ReadingAm Vormittag vor der Abfahrt hat Darren ein Treffen mit den vier „kranken“ Spielern organisiert. Wir treffen uns im Konferenzraum im Stadion, und Tony Smith übernimmt gleich das Wort.
Tony:
„Trainer bei allem Respekt, uns ist aufgefallen, dass es uns schwer fällt mit einem Typen wie Lee Bowyer zusammen zuspielen. Dem seine Eskapaden, seine Aggressionen und sein unberechenbares Verhalten, missfällt und demotiviert uns. Wir sehen uns nicht im Stande heute Abend gegen Reading zuspielen, falls Lee im Kader steht.“Darren steht auf und will loslegen, aber ich komme ihm zuvor:
„Das ist nicht euer Ernst, ihr kommt hier mit so einem Scheiß an. Wir spielen heute Abend gegen den Tabellendritten, können unseren Vorsprung auf 9 Punkte ausbauen, und ihr kommt mir mit so einem Kindergartenmist. Ich dachte ihr seid Profis?“Andrew:
„Ich denke, sie unterschätzen das Problem mit Lee. Wir sind uns einig.“Danny:
„Es ist für unser Team nicht förderlich, der Lee zerreißt es uns …Ich fahre dazwischen:
„Und was? Was macht ihr da gerade? Ihr wollt mich erpressen? Ich werde Lee nicht fallen lassen. Klar hat er Probleme, aber er stellt sich ihnen und versucht sie zu lösen. Und ihr? Ihr versucht mich hinterrücks zu erpressen, anstatt eure Hilfe anzubieten. Ihr lasst die Mannschaft im Stich, und wollt sie sogar für eure Zwecke benutzten. Unglaublich so was hab ich noch nicht erlebt.“ Stephen:
„Ich glaub sie verstehen uns falsch, wir wollen damit...“Darren:
„Wir wissen was ihr wollt, ihr wollt eure angebliche Machtposition ausnutzen. Aber ich glaube das nicht die richtige Art und Weise, Probleme anzusprechen.“Ich:
„Eben, ihr hättet einfach in den Dialog mit uns treten können, aber stattdessen setzt ihr uns die Pistole auf die Brust. Aber wisst ihr was? Das funktioniert nicht, ich seid alle 4 suspendiert für heute.“Andrew:
„Das ist nicht ihr Ernst? Wir 4 sind raus, damit der Säu...“ „Der was? Überlegen sie sich, wen sie hier wie nennen.“ haut Darren dazwischen: „Habt ihr geglaubt, wir lassen uns die Aufstellung von euch diktieren.“Tony:
„Ihr lasst euch doch sonst auch alles von Herrn Oyston diktieren. Wo soll ein ein Sundayleaguekicker und ein erfolgloser Torwarttrainer auch das Fachwissen her haben.“ „Also Tony, das mag deine Meinung sein,“ sagt Stephen,
„das sehe ich anders, das Trainerteam macht sonst schon gute Arbeit.“Ich bin kurz sprachlos, dann:
„Also Tony, wenn das ihre Meinung ist, ist es vielleicht besser, wenn wir den Vertrag auflösen. Sie können jederzeit zurück nach Cardiff. Da gibt es bestimmt ein schönes Plätzchen auf der Tribüne für sie.“Tony schaut erschrocken und wirkt stark verunsichert
Danny Gabbidon:
„Trainer jetzt werden sie unprofessionell, sie können Tony doch nicht gleich zurück schicken.“Ich:
„Wir brechen jetzt hier ab, morgen Abend treffen wir uns wieder. Für heute Abend seid ihr aus dem Kader gestrichen. Alles weitere entscheiden wir morgen.“Die 4 Spieler verlassen mit gesenkten Köpfen den Raum, Darren ist immer noch außer sich:
„Was denken die sich denn, denken die überhaupt nach. So geht man doch nicht mit Mannschaftskameraden um. Und dann müssen wir uns hier auch noch beleidigen lassen.“Ich versuche ihn zu beruhigen:
„Ist gut Darren, reg dich ab. Wir müssen ein Spiel vorbereiten.“ Darren:
„Schickst du den Smith tatsächlich zurück nach Cardiff, da würde uns ganz schön Qualität verloren gehen.“ „Ich muss noch eine Nacht drüber schlafen, aber Paul soll uns schon mal Alternativen raus suchen. Aber gefallen, lass ich mir das nicht. Das wird auf jeden Fall Konsequenzen haben. Aber jetzt brauchen wir erst mal einen neuen Plan gegen Reading.“Darren:
„Das wäre schon mit den Vieren schwer genug geworden.“Ich:
„Im Hinspiel haben die uns ganz schön weg gehauen.“Im Hinspiel haben sie uns mit 1:4 klar besiegt.
