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Autor Thema: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen  (Gelesen 154412 mal)

DeDaim

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #900 am: 05.Mai 2022, 14:26:39 »

Alles berechtigte Kritikpunkte, die ich absolut unterschreiben kann. Ich finde nur, dass es ein Unterschied ist, ob ich während eines Fußballspiels emotional werde oder so eine Diskussion in einem Forum führe und da - ich zitiere DragonFox - steil gehe. Der Vergleich Mateschitz - Katar war auch von Anfang an schief, als Magic in eingebracht hatte. Aber ist mir jetzt auch wurscht. Das führt ja dann eh nur wieder zur Diskussion, die wir hier x-mal hatten. Retorte, Tradition etc. Bei jedem Club gibt's Dinge zu kritisieren und bei RB sind es sicher deutlich mehr, als bei anderen. Ich persönlich finde die auch nicht sympathische, schaue mir ihren Fußball aber gerne an und finde die sportliche Entwicklung spannend. Deutlich besser gelitten ist bei mir da der Retortenclub aus Hoffenheim, die sich durchaus eine gewisse Sympathie erarbeitet und verdient haben, wie ich finde.
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Jäger Horst

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #901 am: 05.Mai 2022, 15:02:22 »

Hoffenheim und RB Leipzig sind für mich auf einer gemeinsamen niederträchtigen Ebene, da beide Vereine und vor allem die damals Verantwortliche Person Ralf Rangnick dem VfB nahezu das ganze Personal im Bereich Jugendförderung + viele gute potenzielle Jugendspieler abgeworben hat und somit ein funktionierendes Konstrukt aus starken Nachwuchs + Nachswuchsförderern nachhaltig ge- und in vielen Bereichen zerstört hat.

Teilweise haben die damals handelnden Personen beim VfB auch nicht alles versucht entsprechende Personen zu halten...
Aber so wie Hopp oder Mateschitz den Geldbeutel geöffnet hätten, wäre ein Mitbieten nicht ansatzweise im Rahmen der Möglichkeiten gewesen.

Bei RB waren das vor allem Frieder Schrof und Thomas Albeck (Beide die Entdecker und Förderer von z.B. Gomez oder Khedira) sowie der damals 18jährige Spieler Joshua Kimmich.

Von Hoffenheim wurde u.a. der damalige VfB U17-Trainer Tedesco abgeworben, der heute ironischerweise bei RB ist
Uwe Heth  Jugendtrainer vom Vfb zu Hoffenheim ebenfalls bei RB jetzt...usw.

Es lässt sich eine Methodik erkennen.


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DragonFox

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #902 am: 05.Mai 2022, 15:33:41 »

Es lässt sich eine Methodik erkennen.

Der VFB Stuttgart scheint kein guter Arbeitgeber zu sein...  ;) Fluktuation ist immer ein Signalgeber.
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Herr_Rossi

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #903 am: 05.Mai 2022, 16:20:05 »

Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, war Kimmich nur an Leipzig ausgeliehen.

Woher hatte denn der VfB seine Spieler/Angestellten? Alle - übertrieben formuliert - von der Säuglingsstation direkt zum VfB geholt? Oder wurden die etwa anderen Vereinen abgeworben? Hat man da evtl. andere Interessenten, auch finanziell, ausgestochen?

Kritik ist angebracht, aber bitte reflektiert und in alle Richtungen offen.

Und jetzt bitte nicht mit Argumenten wie "aber die machten das aggressiver", "viel Geld" etc. Stuttgart hat sicherlich auch nicht mit Pfennigbeträgen die Spieler und Angestellten zu sich geholt. Nur weil man nicht an der Spitze der Nahrungskette steht ist man selbst automatisch "der Gute".
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DragonFox

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #904 am: 05.Mai 2022, 16:58:42 »

Die Aussage, dass ein Unternehmen (auch wenn sie manchmal Verein heißen) niederträchtig sei, weil sie Personen abwerben finde ich auch lustig. Zumindest wurde die Niedertracht mit nichts anderem begründet.
Ich bin kein Fußballprofi, aber ich erhalte mehrfach pro Woche Angebote von Unternehmen die mich von meinem aktuellen loseisen wollen und mir dabei mehr Geld, mehr Freiheit, mehr alles versprechen. Meine ganze Branche scheint niederträchtig zu sein.
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Jäger Horst

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #905 am: 05.Mai 2022, 19:31:00 »

Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, war Kimmich nur an Leipzig ausgeliehen.

