Und in Indien spielt die ISL noch eine Rolle in die falsche Richtung. Sponsoren investieren gerne und freudig in hohe Gehälter von ausländischen Stars, lassen sich die Infrastruktur aber rein gar nichts kosten, weil das kurzfristig zu keinerlei Vorteilen führen würde und somit unattraktiv ist.
Die Ausbildung von guten einheimischen Talenten ist also weiterhin den Vereinen der I-League und deren untergeordneten Ligen vorbehalten, welche aber durch das "Konkurrenzprodukt" Indian Super League noch weniger Kapazitäten generieren können, um wirklich vielversprechende Jugendfördersysteme aufzubauen.
Ich bin alles andere als ein Experte für den indischen Fußball im speziellen und für Franchise im Fußball im Allgemeinen, aber Probleme wie diese sind es, die mich zu einem großen Gegner der ISL oder A-League machen. Auf- und Abstiege sind gerade in so großen Ländern wie Indien und Australien eine wirklich gute Möglichkeit, um Wettbewerb voranzutreiben und Vereine einander anzugleichen. Besser jedenfalls, als eine elitäre Liga von 10-12 Vereinen, die keinerlei Konkurrenz von unten nachkommen lässt. So etwas macht vielleicht für kleine Verbände Sinn, wo ohnehin wenig Spielermaterial nachkommt und dieses dementsprechend in wenigen Vereinen zentriert werden sollte, statt sich über 5 Clubs je Stadt zu verteilen, aber nicht in derlei großen Nationen wie jenen, in denen es praktiziert wird...