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Autor Thema: Groing up... Man wächst an seinen Aufgaben.  (Gelesen 3029 mal)

Patrick Star

  • Gast
Groing up... Man wächst an seinen Aufgaben.
« am: 03.Oktober 2013, 14:19:19 »

Hallo, ich bin schon seit zwei-drei Jahren stiller Mitleser im Forum, insbesondere der Storieteil hat es mir angetan.
Schon lange wollte ich selbst mal eine Schreiben, denn mir juckt es gewaltig in den Fingern. Nun habe ich endlich Zeit gefunden
und möchte von der für mich spannendsten Herusforderung des FM 12 berichten: den Hero-Herausforderungen. Ziel soll es sein, alle zu meistern, wobei ich zunächst einmal testen möchte, wie das so ankommt, und ob eine 12er-Storie auch noch erwünscht ist.
Da dies meine erste Storie wird, bin ich über jedwede Form der Kritik dankbar, sofern sie denn konstruktiv zur Verbesserung meiner Geschichte dient. Also her mit euren Wünschen, Anregungen, Fragen, etc...
« Letzte Änderung: 03.Oktober 2013, 14:22:56 von Patrick Star »
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Patrick Star

  • Gast
Re: Groing up... Man wächst an seinen Aufgaben.
« Antwort #1 am: 03.Oktober 2013, 14:21:11 »

„Sag das nochmal!“ Drei Worte, mit denen sie mir zu verstehen gab, was sie von dem hielt, was ich ihr in den letzten zehn Minuten berichtet hatte.  Deutlich konnte ich den Unmut heraushören, der neben ihrem Unverständnis den Klang ihrer Stimme beeinflusste. Noch vor wenigen Augenblicken war ich mit euphorischer Vorfreude in das Gespräch mit meiner Frau gegangen. Fast so, wie ein Kind, dass von den Eltern zum ersten Mal mit auf den Jahrmarkt genommen wird. Doch dieses Gefühl hatte sich schnell verflüchtigt. Anfangs hatte sie noch interessiert zugehört und schien sogar begeistert davon, dass  sich mir eine Chance bot, dem tristen Alltag der Arbeitslosigkeit zu entfliehen.

Doch mit jedem weiteren Satz wurde sie stiller und ich konnte ihre Skepsis förmlich durch den Hörer spüren. Dennoch wiederholte ich meine Idee, ohne zu ahnen, dass ihre folgende Reaktion mein unerschöpflich erscheinendes Selbstvertrauen in seinen Grundfesten erschüttern sollte. Sie lachte… Meine Frau, die ich über alles liebe, lachte aus vollem Hals. Mit dem Mute der Verzweiflung setzte ich ein letztes Mal an, wild entschlossen Denise von meiner Idee zu überzeugen. Und so formulierte ich meine Gedanken nicht als Idee, sondern als Faktum.

„Ich bleibe hier und werde Fußballtrainer…“ Damit war die Bombe geplatzt. Doch ehe Denise etwas erwidern konnte, ließ ich eine zweite, noch größere Explosion folgen. Eine Nachricht mit der sie noch weniger rechnen konnte, die ihre Meinung zu meinem Vorschlag jedoch von Grund auf änderte. „…Und du wirst meine Assistentin!“ In Erwartung eines zweiten Lachanfalls, wollte ich meinen Vorschlag weiter erklären, doch meine Frau hatte längst aufgelegt….
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Patrick Star

  • Gast
Re: Groing up... Man wächst an seinen Aufgaben.
« Antwort #2 am: 03.Oktober 2013, 14:26:22 »

Zwei Tage später saßen wir in einem minimalistisch eingerichteten Büro, das den Eindruck erweckte, dass derjenige, der hier zu arbeiten pflegte, dies schon seit den frühen 70er Jahren tat. Gespannt warteten wir auf Graham Rowley. Er war es, der mir einen Job anbot, wohlwissend, dass ich noch nie einen Fußballverein trainiert hatte. Ich war ja nicht einmal selbst Fußballer gewesen, geschweige denn ansatzweise Profisportler. Handball hatte ich in Deutschland gespielt, schon seit ich ein kleiner Junge war. Und der Handballsport war es auch, der mich nach England brachte. Noch immer, war es mir unerklärlich, wie Rowley darauf kam, dass ich der richtige Mann wäre, um seinen Verein zum Erfolg zu führen.

„Ahh, Mr. Star, wie ich sehe haben Sie den Weg zu meinem bescheidenen Büro gefunden“ Rowleys laute, vom vielen Whiskey- und Zigarrengenuss mitgenommene Stimme riss mich aus meinen Gedanken. „Und Sie müssen wohl Mrs. Star sein. Patrick hat schon viel von Ihnen erzählt, aber er hat mir nicht verraten, wie schön Sie wirklich sind. Es freut mich, Sie endlich kennen zu lernen.“ Da war sie wieder, seine Charmante, aber unaufdringliche Art, mit der Graham mich sofort in seinen Bann zog, als ich ihm zum ersten Mal begegnete. Das ist nun vier Wochen her und seitdem hat sich schon fast so etwas wie eine Freundschaft zwischen dem 68 Jahre alten  Kauz und mir entwickelt. Nun musste ich noch Denise von den guten Absichten überzeugen, mit denen Graham uns hierher eingeladen hatte. Doch es liegt in ihrem Naturell misstrauisch zu sein und nichts dem Zufall zu überlassen.

„Danke Mr. Rowley, die Freude ist ganz meinerseits. Aber kommen wir doch gleich zum Wesentlichen.“

„Mensch Star, Ihre Frau ist ja noch temperamentvoller, als Sie. Aber gut, das gefällt mir. Ich mag Menschen, die wissen, was Sie wollen. Also gut, schießen Sie los, was wollen Sie wissen?“

„Ich möchte wissen, warum Sie glauben, dass Patrick der richtige ist, um Ihren Verein sportlich voranzubringen? Sie wissen ja, dass er weder selbst Fußballer war, noch ein ausgewiesener Fachmann ist. Also, Mr. Rowley, warum?“

„Hahaaa… Sehen Sie, da haben Sie den wichtigsten Grund schon selbst genannt. Auch wenn es merkwürdig klingen mag, aber genau deshalb möchten wir Ihren Mann engagieren. Er ist jung, unverbraucht und soweit ich das bis jetzt beurteilen kann voller Ideen, wie man diesen Verein nach oben führen kann. Nicht zuletzt hat mir imponiert, welche Arbeit er beim britischen Handballverband geleistet hat.“