Woher hatte denn der VfB seine Spieler/Angestellten? Alle - übertrieben formuliert - von der Säuglingsstation direkt zum VfB geholt? Oder wurden die etwa anderen Vereinen abgeworben? Hat man da evtl. andere Interessenten, auch finanziell, ausgestochen?

Kritik ist angebracht, aber bitte reflektiert und in alle Richtungen offen.

Und jetzt bitte nicht mit Argumenten wie "aber die machten das aggressiver", "viel Geld" etc. Stuttgart hat sicherlich auch nicht mit Pfennigbeträgen die Spieler und Angestellten zu sich geholt. Nur weil man nicht an der Spitze der Nahrungskette steht ist man selbst automatisch "der Gute".

Naja, wie ich schon schrieb, es wurden auch beim VfB Fehler gemacht vor allem der Sparmeister Hundt, hatte keine Ambitionen besagten Jugendförderern mehr Gehalt zu bieten...
und es ist so: Das im Vergleich zu Hopp'schen und Mateschitzschen Dimensionen nur verhältnismäßig Kleingeld geboten werden konnte, also gehoppft wie gesprungen.
und allgemein: Mein Beitrag bezog sich auf die Retortenvereine RB und Hoffenheim, da ja DeDaim vorher angebracht hatte, Hoffenheim hätte für ihn nicht mehr so das negative Standing, aber für mich eben schon aus genannten Gründen, so ist es eine gegenteilige Meinung, die man in einem Forum anbringen kann und ich das einfach nicht so stehen lassen konnte. Denn es gab nachweislich eine hohe Personalfluktuation von Personen vom Vfb zu beiden Vereinen mit Initiator Ralf Rangnick, der wie eine beleidigte Leberwurst viele kompetente Personen vom VfB weggelotst hat und mit Geld zugeschüttet, wahrscheinlich, weil er immer noch sein Scheitern beim VfB damals nicht vergessen und verkraftet hat.
Man könnte auch anbringen, dass der KSC vielleicht anders da stehen würde, wenn in den 90ern nicht der FC Bayern bei denen so gewildert hätte...
Alles hat seine Geschichte.
Und so werden beide Vereine RB und TSG immer bei mir (und nicht nur bei mir ;)) das gleiche niederträchtige Standing haben.
Es ist nämlich ein Unterschied bzw. eine schlimme Entwicklung, wenn einer daher kommt und beim Nachbarn (so wie die TSG damals beim VfB) wildert, ohne sich selber was über Jahrzehnte aufzubauen mit eigenen Leuten, da bin ich und bleibe ich Fussballromantiker, auch wenn die Zeiten der Romantik schon längst vorbei sind, werde ich die Entstehung bestimmter Verhältnisse immer in schlechter Erinnerung behalten.

Ich könnte es auch ein Stück weit nachvollziehen, wenn ein "alter" Stuttgarter Kickers Fan ähnliches über die Roten schreiben würde, weil vom VfB tatsächlich viele weggekauft wurden von denen... Letztendlich hat das aber eine Jahrhundert gereifte Rivalität mit dem Unterschied, als es den 'Kickers sehr sehr schlecht ging finanziell, hat der VfB ausgeholfen mit Freundschaftsspielen Stadionmiete für den VfB2 etc. das hatte was von einem Kodex, den es leider heutzutage nicht mehr so gibt.

Und wer weiß vllt. wäre die Bundesliga heute nicht so langweilig mit einem Dauermeister Bayern, wenn bestimmte Retortenvereine nicht so gewildert hätten, hätte Fahrradkette :)
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Herr_Rossi

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #906 am: 05.Mai 2022, 19:42:40 »

Genauso wie du das Recht hast deine Meinung hier zu äußern, dürfen das andere auch.

Niemand hat diese Menschen gezwungen, dass sie zum VfB gehen bzw. später dann nach Hoffenheim oder Leipzig oder zu den Kickers etc.
Sie sind nicht nur nach Stuttgart wegen des Cannstatter Wasen gegangen, nach Leipzig sind sie dann auch nicht nur des Geldes wegen. Es ist legitim, dass Mitarbeiter abgeworben werden. Das tun alle. Und wenn man sich dann auf Mitarbeiter fokussiert, deren Qualitäten man kennt, dann ist das clever.

