MeisterTrainerForum

Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Autor Thema: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen  (Gelesen 159237 mal)

juve2004

  • Researcher
  • Nationalspieler
  • *****
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #20 am: 12.Januar 2013, 20:06:00 »

Was ihr nur immer gegen RBL wettert, es wird Zeit das sich was bewegt und Leipzig endlich mal einen Verein hat der in der Lage ist/wäre Bundesliga in die Region zu holen. Wie das abläuft ist mir schnuppe. Der VfB Leipzig war nicht in der Lage oben zu bleiben ebensowenig der FC Sachsen Leipzig. Dort wurde von Unfähigen Leuten das Geld vernichtet und mit solchen Typen nützt dir auch die beste Tradition nichts.

Ich freu mich jedenfalls das ich in absehbarer Zeit endlich wieder Bundesliga hautnah erleben kann.
Gespeichert

aragorn99werder

  • Nationalspieler
  • *****
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #21 am: 12.Januar 2013, 20:11:41 »

Das Problem ist doch der erste Verwaltungsgrundsatz: wo kommen wir hin, wenn das alle machen?
Demnächst beschließt dann Fanta, ein bisschen Marketing betreiben zu müssen und in zehn Jahren wird die deutsche Meisterschaft in einer materialschlacht von multikonzernen entschieden. Ich glaube, das will niemand.
Gespeichert
Unsere Comunio-Runde nimmt gerne neue Mitspieler auf. Wenn ihr Interesse an einem längerfristigen Bundesliga-Managerspiel habt, schaut doch mal rein.
http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,11878.1120.html
:)

Kahlenberg

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #22 am: 12.Januar 2013, 20:44:37 »

Das Problem ist doch der erste Verwaltungsgrundsatz: wo kommen wir hin, wenn das alle machen?
Demnächst beschließt dann Fanta, ein bisschen Marketing betreiben zu müssen und in zehn Jahren wird die deutsche Meisterschaft in einer materialschlacht von multikonzernen entschieden. Ich glaube, das will niemand.


Ne das stimmt schon. Red Bull ist halt eine Ausnahme finde ich. Zu dem Konzern passt Sportsponsoring halt. Und ich glaube die meinen es ehrlich. Gegen Hopp kann man auch nichts sagen, der unterstützt seinen Heimatverein finde ich toll sowas, anstatt sein Geld für Koks und Nutten auszugeben.

Ich finde RBL halt gut, alleine aus dem Grund, dass ich finde, dass der Osten einen Bundesligaverein verdient. Und, dass ich seit meiner Kindheit, allein als Managerspiele-Liebhaber es immer am tollsten fand einen kleinen Verein nach oben zu bringen. Beim Bundesliga Manager von Software 2000 damals hab ich auch immer ganz unten angefangen. Beim FM 2006 oder 07 ich weiss es nicht mehr genau spielte ich sogar mit Lok Leipzig und hab versucht die nach oben zu bringen, hat auch richtig laune gemacht. Das ist ein Spielstand, der mir im Kopf geblieben ist. Da hab ich mir immer gewünscht, dass mir ein Investor hilft, besonders weil Red Bull ja schon 2005 im Gespräch in Leipzig war. Und nun erlebt man dieses in Reallife. Ein grosser Sponsor bringt einen Verein von unten nach oben, wobei Red Bull auch sehr viel Geld investiert hat für Trainingszentrum und Jugendarbeit. Die anderen Vereine in Leipzig haben es ja nicht hinbekommen.