Tatsächlich war ich nicht ganz unbeteiligt an der Entwicklung, die der britische Handball in den letzten Jahren genommen hat. Auch hier war es ein glücklicher Zufall, der mich zu meiner Anstellung brachte. Ich hatte gerade mein Studium in Sportmanagement beendet und war auf der Suche nach Arbeit, auf eine Anzeige des britischen Handballverbandes gestoßen, der im Rahmen der bevorstehenden Olympischen Spiele, eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen wollte. Da war ich als Spieler aus dem Mutterland des Handballs genau der richtige für den Job. Zumal ich mit meinen Beziehungen einige Dinge anschieben und gute Arbeit an der Basis verrichten konnte. Und so erarbeitete ich mir einen gewissen Ruf in England, der sich offenbar bis nach Manchester rumgesprochen hatte. Genauer gesagt bis zum Vorort Altrincham. Dort hatte mich Rowley in einer Kneipe aufgabelt, wo ich meinen Frust runterzuspülen versuchte, kurz nachdem mich der Verband rausgeworfen hatte, weil ich Ansprüche auf mehr Mitbestimmungsrecht stellte. Und nun saßen wir hier.

„Und ich möchte Ihnen beweisen, dass ich diese Arbeit auch im Fußball leisten kann. Ich war nicht untätig in den letzten Tagen. Wenn es um Ideen geht, neue Wege einzuschlagen, gerade was den finanziellen Bereich angeht und das Marketing, dann bin ich genau der richtige für Sie. Doch Sie werden mir Recht geben, dass meine fehlenden Expertisen mit einem guten Team ausgeglichen werden müssen. Aus diesem Grund möchte ich zwei Mitarbeiter ins Boot holen, denen ich absolut vertraue.“

„Eigentlich haben wir aktuell schon mehr Personal, als wir bezahlen können.“

„Richtig. Und deshalb wird es unsere erste Aufgabe sein, uns außerhalb des Platzes mit professionellem Personal aufzustellen. Außer Richard Williams, den ich als Torwarttrainer behalten möchte, sehe ich keinen der derzeitigen Mitarbeiter in der Lage, diese Anforderungen zu erfüllen.“

Rowley entglitten kurz die Gesichtszüge. „Dann wollen Sie alle entlassen?“ sagte er mehr zu sich selbst. Doch nach einigem Zögern nickte er und fügte hinzu: „Na gut, Star. Ich habe Ihnen freie Hand garantiert und ich bin ein Mann, der zu seinem Wort steht. Lassen Sie uns den Papierkram erledigen und dann reden wir über die zwei Mitarbeiter, die Sie mitbringen wollen.“

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Patrick Star

  • Gast
Re: Groing up... Man wächst an seinen Aufgaben.
« Antwort #3 am: 03.Oktober 2013, 15:23:07 »

Kurze Zeit später hielt ich den unterschriebenen Vertrag in Händen. Nun war ich also offiziell Trainer des FC Altrincham, einem Verein, der bis dato nie über den Amateurstatus hinauskam und dessen größter Erfolg der Gewinn der Blue Square Bet Premier war. Jetzt lag es in meinen Händen den Verein aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken. Und das in einer Stadt, in der der städtische Eishockeyclub beliebter war, als das hiesige Fußballteam – in England. Nicht das einzige Hindernis, das es zu überwinden galt. Doch ich war frohen Mutes und voller Tatendrang. Zumal Rowley mit meinen Vorschlägen für die Mitarbeiter nicht nur einverstanden war, sondern begeistert. In seiner überschwänglichen Freude, bot er mir erst das „DU“ und dann einen guten Scotch an.

Als Assistenztrainer holte ich Billy Dodds ins Boot. Ihn lernte ich während eines Urlaubs in Schottland kennen, wo er bereits Trainer war. Schnell merkten wir, dass unsere Ansichten über Fußball sich in weiten Teilen überschnitten und ich war mir sicher nun von seiner Erfahrung zu profitieren. Da er meine Leidenschaft für Aufbauprojekte und Rowleys Leidenschaft für guten schottischen Whiskey teilte, war er schon nach wenigen Minuten Feuer und Flamme für unser Projekt. Schon morgen würde er in Manchester landen und gemeinsam mit mir die Arbeit aufnehmen.

Die zweite Personalie hingegen wollte meinem neuen Vorgesetzten zunächst nicht so recht gefallen. Mit einer kurzen Zusammenfassung meiner Pläne, musste ich ihn davon überzeugen, dass der Verein maßgeblich von meiner Frau profitieren würde: „Denise spricht sechs Sprachen fließend und unterhält sehr gute Kontakte ins Ausland, insbesondere nach Frankreich, wo sie mehrere Jahre studierte und lebte.“

„Ich weiß noch nicht so recht, wie uns das weiterhelfen soll. Eine Dolmetscherin braucht unser Verein nun wirklich nicht.“

„Noch nicht. Während meiner Zeit in Frankreich habe ich den einen oder anderen Berater kennenlernen können und ich wette, dass kann uns von großem Nutzen sein.“

Das Argument stach und ich vermittelte Graham meine Idee davon, wie wir möglich günstig eine schlagkräftige Truppe zusammenbekamen. Mein Ziel war es, mit Hilfe von Denise´s Kontakten vereinslose Spieler aus Frankreich von unserem Projekt zu überzeugen.

„Billy und ich wollen dem Team ganz klar eine britisch-französische Note geben, wobei wir darauf achten wollen, eine gute Mischung aus jungen talentierten und erfahrenen Spielern zu haben. Meine Frau wird uns helfen, diese Spieler zu bekommen, davon sind wir überzeugt. Sie haben ja selbst erlebt, wie überzeugend sie sein kann.“

„Das ist wohl wahr. Also gut, wenn du das für nötig hältst, um diesen Verein nach oben zu führen, werden wir es versuchen. In der Theorie klingt es jedenfalls phantastisch. Aber sei dir bewusst, dass wir unser Gehaltsbudget von 210.000 € für die gesamte Saison auf keinen Fall übersteigen dürfen. Ich habe zu viele Vereine um uns herum finanziell abstürzen sehen, weil sie sich übernommen haben.“

„Keine Sorge Graham, es ist auch mein Ziel solide und mit dem Blick in die Zukunft zu wirtschaften. Ich werde das im Auge behalten. Morgen wird Billy hier eintreffen und dann machen wir uns an die Kaderanalyse. Außerdem bringt er schon den ersten Probespieler aus Schottland mit. Ich bin sicher, der wird dir gefallen.“
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Patrick Star

