Saison 2014/15 - Saisonende
DFB-Pokal - Viertelfinale
Auswärts bei einem Zweitligisten klingt ja nicht schlecht, aber da es sich dabei um Hoffenheim handelte und die sich nicht von ihrem Erstligakader getrennt haben, sondern nochmal inverstierten, war das doch eher undankbar.
Trotzdem gingen wir als Favorit in die Partie und wollten der Hopp-Truppe von Anfang an zeigen, wer der Chef im Ring ist. Wir traten also offensiv auf und überraschten die Kraichgauer, die am Saisonende übrigens wieder aufsteigen sollten, damit offensichtlich. Währende bei der TSG praktisch gar nichts lief, kombinierten die Löwen sicher und führten zur Pause durch Wood und Vittek hochverdient mit 2:0.
Ein völlig verändertes Bild dann nach dem Seitenwechsel: Hoffenheim drehte auf und vor allem die Ex-Löwen Johnson und Volland zeigten tolle Leistungen. Folgerichtig verkürzte Derdiyok kurz nach der Pause und nur eine Minute später traf Johnson den Pfosten.
Dann aber ein Mega-Blackout in der TSG-Defensive und Wood sprintete in einen zu kurzen Rückpass, ließ Tim Wiese in bester Neureuther-Manier links liegen und sorgte für die Entscheidung. 3:1! Auswärtssieg! Halbfinale!
25. Spieltag
Nach diesem überzeugenden Auftritt im Pokal wollten wir den Rückenwind nutzen und auch in der Liga zeigen, wozu wir fähig sind. Taktisch gesehen nahm ich keine Änderungen vor und versprach mir dadurch, dass die Mannschaft mutig in die 90 Minuten starten würde.
Leider machten uns die Freiburger einen Strich durch die Rechnung und trafen bereits nach sechs Minuten zum 1:0 - was für eine kalte Dusche! Und was für eine bescheidene Leistung meiner Mannschaft... Nach einer guten halben Stunde stand es dann auch schon 2:0 und am Ende war ich mit der 0:3-Klatsche sogar noch relativ gut bedient.
Zu allem Überfluss kassierte Holebas noch die fünfte gelbe Karte und fehlt somit - wie auch in der Hinrunde - beim Derby. Das war gar kein guter Tag!
26. Spieltag
Durch den Ausfall von Holebas war ich ohnehin gezwungen, die Mannschaft umzustellen und so rückte Moritz Volz auf den linken Verteidigerposten. Zudem entschied ich mich dafür, gegen den Lokalrivalen deutlich defensiver aufzutreten; Vittek musste auf die Bank und Kai Bülow nahm den zweiten Platz im defensiven Mittelfeld neben Dominik Stahl ein.
Anders als im Hinspiel, als wir den Roten ein 2:2 abtrotzen konnten, machte Bayern diesmal jedoch von Anfang an ernst und es war schon ziemlich bald klar, dass wir nur mit sehr viel Glück einen Punkt würden ergattern können. Aber Glück hatten wir keins und so sorgten Kroos und Mandzukic für einen nie gefährdeten Sieg des Feindes.
27. Spieltag
Nach der Derbypleite empfingen wir den nächsten Meisterschaftskandidaten, denn Bayer Leverkusen gastierte in der AllianzArena. Ich beließ es bei meiner Defensivtaktik, änderte die Mannschaft aber an drei Positionen: P. Ziereis, Volz und Tomasov rotierten auf die Bank, Wojtkowiak, Holebas und Stoppelkamp durften versuchen, es besser zu machen als die Kollegen in der Vorwoche.
Meine Jungs zeigten eine engagierte Leistung und boten der Werkself die Stirn; nach 55 Minuten drang Pacheco von links in den Bayer-Strafraum ein, wurde von Rausch zu Fall gebracht und Schiri Gräfe zeigte auf den Elfmeterpunkt. Holebas schnappte sich den Ball und jagte in hoch in die Tormitte - 1:0 für Sechzig München!
Leider wurden die Löwen jedoch nicht voll für ihr couragiertes Auftreten belohnt, denn Junior Fernandes glich eine Viertelstunde vor Schluss für Leverkusen aus. Am Ende mussten wir sogar mit dem Punktgewinn zufrieden sein, denn Torschütze Holebas kassierte kurz nach dem Ausgleich Gelb-Rot und so mussten wir bis zuletzt zittern.
DFB-Pokal - Halbfinale
Leider war Linksverteidiger Holebas aufgrund eines Programmierungsfehlers nach seiner gelb-roten Karte in der Meisterschaft nun im Pokal gesperrt, was meine Chancen bei Borussia Dortmund natürlich nicht unbedingt steigerten. So kam Moritz Volz wieder zum Einsatz, der bereits vor Wochen erklärt hatte, seinen Vertrag nicht zu verlängern und zu RB Leipzig zu wechseln.