P.S. : Traditionell bin ich Schalke Fan. Finde halt das sogenannte "Projekt" aus den oben genannten Gründen prima, würde RB auch nie mit irgendwelchen anderen diffusen Investoren vergleichen die versuchen im Osten einzusteigen ob bei Magdeburg oder jetzt dieser Lindner bei Lok. Finde ich auch gut, dass Schalke der erste grosse Verein war, der gegen RB Leipzig gespielt hat. Bin froh, dass damals aber der Magath net nach RB gewechselt ist, der hätte da ja noch mehr Spieler als bei Schalke oder Wolfsburg geholt bei den Möglichkeiten  :o
« Letzte Änderung: 12.Januar 2013, 21:06:50 von whiteeagle81 »
Gespeichert

wrdlbrmft

  • Nationalspieler
  • *****
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #23 am: 12.Januar 2013, 21:47:21 »

Ne das stimmt schon. Red Bull ist halt eine Ausnahme finde ich. Zu dem Konzern passt Sportsponsoring halt. Und ich glaube die meinen es ehrlich. Gegen Hopp kann man auch nichts sagen, der unterstützt seinen Heimatverein finde ich toll sowas, anstatt sein Geld für Koks und Nutten auszugeben.

rb ne ausnahme? warum? und nur weil rb mehr für sportsponsoring ausgibt als andere, passt zu ihnen das sportsponsoring besonders gut? wenn jetzt gazprom, telekom und netto ihr sportsponsoring ausweiten, passt es dann auch zu ihnen?

klar klar die meinen das ehrlich  8) ... denen ist der osten und der fussball doch total egal, denn sonst hätten sie ja auch einen bestehenden verein im osten unterstützen und fördern können. aber sie sind eben "Der Club, der für viele Anhänger als Projektionsfläche für den Kommerz im Fußball herhalten muss, weil er nur dazu dient, Werbung für Brause zu machen, ..." (die zeit)
Gespeichert
der vfb spielt im neckarstadion!

Kahlenberg

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #24 am: 12.Januar 2013, 22:50:21 »

Ne das stimmt schon. Red Bull ist halt eine Ausnahme finde ich. Zu dem Konzern passt Sportsponsoring halt. Und ich glaube die meinen es ehrlich. Gegen Hopp kann man auch nichts sagen, der unterstützt seinen Heimatverein finde ich toll sowas, anstatt sein Geld für Koks und Nutten auszugeben.

rb ne ausnahme? warum? und nur weil rb mehr für sportsponsoring ausgibt als andere, passt zu ihnen das sportsponsoring besonders gut? wenn jetzt gazprom, telekom und netto ihr sportsponsoring ausweiten, passt es dann auch zu ihnen?

klar klar die meinen das ehrlich  8) ... denen ist der osten und der fussball doch total egal, denn sonst hätten sie ja auch einen bestehenden verein im osten unterstützen und fördern können. aber sie sind eben "Der Club, der für viele Anhänger als Projektionsfläche für den Kommerz im Fußball herhalten muss, weil er nur dazu dient, Werbung für Brause zu machen, ..." (die zeit)

Denen ist der Osten genauso egal wie der Telekom die Bayern oder VW Wolfsburg es geht nur ums Image klar. Aber sie haben sich halt den Osten deswegen ausgesucht, weil da halt eine "Marktlücke" war. Mit anderen Ostvereinen kannst halt nicht nach oben kommen, die haben halt gaaaanz viele Aggro Fans leider. Ich komme aus Polen, ich kenne das aus meinem Land zu genüge. Such dir einen Traditionsverein aus und du hast die ganzen Krieger hinter dir  :D Aber ob dann Familien ins Stadion gehen,die auch Trikots und andere Fanartikel kaufen ist dann so eine Sache. Das sieht man ja am Polnischen Fussball. Wir sind im Ausland gefürchtet, zuhause gehasst, sehr lautstark vertreten, aber es ist halt immer die Jugend und keine Ertragsbringenden Familien. Genug Fans haben die auch, den höchsten Zuschauerschnitt in den Regionalligen - also scheint das nicht so ganz verkehrt zu sein, was die machen. Hoffen wir mal, das andere nicht auf die gleiche Idee kommen  :)
« Letzte Änderung: 12.Januar 2013, 22:53:14 von whiteeagle81 »
Gespeichert

LüddenDu

  • Gast
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #25 am: 12.Januar 2013, 22:56:41 »

Die Telekom GAR KEIN Mitsprache Recht hat und hat die Bayern auch nicht gegründet. Auch hat VW Wolfsburg nicht gegründet, aber auch da sieht man es (zu recht) kritisch, allerdings ist VW Wolfsburg sicherlich nicht egal, was also auch nochmal den Vergleich total unpassend macht.
Und was haben nun die Fans damit zu tun "nach oben" zu kommen?