  • Gast
Re: Groing up... Man wächst an seinen Aufgaben.
« Antwort #4 am: 04.Oktober 2013, 13:06:11 »

WE ARE THE CHAMPIONS… Endlich war es soweit, mit dem Meisterpokal in der Hand ließ ich mich auf dem Bus, der uns quer durch die Stadt karrte, von ganz Altrincham feiern… Wir waren endlich am Ziel. Ich war am Ziel! Ich habe den kleinen Verein im Schatten Manchesters zur besten Mannschaft Englands gemacht…. Aus den Lautsprechern dröhnte weiter die Stimme Freddy Mercurys…. Um uns herum lauter Jubel der Menge, der zu einem ohrenbetäubenden Lärm anschwoll. Langsam aber stetig entwickelte sich das Gekreische der Fans zu einem monotonen Summen, das sich unnatürlich in meinem Kopf festsetzte und alle anderen Geräusche überlagerte…

Verschlafen griff ich nach meinem Handy, festentschlossen dem Störenfried, der mich morgens um 5 Uhr aus meinen Träumen riss, die Meinung zu geigen. „Was fällt Ihnen ein, mich mor…“

Noch ehe ich ausgesprochen hatte, begrüßte mich Rowley in seiner gewohnt freundlichen Art. Er überging meine Schimpftirade, zu der ich gerade ansetzen wollte einfach und faselte irgendwas von „early Birds“ und „Worms“. „Ich wollte dich nur darüber informieren, dass wir heute wichtige Termine haben. Um 10 Uhr zeige ich dir und Billy das Vereinsgelände. Anschließend stell ich euch dem Team vor und um 12 Uhr ist die erste PK im Vereinsheim – die Pressevertreter sind schon sehr interessiert an dir.“

„Graham?“

„Ja, Patrick?“

„Mach das nie wieder! Wir sehen uns um zehn.“

Meine Laune war bereits jetzt auf dem Nullpunkt und das an meinem ersten Arbeitstag. Keine gute Voraussetzung, aber was hatte sich Graham dabei gedacht, mich um diese Zeit anzurufen. Kannte er keine E-Mails oder SMS? Seinem Kärglich eingerichteten Büro nach zu urteilen, wahrscheinlich nicht. Wo ich nun schon unfreiwillig wach war, zwang ich mich den Tag sinnvoll zu beginnen, denn schließlich sollte mein Traum irgendwann zur Realität werden.
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Patrick Star

  • Gast
Re: Groing up... Man wächst an seinen Aufgaben.
« Antwort #5 am: 04.Oktober 2013, 13:09:54 »

Eine Stunde und drei Tassen Kaffee später hatte ich meinen Ärger vorerst runtergespült. Während des Frühstücks studierte ich eifrig die Mappe, die mir Graham gegeben hatte und in der ich alle wichtigen Informationen zum Verein, der Stadt und natürlich zum Kader fand. Was die Mitarbeiter betraf, so hatte ich mich schon Wochen vor meiner Unterschrift erkundigt und als geheimer Trainingsgast, die Arbeit des Personals begutachtet. Am Ende meiner Beobachtung musste ich feststellen, dass Altrincham quantitativ weit über seinem Budget agierte, von der Arbeitsleistung der Mitarbeiter aber sogar von denen eines deutschen Bürgeramtes überholt würde. Entsprechend hatte ich hier erste Änderungen veranlasst. Der Kader war für mich allerdings noch eine große Unbekannte. Zwar hatte ich bereits einige Spieler ins Auge gefasst, mit denen ich arbeiten wollte, doch ein umfassendes Bild der gesamten Mannschaft wollte ich mir mit Billy machen, den ich am Flughafen abholte, um nun mit ihm zum Vereinsgelände zu fahren.

Dort angekommen, wartete Graham schon und begrüßte uns überschwänglich. Kein Wort zu meinem kleinen Ausraster von heut Morgen. Der Mann war gutmütiger als meine Oma. Die Führung um das Vereinsgelände dauerte nur gut vier Minuten, denn faktisch bestand das, was unser Chef als sein Lebenswerk bezeichnete, lediglich aus zwei Trainingsplätzen und einem kleinen Pub, der als Vereinsheim diente und in dem alle administrativen Dinge geregelt wurden. Umkleidekabinen gab es hier keine und die vom schlechten Wetter aufgeweichten Plätze glichen eher einer Moorlandschaft. Ich schaute zu Billy, der wortlos auf den Acker starrte, der uns als Trainingsstätte dienen sollte. Ich war mir sicher, dass wir in diesem Moment das gleiche dachten.

„Also meine Herren, wie gefällt es Ihnen?“

„Es ist…anders, als ich erwartet hatte. Sehr speziell.“ sagte ich, in der Hoffnung möglichst diplomatisch zu klingen.

„Allerdings, das ist es. HAHAAH… Da kommt das Team. Kommen Sie, ich stelle Sie kurz vor und überlasse dann Ihnen das Feld.“

90 elendig lange Minuten später schlug ins die Ernüchterung kälter ins Gesicht, als das englische Wetter. Immer wieder hatten Billy und ich Kommandos aufs Feld gerufen. Beim Spiel auf dem Großfeld, wollten wir unser neues Team besser kennen lernen. Doch anstatt Fußball zu spielen, gaben sich unsere Jungs im Stile von Vinnie Jones ordentlich auf die Knochen.

„Patrick, das wird ein hartes Stück Arbeit. Ich hoffe nur, dass deine Frau wirklich gute Kontakte hat. Mit diesen Jungs ist der Aufstieg nicht mehr als ein Wunschtraum.“

„Das sehe ich ähnlich, wir sollten noch heute eine Analyse erstellen und entscheiden, wen wir gebrauchen können.“

„Das dürfte schnell gehen. Der Großteil gehört eher in die Metzgerei, denn auf den Fußballplatz.“ 

„Seien sie nicht so pessimistisch Billy. Diese Jungs spielen mit Herz und Leidenschaft. Das ist der Geist des englischen Fußballs. So sind wir ´66  Weltmeister geworden.“ Solche Worte konnten nur von einem Mann kommen, der das Kick-and-Rush mit der Muttermilch aufgesogen hat.