Definiere bitte Fussballromantiker in deinen Augen. Für mich passt Fussballromantik und Profifussball nicht zusammen.

Im Endeffekt ist es ja egal, wohin sie gegangen sind. Weg ist weg.

Für mich ist die Bundesliga keineswegs langweilig. Es gibt schließlich mehr als nur Platz 1.
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Jäger Horst

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #907 am: 05.Mai 2022, 20:10:13 »


Definiere bitte Fussballromantiker in deinen Augen. Für mich passt Fussballromantik und Profifussball nicht zusammen.

Fussballromantik ist für mich die Zeit, in der ich Fussballfan geworden bin (VfB Fan, vor allem durch meinem ersten Stadionbesuch zu magischen Dreieckszeiten)
Extra für dich eine kleine Einordnung:
...es war die Zeit, in der es im Fussballprofigeschäft (das damals schon 30 Jahre dt. Profifussball auf dem Buckel hatte) noch nicht so viele Retortenclubs mit Mäzenen, Investoren gab
...es war die Zeit, wo die Bayern zwar auch stärker als alle anderen waren, allein von den Möglichkeiten her
aber nicht 10 Jahre am Stück Dauermeister
...es war die Zeit als es mehr menschelte und alles nicht so aalglatt war
...es war die Zeit, in der sowas wie eine WM in Katar nicht im Ansatz denkbar gewesen wäre
...es war die Zeit, in der sich Vereine allein sportlich international qualifiziert haben und nicht wie bei kommender Championsleg.Reform, wo 2 Mannschaften allein wegen Erfolge vergangener Tage mitmischen dürfen - damals undenkbar
...könnte noch ewig weiter schreiben

zu nostalgisch ? Vielleicht!
Aber ich weiß nicht, ob ich unter heutigen Umständen nochmal so Fussballfan geworden wäre... (bei dem ganzen totalen Sellout und Fussball-Brimborium)
ich lebe von und mit der Geschichte und das ist auch gut so, diese Erinnerungen kann mir keiner nehmen und ich werde ich mein ganzes Leben davon zehren.
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Herr_Rossi

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #908 am: 05.Mai 2022, 20:26:30 »

Vielleicht interpretiere ich es falsch, aber für mich klingt das wie Trauern nach alten Zeiten als der eigene Verein erfolgreich war. Und diese Zeit ist dann die Fußballromantik, auch wenn es schon damals um sehr viel Geld ging. Jetzt "muss" ein Katalysator für den Frust her, und da kommt z. B.  ein RB Leipzig wie gerufen. Stuttgart hätte eben besser "arbeiten" sollen, dann stünde man u. U. die letzten Jahre insgesamt besser da. Unabhängig von Bayern, Leipzig, Hoffenheim usw.

Wie gesagt, meine Interpretation. Vielleicht liege ich damit komplett daneben.
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Maddux

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #909 am: 05.Mai 2022, 20:30:35 »

Ich finde das diese ständige Hetze gegen werbetreibende Unternehmen aufhören muss. Es ist vollkommen legitim wenn ein, nett ausgedrückt, rechtskonservativer Österreicher alle möglichen Regularien umgeht um einen Fussballverein als Möglichkeit für Sports Washing zu nutzen.
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Alle meine Taktiken für den FM 23 findet ihr HIER

Jäger Horst

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #910 am: 05.Mai 2022, 20:36:52 »

Vielleicht interpretiere ich es falsch, aber für mich klingt das wie Trauern nach alten Zeiten als der eigene Verein erfolgreich war. Und diese Zeit ist dann die Fußballromantik, auch wenn es schon damals um sehr viel Geld ging. Jetzt "muss" ein Katalysator für den Frust her, und da kommt z. B.  ein RB Leipzig wie gerufen. Stuttgart hätte eben besser "arbeiten" sollen, dann stünde man u. U. die letzten Jahre insgesamt besser da. Unabhängig von Bayern, Leipzig, Hoffenheim usw.

Wie gesagt, meine Interpretation. Vielleicht liege ich damit komplett daneben.