Wie schon gegen Leverkusen überzeugten meine Jungs auf ganzer Linie und hielt den hohen Favoriten weitestgehend in Schach. Natürlich kann man die die BVB-Offensive nie ganz ausschalten, aber unsere Abwehr hielt dicht und so retteten sich die Löwen in die Verlängerung. Auf der einen Seite war das bereits ein großer Erfolg für meine Truppe, auf der anderen Seite wollten wir nun natürlich mehr. Aber wie sollten wir dieses Vorhaben angehen? Offensiver werden oder aufs Elfmeterschießen hoffen? Die Erfahrungen in der Liga ließen mich zu der Entscheidung gelangen, dass die defensive Ausrichtung wohl die bessere sei - und diese Rechnung ging auf, denn auch nach 120 Minuten stand es 0:0.
Benny Lauth beginnt für die Löwen - gehalten!
Kevin Großkreutz für den BVB - 1:0
German Pacheco für 1860 - Pfosten
Sebastian Jung verwandelt sicher - 2:0
Kai Bülow eiskalt links unten - 2:1
Julian Schieber... gehalten von Vitus Eicher! Hoffnung!
Dominik Stahl...auch links unten! 2:2
Marcel Schmelzer: unhaltbar - 3:2
Moritz Stoppelkamp muss nun treffen - gehalten! Aus und vorbei!
Man kann den Jungs wirklich keinen Vorwurf machen; sie haben bis zuletzt bravourös gekämpft, sich aufgeopfert, den hohen Favoriten gequält und sind dann in der knappsten aller Entscheidungen gescheitert.
Wenn man sich dann jedoch anschaut, wer im Finale aufeinandertraf, ist das Aus doppelt bitter, da der Finaleinzug bereits gereicht hätte, um sich für das europäische Geschäft zu qualifizieren...
28. Spieltag
Gott sei Dank stand nun erst einmal eine Länderspielpause auf dem Programm, denn nach dem kräftezehrenden Spiel in Dortmund war mein Team stehend k.o. und auch psychisch entsprechend angeknackst. Es war also keine leichte Aufgabe, die Truppe nach dem zerplatzten Finaltraum wieder aufzubauen und für das Bundesligafinale zu motivieren.
Nach dem BVB mussten wir uns nun gegen den anderen großen Revierklub, beweisen - Schalke 04. Diesmal warf ich meinen Youngster Mike Ott als Linksaußen ins kalte Wasser und erhoffte mir von ihm überraschende Impulse und evtl. die ein oder andere geniale Vorarbeit für den einzigen Stürmer Bobby Wood.
Meist kam es jedoch gar nicht so weit, denn S04 war über weiter Strecken überlegen, was sich auch in der Torschussbilnaz von 19:6 deutlich widerspiegelte. Dennoch kamen wir am Ende zu einem überraschenden und aus meiner Sicht nicht ganz unverdienten Punktgewinn in Gelsenkirchen.
29. Spieltag
Nach den Achtungserfolgen zuletzt ging es nun ans Eingemachte, um Big Points, um den Klassenerhalt. Mit dem 1. FC Nürnberg hatte sich ein direkter Konkurrent angekündigt, dem man in der Hinrunde zwar unterlegen war, den man aber auch aus dem Pokal hatte werfen können. Ich entschied mich folglich wieder für die Pokaltaktik, die zwar alles andere als mutig war, sich aber letzten Endes als richtig herausstellen sollte.
Stoppelkamp und Ott mussten ihre Plätze für Tomasov und Pacheco räumen und wir versuchten, aus einer geordeneten Defensive heraus das Spiel zu bestimmen. Leider erwischte der Kroate Tomasov einen richtig schlechten Tag, sodass ich meine Entscheidung revidierte und zur Pause doch wieder Stoppelkamp das Vertrauen schenkte.
Rund eine Stunde lang ließ ich den Club anrennen und setzte auf Konter, doch da mir mit einem Punkt nicht geholfen gewesen wäre, brachte ich dann Robert Vittek, den Ex-Nürnberger, als zweiten Stürmer neben Bobby Wood.
92 Zeigerumdrehungen waren bereits durch, als Stahl einen letzten langen Ball Richtung Strafraum schlug; dort stieg Vittek hoch, nahm den Ball mit der Brust an, drehte sich blitzschnell und steckte den Ball in die Gasse durch, in die Stoppelkamp gestartet war. Dieser fackelte nicht lange und versenkte die Kugel flach ins lange Eck. 1:0 und Abpfiff! Ganz tiefes Durchatmen in Giesing!