Da wurde ja schon einiges gesagt, das Spiel hat zum Beispiel überhaupt keine Optionen in der Breite (wenn auch jetzt angepasst). Keine Flügelspieler, beide Außenverteidiger sind auf "Defend". Das sieht man normalerweise ganz prima, wenn man mal Screenshots in der 2D-Ansicht macht, sobald der Ball sich dem gegnerischen Sechzehner nähert, normalerweise ist das immer wieder reproduzierbar, was passiert, wie sich die Spieler bei Angriffen positionieren, ob sich
alle auf einem Haufen tummeln oder
ob es einigermaßen Optionen (auch in der Breite) gibt.
Das ist das Problem an den Download-Taktiken. Alles funzt, wenns gut läuft, bestens. Aber wie im Eingangspost schon demonstriert: am Ende weiß keiner so recht, warum. Und spielen, auch dynamisch auf einen Spielverlauf eingreifen, oder zumindest es logisch versuchen, wie die KI es in jedem Spiel tut, kann hinterher auch niemand. Führungen halten, einen Rückstand aufholen, zumindest logische Maßnahmen dafür parat haben, um das zu versuchen; absolute Basics. Das ist ein Lernprozess, den ich auch alles andere abgeschlossen habe, obwohl ich mich nie an Download-Taktiken orientierte. Die Versuchung, es mit stupidem "Trial&Error" zu versuchen, sind groß. Zumal das Feedback des Spiels an sehr vielen Stellen besser sein könnte, und die offzielle Doku zum Taktikinterface ziemlich beschissen und unvollständig ist.
Alleine durch passende Duties auf dem Feld ist schon sehr viel gewonnen. Die im Eingangspost gepostete Formation verstößt gegen logische Grundregeln, die im FM 2013 wegen der Kollisionsabfrage deutlich mehr reinhauen. Weil sie es müssen, will der FM realistischen Fußball simulieren. Man stelle sich das flügellose Juventus Turin vor, in dem die Außenverteidger nicht aufrücken und zu Angriffsspielern werden, in dem Pirlo gar nicht erst dazu kommt, seine Diagonalbälle zu spielen, in dem der gut, aber nicht überragend besetzte Sturm auf sich gestellt ist. Im FM 2013 laufen Spieler laufen nicht mehr regelmäßig durch ihre Decker durch und sind so frei anspielbar, Raum muss durch Bewegung mehr erarbeitet werden, wenn man ein Tor will. Wie wwfan auch in seinem Twelve-Step-Guide im offiziellen sagt: Weil Duties über die "runs from deep" die Positionierung der Spieler maßgeblich beeinflussen (wer geht nach vorne, wer lässt sich "fallen"), ist das mit die wichtigste Einstellung im ganzen Spiel.
Mich würde interessieren, ob Generaldirektor im 13er damit nur mit Bayern und ähnlichen Teams Erfolg hatte oder auch mit vorne schlechter besetzten Teams - ob das selbst entwickelte Talente sind, die anfangen zu wirbeln oder fertige Spieler, egal. Teams, in denen niemand wie Robben oder Ribery auch ganz auf sich alleine gestellt im Dribbling und auch ihn Unterzahl ständig Lücken reißt; Teams, die so anfälliger sind für eindimensional durch die Mitte kanalisiertes Spiel sind, besonders gegen grundsätzlich defensiv oder eine Führung verteidigende Gegner. Dazu würde auch die zweite Saison von jeckoy passen, über die Sulle erzählt hat. In der ersten Saison das Überraschungspaket, in der zweiten spielen die Gegner defensiver, die Optionen und die Breite fehlen, der gut gestaffelte Gegner wird nicht auseinandergezogen, alles läuft durch eine massiert stehende Mitte, der Erfolg bleibt aus. Bleibt das eine Zeit so, spielen die Gegner im Schnitt wieder offensiver, und der Kreis beginnt von vorn. Ebenfalls ohne dass jemand "weiß" oder zumindest eine Idee abseits von Mythen über Taktik knackende KIs hat, warum das so sein könnte.