Ja du liegst komplett daneben, da man es gesamtheitlich sehen muss mMn unabhängig vom VfB, gibt es in England genügend Beispiele, wo Fans komplett auf die Barrikaden gegangen sind auch schon schon länger als hier in Clubs mit zwielichtigen Investoren, oder eben einfach Manchester United neu gegründet haben mit dem FC United of Manchester...
deswegen habe ich auch Beispiele gebracht, die jetzt nicht unmittelbar den VfB betreffen, aber die hast du wahrscheinlich, wie so oft wissentlich überlesen, aber das kennt man ja  ;)
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Herr_Rossi

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #911 am: 05.Mai 2022, 21:27:52 »

Dann war meine Interpretation eben falsch. Okay.

Genauso wie du am Ende deines Beitrags komplett falsch liegst.
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Rejs

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #912 am: 05.Mai 2022, 21:35:18 »

Vielleicht interpretiere ich es falsch, aber für mich klingt das wie Trauern nach alten Zeiten als der eigene Verein erfolgreich war. Und diese Zeit ist dann die Fußballromantik, auch wenn es schon damals um sehr viel Geld ging. Jetzt "muss" ein Katalysator für den Frust her, und da kommt z. B.  ein RB Leipzig wie gerufen. Stuttgart hätte eben besser "arbeiten" sollen, dann stünde man u. U. die letzten Jahre insgesamt besser da. Unabhängig von Bayern, Leipzig, Hoffenheim usw.

Wie gesagt, meine Interpretation. Vielleicht liege ich damit komplett daneben.

Ja du liegst komplett daneben, da man es gesamtheitlich sehen muss mMn unabhängig vom VfB, gibt es in England genügend Beispiele, wo Fans komplett auf die Barrikaden gegangen sind auch schon schon länger als hier in Clubs mit zwielichtigen Investoren, oder eben einfach Manchester United neu gegründet haben mit dem FC United of Manchester...
deswegen habe ich auch Beispiele gebracht, die jetzt nicht unmittelbar den VfB betreffen, aber die hast du wahrscheinlich, wie so oft wissentlich überlesen, aber das kennt man ja  ;)


Er hat doch in diesem Fall recht. Beim VfB wird einfach nicht gut genug gearbeitet. Stuttgart hat als Stadt eine deutlich größere Anziehungskraft, sehr gute wirtschaftliche Verhältnisse etc. Einwohnerzahl und Einzugsgebiet sind auch hoch. Warum sind dann Dortmund oder sogar Freiburg daran deutlich vorbei gezogen und keine Fahrstuhlmannschaften? Weil da einfach exzellent gearbeitet wird und das maximale aus den Möglichkeiten herausgeholt wird.
Darum mag das bestimmt frustrierend sein, wenn Spieler und Trainer abgeworben werden, aber das liegt dann eben nicht nur am Geld, sobdern eventuell eben auch an der Führungsetage und dem Arbeitsklima. Stuttgart war vor nicht allzu langer Zeit Meister und hat gar nix draus gemacht. Dortmund war am Boden, wurde doppelt Meister und hat sich zumindest als klare Nummer2 etabliert. Also ist es dann wirklich auch ein bisschen nachtrauern und da kommt der Sündenbock"Retortenverein" wie gerufen.


Aber ich finde dieses ganze Fantum, gerade bei den sogenannten Traditionsvereinen super spannend. Die Fans nehmen sich da halt echt einiges raus. Alleine die Forderungen nach Trikot ausziehen wie vor kurzem bei der Hertha. Man stelle sich nur vor ein MediaMarkt Kunde fordert den Berater auf sich auszuziehen, weil er mit der Leistung der Beratung beim Fernsehkauf nicht zufrieden war. Im Endeffekt sind halt die Fans auch nichts anderes als Kunden.
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Leland Gaunt

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #913 am: 05.Mai 2022, 21:58:42 »

Vielleicht interpretiere ich es falsch, aber für mich klingt das wie Trauern nach alten Zeiten als der eigene Verein erfolgreich war. Und diese Zeit ist dann die Fußballromantik, auch wenn es schon damals um sehr viel Geld ging. Jetzt "muss" ein Katalysator für den Frust her, und da kommt z. B.  ein RB Leipzig wie gerufen. Stuttgart hätte eben besser "arbeiten" sollen, dann stünde man u. U. die letzten Jahre insgesamt besser da. Unabhängig von Bayern, Leipzig, Hoffenheim usw.

