Also von Werbung für eine Pflastermarke habe ich bisher noch nicht gehört. Werbung an Hochschule ist grundsätzlich erlaubt und ein heikles Thema. Dass eine Lehrkraft jetzt Geld für Werbung in einer Vorlesung bekommt, ist mir relativ neu, weil ja nicht besonders viele Menschen erreicht werden. Meistens bezieht sich die Werbung an Unis auf die Förderung bestimmter wissenschaftlicher Studien, bei denen das Ergebnis mehr oder weniger feststeht und "wissenschaftlich bewiesen" werden soll oder eben Werbeplakate auf dem Unigelände, dem Sponsoring von Vorlesungsräumen oder ganzer Studiengänge (besonders bei Pharmazie). Ich habe schon Medizin-Profs mit Werbekitteln von Pharmafirmen rumlaufen sehen, aber eine Pflasterwerbung in einer BWL-Vorlesung ist skurril.
Ich würde den AStA und die Fachschaft informieren und entweder den Prof direkt ansprechen oder dies über den AStA und die Fachschaft in den akademischen Senat einbringen. Dabei ist es ratsam, um Transparenz zu bitten für die Häufung von positiven Produktbenennungen.
Verhindern lässt sich das alles vermutlich nicht. Die Uni ist ein Gebilde, das vor allem durch Korruption im Stile einer schlechten Bananenrepublik auffällt. Ein Blick hinter die Kulissen bei Personal- und Budgetentscheidungen lässt einen im blanken Entsetzen zurück. An einer mir bekannten Universität unterstützt die Bundeswehr bestimmte Bereiche der Friedens- und Konfliktforschung, dort wurde ein neuer Lehrstuhl aufgemacht, der von einer Person besetzt wird, die vollständig unqualifiziert und unakkreditiert auf diesem Gebiet ist.