkstrom_Energie

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Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
« Antwort #40 am: 10.März 2013, 18:58:47 »

Ich bin Fan (aber kein Vereinsmitglied) vom FC Energie Cottbus. Seit ich vor ca. 12 Jahren meine Leidenschaft für den Fußball entdeckte, bin ich eher regional veranlagt, was meine Sympatien betrifft. Anfangs waren das Hansa Rostock, Carl-Zeiss Jena und eben Cottbus. Alle drei Teams waren bei mir ungefähr gleichberechtigt, weshalb ich zu der Zeit auch kein wirklicher Fan von einem der drei Teams war.
Die Entscheidung zugunsten vom FCE fiel dann, als wir ein paar mal das Stadion der Freundschaft besuchten, welches auch distanzmäßig klar das nächste war. Dort sahen wir wirklich packende Spiele und der Verein hat mich irgendwie berührt. Das blieb dann auch so und vertiefte sich mit dem Abstieg 2003. Während viele Möchtegern-Fans dem Verein bei Misserfolg den Rücken kehren, bin ich wirklicher Cottbus-Fan seit dem Bundesligaabstieg 2003. Zumal in den Jahren und danach der Verein auch manchmal zu einem Testspiel in unsere Stadt kam und damit auch die Spieler/Funktionäre mal richtig nah waren und man auch auf Autogramm-/Fotojagd gehen konnte.

Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich an Spiele wie das Derby gegen Hansa in der 1. Bundesliga vor einigen Jahren, als wir nach 80 Minuten noch 0:1 hinten lagen und das Spiel noch gedreht haben. Und das in einem extrem wichtigen Abstiegsendspiel 4 Spieltage vor Ende. Oder als wir die Bayern daheim 2:0 schlagen, obwohl diese vom Schiri einen Elfer geschenkt bekommen, den Tremmel aber von Ribery abwehrt.
Schlechte Laune bekomme ich auch noch, wenn ich daran denke, wie dumm Radeljic den Ball zum 0:1 im Relegationshinspiel 2009 abfälscht, am Ende verlieren wir daheim 0:3 und reißen natürlich in Nürnberg garnichts mehr. Oder wie Hünemeier 2011 im Pokalhalbfinale in der 90. Minute ins leere Tor köpfen kann, aber vergeigt. Sowas vergisst man nicht. Zumal ich bei der Situation meinen Drehstuhl durch das Zimmer warf, welches dabei meine Glastür am Schrank zerstörte. Das war es aber definitiv wert.
Leidenschaftliche Momente waren auch, als wir einmal 0:0 in Leverkusen spielten und keinen Angriff hatten und auch keinen freiwillig gestartet haben, nur Beton hinten angerührt haben. Und Rudi Völler nach dem Spiel uns als Antifußballer beschmipfte und meinte, sowas habe in der Bundesliga nichts verloren.

Ich mag natürlich auch andere Teams außer Energie; in Deutschland wären das Hansa Rostock und der SC Freiburg, in England mag ich ManUtd am meisten, andere Länder haben mit Juve, Rosenborg oder Anderlecht aber auch sympatische Clubs.
Vereine, die ich nicht nur nicht mag, sondern hasse, sind (natürlich) die Hertha und Ingolstadt. Unsympatisch sind mit Teams wie die Bayern, Schalke, ManCity oder Real Madrid.

