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Autor Thema: Die Chroniken von Charleroi  (Gelesen 41231 mal)

sulle007

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Re: Die Chroniken von Charleroi
« Antwort #140 am: 09.April 2012, 16:31:47 »

Zu tippende Spiele:

25.10.: Europa League (3.Sp.): Charleroi (3.) - Celtic Glasgow (2.): X
28.10.: 10. Spieltag: Charleroi (10.) - Club Brügge (2.): 1
31.10.: Belgischer Pokal: Charleroi - KV Kortrijk: 1
Story ist weiterhin Top!
Lese immer wieder gerne, obwohl ich meist vergesse, zu Tippen.

gruss sulle007
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...einmal Palermo und zurück Aktuelle Story mit Palermo (FM12)

Alcatraz

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Re: Die Chroniken von Charleroi
« Antwort #141 am: 09.April 2012, 16:51:25 »

btw, welche spielbare ligen hast du aktiviert? :)
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Alfredo Di Stefano: "Aberdeen have what money can't buy - a soul, a team spirit built in a family tradition"

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Liverpool - Aston Villa - Aberdeen

kuchi

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Re: Die Chroniken von Charleroi
« Antwort #142 am: 10.April 2012, 09:29:23 »

mal sehen, was der Oktober noch für Ergebnisse bereithält

Zu tippende Spiele:

25.10.: Europa League (3.Sp.): Charleroi (3.) - Celtic Glasgow (2.): unentschieden
28.10.: 10. Spieltag: Charleroi (10.) - Club Brügge (2.): Sieg für Charleroi
31.10.: Belgischer Pokal: Charleroi - KV Kortrijk: Sieg für Charleroi
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Towelie

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Re: Die Chroniken von Charleroi
« Antwort #143 am: 17.April 2012, 20:40:23 »

Langsam werd ich ungeduldig :-[
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Poseidon

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Re: Die Chroniken von Charleroi
« Antwort #144 am: 17.April 2012, 21:16:32 »

Ja, sorry ich hatte bisschen Stress die letzten Tage. Ich werde versuchen morgen ein Doppelupdate als Entschädigung rauszuhauen. Nur soviel: Das Warten wird sich gelohnt haben.  8)
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Die Chroniken von Charleroi
FM-2010-Story [beendet]

Der Gerdmann kommt
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kuchi

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Re: Die Chroniken von Charleroi
« Antwort #145 am: 17.April 2012, 21:52:44 »

na, da sind wir aber schon gespannt wie ein flitzebogen  ;D
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HANS A. aus ROSTOCK

Poseidon

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Re: Die Chroniken von Charleroi
« Antwort #146 am: 18.April 2012, 20:52:24 »

Doppelupdate

Sieben Tage. Drei Spiele. Das ist das Pensum in diesem Beitrag. Zuerst spielen wir gegen den amtierenden schottischen Meister Celtic Glasgow in der Europa League. Ein ganz harter Brocken, doch wir dürfen nicht verlieren, wenn wir uns für die nächste Phase der Euro League qualifizieren möchten.
Danach empfangen wir den aktuell Zweitplatzierten der Liga, den Club Brügge und im Anschluss geht es im Pokal gegen den Fünften der zweiten Liga: KV Kortrijk. Viel Spaß!

25. Oktober 2018
Zitat
Sporting Charleroi (3.) gegen Celtic Glasgow (2.)
Europa League (3. Spieltag)
Historie: keine
Tipps: Alcatraz: Celtic (275), sulle007: Remis (320), kuchi: Remis (320)
Ausfälle: De Peretti, Yakovlev (beide gesperrt), De Pauw, Batoha, Banovic (alle verletzt)
Aufstellung: Bakhtin (TW) - Castillo (LV), Alcibiade (IV), Núnez (IV), Dogaru (RV) - Breen (LM), Orozco (OM), De Coster (ZM), Ervialdo (RM) - Stokkelien (ST), Todorov (ST)


