Ohne jetzt die ganzen Seiten in aller Ausführlichkeit gelesen zu haben:
Ich denke ebenfalls, dass hier hauptsächlich gesellschaftliche Faktoren die entscheidende Rolle spielen. Das ist in keiner Weise ein fußballinhärentes Problem: Wie oft passiert es, dass Menschen nach einem kleineren Zwist auf offener Straße oder in S- und U-Bahnen krankenhausreif oder gar ins Koma geprügelt werden? Das hat auch relativ wenig mit arrogantem Gehabe eines Schiedsrichters zu tun, da es so gut wie in allen Alltagssituationen vorkommt, dass man auf Menschen trifft, deren Entscheidungen oder Urteile man wenig bis gar nicht nachvollziehen kann und dessen Resultate auch eine gewisse Wut oder Enttäuschung hervorrufen. Hier ist es womöglich eher ein gesellschaftliches Problem, wie betroffene Personen letztendlich damit umgehen. Der Fußball ist hiervon natürlich nicht freigesprochen: Wenn Menschen, die sich per se eher schlecht im Griff haben, während eines Spiels mit angestauter Wut konfrontiert werden, entlädt sich diese - und wenn nicht beim Fußball, dann eben in anderen Situationen.
Einige hundert Meter von unserer Wohnung wurde vor einiger Zeit ein Jugendlicher erschossen, der kurz zuvor eine verbale Auseinandersetzung mit einem anderen jungen Menschen in einer Bar hatte. Es ist äußerst bedauerlich, dass solche "Lapalien" zu derart eskalierenden Reaktionen führen können...