Wie gesagt, meine Interpretation. Vielleicht liege ich damit komplett daneben.

Ja du liegst komplett daneben, da man es gesamtheitlich sehen muss mMn unabhängig vom VfB, gibt es in England genügend Beispiele, wo Fans komplett auf die Barrikaden gegangen sind auch schon schon länger als hier in Clubs mit zwielichtigen Investoren, oder eben einfach Manchester United neu gegründet haben mit dem FC United of Manchester...
deswegen habe ich auch Beispiele gebracht, die jetzt nicht unmittelbar den VfB betreffen, aber die hast du wahrscheinlich, wie so oft wissentlich überlesen, aber das kennt man ja  ;)


Er hat doch in diesem Fall recht. Beim VfB wird einfach nicht gut genug gearbeitet. Stuttgart hat als Stadt eine deutlich größere Anziehungskraft, sehr gute wirtschaftliche Verhältnisse etc. Einwohnerzahl und Einzugsgebiet sind auch hoch. Warum sind dann Dortmund oder sogar Freiburg daran deutlich vorbei gezogen und keine Fahrstuhlmannschaften? Weil da einfach exzellent gearbeitet wird und das maximale aus den Möglichkeiten herausgeholt wird.
Darum mag das bestimmt frustrierend sein, wenn Spieler und Trainer abgeworben werden, aber das liegt dann eben nicht nur am Geld, sobdern eventuell eben auch an der Führungsetage und dem Arbeitsklima. Stuttgart war vor nicht allzu langer Zeit Meister und hat gar nix draus gemacht. Dortmund war am Boden, wurde doppelt Meister und hat sich zumindest als klare Nummer2 etabliert. Also ist es dann wirklich auch ein bisschen nachtrauern und da kommt der Sündenbock"Retortenverein" wie gerufen.


Aber ich finde dieses ganze Fantum, gerade bei den sogenannten Traditionsvereinen super spannend. Die Fans nehmen sich da halt echt einiges raus. Alleine die Forderungen nach Trikot ausziehen wie vor kurzem bei der Hertha. Man stelle sich nur vor ein MediaMarkt Kunde fordert den Berater auf sich auszuziehen, weil er mit der Leistung der Beratung beim Fernsehkauf nicht zufrieden war. Im Endeffekt sind halt die Fans auch nichts anderes als Kunden.

Fährst du auch tausende Kilometer mit/zu deinem Media Markt?
Organisierst mal flott ne Choreo im Multimediabereich?
Engagierst dich mit deinen Kundenkollegen sozial in der Stadt deines Mediamarktes?

 :P

Fans sind der Verein.
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anderst

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #914 am: 06.Mai 2022, 07:28:10 »

Dieses "wird" schlecht gearbeitet ist auch interessant. Was soll denn schlecht gearbeitet sein? Es kann nun mal nicht 5 Meister geben, deswegen haben aber die Plätze 2-4 nicht schlechter gearbeitet. Dazu der massive Glück/Pech Anteil beim Ergebnis. Ja, sicherlich habe einige Teams schlecht gewirtschaftet und/oder sind zu hohes Risiko, hängt aber dann auch oft mit schlechten Ergebnissen zusammen und da müsste man sich das im Einzelnen anschauen. Fußball ist halt nicht kalkulierbar, zumindest nicht mehr auf diesem Niveau. RB schaffte es ja auch nur bis in die 2. Liga und musste dann eine Ehrenrunde drehen, trotz massiven Geldeinsatz. Also wird dort auch schlecht gearbeitet? Während so ein Abstieg/Nichtaufstieg halt zu extremen Kürzungen bei den Vereinen führt, leistet sich dann RB, nachdem Sie im ersten 2. Liga Jahr für 23 Mio aufgerüstet haben, einfach noch einmal Spieler im Wert von 26 Mio...
Um dann im ersten Jahr Bundesliga fast 100 Mio für Transfers auszugeben. Und das ist nun innovativ und gut gearbeitet?

Da können andere Vereine arbeiten wie sie wollen. Das kann und konnte niemals ein anderer Verein stemmen. Und das soll nicht wettbewerbsverzerrend sein?