Wieso verlagert ihr es eigentlich nicht endlich in den passenden Thread?
Gespeichert

Kahlenberg

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #26 am: 12.Januar 2013, 23:55:48 »

Die Telekom GAR KEIN Mitsprache Recht hat und hat die Bayern auch nicht gegründet. Auch hat VW Wolfsburg nicht gegründet, aber auch da sieht man es (zu recht) kritisch, allerdings ist VW Wolfsburg sicherlich nicht egal, was also auch nochmal den Vergleich total unpassend macht.
Und was haben nun die Fans damit zu tun "nach oben" zu kommen?

Wieso verlagert ihr es eigentlich nicht endlich in den passenden Thread?

Ja da hast du Recht.
Gespeichert

Konni

  • Nationalspieler
  • *****
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #27 am: 12.Januar 2013, 23:59:16 »

Zitat
Die Telekom GAR KEIN Mitsprache Recht hat

Stimmt halt nicht, die Telekom hat immerhin jemanden im Aufsichtsrat der AG.
Gespeichert

Cubano

  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #28 am: 16.Juni 2013, 19:38:49 »

Ein mMn sehr schön geschriebener Blog, gefunden auf SPOX:


'Schlag den Roman
The teams you love to hate
Ein nicht ganz ernstes Plädoyer für Investoren im Fußball
Wir lieben Fußball. Er ist längst ein Geschäft. Wir aber halten fest an der romantischen Vorstellung von elf Freunden. Und immer wieder fühlen wir uns bestätigt. Wenn Manchester City Gruppenletzter ist. Wenn Dortmund Real Madrid vorführt und "Echte Liebe" "Klotzen statt Kleckern" besiegt, ja demütigt. Wenn Chelsea das Europa League Finale spielen muss. Aber das sind Momentaufnahmen. Irgendein kleiner, fieser Mann in unserem Ohr flüstert. Er sagt: Geld schießt doch Tore. Er sagt: am Ende stehen die himmelblauen Ölbohrer, die dunkelblauen Oligarchieopfer, die Geldwäscher aus dem Fürstentum und die WM-2022-Werbeträger aus der Stadt der (unechten Fußball)Liebe im CL-Halbfinale. Machen aus unserem geliebten Sport ein Ölkartell. Aus UEFA wird OPEC. Aus dem größten Pokal der Vereinsfußballwelt eine Penisverlängerung für irgendeinen klimatisierten Palazzo protzi in irgendeinem Nobelviertel von Abu Dhabi, Quatar City oder wie die Hauptstadt da heißt oder London. Am Ende gewinnen Scheine gegen Beine. Siegt ruchloser Investitions(un)geist gegen team spirit. Der kleine Mann kratzt mit seinen Worten am Gaumen. Er löst Brechreiz aus ( http://www.spox.com/myspox/blogdetail/Warum-mich-Monaco-ank---t,196311.html sehr lesenswert). Verständlich. Und doch nur die halbe Wahrheit.