Der Gegner:Reading steht mit 58 Punkten auf Platz 3 der Tabelle, sie liegen 6 Punkte hinter uns und 3 hinter Fulham. Sie müssen also unbedingt gewinnen, wenn sie an uns dran bleiben wollen. Die Truppe ist durch die Bank gut besetzt. Eine der wenigen Schwachstellen, die wir ausmachen konnten, ist das sie im Mittelfeld keinen Druck mögen.
Die Taktik:Das wollen wir uns zu Nutze machen und heute ein Mittelfeldpressing spielen. Es erwartet uns viel Laufarbeit, wir wollen bestimmte Spieler doppeln und Pressingfallen stellen.
Die Aufstellung: Das Spiel:Es ist schnell erzählt, wir sind klar unterlegen. Wir gewinnen keine Zweikämpfe, haben kein Zugriff aufs Spiel, wir haben wenig Ballbesitz und das schlimmste, wir machen unsere Chancen nicht rein. Trotz der dürftigen Leistungen, hatten wir 3 klare Chancen, die wir nicht nutzen können. Reading vor dem Tor eiskalt, 4 Chancen, 3 Tore. Aber wir müssen auch zugeben, Reading hatte heute die bessere Spielanlage und war einfach besser. Gerade Bernado heute als Kapitän und Anführer gefordert, hatte einen ganz schlechten Tag.
Auswechslung:
60.min Ironside für Corradi
71.min Hegarty für Blake
75.min Bowyer für Mutch
Tore:1:0 Drenthe 13.min
2:0 Pogrebnyak 21.min
3:0 Blackman 50.minDie ganze Geschichte um die 4 Querulanten sind nicht spurlos an der Truppe vorüber gegangen. Wir hoffen das wir schnell wieder auf die Beine kommen.
Nach dem Spiel treffe ich mich mit Karl, Darren, Wiljan und Paul zum Gespräch. Wir sehen dringend Handlungsbedarf. Nach langen Diskussionen, Abwägen, und Alternativen suchen fällen wir eine Entscheidung, die wir den Spielern morgen mitteilen wollen.
Am nächsten Tag treffen wir uns wieder in Konferenzraum, die vier Spieler, die Teilnehmer des Gespräches des Vorabends sowie Mannschaftskapitän Corradi und dessen Stellvertreter Cowie.
Karl als Präsident eröffnet das Gespräch, übergibt dann aber das Wort an mich.
Ich:
„Also nach langen Überlegungen haben wir uns entschlossen, die Leihverträge mit euch allen Vieren aufzulösen. Ihr werdet noch im Laufe der Woche zu euren Stammvereinen zurück.“ Ich schaue in mehrerer entsetze Gesichter, damit haben sie nicht gerechnet, im ersten Moment wirken alle sprachlos.
„Ich weiß es ist eine harte Entscheidung, haben eure Verhalten zwingt uns dazu.“Andrew Keogh findet als erster die Sprache wieder:
„Das können sie doch nicht machen, ist das überhaupt rechtens?“Karl:
„Herr Keogh, seinen sie sich sicher, dass unsere Rechtsabteilung das Ganze geprüft hat. Das ist alles rechtens.“Andrew springt auf schreit in den Raum:
„Leckt mich am Ar..., sie hören von meinem Anwalt.“ Auf dem Weg zur Tür, gibt es eine Salve irischer Schimpfwörter und Andrew verschwindet.
