KaderbewertungSensationelles Abschneiden in der Liga - basierend auf ganz starken Leistungen einiger Spieler. In der Offensive ragten über die ganze Saison vor allem 3 Mann mit mehr als 20 Scorerpunkten heraus - Superstar Boubacar Sissoko (33 Spiele, 24 Tore, 8 Vorlagen, Note 7.41 - zudem "Spieler des Jahres" der BSC-Fans) und die Flügelzange aus links Igor Brylko (26S, 6T, 16V, 7.28) und rechts Sommerzugang Alberto Hoorn (28S, 10T, 10V, 7.26). Mit ähnlicher Effektivität kam dann im Winter noch Robert Hillebrand hinzu (15S, 9T, 6V, 7.33). Auch Oliveira, Masset und Vasiljev kamen auf zweistellige Scorerstatistiken, waren aber zu unkonstant. Altstar Mesut Özil enttäuschte leicht (20S, 3T, 4V, 6.80), hatte aber durchaus seine Momente.
In der Defensive absolvierte Kapitän Simoes eine seiner besten Spielzeiten (33S, 2T, 1V, 7.11), zudem entwickelte sich auf rechts Chang Jae-Min enorm weiter (29S, 0T, 1V, 7.02). Mokoena und Gagatsis hatten dagegen Konstanzprobleme, waren aber im Schnitt auch durchaus solide.
Die drei weiteren Winterzugänge Zeitz, Stilic und Ostrzolek hinterließen noch keinen bleibenden Eindruck - Zeitz gut, aber bald verletzt, die beiden anderen durchschnittlich.
Enttäuschend waren die Oldies Corluka, Toivonen und Skjelbred, die zusammen nur 12 Spiele machten und selten überzeugten.
Im Tor spürt Felix Babatunde (21S, 28GT, 6z0, 6.84) immer mehr den Atem von Shayne Mustoe (11S, 13GT, 6z0, 6.82) im Nacken.

Kurzer Ausblick auf die kommenden Planungen: Toivonen, Skjelbred und Jovanovic verlassen uns ablösefrei, Özil und Corluka beenden ihre Karrieren. Ansonsten würde ich eigentlich gerne auf große Umbauten verzichten und stattdessen Jugendspieler heranführen. Dank des unerhofften Europa-Ruhms könnten sich aber auch einige allzu verführerische Star-Schnäppchen ergeben.
FinanzenDie wie immer positive Transferbilanz (50 Mio€ Einnahmen vs. 22 Mio€ Ausgaben) deckte locker den Anstieg der Gehaltskosten von 12,22 Mio€ auf 20,01 Mio€ (immerhin Platz 14 in der Liga). Dank der weiterhin schwachen Zuschauereinnahmen (3.133 Dauerkarten, Schnitt von 10.472 bei 12 ausverkauften Partien) erwarte ich aber lange nur eine schwarze Null. Doch auch finanziell lohnt sich der großartige 4. Ligaplatz: 21,68 Mio€ Prämien erhält der Verein. Da lässt es sich das Präsidium nicht nehmen, nochmal 10,25 Mio€ in Verbesserungen der Trainings- und Jugendanlagen zu stecken. Für das Stadion blieben dabei leider nur 240k€ übrig, die gerade mal eine Erweiterung um 1633 Sitzplätze ergeben.
Unterm Strich steht dann ein Gewinn von 1.060.760 €, der Kontostand steigt auf 5.287.458 €.
Hier der Saisonrückblick für den BSC und alle wichtigen Wettbewerbe. Danach folgt die WM in Katar.
1. BundesligaHatten wir ja schon im Detail, nochmal die Kurzversion: aus einer sehr engen Spitzengruppe wird Stuttgart überraschend Meister, Dortmund nach 2 Titeln in Folge am Ende immerhin noch Vize. Leverkusen zieht als Dritter in die CL ein (nach 2 Jahren Abstinenz). Dahinter folgt sensationell mein Bonner SC, Bayern leistet sich mit Rang 5 die schlechteste Platzierung seit 1995 und die erste CL-Abstinenz seit 2007. Hamburg zieht als 6. nur dank DFB-Pokalfinale in die EL ein, Schalke enttäuscht mit Rang 9. Direktabsteiger sind Düsseldorf (nach 3 Jahren Erstklassigkeit) und der Vorjahresaufsteiger Ahlen. Hannover muss in die Relegation gegen Aue, zuhause gibt es nur ein 3:3, ein 2:1-Auswärtserfolg sichert dann den Klassenerhalt.