Allgemein zeichnet einen Fan in meinen Augen absolute Identifikation mit dem Verein aus, jedoch sollte man auch Sachen kritisch hinterfragen und nicht alles zufrieden hinnehmen. Ich mag unseren derzeitigen Trainer Bommer auch nicht und sage auch, dass wir derzeit erfolgreich sind, obwohl er da ist, nicht wegen ihm. Jedoch bleibe ich Cottbuser, egal wer uns trainiert.
Man lebt und stirbt mit dem Verein, man leidet mit und feiert Erfolge, als habe man selbst das entscheidende Tor gemacht.
Als Fan muss man nicht im Stadion sein, jedoch sollte man zumindest einmal ein Spiel seines Vereins live erlebt haben, um nochmal zu spüren, wie es sich anfühlt, wenn die Lieblinge nicht nur im Stream oder TV feiern/leiden, sondern wenn man 10 Meter vom Torschützen wegsteht und feiert, als sei alles Böse der Welt verwiesen worden (dabei hat man nur das 1:2 erzielt). Ich bin auch nicht permanent im Stadion, gehe jedoch ca. zur Hälfte aller Heimspiele und war diese Saison auch schon bei Auswärtsspielen dabei (u.a. bei Union, überragende Stimmung dort übrigens, da können wir nicht mithalten). Wenn ich ins Stadion gehe, dann aber nur in den Stehplatzbereich, was mich als Student 9 Euro kostet, denn dort ist einfach die Stimmung geiler. Oben auf der Haupttribüne zu sitzen, fühlt sich fast an wie daheim vor dem TV, da fehlt mit etwas. Außerdem kann ich der Emotionen wegen eh nicht still sitzen während eines Spiels, da hat der Zuschauer hinter mir dann die Arschkarte gezogen.
Jeder sollte halt wissen, ob er Fan ist oder nur Sympatisant. Man merkt es meist selbst, wenn man mal seine Lieblingsclubs vergleicht, bei einem Team kribbelt es sicher mehr als bei allen anderen ;)
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HaHoHe, Euer Jürgen!

aragorn99werder

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Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
« Antwort #41 am: 10.März 2013, 19:42:56 »

Ja, es ist generell ein guter Indikator, an was man sich erinnert.
Werde zum Beispiel auch nie vergessen, wie ich 2004 als ich abends noch früh ins Bett geschickt wurde, an die geschlossene Wohnzimmertür geschlichen bin, in der Hoffnung den Kommentator der Pokalspiele verstehen zu können.
Oder wie ich bei den Derbys 2009 üble Beleidigungen für Alex Silva in den Fernseher gebrüllt habe...
Wie ich nach dem EL finale 2009 hätte heulen können...
Oder der Jubel nach dem Pokalsieg...
Das ließe sich eine ganze Weile fortsetzen.
"Seufz", waren das noch Zeiten   :'(  :P
Aber wenn man kein Fan ist, vergisst man so was halt eher mal...
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Unsere Comunio-Runde nimmt gerne neue Mitspieler auf. Wenn ihr Interesse an einem längerfristigen Bundesliga-Managerspiel habt, schaut doch mal rein.
http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,11878.1120.html
:)

Muffi

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Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
« Antwort #42 am: 12.März 2013, 12:40:40 »

Bei mir waren es unvergessliche Erlebnisse mit meinem Vater, die mich zu einem Fan meiner Roten werden ließen. Ich weiß noch genau, wie ich damals als 7 jähriger mit meinem Vater zur Aufstiegsfeier am Rathaus gefahren bin und er mich dort auf die Schulter genommen hat, damit ich auch etwas sehe! Die Stimmung war der Wahnsinn!

Dann der Pokalsieg als Zweitligist!

Oder der Ärger über den Niedergang in die Drittklassigkeit und der noch viel größere Ärger über den verpassten Aufstieg in den Relegationsspielen gegen Cottbus! Ich bin immer noch der festen Überzeugung das das Ausfallen des Flutlichts in Cottbus kein Zufall war ...  ::)
Schließlich gelang uns ein Jahr später doch der Aufstieg gegen TB, das war wie Weihnachten und Ostern zusammen!

Ab 2001 dann der Traumfußball unter Rangnick mit dem immer zwischen Genie und Wahnsinn wankenden Jan Simak! Was hätte er für eine Karriere haben können ...