Zunächst mal: am Ende von was? Alles hat ein Ende. Eine Wurst hat zwei. Der Fußball hat gar kein Ende. Überhaupt keins. Die Bierduschen sind noch nicht abgewaschen. Die Pokale noch auf keinem Bus, Balkon oder sonst einer geeigneten Vorrichtung präsentiert. Da reden alle von der nächsten Saison, vom nächsten Spiel, vom nächsten Finale. London calling war gestern. Seit zwei Wochen heißt es bem-vindo a Lissabon. Oliver Kahn würde sagen: weiter, immer weiter. Jeder Pokal im Fußball ist ein Wanderpokal. Und nicht nur, weil keiner das Original behalten darf. Er geht reihum. Jedes Jahr von neuem. Mit allem Geld der Welt kauft man keinen Schlusspunkt im Spiel mit dem runden Leder. Chelsea kann das Finale dahoam klauen. Zu Weihnachten, als die Europa League lockte, war das eine Erinnerung aus blauer Vorzeit.

Fußball ist ein Spiel, das nie zu Ende gespielt ist. Es gibt immer neue Folgen. Ein happy end kann man nicht kaufen. Es gibt keines. Was man sich kaufen kann, sind glückliche Momente. Aber mit Oligarchen will sie niemand teilen. Wer hat sich über Bayerns Finalniederlage 2012 gefreut? Ein paar ganz harte Bayern-Hasser in Deutschland, klar. Die Chelsea-Fans natürlich. Die britischen tabloids vielleicht. Aber wer war begeistert, als Roman Abramowitsch den Henkelpott stemmte? Denkt drüber nach.

Umgekehrt: auf Sicht wird das Geld den Willen schlagen. Werden teure Transfers Jugendarbeit ausstechen. Wirklich? Auf welche Sicht? Zehn Jahre? Wird der AS Monaco in zehn Jahren das Team sein, das es zu schlagen gilt? Wohl eher nicht. Warum nicht?

Nun: in Manchester haben sie 800 Millionen Euro versenkt. In fast sieben Jahren. Für einen Meistertitel und einen Pokalsieg und ein paar schöne Reisen durch Europa. Die sportliche Demütigung auf der großen Bühne gabs gratis. Machatschkala hat in bald drei Jahren Geldverbrennung nichts gewonnen. Nichts. Null. Nada. Nicht mal den ruhmreichen russischen Pokal. Malaga gewann immerhin die Statistenrolle im besten Fußballdrama des Jahres. Und mehr wirds wohl auch nicht geben. Der Geldhahn ist zu.

Und der Godfather des irrationalen Investments in den Fußball? Der ehemalige russische Puppenhändler hat in zehn Jahren 1,5 Milliarden Euro ausgegeben. Für Transfers. Für Provisionen. Für Gehälter. Für Abfindungen. Zum Ausgleich von Defiziten. Für zwei CL-Finals und drei englische Meisterschaften. Ja, in diesen paar Momenten schien es, als habe es sich gelohnt. Anderthalb Milliarden für diese paar Momente, die einem jeder vernünftige Mensch missgönnt. Auf Sicht ist das ein ziemlich kleines return of investment. Finanziell sowieso. Emotional erst recht. Auf Sicht wird Chelsea eine Fußnote bleiben, keine Dynastie. Und an der Fußnote wird ein Preisschild sein. Drauf eine 1. Ein Komma. Eine fünf. Acht Nullen. Ein FC Malaga wird kein FC Barcelona. Irgendein Prinz Abu Soundso wird nie Santiago Bernabeu. Nie. Nicht morgen, nicht in zehn, nicht in fünfzig Jahren. Nicht weil er Araber, Muslim oder reich ist. Weil er kaufen will, was unbezahlbar ist. Tradition, Mythen, Legenden, Identifikation.

