Habs auch vorhin mitbekommen, ganz großen Respekt an Jakub Jankto! Und ja, es sollte Normalität sein, ist es aber leider speziell im Fußball nicht und da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Die Reaktionen, auch negative, werden kommen und dass sich ein Mensch traut, dem entgegen zu treten, halte ich für bemerkenswert! Zumal er als aktiver Nationalspieler meines Wissens wohl auch der bislang prominenteste sich outende Fußballer sein dürfte. Ich halte es als Zeichen für sehr wichtig und hoffe, dass das Gros der Fußballcommunity ihn mit offenen Armen empfängt und speziell den homophoben Vollidioten da draußen hoffentlich schnell klar wird, dass sie in der Unterzahl sind.
Vor ein, zwei Jahren habe ich im Buch "Schwuler* Fußball" von Stefan Heissenberger die Hypothese gelesen, dass es im Profi-Männerfußball so wenige Outings geben könnte, weil durch die oftmals homophoben Stukturen ein weiteres Hindernis für junge, homosexuelle Spieler neben den ohnehin hohen Hürden auf dem Weg zur Profikarriere besteht und diese sich dann signifikant öfter gegen diesen Berufsweg entscheiden würden. Das ist wie gesagt nur eine Hypothese und nicht empirisch erforscht, vermutlich auch verdammt schwer, da an Daten ranzukommen, aber schlüssig klingt es in jedem Fall.
Gerade dann ist es wichtig, eine Willkommenskultur zu schaffen. Menschen wie Jankto, die jetzt durch das Stahlbad der öffentlichen Reaktionen gehen müssen, sind da heutzutage vielleicht diejenigen, die viel mehr wegstecken müssen, als überhaupt ein Mensch wegstecken sollte, aber je mehr Spieler sich entscheiden, diesen Weg zu gehen, desto leichter wird es (hoffentlich) für die nachfolgenden Generationen. Dann ist es wirklich eines Tages Normalität. Um Marcus Wiebusch zu zitieren: "...und der Tag wird kommen!"