Vorschau:
Sind die eigentlich alle bekloppt? Wir werden hier ernsthaft als Favorit gesehen. Die Quoten sprechen für uns, die Fans sind erwartungsvoll und selbst mein Trainerstab bescheinigt unseren Spielern eine bessere Technik und ein ausgeklügelteres Passspiel als den Schotten.
Es stehen in den nächsten beiden Wochen auch zwei ganz wichtige Spiele gegen Glasgow auf dem Programm. Bursaspor scheint das beste Team der Gruppe zu sein und für die Qualifikation zur K.O.-Phase müssen wir demnach Celtic überholen - am besten in den beiden direkten Duellen.
Doch die Personalsorgen sind groß beim zweifachen belgischen Pokalsieger: De Peretti und Yakovlev gesperrt, De Pauw und Batoha verletzt. Das sieht nicht lecker aus.
Den Schotten fehlen zwar auch zwei bis vier Spieler, aber dafür haben sie einen ganz torgefährlichen Mann: Leigh Griffiths traf bereits drei mal in der Gruppenphase (3x beim 5:1 gegen Bratislava) und wenn man die Qualifikationsphasen der Schotten dazu nimmt steht er bei neun Europapokaltoren in sechs Spielen diese Saison.
Celtics Torhüter kennen wir übrigens ganz gut: Sammy Bossut ist Belgier und spielte bereits für Zulte Waregem und Westerlo.


Spiel:
Charleroi Stadium, Charleroi (24.900 Zuschauer)
8°C, bewölkt
Charleroi - Celtic Glasgow


Report:
Mit der ersten halben Stunde können wir durchaus zufrieden sein. Bakhtin konnte schon früh einen Schuss von Griffiths entschärfen, De Coster scheiterte auf der anderen Seite an Bossut. Ansonsten blieb es ruhig und mein Team gefiel mit schönem Passspiel. In der 35. Minute konnte Stokkelien sogar mal aufs Tor schießen - ein seltener Anblick.

Mit 0:0 ging es in die Halbzeitpause. Auch nach dem Seitenwechsel erwies sich Niko Bakhtin als Fels in der Brandung.

Doch in der 62. Minute ließen meine Verteidiger Leigh Griffiths zentral vorm Tor sträflich alleine. Núnez und Alcibiade stürzten sich beide auf den Ballführenden und nach dessen Pass auf Griffiths war es für den Stürmer keine schwere Herausforderung mehr, so völlig unbedrängt.

63. Minute: Tor für Celtic Glasgow: Leigh Griffiths 0:1

67. Minute: RAUS: Erivaldo REIN: Birsa (RM)
67. Minute: RAUS: Breen REIN: Cândido (LM)
67. Minute: RAUS: De Coster REIN: Kerényi (ZM)

Wir hatten Glück, dass ein Konter der Gäste nicht im 2:0 mündete. In der 75. Minute scheiterte Stokkelien erneut an Bossut. Er hat einfach kein Selbstvertrauen im Moment.

Die Partie wurde jetzt mehr und mehr haarsträubend. Castillo entscheidet sich einfach mitten im Sprintduell mit einem schottischen Angreifer stehen zu bleiben. Der resultierende Schuss von Griffiths landete nur knapp neben dem Pfosten. Auf der anderen Seite konnte Birsa nach Vorlage von Stokkelien nicht verwandeln, Kerényis Distanzschuss wird abgefälscht. In der 85. Minute zappelt der Ball dann im Netz, doch Cândido stand in Abseits. Tolle Wurst.

Das war dann auch die letzte Aktion des Tages.

Momentan gibt es sehr viele Frustmomente. Die Abwehr-KI macht was sie will, Cândido steht immer im Abseits, Birsa bekommt jeden Zweikampf im gegnerischen Drittel gegen sich gepfiffen und Stokkelien schießt nur die Torhüter an.

Alcibiade wird wegen einer Gelbsperre im Rückspiel fehlen.


Endstand: Charleroi - Glasgow 0:1 (0:0)
Der Spieltag:

Bursaspor (1.) - Bratislava (4.) 4:1
Charleroi (3.) - Celtic (2.) 0:1

Die Gruppe nach drei von sechs Partien:

1. Bursaspor 9 Punkte
2. Celtic 6 Punkte
3. Charleroi 3 Punkte
4. Bratislava 0 Punkte

28. Oktober 2018
Zitat
Sporting Charleroi (10.) gegen Club Brügge (2.)
10. Spieltag
Historie: 15 Siege, 3 Unentschieden, 12 Niederlagen, 46:45 Tore
Tipps: Alcatraz: Brügge (263), sulle007: Charleroi (250), kuchi: Charleroi (250)
Ausfälle: Hamel, Batoha (beide verletzt)
Aufstellung: Bakhtin (TW) - Castillo (LV), Alcibiade (IV), Angulo (IV), De Peretti (RV) - Cândido (LM), Orozco (ZM), Yakovlev (DM), Ervialdo (RM) - Todorov (ST), Djukic (ST)