„´66 genau! Aber 2011 sind andere Elemente gefragt. Patrick hat mich geholt, um attraktiven Fußball spielen zu lassen. Aber mit diesen Holzhackern sehe ich da schwarz.“


Ich befürchtete die erste Auseinandersetzung zwischen den beiden und wollte gerade dazwischenhaken. Doch wieder überraschte mich Graham mit seiner Gelassenheit, die er an den Tag legte, als er sagte: „Abwarten Billy, nur unter Druck entstehen Diamanten. Seien Sie ganz unbesorgt, ich habe Patrick bereits zugesichert, jede Änderung des Kaders abzusegnen, solang Sie nur unser Gehaltsbudget nicht sprengen. Aber denken Sie daran, dass wir Spieler brauchen, mit denen sich die Fans identifizieren, also werfen Sie nicht alle auf einmal raus.“

„Keine Sorge Chef, einige haben Potential. Aber Billy und ich müssen erst einmal beratschlagen, wo wir Bedarf sehen.“

„Gut, dann kommen Sie beide morgen in mein Büro und teilen mir Ihre Ergebnisse mit. Kommen Sie nun, es wird Zeit für die PK. Ach und Patrick, nimm die hiesigen Reporter nicht allzu ernst. Einige verwechseln den Altrincham Standard gern mit der SUN.“

Was wollte er mir damit sagen? Schnell griff ich zur Zeitung, die Billy in seiner Tasche hatte. Als ich die Titelseite des Sports fand, wurde mir klar, worauf Graham hinaus wollte. In schwarzen Lettern prangte dort:

Jackpot - Star wins Altrinchamlottery
Senile chairman Rowley signs unknown former handballer Patrick Star

Diese Botschaft war angekommen. Doch denen würde ich es noch zeigen.
« Letzte Änderung: 04.Oktober 2013, 17:37:16 von Patrick Star »
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Patrick Star

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Re: Groing up... Man wächst an seinen Aufgaben.
« Antwort #6 am: 04.Oktober 2013, 13:10:17 »

Bei der PK…

Nach einer kurzen Vorstellung Grahams, richtete ich ein paar Worte an die versammelten Journalisten. Ich erklärte, wie glücklich ich über diese Chance sei und das ich mein Möglichstes tun würde, um diesen Verein zum Erfolg zu führen. Ich betonte aber, dass dafür Umstrukturierungen von Nöten seien, auf die ich zu einem späteren Zeitpunkt eingehen wollte. Nachdem auch Billy ein paar Worte an die Journalie richtete, ergriff Graham erneut das Mikrofon und forderte die anwesenden Medienvertreter auf, nun ihrerseits Fragen zu stellen: "Meine sehr geehrten Damen und Herren, soweit die kurze Einführung von unserer Seite, jetzt sind Sie gefragt. Wir möchten Sie nun bitten sich mit Ihren Fragen an uns zu wenden, insbesondere an Herrn Star. Geben Sie uns einfach einen kurzen Fingerzeig und schießen Sie los, wir werden uns dann bemühen Ihre Fragen umfassend zu beantworten."
« Letzte Änderung: 04.Oktober 2013, 17:44:20 von Patrick Star »
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Luciano Vietto

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Re: Groing up... Man wächst an seinen Aufgaben.
« Antwort #7 am: 05.Oktober 2013, 00:17:35 »

Weider mal England, und hast mich als Leser dabei.. Viel Glück

Toi, Toi, Toi!!!!
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Rastadarti

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Re: Groing up... Man wächst an seinen Aufgaben.
« Antwort #8 am: 05.Oktober 2013, 10:55:03 »

Super geschrieben, interessante Charakterkonstellation, die viel Raum für Nebengeschichten lässt. Mein Fazit bis hierhin: alles richtig gemacht. :)
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Patrick Star

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Re: Groing up... Man wächst an seinen Aufgaben.
« Antwort #9 am: 06.Oktober 2013, 09:10:36 »

@Luciano + Rastadarti: vielen Dank für den Zuspruch, ich hatte ja echt die Befürchtung, das ich mit der Masse an Text eher abschrecke, dennoch wollte ich es gern versuchen. Ob ich bislang alles richtig gemacht, mag ich nicht beurteilen, aber es ist ein großes Kompliment, wenn du es so siehst. ::) Ab morgen gibt´s dann auch wieder Updates, mit der Kaderanalyse und die ersten Transfers werden vorgestellt.
                                                                                                                                                                               

Für den Ausgang der PK habe ich im Moment zwei Varianten im Kopf. Eine davon wäre, euch Mitleser, als Reporter auftreten zu lassen. Ich dachte mir, dass bringt vllt noch mehr überraschende Elemente mit in die Story und es wäre auch für mich spannend, wenn meine Geschichte dadurch eventuell andere Wendungen nähme. Kurzes Feedback, ob sowas erwünscht ist, wäre cool und wenn Interesse besteht, dann schreibt doch eure Fragen einfach rein und ich werd morgen was nettes drum basteln. 
« Letzte Änderung: 06.Oktober 2013, 09:16:13 von Patrick Star »
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Patrick Star

  • Gast
Re: Groing up... Man wächst an seinen Aufgaben.
« Antwort #10 am: 07.Oktober 2013, 13:33:11 »

Es bestand wie erwartet großes Interesse an meiner Person und langsam fühlten die Reporter bei mir vor, ob ich Ihnen Steilvorlagen geben würde, die sich für die nächsten reißerischen Schlagzeilen eignen würden. Zunächst kamen die üblichen Fragen, nach meinem Befinden, jetzt, da ich Trainer in diesem Verein sei und ob ich mich schon über Team und Umfeld informiert hätte. Doch dann waren die Reporter offensichtlich warm…

„Paul Beatey. Manchester Evening News. Mr. Star, bis heute haben Sie noch nie ein Team trainiert und in Anbetracht dessen, dass Sie nicht in Besitz einer Trainerlizenz sind, fällt es schwer zu glauben, dass Sie Altrincham tatsächlich voranbringen können. Kann man sagen, dass Sie eher für die Aufgaben abseits des Platzes zuständig sind und wird Billy Dodds, die Trainingsarbeit eigenverantwortlich leiten?“