Spielerisch überzeugte der Bonner SC, das zeigt sich auch bei den Spielern: Boubacar Sissoko (21, MLI) wird mit 24 Treffern Torschützenkönig vor Stuttgarts Mirko Martic (24, SUI) mit 21 und Bayerns Souza (24, BRA) mit 20. Außerdem lieferte sein Kollege Igor Brylko (ML/OML, 21, UKR) die meisten Vorlagen der Liga - 16. Fußballer des Jahres wird aber Dortmunds Óscar Cárdenas (MRL/OMRL, 22, MEX) vor Bayerns Kerim Solak (TJ, 25, TUR) und Stuttgarts Raphael Holzhauser (MZ/DMZ/OMZ, 29, AUT). In die Elf des Jahres schafft es als einziger Bonner Sissoko, daneben 3 Stuttgarter, 3 Münchner, 3 Leverkusener und 1 Dortmunder. Brylko wird zudem 2. beim "Mittelfeldspieler des Jahres" (hinter Leverkusens André Schürrle). Schließlich wird Bonns Alberto Hoorn zum "Neuzugang der Saison" ernannt, vor Stuttgarts Christian Hillenbrand (VZ, 23, GER, für 875k€ von Vorjahresabsteiger Frankfurt). Als Flops gelten Hamburgs Christian Schön (VZR, 25, GER, für 2,6 Mio€ ebenfalls von Frankfurt) und Schalkes Felix Klaus (OMRL, 29, GER, für 2,6 Mio€ aus Fürth).
Trainer des Jahres wird Meistermacher Markus Babbel (49, GER), seit 2019 in seiner zweiten Amtszeit für Stuttgart tätig (zwischendurch Berlin, Hoffenheim, Wolfsburg, Frankfurt). Bonns Leistung wird mit einem zweiten Platz für mich belohnt, dahinter läuft überraschend Hamburgs Thomas Wörle (40, GER) ein. Gleiche Platzierungen bei der Wahl durch die Spieler.
Zum Saisonende gibt es auch noch drei mehr oder weniger überraschende Trainerentlassungen: Nürnberg feuert Michael Skibbe (56) trotz Rang 6 (bester in seiner vierjährigen Amtszeit). Dass Altin Lala (45) bei Absteiger Freiburg nach nur 2 Jahren fliegt, war relativ klar. Aber auch in Düsseldorf muss Norbert Meier (63) gehen - bei einem Abstieg an sich verständlich, aber doch überraschend, da er seit 14 Jahren (!) dort auf der Bank saß und seitdem schon 3 Abstiege überlebte. Damit bin ich ab sofort dienstältester BL-Trainer.
Anfang Juni wechselt dann Bremens Thorsten Fink (54) nach 2 Jahren an der Weser auf den vakanten Stuhl in Nürnberg. In Freiburg übernimmt Heiko Herrlich (50), zuvor 5 Jahre in Leipzig tätig. Und Düsseldorf wird in der zweiten Liga von Krasimir Balakov (BUL, 56) trainiert, der dafür nach 11 Jahren Hajduk Split verlässt. Zudem ist die Rotation perfekt: Skibbe geht nach Bremen.
DFB-PokalBayern München tröstet sich mit einem 1:0-Finalerfolg gegen den HSV über die peinliche Ligaleistung hinweg, Hamburg verliert damit das zweite Finale in Folge. Das Finale war übrigens das erste BL-Duell für Bayern, vorher ging es nur gegen einen Regional-, einen Dritt- und 3 Zweitligisten. Überraschung der Saison war sicher Drittligist Wiesbaden, die erst im Halbfinale 1:2 an Bayern scheiterten und davor Chemnitz, Karlsruhe, Hertha und Ahlen ausschalteten.
2. BundesligaFürth gelingt als souveräner Zweitligameister der sofortige Wiederaufstieg, dahinter kann Kaiserslautern sich erstmals seit 2013 wieder nach oben orientieren. Der Überraschungs-Dritte Erzgebnirge Aue (12. im Vorjahr) scheitert in der Relegation erwartungsgemäß an Hannover 96.
Der rheinische Aufsteiger Koblenz geht chancenlos direkt wieder runter, dazu Bonns ehemaliger Partnerverein Augsburg - 2011/2012 noch 1. Liga, jetzt erstmals seit 2006 wieder nur drittklassig. Heidenheim geht in die Relegation gegen Wiesbaden, zwei Siege (2:0 und 2:1) sichern den Klassenerhalt.
Torschützenkönig: Macauley Chrisantus (31, NGA) von Meister Fürth mit 22 Buden vor Antonio Djurdjek (24, CRO) von Aue (18) und dem Ex-Bonner Fernando Salinas (23, CHI) von RB Leipzig (17).
Spieler des Jahres: Rani Khedira (DM, 28, GER) von St. Pauli vor den beiden Cottbusern Marc-André Kruska (DM, 34, GER) und Umut Sahin (VZ, 20, NED).
Trainer des Jahres: Andreas Bergmann (62, GER) vom 2. Kaiserslautern vor Vedad Ibisevic (34, BIH) vom 1. Fürth und Claus-Dieter Wollitz (56, GER) vom 3. Aue.
