Ich weiß jetzt nicht, was konkret auf dem Feld passiert. Aber du kannst das Pressing auch auf "minmum" haben, irgendwann wird einer Deiner Spieler den ballführenden Akteur angehen, spätestens wenn niemand sonst ihn gerade angreift. Allerdings sollten die VZs ihre Position am wenigsten verlassen, klar.
Außerdem ballern die Verteidiger die Bälle regelmäßig lang nach vorn - meistens ins Aus. Warum? Ich hab die angewiesen Kurzpassspiel zu nutzen und habe ihnen eigentlich relativ wenig Spielraum gelassen in Sachen kreativer Freiraum.
Das kann mehrere Ursachen haben.
-PPMs (spielt gerne lange Bälle, falls das so übersetzt wurde)
-Spieler geraten unter Druck
-haben keine sichere Anspielstation, oder sehen die zumindest nicht
etc.
Deine Einstellungen sehen ein wenig so aus wie meine, als ich mit dem Spiel anfing. Du denkst vor allem an individuelle Spieler, bestenfalls noch grob an Mannschaftsteile. Hast aber nicht ein logisches System für die Mannschaft insgesamt im Blick. Also sind die Verteidiger sehr defensiv eingestellt, die Angreifer aber total offensiv. Eine richtige Strategie gibt es dabei nicht. Der Mentalitätsregler beeinflusst einiges, bei Dir ist das ungefähr so eingestellt, als ob Du drei Mannschaftsteile in unterschiedliche Räume gesperrt hättest und ihnen komplett unterschiedliche Anweisungen gegeben hättest.
Wie die Schieberegler ineinandergreifen, ist alles andere als offensichtlich, im Gegenteil. Sie sind selbst offiziell sehr schlecht dokumentiert, teilweise sogar falsch, und über viele Dinge streiten sich selbst erfahrene Spieler noch. In der Community gab es allerdings schon früh Theorien gerade zur Mentalität der Spieler, und in keiner davon gab es so riesig große Abstände in der Mentalität der Spieler. Grund dafür ist, dass dann die Mannschaftsteile zu weit auseinanderklaffen, da Mentalität zum Beispiel beeinflusst, wann Spieler ihre Vorwärtsläufe machen - Deine Offensivleute, gerade auch der Stürmer, sollten ziemlich isoliert sein vorne, da sie fast bei Ballgewinn lossprinten. Und zwar als einzige.
Mein Tipp wäre bei Blick hierauf: Lass die Regler erst mal komplett weg, schau Dir mal an, was der Creator macht, wie er die Regler nutzt. Ich empfehle darüberhinaus ein Einlesen in Tactical Theorems (Übersetzung bei den Downloads). Wenn Du Dir weniger Sorgen über individuelle Regleranweisungen einzelner Spieler machst und erst mal das "große Ganze" im Blick hast, taktisch logisch denkst und einigermaßen weißt, wie alles ineinandergreift, kannst Du wesentlich besser versuchen zu analysieren, was wirklich passiert. Eine Grundformation ist übrigens nur eine Grundformation, viel wichtiger ist ein logisches taktisches Gesamtkonzept und eine Strategie. Die erkenne ich hier nicht wirklich. Einerseits die Geschichte mit der Mentalität. Andererseits die relativ große Anzahl an Offensivspielern, was auf Eigeninitiative hinweist. Obwohl das ganze Team sehr lasch und passiv eingestellt ist, wenn es darum geht, Druck auf den ballführenden Gegner zu machen und den Ball zurückzuerobern. Du musst Dir Gedanken machen, was Du überhaupt willst. Nicht für einzelne Spieler, für die Mannschaft gesehen.
Ich habe den taktischen Teil des Spels auch lange vergleichsweise oberflächlich gespielt, was bei einigermaßen logischen Einstellungen auch gut möglich ist, gerade mit guten Spielern. Und lerne selbst nach fünf Jahren noch massig dazu. Früher war das eh ein wenig einfacher, weil die KI noch nicht die Konzepte hatte, die ihr über den Creator mitgegeben wurden. Aber es war nie interessanter und einfacher, weil SI sich vor einiger Zeit bemüht haben, die sehr abstrakten und alles andere als offensichtlichen Regler in real existierende Fußballkonzepte umzusetzen. Und zwar solche, mit denen man es regelmäßig zu tun bekommt, weil KI sie ebenfalls nutzt.