Mit solchen Fragen hatte ich gerechnet und dementsprechend war ich darauf vorbereitet. Mit Gelassenheit und Freundlichkeit antwortete ich ihm ehrlich: „Sie haben zum Teil Recht. Ich war bislang weder Trainer einer Fußballmannschaft, noch habe ich eine Lizenz. Ein Umstand, den ich selbstverständlich schnellstmöglich ändern möchte und deswegen belege ich seit einer Woche einen Kurs zur Erlangung des Level 1 Awards. Im Anschluss daran werde ich natürlich weiterführende Lizenzen erwerben, um gerade im Bereich der Trainingslehre kompetenter zu sein. Zusätzlich habe ich mit Billy einen sehr fähigen und taktisch hervorragend geschulten Coach an meiner Seite, der zunächst das Training leiten wird. Aus diesem Grund, betrachte ich Billy auch weniger als Co-Trainer, denn als gleichberechtigten Wegbegleiter, der mich sehr gut ergänzt. Um Ihre Eingangsfrage noch einmal aufzugreifen: Ich glaube sehr wohl, den Verein voranbringen zu können. Insbesondere im Bereich des operativen Geschäfts glaube ich meine Fähigkeiten entfalten zu können. Gerade im Marketing und auf personeller Ebene, werde ich einige Dinge anschieben, von denen ich denke, dass sie Altrincham helfen werden sich weiter zu entwickeln. Sie sehen also, ganz untätig bin ich nicht.“

Ich konnte mir einen leicht zynischen Ton am Ende meiner Ausführungen nicht verkneifen, doch das schien bei den versammelten Journalisten gut anzukommen. Leises Gekicher erfüllte das - zum Presseraum umfunktionierten - Vereinsheim. Doch mit dem nächsten Fragesteller verstummte es ebenso schnell wieder.

„Nigel Sinnot vom Altrincham Standard. Mr. Dodds, Mr. Star bezeichnete Sie eben als seinen gleichberechtigten Wegbegleiter. Fühlen Sie sich damit nicht etwas untergraben, wo sie es doch sein werden, der die Mannschaft sportlich führen und tagtäglich im Training schulen wird?“ Damit hatte die Schlagzeile von heute also ein Gesicht. Aus irgendeinem Grund versuchte dieser Schmierfink von Beginn an miese Stimmung zu verbreiten und einen Keil zwischen mich und meinen Assistenten zu treiben. Kurz befürchtete ich, es würde ihm gelingen, doch Billys Antwort bewies, dass ich mich auf ihn verlassen konnte.

„Nein, also diesem Gedanken möchte ich von Grund auf den Wind aus den Segeln nehmen.“ Das dümmliche Grinsen, das Sinnot bei seiner Fragestellung zeigte, war schlagartig aus seinem Gesicht verschwunden. Offensichtlich hatte er nicht mit der Loyalität Billys gerechnet. „Es ist richtig, dass ich zunächst den Großteil der Trainingsarbeit übernehmen werde, doch Patrick wird zu jedem Zeitpunkt mit dabei sein und seine Ideen einfließen lassen. Zudem wird er ja wie eben erwähnt seine Lizenz machen. Und abgesehen davon wird er hauptverantwortlich Personalentscheidungen treffen und sich um die Finanzen kümmern, denn Zahlen waren nie meine Stärke“ Wieder lachen alle im Saal – außer Sinnot natürlich. „Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ich die Aufgabenverteilung, so wie sie aktuell ist, als perfekt bezeichnen möchte und ich bin froh mich ganz auf das Training mit der Mannschaft konzentrieren zu können.“

Mit diesem Schlusssatz wurde die PK von Graham beendet und wir hatten dank Billy die erste Schlacht gewonnen. Dennoch blieb mir ein Rätsel, was dieser Sinnot von uns wollte. Allzu lang wollte und konnte ich mich damit allerdings nicht beschäftigen, denn nun galt es für Billy und mich zu entscheiden, wem wir aus dem aktuellen Team zutrauten, den Sprung in die nächsthöhere Liga zu schaffen.

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Patrick Star

  • Gast
Re: Groing up... Man wächst an seinen Aufgaben.
« Antwort #11 am: 07.Oktober 2013, 14:51:04 »

Am Nachmittag saßen Billy und ich in meinem kleinen Appartment zusammen. Gemeinsam gingen wir an die hundertmal den Kader durch und brüteten darüber, welche Spieler wir für unser Projekt gebrauchen konnten. Nach schier endlosen Diskussionen und unter Abwägung der uns bekannten Stärken und Schwächen der Spieler, blieben lediglich sechs Spieler übrig, von denen wir mehr oder minder überzeugt waren, dass sie uns auf die eine oder andere Weise würden helfen können.

Bei zwei Kandidaten waren wir uns schnell einig. Der erste war der 31-jährigen Marlon Broomes , der in der Defensive so gut wie jede Position bekleiden konnte. Zudem verfügte er über Erfahrung von mehreren hundert Spielen in den verschiedenen Profiligen. Dazu gesellte sich mit Shaun Densmore ein weiterer Abwehrspieler. Der junge Rechtsverteidiger war bereits seit drei Jahren beim Verein und absoluter Fanliebling. Er hat seine Stärken vornehmlich im Defensivbereich und passte somit perfekt ins Anforderungsprofil. Diese beiden sollten zum erweiterten Stamm der Mannschaft gehören.

Mit James Lawrie und Jack Redshaw sollten uns zwei junge Spieler auf unserer Reise begleiten, in denen wir Potential sahen und denen wir zutrauten sich in den Kreis der ersten Mannschaft festzuspielen. Hinzu kamen mit Mark Lynch und John Miles zwei Spieler, die vertragslos bei uns spielten und die wir als Kaderspieler betrachteten.

Verstärkungen waren demnach auf allen Positionen nötig. Während meine Frau sich in Frankreich befand, um erste Gespräche zu führen, waren wir auf dem Weg zu einem Spiel, bei dem sich arbeitslose Kicker für einen Verein empfehlen konnten. Mit dabei, war der Spieler, den Billy aus Schottland mitbrachte. „Ich rate dir, gut auf den Mann mit der Nr. 28 zu achten. Der ist ´ne echte Granate, das versichere ich dir.“

90 Minuten später wusste ich, dass Billy nicht übertrieben hatte. „Ich glaube, wir haben gerade unseren Stammstürmer gefunden. Wir sollten ihn zum Essen einladen, bevor noch jemand anderes auf die Idee kommt, ihn zu fragen.“

Vollkommen erschöpft und mit gemischten Gefühlen ging ich am Abend ins Bett. Mein erster Arbeitstag als Trainer ging zu Ende und ich hatte einen ersten Vorgeschmack darauf bekommen, wie hart dieses Geschäft sein konnte und wie nah die gegensätzlichsten Emotionen beieinander lagen. Zwar überwogen die positiven Eindrücke, dennoch beschäftigte mich das merkwürdige Verhalten dieses Pressefuzzis erneut. Ich würde schon noch herausfinden, was es damit auf sich hat.   
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Patrick Star