Chelsea hielten sie keine Schwarz-weiß-Bilder aus den 60ern oder 70ern vor die Nase. Weil es keine gibt. Ist Triple-Lahm ein größerer Kapitän als Franz Beckenbauer oder Stefan Effenberg? Lampard muss sich solchen Vergleichen gar nicht stellen. Es gibt gar keine Referenz. Chelsea hat keine große Vergangenheit, an der man die aktuelle Generation messen kann. Geschichte kauft man nicht. Man macht sie. Und nur wenn sie nachhaltig ist, wiederholt sie sich irgendwann. Mittel- und langfristig bleibt nur sie hängen. Auch wenn man bis 2001 ein Vierteljahrhundert warten musste. Wenn sich die Kinder von Abramowitsch mit der dritten Frau in dritter Instanz um sein Erbe streiten, irgendwann 2050, wird irgendein Billionär seine vergängliche Liebe irgendjemand anderem geschenkt haben. Vielleicht ZSKA Moskau, vielleicht RB Leipzig (das dann vielleicht schon wieder anders heißt), vielleicht Stoke City, vielleicht irgendeinem Kreisklasseclub aus irgendeinem Dorf, den wir heute alle noch nicht kennen. Für diesen Club wird Chelsea die Blaupause sein. Die Blues selbst werden längst vergessen sein.

Wie viel mehr schwarz-gelben Spaß machen drei Titel und ein CL-Finale, wenn man vor zehn Jahren pleite war? Wenn man Erfolg hat und dabei Schulden abbaut. Erfolg mit Stars, die man gemacht, nicht gekauft hat. Wenn man dabei ManCity zwei Lehrstunden erteilt. Schachtar Donezk ausschaltet. Wenn man dann die emotionale Krönung ausgerechnet gegen den andalusischen Scheichclub erlebt. Als selbst der kleine, fiese Mann aus dem ersten Absatz im Ohr Luftsprünge machte. Weil der Fußballgott ein Herz hatte. Weil er in die Körper des Felipe Santana und des Schiedsrichterassistenten gleichzeitig gefahren war. Weil er Gerechtigkeit walten lässt. Zwei Tore in der Nachspielzeit lassen jedes Stadion beben. Gegen jeden Gegner. Aber mal ehrlich: wenn man drüber nachdenkt, macht es nicht noch mehr Laune gegen ein petrodollargepämpertes Kunstprodukt?

Jeder Film braucht einen Bösewicht. Was wäre der dunkle Ritter ohne den Joker. James Bond ohne Dr. No. Der BVB wäre nur halb so schön, wäre Anschi Machatschkala nicht so hässlich. Den OSC Lille zu schlagen macht Spaß. Aber was ist das gegen ein Weiterkommen gegen PSG? Je mehr Geld die Oligarchien in kurzen Hosen investieren, desto mehr Spaß machen ihre Niederlagen. Feindbilder machen den Fußball aus. Nichts macht mehr Spaß, als Feindbilder zu schlagen, die larger than life sind. Ein Dortmunder mag einen Schalker nicht. Ein Löwe kann mit einer Rothose nichts anfangen. Ob der andere Geld hat oder nicht. Wenn Dortmund gegen Bayern gewinnt, siegen 60 Millionen Personaletat gegen 150 Millionen Personaletat. Macht dem neutralen Fan Spaß. Ist romantisch.

Aber einen Verein zu besiegen, der drei Schalker Jahresbudgets für einen einzigen Transfer ausgibt, ist ein Märchen. Erst dann holt man eine überlebensgroße Hexe von ihrem Besen. Warum guckt man sich im frühen August jedes Jahr die erste Pokalrunde an? Weil der Berliner AK Hoffenheim schlagen kann und schlägt. 4 zu 0! Vier! Zu! Null! Feierabendkicker gegen vermeintliche Euroleague-Aspiranten. Romantischer geht es nicht. Erst wenn die Zerstörer des Fußballs selbst, getarnt als Vereine, kommen, steht David gegen Goliath auf dem Programm. Was wären wir ohne dieses Narrativ?

Den Monacos und Chelseas dieser Welt sagen wir deshalb: verkürzt uns die Sommerpause mit Irrsinnstransfers. Ihr könnt Essien kaufen und Moutinho, Drogba und Falcao, David Luiz und Ricardo Carvalho, Eden Hazard und James Rodriguez, und wenn gar nichts mehr hilft Marco Marin. Diese kleine unebene Stelle im Stadion in Moskau, auf der John Terry ausgerutscht ist, nicht. Den Teamgeist schon gar nicht. Die nachhaltige Nachwuchsarbeit auch nicht.