Wie ich schon einmal schrieb, dieses "es hält ja niemanden davon ab selbst Milliardär zu werden", ist ein sehr sehr fragwürdiges Argument.
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veni_vidi_vici

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #915 am: 06.Mai 2022, 09:14:54 »

Da können andere Vereine arbeiten wie sie wollen. Das kann und konnte niemals ein anderer Verein stemmen. Und das soll nicht wettbewerbsverzerrend sein?

Ist doch alles eh wettbewerbsverzerrend. Schau dir das Budget des Ersten und des Letzten der Tabelle an. Ich persönlich fände heutzutage eine Gleichverteilung der Gelder sehr charmant. International nicht mehr wettbewerbsfähig? Egal! Aber jeder Club sollte die gleichen Startvoraussetzungen haben. Persönlich mag ich es gar nicht, wenn von "verdient" die Rede ist. Bayern hatte zur rechten Zeit Erfolg. Und weil sie gute Figuren in den wichtigen Positionen hatten auch dauerhaft. Zuletzt lief Einiges schief. Macht aktuell aber nix. Der Vorsprung ist zu groß. Und so ist es halt kein fairer sportlicher Wettkampf. Und "verdienen" sollte man sich im Sport nur etwas über die aktuelle Saison dürfen. Aber was rede ich von Sport? Die Bundesliga ist ein Business. Ja, ein Sportbusiness. Heute aber mehr Business als Sport.

Ich habe keinen Lieblingsverein in Liga eins. Wenn durch RB der Meisterschaftskampf jedoch mal wieder spannend wird, dann gerne. Attraktiv anzuschauen ist es auch. Mein letztes Red Bull habe ich vermutlich trotzdem vor 20 Jahren getrunken.

Ich verstehe aber, dass es hier unterschiedliche Meinungen gibt. Kann mich darüber heutzutage aber nicht mehr aufregen. Jeder wie er es gutfindet. Wir haben da eh nix zu bestimmen.

LG Veni_vidi_vici

Herr_Rossi

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #916 am: 06.Mai 2022, 10:34:40 »

@Leland Gaunt: Du brichst das aber auf den ganz kleinen Teil der Fans herunter. Und auch die haben absolut kein Recht, Spieler zu bepöbeln, zu bedrohen, ihnen zu sagen dass sie gefälligst das Trikot auszuziehen haben etc.

@anderst: Was soll schlecht gearbeitet sein? Dortmund war Anfang der 2000er schon "tot", ohne den Goodwill der anderen wären sie heute nicht da wo sie waren. Ja, Leipzig hat finanziell andere Möglichkeiten, aber ein HSV, Schalke, Stuttgart, Kaiserslautern stehen wegen diverser eigener Fehler dort wo sie stehen. Nicht weil plötzlich ein RB Leipzig auf der Landkarte aufgetaucht ist.

@vvv: Wenn man es so sieht, gab es nie sportlich fairen Wettbewerb. Standort, Historie, Verantwortliche usw. machen einfach zu viel aus. Das sind Kriterien, die über das finanzielle hinaus gehen. Siehe Freiburg, Mainz, Union etc.


Grundsätzlich darf jeder Verein X mögen und Verein Y nicht. Alles gut. Aber man sollte das Ganze auch selbst differenziert betrachten. Was ist Tradition? Wie kam man zum Status "Traditionsverein"? Hatte man etwa vor x Jahren irgendwelche Vorteile den anderen gegenüber? Warum ist ein Mäzen in den 1920er Jahren 100 Jahre später okay und der Verein darf sich Traditionsverein nennen? Ist das nicht auch Wettbewerbsverzerrung gewesen? Und die Tradition baut auch darauf auf?
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Jäger Horst

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #917 am: 06.Mai 2022, 10:37:12 »


Er hat doch in diesem Fall recht. Beim VfB wird einfach nicht gut genug gearbeitet. Stuttgart hat als Stadt eine deutlich größere Anziehungskraft, sehr gute wirtschaftliche Verhältnisse etc. Einwohnerzahl und Einzugsgebiet sind auch hoch. Warum sind dann Dortmund oder sogar Freiburg daran deutlich vorbei gezogen und keine Fahrstuhlmannschaften? Weil da einfach exzellent gearbeitet wird und das maximale aus den Möglichkeiten herausgeholt wird.
Darum mag das bestimmt frustrierend sein, wenn Spieler und Trainer abgeworben werden, aber das liegt dann eben nicht nur am Geld, sobdern eventuell eben auch an der Führungsetage und dem Arbeitsklima. Stuttgart war vor nicht allzu langer Zeit Meister und hat gar nix draus gemacht. Dortmund war am Boden, wurde doppelt Meister und hat sich zumindest als klare Nummer2 etabliert. Also ist es dann wirklich auch ein bisschen nachtrauern und da kommt der Sündenbock"Retortenverein" wie gerufen.