  • Gast
Re: Groing up... Man wächst an seinen Aufgaben.
« Antwort #12 am: 07.Oktober 2013, 17:35:21 »

Am nächsten Tag nahm ich mir ein Beispiel an die Worte meines Chefs und war bereits sehr früh auf den Beinen. Nach einem kurzen Telefonat mit meiner Frau, die mich über den Stand der Dinge informierte, traf ich mich mit einigen Kandidaten, die unser Betreuerteam verstärken sollten, denn ich wollte so früh wie möglich alle Personalentscheidungen im Mitarbeiterstab erledigt haben.    
Um zwölf Uhr war es dann Zeit für das Treffen mit Graham und Billy. Die beiden warteten schon auf mich und hatten sich die Wartezeit offensichtlich bei einem Glas Scotch verkürzt. Ein Umstand, den ich angesichts der Tageszeit nicht ganz nachvollziehen konnte, doch solang die beiden es vertrugen, sollte es mir recht sein.

„Also dann Star, was halten Sie vom Team?“   


„Leider nicht allzu viel Chef. Nach reiflicher Überlegung, haben wir uns entschlossen, dass es lediglich für sechs Spieler des aktuellen Kaders reicht. Den Rest der Mannschaft möchten wir gern entsprechend unserer taktischen Vorstellungen zusammenstellen.“

„Ich hab mir so etwas schon gedacht, nachdem ich Sie beide während des Trainings gestern beobachtet habe. Auch wenn es mir schwerfällt und ich nicht wirklich glücklich damit bin, muss ich Ihnen sagen: tun Sie, was Sie für richtig halten.“ Er sank etwas tiefer in seinen Sessel und nahm noch einen großen Schluck aus seinem Glas. Wir klärten ihn auf, welche Spieler wir behalten wollten und zumindest über den Verbleib von Densmore schien er sehr erfreut, da er dessen Transfer dereinst in Eigenregie einfädelte.
 
„Shaun planen wir als Stammkraft hinten rechts ein und werden ihm, sofern er denn verletzungsfrei bleibt, auch niemanden vor die Nase setzen. Dafür gibt es auf allen anderen Positionen akuten Handlungsbedarf.“

„Billy hat Recht. Wir wollen mit schnellen Flügelspielern und einem zentralen Mann hinter den Spitzen agieren. Leider fehlen uns dafür bislang die Spieler. Auch in der Defensive sehen wir aktuell hohen Bedarf. Wir haben keinen echten 6er, der vor der Abwehr abräumt, diese Position wird in unserem  angestrebten System aber sehr wichtig sein.“

„Und im Sturm haben wir bislang nur Redshaw. Er ist talentiert, aber wir brauchen echte Knipser.“

Graham war bislang erstaunlich ruhig geblieben. Doch nun schien sich eine erste Regung in ihm breit zu machen und ich hatte das Gefühl als wollte er etwas sagen.  Zunächst schienen ihm die Worte jedoch nicht über die Lippen zu wollen. Doch dann besann er sich und sprach: „Wissen Sie, ich bin schon mein ganzes Leben in dieser Stadt und der Verein gehört zu mir, wie ich in diese Stadt gehöre. Ich liebe ihn und es fällt mir schwer solch radikale Änderungen von heut auf morgen abzusegnen. Doch ich bin alt und zu lang habe ich die Augen vor Neuerungen verschlossen. Vielleicht erweisen Sie beide sich als Glücksfall und vielleicht sind Sie ja gekommen, um mir die Augen zu öffnen und unseren Verein dorthin zu führen, wo es noch keiner geschafft hat, in den Profisport.“ Ich war überrascht. Soviel Emotionalität hatte ich nicht erwartet. Doch die Liebe zu seinem Verein überwältigte den grauen Alten – oder war es nur der Scotch? Jedenfalls machte ihn dasnur noch sympathischer für mich. „Ich bin jedenfalls frohen Mutes, wenn ich Sie beide hier vor mir sehe, mit Ihrem Elan und den Ideen, die aus Ihnen sprudeln. Ich möchte Ihnen hiermit noch einmal garantieren, dass ich mich nicht in die Kaderplanung einmischen werde.“

„Danke Graham, das wissen wir sehr zu schätzen und dein Vertrauen ehrt uns. Deshalb bin ich froh, dir schon heut den ersten Transfer zu präsentieren.“

„Ach?! Das ging aber wirklich schnell. Wer ist es denn?“ Graham klang nun wieder weit weniger melancholisch.

„Auf Anraten von Billy haben wir uns gestern mit Gary Wales getroffen. Er ist Schotte, hat sehr viel Erfahrung und er soll unser Sturmführer werden.“

„Das ist mal eine Überraschung. Ich bin sehr gespannt auf den Mann und darauf, wen Sie beide noch aus dem Hut zaubern. Aber Star, ein solch gestandener Spieler kommt doch nicht for next to nothing, wenn sie verstehen, was ich meine.“

„Kein Sorge Graham, er kommt vor allem um zu spielen und weil er sehr interessiert daran ist als Führungsspieler vorangehen zu können. Er ist zu 100% von der Sache überzeugt. Im Übrigen sind wir uns bereits mit weiteren Mitarbeitern einig, die in Kürze die Arbeit aufnehmen werden. Darunter zwei Herren für die Scoutingabteilung, damit wir hier schnell handlungsfähig sind.“

„Gut. Dann halten Sie mich auf dem Laufenden, was die Transfers angeht und wenn es sonst etwas Wichtiges gibt. Und nun zeigen Sie mir bitte noch einmal Ihr Taktikkonzept, das klang schon sehr interessant.“



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« Letzte Änderung: 07.Oktober 2013, 18:36:27 von Patrick Star »
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Patrick Star

  • Gast
Re: Groing up... Man wächst an seinen Aufgaben.
« Antwort #13 am: 07.Oktober 2013, 19:30:36 »

Die Folgewochen verliefen wie im Flug. Da ich viele Termine mit Spielerberatern, meinen Scouts und Graham hatte verstrich ein Tag nach dem andern und praktisch alle paar Stunden, gab es Neuigkeiten. Während ich meinen kleinen aber wohl durchdachten Mitarbeiterstab bereits früh beisammen hatte lief die Spielersuche noch auf Hochtouren und der Platz füllte sich täglich mit Probespielern, von denen einige zu überzeugen wussten. Langsam nahm das Team Gestalt an und Billys Lächeln wuchs mit jedem talentierten Spieler, der zu uns stieß.

