Es muss doch auch erfolgreiche Kämpfer geben, die nicht aus Asien stammen!?
Ja, gibt es. Dazu gleich die ganze Geschichte der Ausländer im Sumo.
Bis in die
60er Jahre gab es
keine Ausländer (bis auf einen Koreaner und einen Amerikaner aus L.A. in den 30ern, der nach 7 Siegen und 27 Niederlagen aufgehört hat
), ab Mitte der 70er gab es dann den ersten "Ausländerboom", und zwar hauptsächlich aus
Hawaii.
Der erste Ausländer, der wirklich für Furore gesorgt hat, war 250-Kilo-Koloss
Konishiki (jeder Rikishi wählt sich einen japanischen Ringnamen) aus Hawaii, der 1984 als erster Nicht-Japaner einen
Yusho (Turniersieg) holte, später in den zweithöchsten Rang (
Ozeki) aufstieg und diesen auch bis 1993 verteidigen konnte.
In der Zwischenzeit wurde er aber von seinem Landsmann
Akebono übertrumpft. Dieser konnte als erster Ausländer und erst 64. Kämpfer überhaupt (in 300 Jahren) den Großmeistertitel
Yokozuna erobern. Aus diesem kann man nicht absteigen, und so behielt er ihn acht Jahre lang bis zu seinem Rücktritt im Jahr 2001. Standesgemäß trat er mit seinem insgesamt 11. Yusho ab.
Zwischenzeitlich teilte er sich den Toprang mit Landsmann Musashimaru und dem japanischen Brüderpaar Takanohana und Wakanohana. Dass es vier Yokozunas gleichzeitig gab, ist einmalig.
Der erste Europäer kam im Jahr 1989 mit dem Engländer Nathan John Strange (passender Name) in das Profisumo, er hörte aber schnell wieder auf.
Um die Jahrtausendwende rum begann die Zeit der
Mongolen. Die hatten in ihrer Heimat eine eigene Version des Sportes, in der es mehr als in Japan auf Wurftechniken ankam. Angeführt wurden sie durch durch den überragenden Teckniker
Asashoryu, der in rasanter Geschwindigkeit die Ranglisten nach oben kletterte und als erster Mongole zum Yokozuna wurde.
Auch zu dieser Zeit begannen, sicherlich mit bedingt durch die Eurosport-Übertragungen, Osteuropäer mit dem Profisumo, darunter Russen, Bulgaren und Georgier. Der bisher erfolgreichste dieser Gruppe ist der 2,02m große Bulgare
Kotooshu, der schon seit 6 1/2 Jahren den Ozeki-Rang bekleidet, aber trotzdem - wohl aufgrund mentaler Schwäche - nie den Sprung zum Yokozuna meistern konnte (daran wird sich wohl nichts mehr ändern).
Etwas später fing der Este Kaido Höövelson alias Baruto an, auch er bekleidet den Rang eines Ozeki.
Aktuell ist der einzige Yokozuna der Mongole
Hakuho, doch wenn sein Landsmann
Harumafuji (übrigens mein Lieblingsrikishi
) noch mindestens zwei seiner vier ausstehenden Kämpfe im aktuellen Basho gewinnt, wird er ihm wohl bald Gesellschaft leisten.
Seit Anfang dieses Jahres ist auch der afrikanische Kontinent mit dem Ägypter Osunaarashi (bedeutet treffenderweise "großer Sandsturm") vertreten, er befindet sich auf dem Weg nach oben.