Kauft soviel ihr wollt. Kauft euch den Rest Seele aus dem Leib. Kauft die portugiesische Liga leer. Pumpt Goliath auf doppelte Größe auf. Die Steinschleuder gibt es nicht zu kaufen. Ist not for sale. Je größer ihr seid, desto heller leuchtet der Kiesel im Gummi. Euer Geld ist unser Antrieb. Verhelft den Hinterbänklern von Real, Barca oder Bayern zu ihrem großen Zahltag. Ihr wollt Titel kaufen, wir erspielen sie. Nicht um sie euch wegzunehmen. Um es euch zu beweisen. Um es uns zu beweisen. Es gewinnt nicht immer der mit dem dicksten Geldbeutel, sondern der mit den dickeren cojones. Die Mannschaft mit dem besseren Geist, nicht die mit den besseren Einzelspielern. Fußball ist kein Geschäft. Nicht für den Moment und nicht auf Dauer. Es ist ein Spiel. Schweig, Mann im Ohr, schweig. Lass meinen Gaumen in Ruhe. Du bist geschlagen.'


http://www.spox.com/myspox/blogdetail/The-teams-you-love-to-hate,196471.html

Ich werde gar keine Kritik dazu äußern, weil er auch mit dem entsprechenden Verständnis zu lesen ist. Eben 'nicht ganz ernst'.
Gespeichert
Fußball? Das ist Liebe, fern vom Glück.

Teil von fussballwelt.at

aragorn99werder

  • Nationalspieler
  • *****
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #29 am: 16.Juni 2013, 21:18:23 »

Dann sei es!  ;)
Gespeichert
Unsere Comunio-Runde nimmt gerne neue Mitspieler auf. Wenn ihr Interesse an einem längerfristigen Bundesliga-Managerspiel habt, schaut doch mal rein.
http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,11878.1120.html
:)

Kahlenberg

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #30 am: 17.Juni 2013, 20:00:26 »

Wenn ich die in ein paar Jahren frage welche Vereine Traditionsvereine sind und ein "Anrecht" auf den Verbleib in Liga 1 haben dann werden die Kinder nicht MSV, Köln oder Westfalia Herne nennen, sondern Schalke, Bayern, Dortmund und Hoffenheim.  Bei der subjektiven Wahrnehmung spielt das Gründungsjahr keine Rolle.
Jede Generation definiert ihre "Traditionsclubs" selbst. Das ist auch gut so, ansonsten würde sich ja nichts ändern und wir würden alle "früher war alles besser" rufen.

Joo so wie viele Vereine die ich im Polnischen Fussball als Traditionsvereine sehe, die im Prinzip aber erst nach 45 im Kommunismus gegründet wurden. Komme aus Polen, habe meine Kindheit dort verbracht, darum das Beispiel ;)

In der ehemaligen DDR schauts aber nicht anders aus. Auch viele Vereine erst nach 45 entstanden.

Und cool, dass der Thread wiederbelebt wurde. Ah dein Avatar müsstest ändern, da herrscht jetzt ein neuer oder lässt du ihn "Traditionshalber" drin  :P ;D
Gespeichert

Snake

  • Vertragsamateur
  • ***
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #31 am: 17.Juni 2013, 22:49:35 »

Die haben sich den Osten ausgesucht, weil es hier halt Vereine gibt die solch einen Quatsch mit sich machen lassen. RB hat sich doch überall wie Sauerbier angeboten, unter anderem in Magdeburg.
Dort sind sie dann aber hochkant rausgeflogen, als man verlangte Vereinsfarben, Logo und Name nach RB wünschen zu ändern.
Absoluter Mist dieses "Projekt", die fangen jetzt nämlich an, munter die Nachwuchsabteilungen der mittelostdeutschen Vereine abzugrasen und sich dort alles zu holen was nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Wer ernsthaft diesen "Verein" unterstützt,...ach auch egal.
Gespeichert