Nebenbei ließ ich erste Ideen im Marketing umsetzen. Dabei war das bis hierhin kein Hexenwerk: ich ließ die Preise für Dauerkarten senken und bot jedem Jahreskartenbesitzer einen Fanschal gratis dazu. Dazu unterbreitete ich Graham den bahnbrechenden Vorschlag  ;), eine Saisoneröffnungsfeier abzuhalten, zu der wir uns einen Erstligisten einluden. Das sollte zum einen die Fans auf die bevorstehende Saison einstimmen und Einnahmen generieren, zum anderen auch langfristig den Ticketverkauf ankurbeln. Mit einfachsten Mitteln, war ich für Graham zum Helden geworden, da es solche Maßnahmen in SEINEM VEREIN bislang nicht gegeben hatte. Es schien, als wäre der Verein wirklich jahrelang blind durch die Gegend gelaufen, um in Grahams Bild zu bleiben.

Beinahe täglich telefonierte ich in dieser Phase mit meiner Frau, die immer neue Spieler angeboten bekam. Da ihr der Sachverstand noch deutlicher Abging als mir dereinst, stellte ich einen Scout zur Seite, der die empfohlenen Spieler genauer unter die Lupe nahm. Bislang waren schon sehr gute Spieler dabei, von denen ich einige ohne zu zögern unter Vertrag nahm. Doch als meine Transferbemühungen sich dem Ende näherten, hatte Sie noch ein echtes Sahnestück parat.

„Und dieser Junge ist wirklich gut meinst du?“ Meine Frau hatte große Erwartungen bei mir geschürt, als sie mir per Mail von einem Talent für die Abwehr berichtete. Großgewachsen sei er und äußerst kopfballstark, dennoch sehr entwicklungsfähig. Wenn die Berichte meines Scouts, der mit ihr unterwegs war, wirklich stimmten, dann hatten wir ein richtiges Juwel an der Angel.

„Ja, und wenn ich es dir doch sage. Und das Beste weißt du ja noch gar nicht. Der Junge ist ablösefrei und er will unbedingt nach England. Keine Ahnung warum, aber das sollte für uns keine Rolle spielen. Ich komme am Freitag nach Altrincham und bring den Jungen gleich mit.“

Eine Woche später hatte der Junge, der auf den Namen Yann Nsaku hörte, einen Zweijahres-Vertrag unterschrieben und Billy kam aus dem Staunen nicht heraus. Zwar hatten wir bereits unser Pärchen für die IV gefunden, aber und darüber waren wir uns einig, meine Frau hatte nicht zu viel versprochen. Sollte sich Yann schnell einleben und weiter so trainieren, wie er es in den letzten Tagen tat, dann gehört ihm die Zukunft.

Natürlich testeten wir auch eifrig, um unser System zu etablieren und Spieler zu sichten. Das erste Spiel gegen die Reserve unseres Partner-Clubs und großen Nachbarn aus Manchester außen vor gelassen, verliefen die Spiele sehr erfreulich für uns. Die Mannschaft gewöhnte sich schnell aneinander und Billy hatte das richtige Händchen dafür unsere Taktik zu vermitteln. Herausragend war vor allem das Remis gegen den Erstligisten aus Blackburn. Die sechs Partien schürten die Hoffnung auf den Aufstieg bei den Anhängern, doch auch in der Kabine herrschte eine sehr gute Atmosphäre. Nur noch wenige Tage, dann würde es soweit sein und ich würde mein erstes Spiel als Trainer leiten.
                                                                                                                                                                           

Mal Off-Topic, kann ich die Bilddatein nur per Anhang an meinen Text tun? Wäre schön mal was in den Text zu integrieren, allerdings bekomm ichs bislang nicht hin.  :-[ :-[ :-[
Kann Wer helfen?


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Leland Gaunt

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Re: Groing up... Man wächst an seinen Aufgaben.
« Antwort #14 am: 08.Oktober 2013, 20:18:28 »

Du kannst die Bilder z.B. bei http://www.pic-upload.de/ hochladen und dann u.a. 'Vorschau für Foren' auswählen...
...dann sollten die Bilder in deinen Text integriert sein!
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FMGaunt

Das magische Dreieck 2.0

Immer schön GErade bleiben!

Patrick Star

  • Gast
Re: Groing up... Man wächst an seinen Aufgaben.
« Antwort #15 am: 09.Oktober 2013, 15:00:10 »

@Leland: OK, das werde ich so mal ausprobieren, dann wird der Textteil auch mal etwas aufgelockert und außerdem weiß ich aus eigener Erfahrung, dass Visualisierung immer gut ist  ;)
                                                                                                                                                                                                                                                                            
Blue Square Bet North – 1. Spieltag
Die Sonne schien an diesem Samstagnachmittag, was ich als gutes Zeichen wertete. Die Vorbereitung war glänzend verlaufen und alle Spieler waren ohne Verletzungen durchgekommen. Zudem konnten wir Tage vor dem ersten Spieltag mit Rocky Siberie noch einen Spieler für die Offensive unter Vertrag nehmen. Er stellte sofort die Verstärkung dar, die ich für den linken Flügel noch gesucht hatte und so bot ich ihn von Beginn an auf.

Es war alles angerichtet für das erste Pflichtspiel des Jahres. Schon Stunden vor dem Anpfiff wechselten meine Empfindungen im Minutentakt. War ich im einen Moment voller Vorfreude und sehnte das Spiel herbei, war nur Augenblicke später Nervosität das vorherrschende Gefühl. Ich zwang mich mir äußerlich nichts anmerken lassen und schwor meine Truppe auf das Spiel ein. Gegner war Corby Town, eine Mannschaft, die von allen Experten in Mittelfeld der Tabelle erwartet wurde. Dann war es soweit, meine Jungs machten sich bereit für den Einlauf ins gut besetzte Stadion an der Moss Lane, wie unsere Heimstätte heißt. Unterdessen richtete Graham ein paar letzte Worte an mich.