Das letzte so ziemlich alles überragende Highlight, was ich mein Leben nicht vergessen werden - Sevilla! Ich war im Stadion und ich kann schlicht die Stimmung und die Begeisterung im Stadion nicht in Worte fassen. Das war so ziemlich das tollste Fußballerlebnis das ich bisher hatte, noch nie habe ich ein Spiel mit einer über 90 Minuten derartigen Atmosphäre erlebt! Jeder der ebenso dabei war weiß was ich meine ... :)


Sympathien für andere Vereine hege ich auch durchaus, so schaue ich immer mindestens mit einem Auge, wie es um den 1.FC Kaiserslautern steht. Dies ist vor allem in der Meistermannschaft von 1990 begründet, wo mich Spieler wie Stefan Kuntz, Marco Haber und Axel Roos begeistert haben. International mag ich die Hibs aus Edinburgh, CD Teneriffa und auch CD Marino (Teneriffa).
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LüddenDu

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Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
« Antwort #43 am: 12.März 2013, 12:42:55 »

Die Aufstiegsspiele gegen Cottbus habe ich sogar noch auf VHS :)
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DVNO

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Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
« Antwort #44 am: 12.März 2013, 12:57:50 »

Zunächst mal: Das Stadion des BVB war auch in weniger erfolgreichen Zeiten nahezu immer ausverkauft. Das hat nun nicht unbedingt etwas mit dem Erfolg zu tun. Ich erinnere mich daran, dass es - auch als ich noch nicht so weit von Dortmund entfernt wohnte - fast immer unmöglich war an Karten zu kommen. Da musste wohl oder übel häufig der Weg über Ebay genommen werden.

Grundsätzlich gehört es für mich nicht unbedingt dazu, Woche für Woche ins Stadion zu gehen, um sich "Fan" nennen zu dürfen. Das schafft so mancher aus diversen Gründen auch einfach nicht. Ich wohne seit mehreren Jahren in Hamburg; das sind rund 350 Kilometer, die ich zurücklegen müsste. Das schaffe ich zeitlich und auch finanziell nicht. Somit bleibt ein Stadionbesuch in Dortmund etwas Besonderes, das eben aus genannten Gründen sehr selten vorkommt. Dafür versuche ich, den BVB manchmal in Hamburg zu sehen. Doch Fußballgucken beim HSV kann man jetzt auch nicht unbedingt mit den gesparten Groschen machen. Ich unterstütze meinen BVB somit vor dem Fernseher. Da fieber ich richtig mit und die Nachbarn wissen i.d.R. auch Bescheid, wenn Fußball läuft. ;)


An ein Fansein von zwei Vereinen glaube ich im Übrigen nicht. Das funktioniert meines Erachtens nicht. Gleichwohl man neben seinem Verein sicherlich noch einen anderen gerne mögen kann.
« Letzte Änderung: 12.März 2013, 12:59:26 von DVNO »
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Starkstrom_Energie

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Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
« Antwort #45 am: 12.März 2013, 13:32:32 »

Oder der Ärger über den Niedergang in die Drittklassigkeit und der noch viel größere Ärger über den verpassten Aufstieg in den Relegationsspielen gegen Cottbus! Ich bin immer noch der festen Überzeugung das das Ausfallen des Flutlichts in Cottbus kein Zufall war ...  ::)

Im Osten waren damals die Stromleitungen noch nicht gut genug, war doch die Wende noch nicht allzu lange vorbei ;)
Was für dich hier einen der größten Ärgernisse darstellt, freut mich natürlich umso mehr, auch wenn ich damals noch sehr klein war.
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HaHoHe, Euer Jürgen!

Muffi

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Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
« Antwort #46 am: 12.März 2013, 13:57:01 »

Im Osten waren damals die Stromleitungen noch nicht gut genug, war doch die Wende noch nicht allzu lange vorbei ;)
Was für dich hier einen der größten Ärgernisse darstellt, freut mich natürlich umso mehr, auch wenn ich damals noch sehr klein war.

Eine lange Zeit rangierte Energie Cottbus bei mir auf meiner Beliebtheitsskala gleichauf mit den Blau-Gelben, doch das hat mittlerweile dann doch nachgelassen. ;)
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