Romario

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #32 am: 18.Juni 2013, 18:30:49 »

Die haben sich den Osten ausgesucht, weil es hier halt Vereine gibt die solch einen Quatsch mit sich machen lassen. RB hat sich doch überall wie Sauerbier angeboten, unter anderem in Magdeburg.
Dort sind sie dann aber hochkant rausgeflogen, als man verlangte Vereinsfarben, Logo und Name nach RB wünschen zu ändern.
Absoluter Mist dieses "Projekt", die fangen jetzt nämlich an, munter die Nachwuchsabteilungen der mittelostdeutschen Vereine abzugrasen und sich dort alles zu holen was nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Wer ernsthaft diesen "Verein" unterstützt,...ach auch egal.

Und? Ist doch besser (für den Ostfussball) die Spieler gehen nach Leipzig als nach Stuttgart, Frankfurt oder sonst wo hin.
Gespeichert
Bayern-"Fan"!

Snake

  • Vertragsamateur
  • ***
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #33 am: 18.Juni 2013, 21:59:51 »

Ähm, nein? Besser ist, sie bleiben in Magdeburg, Dresden, Chemnitz etc.
Was da teilweise geboten wird von RB ist nicht mehr lustig. Das fängt teilweise schon bei der U11(!) an.
Gespeichert

Herr_Rossi

  • Co-Admin
  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #34 am: 18.Juni 2013, 22:11:27 »

Die haben sich den Osten ausgesucht, weil es hier halt Vereine gibt die solch einen Quatsch mit sich machen lassen. RB hat sich doch überall wie Sauerbier angeboten, unter anderem in Magdeburg.
Dort sind sie dann aber hochkant rausgeflogen, als man verlangte Vereinsfarben, Logo und Name nach RB wünschen zu ändern.
Absoluter Mist dieses "Projekt", die fangen jetzt nämlich an, munter die Nachwuchsabteilungen der mittelostdeutschen Vereine abzugrasen und sich dort alles zu holen was nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Wer ernsthaft diesen "Verein" unterstützt,...ach auch egal.

Und Magdeburg holt sich die besten Nachwuchsspieler der Umgebung. RB hat eben ein größeres Suchgebiet.
Als ob Bayern, Dortmund, Schalke und Konsorten nicht auch Spieler aus Rostock, Dresden oder sonstwo her verpflichtet hätten im Jugendalter.
Gespeichert

Romario

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #35 am: 18.Juni 2013, 22:51:34 »

Ähm, nein? Besser ist, sie bleiben in Magdeburg, Dresden, Chemnitz etc.
Was da teilweise geboten wird von RB ist nicht mehr lustig. Das fängt teilweise schon bei der U11(!) an.

Wenn sie wirklich fussballerisch was werden wollen sicher nicht, dann müssen sie sich auch in der Jugend schon mit den bestmöglichen (Mit)Spielern messen. Und das was Rossi sagt! So läuft das Geschäft eben.
Gespeichert
Bayern-"Fan"!

Conch

  • Bambini
  • *
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #36 am: 18.Juni 2013, 23:46:26 »

Das Problem bei RB Leipzig ist nicht das viele Geld, das dort hinein gepumpt wird. Es ist allein die Motivation, mit der Red Bull das Projekt betreibt.

Überlegt doch mal, was dahinter steckt. Es ist so simpel...

Red Bull ist Hersteller von Getränkedosen. Der einzige Zweck, warum sich dieser Konzern im Sport engagiert, ist der Verkauf von mehr, aber mehr, und nochmals mehr Getränkedosen.