„Hah, Patrick mein Junge. Nun gilt´s. Deine Ideen zum Ticketverkauf scheinen ja zumindest schon mal zu funktionieren. Da draußen sitzen an die tausend Leute. So viele Zuschauer hatten wir hier seit Jahren nicht. Ich wünsche dir viel Glück da draußen und genieße es.“

„Danke Graham, ich werd es versuchen. Die Jungs sind heiß und ich hab ein sehr gutes Gefühl für das Spiel.“


FC Altrincham – Corby Town FC   2:1

Tore: Siberie, Redshaw;
MoM: ganz klar Siberie (8,4)– ein Tor gemacht, eins vorbereitet: perfekter Einstand


Überraschenderweise begann meine Mannschaft sehr nervös und nach gut 20 min. war mein gutes Gefühl dahin. Nach einem dicken Schnitzer in der Hintermannschaft gingen die Gäste mit 1:0 in Führung. Doch offensichtlich waren die Spieler nun wachgeschüttelt. Angeführt vom überragenden Siberie, der noch in Hälfte eins ausglich und später den Siegtreffer durch Redshaw vorbereitete, drehten wir das Spiel und der erste Dreier meiner Trainerlaufbahn war in Sack und Tüten.

Mein Einstand war geglückt und ich erhielt viel Zuspruch von Vereinsnahen Personen. Lediglich einer wollte mir die gute Stimmung vermiesen. Während der Vorbereitung war es lange ruhig um den Schmierfink des Standard gewesen, doch nun hatte er sich wieder aus seinem Versteck herausgewagt und setzte erneut zum Schlag gegen mich an. So war am Tag nach dem Spiel zu lesen:

Where is your offensivepower Star?
Despite a poor display new Altrincham manager grabs first win

Ich wurde einfach nicht schlau aus diesem Mann und konnte mir nicht erklären, worin sein Antrieb bestand. Auch, wenn man ihm Recht geben konnte was das Offensivspiel  meiner Mannschaft anbelangte, so hatte er dennoch unterschlagen, dass wir uns grandios in das Spiel zurückkämpften und letztlich verdient gewannen. Ich beschloss diese inkompetente Kritik nicht an mich heranzulassen und sie zu meinem Vorteil zu benutzen.

Blue Square Bet North – 2. Spieltag
Während die Mannschaft auf dem Feld war, um sich warm zu machen bereiteten Billy und ich in der Kabine etwas für die Mannschaft vor. Wir hatten auf jedem Platz ein Exemplar des Artikels von Sinnot gelegt, indem er unserem Team die Qualität in der Offensive absprach und ernsthafte Zweifel an unseren Aufstiegsambitionen formulierte – nach gerade mal einem absolvierten Ligaspiel. Nun wollte ich ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen.

„Männer, lest euch das gut durch. Dieser Mistkerl ist doch tatsächlich der Meinung, dass wir Probleme haben das Spiel zu bestimmen und einen Gegner an die Wand zu spielen. Doch ich weiß etwas, dass er nicht weiß: ihr seid die stärkste Truppe dieser Liga und der Aufstieg wird nur über uns gehen, also geht jetzt daraus und werft diesem Spinner seine Worte um die Ohren.“

Noch vor Monaten hätte ich über solche Phrasen gelacht und sie als Machwerk eines minderwertigen Hollywoodstreifens abgetan, doch nun stand ich selbst in der Kabine und spürte, dass meine Worte bei der Mannschaft ankamen. Insbesondere Fergus Bell, der in der Vorwoche sehr unglücklich agierte, sah nun wesentlich entschlossener aus. Mit geschwellter Brust und ein wenig Wut im Bauch ging meine Mannschaft ins Spiel und zeigte Sinnot von Beginn an den Mittelfinger.

Sollihull Moors FC – FC Altrincham   0:3


Tore: Wales,Bell (2)
MoM: Fergus Bell (8,8)

Bereits nach zehn Minuten setzte sich Gary Wales mit einem klasse Solo gegen die Defensive des Gastgeber durch und vollstreckte gekonnt aus 16m – wegen solcher Aktionen hatten wir ihn verpflichtet. In der 20. Minute dann ein kurzer Schockmoment, noch einem bösen Foul an Harris, musste dieser mit einem gebrochenen Knöchel vom Platz, der Übeltäter kam gänzlich ohne Strafe davon. Mein Team reagierte mit Trotz und noch vor der Pause erhöhte Bell mit einem Doppelschlag auf 0:3. In den zweiten 45 Minuten passierte nicht mehr viel, was mir angesichts der überragenden 1. Hälfte nahezu egal war. Wir ließen wenige Chancen für den Gegner zu und obendrein hatten beide Stürmer getroffen. Genugtuung machte sich in mir breit, erst recht als ich am Abend auf die Tabelle sah – wir waren Spitzenreiter. Zwar lagen noch 40 Spiele vor uns, doch ich war wild entschlossen, diesen Platz bis zuletzt zu verteidigen, denn es fühlte sich verdammt gut an. Auf der Rückfahrt gröhlten die Spieler im Bus und genossen ihr Siegerbier. Doch von alldem bekam ich wenig mit, denn ich hatte nur einen immer wiederkehrenden Gedanken im Kopf – In your face Sinnot!

Spät abends, ich war gerade in meinem Appartment angekommen, klingelte mein Telefon, es war Graham, der mit freudig erregter Stimme zu mir sprach.
"Hallo Star. Das war ein unglaublich gutes Spiel, wie wir Sollihull dominierten und gleich drei Tore, kurz es war eine Augenweide."

"Wenn dir das gefallen hat, dann warte, wozu diese Jungs im Stande sind, wenn sie sich erst perfekt aufeinander eingestimmt haben. Aber du hast Recht, es war ein sehr schönes Spiel. Dennoch müssen wir nun weiter hart arbeiten, wenn wir dort oben bleiben wollen. Und das will ich unbedingt. Zudem haben wir es diesem Schmierenheini von Sinnot gezeigt."

"Ach Patrick, regst du dich immer noch über diesen Kerl auf? Der ist doch nur sauer, weil sein Bruder Lee Sinnot im Frühjahr gehen musste, kurz bevor du kamst. Der meint das nicht so. Also lass es gut sein."

Daher wehte also der Wind. Um seinen Bruder zu rächen, versuchte er nun mich in einem möglichst schlechten Licht darstehen zu lassen. Da hatte sich der Kerl den Falschen ausgesucht. Wenn er spielen wollte, dann hatte er in mir seinen Gegner gefunden. Ich beschloss von nun an offensiv mit dieser Geschichte umzugehen.
« Letzte Änderung: 09.Oktober 2013, 15:02:21 von Patrick Star »
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