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[DVNO]

Ich muss für eine Hausarbeit eine vergleichende Analyse der Moderation von WDR 1LIVE und NDR N-JOY machen. Es geht hier speziell um die Moderationsstile, die verwendete Sprache und die Stimme.
Leider habe ich zu diesem Thema nur Literatur gefunden, die das Thema am Rande berührt.
Das eine Buch bezieht sich auf die Rolle der Moderation im Morgenprogramm, das andere heißt lediglich "Grundlagen der Hörfunkmoderation" und gibt einer fiktiven Radiomoderatorin Tipps hinsichtlich ihrer Moderation.
Das ist alles zwar nicht gänzlich uninteressant, aber letztlich nicht genau das, was ich suche.

Daher die Frage: Gibt es hier Medienwissenschaftler oder sogar Leute, die Radioerfahrungen gesammelt haben?

Falls ja, wäre es ganz lieb, wenn ich die ein oder andere Frage stellen dürfte.

[DVNO]

Mir reichen auch Menschen, die irgendwie mal reingeschnuppert haben...

[Topher]

Ich hab da 'ne Bekannte über 385798346750932475437 Ecken die beim mdr arbeitet, werde mal schauen ob ich die irgendwie dazu bringen kann.

[DVNO]

Wäre super, wenn du Mailkontakt herstellen könntest. Dann werd' ich Bayernfan.

[Omegatherion]

Dann werd' ich Bayernfan.

Mit SOWAS macht man keine Scherze.

[DVNO]

Super Idee:

Moderationsblöcke von 1LIVE und N-JOY exemplarisch für eine Stunde einer Sendung zählen, Durchschnittslänge errechnen. Anschließend die Moderationen kategorisieren (Servicemoderation, Themenmoderation, Comedy, "Plauderei") und grafisch prozentual in einem Kreisdiagramm darstellen. Anhand dessen die Analysen vornehmen: Betonungsunterschiede bei den unterschiedlichen Blöcken, daraus ergibt sich ein Gesamtbild. Also angenommen, 1LIVE hat zu 30% Comedybeiträge, N-JOY aber nur zu 10%: Daraus ergibt sich natürlich im Gesamtbild ein "salopperer Sound" bei 1LIVE.

Was meint ihr?

[White]

Super. Aber je 1 Stunde scheint mir etwas gering. Ich hätte fast mal ein Praktikum beim SWR gemacht. Wurde mir damals von denen angeboten,als ich bei irgendner Sendung aushilfsweise assistiert hab - da gings halt um unser Kaff - War mir aber damals als 16-jähriger zu Blöd jeden morgen und abend in meinen kompletten Sommerferien 1,5 Stunden Zug zu fahren, für ein in der Vita sicherlich tolles Praktikumm bei dem ich nichtmal was verdient hätte.
Schade, sonst hätte ich dir jetzt bestimmt helfen können und es wäre doch für etwas gut gewesen. Sobald ich die Zeit zurückdrehen kann mach ich es.

[DVNO]

Ja, das ist wenig. Aber: Ich kann nicht pro Sender die komplette Sendung (jeweils vier Stunden) hören. Das wäre zu viel. Da die Moderationsblöcke aber immer in regelmäßigen Abständen erscheinen, dachte ich, dass es exemplarisch gut geeignet sei. Zudem muss es noch analysiert werden.

[DVNO]

Uff, ich habe nun doch zwei komplette Sendungen (a vier Stunden) pro Sender aufgezeichnet und sitze hier gerade daran, die Moderationsblöcke zu zählen. Mühsame Arbeit, aber in jedem Fall interessant, was einem so auffällt, wenn man sich mal nur auf die Radiomoderation konzentriert und die Musik gänzlich unbeachtet lässt.

[wrdlbrmft]

was einem so auffällt, wenn man sich mal nur auf die Radiomoderation konzentriert und die Musik gänzlich unbeachtet lässt.

daß die moderatoren noch schlechter sind als die musik? 

[DVNO]

Gut und schlecht spielt ja bei der Arbeit keine Rolle.

Aber ganz allgemein: Mit welchen Mitteln gearbeitet wird, was alles einen Moderationsblock wert ist (und dem anderen Sender eben nicht), teils dialektische Ausdrucksweise,...

[wrdlbrmft]

teils dialektische Ausdrucksweise,...

warum ist das interessant?

[DVNO]

Es geht um einen Vergleich des Moderationsstils. Da ist eine dialektische Ausdrucksweise natürlich ein Bestandteil. Wenn Sender A darum bemüht ist, seine Moderationen in möglichst einwandfreiem Hochdeutsch zu sprechen, Sender B aber bspw. "Freitach" statt "Freitag" und "büsschn" statt "bisschen" sagt, bietet dieses natürlich einen wesentlichen Aspekt des sprachlichen Ausdrucks. Bei beiden "Sendern" handelt es sich um Jugendprogramme. Das Zielpublikum ist also das gleiche: Mit welchen Mitteln wird versucht, darauf einzugehen? Ein weiterer Punkt wäre hier beispielsweise die Verwendung jugendsprachlicher Begriffe. Daraus ergibt sich zum Teil auch der Anspruch des Senders: Saloppe Formulierungen mögen in einem Jugendprogramm funktionieren, verschrecken aber sicherlich die Hörer von WDR 4. Der "coole Move" fasziniert vielleicht die Jugend, verwirrt aber die älteren Menschen.