Dazu unterhöhlt Red Bull selbst das Regelwerk, das eigentlich die Übernahme eines Vereins durch ein Unternehmen verbietet - indem es seine Leute in massgebende Positionen in den Landes- und Nationalverbänden hinein kauft. Helmut Sandrock, DFB-Generalsekretär, ist ein Red Bull-Mitarbeiter (3 Jahre lang Sportdirektor bei Red Bull Salzburg). Der erste verpasste Aufstieg von RB Leipzig gab den Gremien noch ein Jahr Zeit, entsprechende Änderungen der Satzungen vorzunehmen um Energydrink Leipzig im Profifussball zu verhindern. Geschehen ist nichts - weil der sächsische Landesverband die teils gegen die eigenen Regeln verstossenden Massnahmen von RBL gedeckt hat und im DFB ein Mann am Steuer sitzt, der tut, was Red Bull sagt.

Die Ost-Romantiker können ja gerne weiterhin ihren Traum träumen. Aufwachen werden sie erst, wenn Red Bull irgendwann einmal feststellt, dass Fussballfans im Osten auf lange Sicht grosse Probleme verursachen und beschliesst, Heimspiele als Geisterspiele auszutragen.
Gespeichert

kontermann

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #37 am: 18.Juni 2013, 23:59:43 »

Kurz zu dem langen Text:

Zitat:
"Chelsea hielten sie keine Schwarz-weiß-Bilder aus den 60ern oder 70ern vor die Nase. Weil es keine gibt. Ist Triple-Lahm ein größerer Kapitän als Franz Beckenbauer oder Stefan Effenberg? Lampard muss sich solchen Vergleichen gar nicht stellen. Es gibt gar keine Referenz. Chelsea hat keine große Vergangenheit, an der man die aktuelle Generation messen kann. "

Auch wenn der Text wie es so schön heisst "nicht ganz ernst gemeint ist", ich weiss:
Chelsea hat immerhin 70/71 den Pokal der Pokalsieger gewonnen und im Jahr davor den FA Cup.
Man sollte also sich schon mit der Geschichte von Chelsea befassen, wenn man über sie schreibt.

Romario

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #38 am: 19.Juni 2013, 00:08:26 »

Red Bull ist Hersteller von Getränkedosen. Der einzige Zweck, warum sich dieser Konzern im Sport engagiert, ist der Verkauf von mehr, aber mehr, und nochmals mehr Getränkedosen.

Sorry, aber ich erkenne das Problem nicht. Je besser der Club spielt, desto größer offensichtlich die Werbewirkung.

Und ich verstehe auch absolut nicht, warum der Verband sich irgendwelche Regeln einfallen lassen sollte um weitere Aufstiege zu verhindern. RB Leipzig ist doch ein Verein wie viele andere auch. Sie müssen ganz normal ihre Spiele spielen und gewinnen wenn sie etwas erreichen wollen. Klar, sie können (für die Ligen) bessere Spieler aufstellen, aber gewinnen müssen sie trotzdem erst einmal.
Gespeichert
Bayern-"Fan"!

kn0xv1lle

  • Nationalspieler
  • *****
  • Offline Offline
Re: Retortenvereine / Traditionsvereine / Werbeeinnahmen
« Antwort #39 am: 19.Juni 2013, 00:18:03 »

Und Vw stellt Autos her, Bayer Pharmazeutische Produkte, Hoppenheim hat SAP im Nacken alles super Werbeflächen.
Oh je der DFB wird untergraben von Red Bull ? Sorry aber das ist nichts neues hinter jedem Verein steckt mitlerweile ein oder mehrere Unternehmen die diesen unterstützen sonst wäre diese finanzielle Belastung kaum zu tragen.
Aber Red Bull jetzt als untergrabende Macht darzustellen die überall ihre Leute einsetzen damit sie sich die Welt machen können wie sie Ihnen gefällt ist einfach eine lächerliche verblendete Darstellung.
« Letzte Änderung: 19.Juni 2013, 00:20:01 von kn0xv1lle »
Gespeichert