Stephen sieht es ein wenig sachlicher:
„Das kann doch nicht ihr Ernst sein, sie werden doch nicht wegen der Geschichte so viel Qualität opfern. Ich fühle mich wohl hier, würde mich entschuldigen?“Darren fährt dazwischen:
„Stephen, das hätten sie sich früher überlegen müssen.“Danny Gabbidon:
„Wieso jetzt so eine harte Entscheidung, ich verstehe das nicht. Ich hab mir sonst nicht zu schulden lassen.“Ich:
„Ihr haben genau das getan, was wir nicht wollen. Wir leben von Teamgeist, wir leben vom Zusammenhalt und vom Dialog. Und ihr habt genau das mit Füßen getreten. Wir unterstützen jeden, der bei uns im Team ist. Jeder verdient hier unsere volle Unterstützung, aber dafür erwarten wir Einsatz und Loyalität. Und ihr habt versucht den Verein zu erpressen, eine Vertrauensbasis ist nicht mehr gegeben. Wir stehen nicht da oben, weil wir die besten Spieler haben, sondern weil wir als Mannschaft Fußball spielen. Es geht hier auch nicht um die Geschichte mit Lee, es geht um die Art und Weise, wie sie das Problem angegangen sind.“Tony mischt sich lapidar ein:
„Mir ist es eigentlich scheißegal was sie da erzählen, kann ich gehen? Für mich hat sich das erledigt.“Bernado lässt sich nicht nehmen darauf zu antworten:
„Tony, du verstehst echt nichts, hier hättest du die Chance noch mal was zu erreichen und du trittst das mit Füßen. Vielleicht hättest du gerade mal zuhören sollen.“Tony:
„Bernado, du bist doch hier der Obersöldner, du spielst doch nur noch weil du deine Kohle verzockt hast.“Bernado:
„Mag sein das ich wegen dem Geld hergekommen bin, aber mittlerweile ist das mehr hier. Es macht einfach Spaß.“Stephen:
„Ich kann die Entscheidung verstehen, wir haben Scheiße gebaut. Ich finde es schade, ich würde gerne weiter machen hier, werde ihre Entscheidung aber akzeptierten. Ich wünsche euch allen weiterhin viel Erfolg, und das von ganzen Herzen.“Tony:
„Das Ding geht hier doch den Bach runter, Stephen sei doch froh das du hier weg kommst.“Darren:
„Vielleicht Tony, ist es tatsächlich besser, wenn sie jetzt gehen. Wir wünschen ihnen viel Glück.“Ich:
„Ich denke, das führt hier zu nichts, wir brechen jetzt ab. Ich wünsche euch allen weiterhin alles Gute, es war eine nette Zeit mit euch. Aber jetzt gehen wir einen anderen Weg.“Karl:
„Ich beende diese Sitzung, dieses Verhalten ist unbeschreiblich und des Blackpool FC nicht würdig.“Tony verlässt wortlos den Raum, Danny und Stephen entschuldigen sich nochmals bei uns und gehen dann auch.
Bernado fragt kritisch:
„Ich kann ihre Entscheidung verstehen, stehe auch voll dahinter, aber wie soll es jetzt weitergehen. Das ist schon ein ganz schöner Aderlass. Der Joe geht ja auch anscheinend nach Schottland. Wir brauchen Leute.“Don Cowie steigt mit ein:
„Ich denke auch, wir sollten unsere gute Ausgangslage nicht verspielen. Wir haben gestern gesehen, es wird nicht einfacher werden.“Ich:
„Wir sind dran, Ersatz zu besorgen. Gebt uns ein bisschen Zeit, wir haben einen Plan. Zudem wird Joe bleiben, unsere beiden neuen Stürmer sind schon weiter als gedacht. Bernado, da sind sie als Mentor gefragt. Für die anderen Positionen werden wir noch Ersatz verpflichten.“Karl:
„Wir werden noch mal zuschlagen auf dem Transfermarkt, wir werden die Mannschaft noch mal verstärken.“Bernado:
„Ich hab da vollstes Vertrauen in sie.“Don:
„Wollen wir es hoffen, ich hab Bock auf gewinnen.“Die Runde geht dann auseinander, ich hab ein flaues Gefühl im Bauch. Eine riskante Geschichte, aber es gab keine wirkliche Alternative für uns. Es liegt harte Arbeit in den nächsten Tagen vor uns. Paul, Darren und mich erwarten lange Nächte, voller Scoutberichte, Videos, Beobachtungen und Verhandlungen.
In ein paar Tagen steht das nächste Spiel an, wir erwarten den Tabellen dreizehnten Derby County.
Zwei Tage vor dem Spiel haben wir den ersten Erfolg auf dem Transfermarkt zu vermelden. Für 6 Millionen können wir den bei Swansea unzufrieden Innenverteidiger Kyle Bartley loseisen.
Ein Mann der uns absolut verstärkt und sofort einsatzfähig ist.
Derby CountyDie AufstellungBlake fehlt verletzt, MacKenzie braucht eine Pause. Bartley feiert gleich sein Startelfdebüt. Auch Petagna darf von Anfang an ran.
Das Spiel:Wir legen los wie von der Tarantel gestochen, Chance über Chance. Nach 13 Minuten klingelts, Corradi netzt. Petagna legt eine Viertel Stunde später per tollem Kopfball nach. Im Anschluss spielen wir das Ding selbstbewusst runter. Ein toller und verdienter Sieg, der uns hoffentlich wieder in die Spur bringt. Fulham verliert, unsere Welt ist wieder in Ordnung.
In den folgenen Tagen steht das Telefon nicht still. Nach langen zähen Verhandlungen können wir für 4 Millionen Nathan Dyer ebenfalls von Swansea verpflichten.
Dann haben wir das Glück, das ein Spielerberater uns eine Mail schickt, in der er uns
anbietet. Für 150000€ soll der erfahrene Spanier unseren Kader erweitern und mehr Tiefe geben.
Unser Konto ist jetzt leer, aber wir schauen optimistisch in die Zukunft. Am Wochenende erwartet uns das FA-Cup Wiederholungsspiel gegen West Brom.