3. LigaDer MSV Duisburg schafft den direkten Wiederaufstieg, dahinter erreicht Jahn Regensburg (vor 4 Jahren noch in der Regionalliga) zum ersten Mal seit 2004 die Zweitklassigkeit. Wiesbaden verpasst nach 2 vierten Plätzen diesmal in der Relegation den Aufstieg. Runter in die Regionalligen geht es für Lübeck (nach 4 Jahren), Ulm (direkt wieder) und Essen (auch 4 Jahre).
Torschützenkönig: Wie im Vorjahr Unterhachings Francisco Javier Saénz (26, GER), diesmal mit 19 Treffern vor dem gleich oft erfolgreichen Wiesbadener Sascha Fröb (22, GER) und Johan Malin (23, FIN) von Ingolstadt mit 17 Buden.
Spieler des Jahres: Paderborns Damir Tahirovic (ML, 21, BIH) vor Simon Girke (OML, 22, GER) von den Stuttgarter Kickers und Kevin Garza (MR, 22, USA) aus Duisburg.
Trainer des Jahres: Regensburgs Reinhard Stumpf (60, GER) vor Duisburgs Frank Schmidt (48, GER) und FSV Frankfurts Nikola Jovanovic (48, SRB).
RegionalligenPlayoffs:
Holstein Kiel (1. Nord) - VfR Aalen (1. Südwest) 2:3, 2:0
Tennis Borussia Berlin (1. Nordost) - 1. FC Saarbrücken (2. Südwest) 0:1, 2:0
Sportfreunde Siegen (1. West) - 1. SC Feucht (1. Bayern) 2:0, 0:2 (4:7 n.E.)
Aufsteiger also Kiel (nach 2 Jahren Drittliga-Abstinenz), Berlin (erstmals nach der 2.BL-Saison 1999/2000) und Feucht (erstmals aus der RL nach oben).
U19-BundesligenDie Bonner Jugend hatte in der West-BL ja schon frühzeitig ihren 5. Titel sicher, am Ende waren es 15 Punkte Vorsprung auf Dortmund - keine Niederlage, nur ein Unentschieden.

Im Norden verteidigt Wolfsburg seinen Titel vor Hertha und Bremen, im Süden endet die 6jährige Dominanz der Bayern mit einer überraschenden Meisterschaft für Karlsruhe, vor Stuttgart und Fürth.
Das Pokalinale verliert Bonn leider nach zuvor 2 Titeln in Folge mit 0:2 gegen Lokalrivale Köln.
Bonner PartnervereineIn der Bayern-RL wird der 1. FC Sand nach einem schwachen Vorjahr (7.) immerhin wieder 2., aber mit dem Aufstieg will es einfach nicht klappen. Dabei steuerten die 4 Bonner Leihspieler immerhin 37 Tore bei.
Das frisch in die RL Nord aufgestiegene Victoria Hamburg wird auf Anhieb respektabler Siebter. Leihstürmer Robert Kowalski lieferte 13 Tore ab, die anderen 3 Jungs halfen in der Abwehr aus.
Champions LeagueGanz schwaches Jahr für die deutschen Vereine - weder Bayern noch Dortmund noch Hamburg erreichten auch nur das Achtelfinale. Titelverteidiger Barcelona scheiterte im Halbfinale an Neapel. Der Titel geht trotzdem nach Spanien, Atlético Madrid gewinnt das Finale 2:1 n.V. gegen die Italiener - erster Erfolg im höchsten aller Wettbewerbe für die Nr.2 aus der spanischen Hauptstadt.
Europa LeagueHier zumindest endlich mal wieder ein deutscher Finalist (nach Nürnberg 2019) - Meister Dortmund flogt in der CL-Gruppenphase raus und spielte sich dann gegen Sporting Lissabon, West Ham United, Nürnberg und RB Salzburg bis ins Endspiel. Dort setzte es dann leider ein 0:1 gegen den spanischen 5. Real Sociedad San Sebastián, der im Halbfinale schon Hamburg ausgeschaltet hatte.
Internationale LigenIn der Premier League muss Arsenal nach 2 Miesterschaften diesmal Manchester City um 7 Punkte ziehen lassen. Dahinter die üblichen Verdächtigen, nur Chelsea verpasst mit Rang 8 schon wieder den Europacup. Torschützenkönig: Salomón Rondón (32, VEN) vom FC Liverpool, 26 Treffer.
Derweil holt sich Olympique Lyon die Meisterschaft von Vorjahresüberraschung Le Havre zurück (85 vs. 77 Punkte), dazwischen läuft noch Marseille (78) ein. Torschützenkönig: zum dritten Mal in Folge Hervin Ongenda (26, FRA) von OSC Lille, wenn auch mit 21 Treffern 10 weniger als im Vorjahr.
In Italien wird Milan (87) Meister vor Neapel (81). Bester Torschütze ist Nilson (25, BRA) vom Meister mit 21 Treffern.
In Spanien hatte Barca schon früh seinen Titel verteidigt, am Ende sind es 9 Punkte vor Atlético Madrid, dahinter Villareal und Real Madrid nur als 4. Am meisten Tore schoss Dani García (25, ESP) vom FC Sevilla, 24 an der Zahl.