Aber ich finde dieses ganze Fantum, gerade bei den sogenannten Traditionsvereinen super spannend. Die Fans nehmen sich da halt echt einiges raus. Alleine die Forderungen nach Trikot ausziehen wie vor kurzem bei der Hertha. Man stelle sich nur vor ein MediaMarkt Kunde fordert den Berater auf sich auszuziehen, weil er mit der Leistung der Beratung beim Fernsehkauf nicht zufrieden war. Im Endeffekt sind halt die Fans auch nichts anderes als Kunden.
@Rejs
Einmal bitte richtig lesen und verstehen, ist das denn immer zuviel verlangt?

Man muss einmal betrachten, wie sich der VfB Anfang der 2000 konsolidiert und sich mit den jungen Wilden und den jungen Wilden 2.0 danach ein neues Profil gegeben hat.
Quasi als Ausbildungsverein, zeitweise hat über die Hälfte der dt. Nationalmannschaft aus Spielern bestanden mit VfB-Vergangenheit und das über Jahre und da gibt es heute auch noch viele Spieler.
Aber: Wenn Retortenvereine diese ganzen Stab an Jugendkoordinatoren/Jugendförderern niederträchtig mit viel Moneten weglotsen und damit ein über Jahre gewachsenes Konstrukt auseinanderreißen, dann leidet der Nachwuchs somit der ganze Verein und sogar über kurz oder lang die Nationalmannschaft, ist das jetzt mit schlecht bzw. nicht gut genug gearbeitet abgetan? Nein!

Also ich habe vorwiegend vom Grundbau der Jugendabteilung gesprochen und nicht vorwiegend von den Spielern (nur ein Beispiel Kimmich hatte ich gebracht). Was du dir da zusammenreimst steht auf einem anderen Blatt.

DAS ist DIFFERENZIERUNG!!!
« Letzte Änderung: 06.Mai 2022, 10:40:04 von Jäger Horst »
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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #918 am: 06.Mai 2022, 10:52:40 »

Differenzierte Betrachtung? Und dann eine Wortwahl wie z. B. "beleidigte Leberwurst" im Bezug auf Ralf Rangnick oder "niederträchtig mit viel Moneten weglotsen"? Das beißt sich etwas.

Edit: Ich lese, falls ich nichts übersehen habe, kaum kritisches über die Arbeit beim VfB selbst, sondern nur Kritik an Leipzig.
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veni_vidi_vici

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Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #919 am: 06.Mai 2022, 10:59:23 »

@vvv: Wenn man es so sieht, gab es nie sportlich fairen Wettbewerb. Standort, Historie, Verantwortliche usw. machen einfach zu viel aus. Das sind Kriterien, die über das finanzielle hinaus gehen. Siehe Freiburg, Mainz, Union etc.

Stimmt. Und dennoch gibt es auch heute Ligen, Sportarten und Wettbewerbe, wo auf lange Sicht nicht nur ein bis zwei Mannschaften Meister werden können. Der THW Kiel soll im Handball ganz gut sein. Aber doch sicher nicht wegen des Standorts. Und Historie darf es meinetwegen geben. Sie darf aber keine auf Jahre zementierten, finanziellen Vorteile bringen. Verantwortliche ist jedoch korrekt. Und das ist auch gut so. Wo gut gearbeitet wird, darf es Erfolg geben. Doch wenn mal nicht gut gearbeitet wird, muss es auch anderswo Erfolg geben dürfen. Es tut mir fast leid, dass ich immer mit Bayern-Beispielen komme. Aber da passt es halt. Missverständnisse wie Sarr und eventuell Sabitzer können sich andere Clubs halt nicht leisten. Von den generellen Transferausgaben und dem Gehaltsgefüge wollen wir (Unterscheidung oben und unten in der Tabelle) mal gar nicht sprechen.

LG Veni_vidi_vici