Vorschau:
Nach der knappen Niederlage im Europapokal müssen wir uns bereits nach wenigen Stunden wieder auf die Liga konzentrieren. Denn in unserem Kerngebiet sieht es momentan nicht allzu rosig aus, auch wenn die Liga noch sehr eng beisammen ist. Es ist einfach eine ausgeglichene Angelegenheit zu Beginn der Saison. Kein Team, auch nicht Standard Lüttich, kann sich absetzen.
Da Núnez nach dem jüngsten Duell gegen Glasgow etwas müde ist, kommt Jorge Angulo zu seinem Startelfdebüt in dieser Spielzeit. Andere Spieler sind ebenfalls nicht mehr topfit, sodass ich froh bin, wieder auf De Peretti und Yakovlev zurückgreifen zu können. Für Nill De Pauw kommt ein Einsatz zu früh, aber viel interessanter ist, dass ein weiterer Stürmer, Milan Banovic, bald wieder zur Verfügung stehen wird. Heute müssen jedoch Todorov und Djukic es richten. Stokkelien wird von der Bank kommen. Todorov und Stokkelien müssten beide bereits über die "Neun Stunden ohne Tor"-Grenze gerutscht sein.
Was würde ich nur dafür geben einen Kevin Cameron in meinem Kader zu haben! Er hat zwar keine außergewöhnlichen Werte, eigentlich sogar recht bescheidene, meine Scouts würden ihn noch nicht einmal als stark genug für die Ersatzbank einschätzen, aber er hat etwas, was keiner meiner Stürmer hat: Mehr als vier Tore auf dem Konto. Neun Spiele, acht Tore ist die Ausbeute des momentan besten Torschützen der Liga, der natürlich für Club Brügge aufläuft und maßgeblich für den aktuellen Tabellenplatz verantwortlich ist. Heißen wir ihn im Charleroi Stadium willkommen.


Spiel:
Charleroi Stadium, Charleroi (35.493 Zuschauer, AUSVERKAUFT)
17°C, bewölkt
Charleroi - Brügge


Report:
Nach langer Zeit verirrten sich mal wieder 35.000 Zuschauer in unsere Arena, sodass ein wahrer Hexenkessel auf uns wartete. Und heiß ging es auch von Beginn an auf dem Platz zu! Braian Rodríguez, Brügges zentraler Mittelfeldspieler, sieht bereits in der fünften Spielminute die rote Karte! Nach einem Abschlag von Bakhtin bekämpfte er Jacob Orozco im Kopfballduell mit seinem Ellbogen. Der Schiedsrichter hats gesehen und verwies den Uruguayaner umgehend vom Feld. Brügge spielt somit 85 Minuten lang in Unterzahl.

5. Minute: rote Karte für Brügge: Braian Rodríguez (ZM)

Den unfreiwilligen Raumgewinn im Mittelfeld konnte man in den weiteren Spielminuten sehr gut sehen. Langsam spielten wir uns in die gegnerische Hälfte, immer mit einem freien Mann, der zum Passspiel bereit war. Castillo auf Yakovlev. Der Russe zeigt sein bemerkenswertes Auge und spielt einen langen und flachen Steilpass nach vorne auf den jungen Serben Djukic, der seinem Verteidiger im Rücken enteilte. Djukic schließt trocken mit links ab - und drin! 1:0 für die Hausherren! Jubel im weiten Rund! Sein erstes Saisontor und überhaupt erst zweites Tor im 16. Ligaspiel für uns.

15. Minute: Tor für Charleroi: Sasa Djukic 1:0

So! Wenn Todorov, Stokkelien (und mit Abstrichen) De Pauw es nicht geregelt bekommen, lass ich ab jetzt einfach Djukic und Banovic stürmen. Die sind zwar jung und nur halb so gut, aber anscheinend machen die ja die Tore.

Auf dem Feld ging die lockere Trainingsübung indes weiter. Drei Ballkontakte nach dem Anstoß war die Kugel schon schon wieder in unserem Besitz. Das Herumgeschiebe zwischen Yakovlev, Angulo und De Peretti auf der rechten Seite erinnert an eine Trainingsübung, bei der man die Gegner laufen lässt und kurze Zeit später bereiteten wir über links schon den nächsten Angriff vor. Djukic wird steil angespielt und schon flitzte er die Außenbahn entlang. Er nähert sich dem Tor und sieht, dass Cândido in der Mitte völlig allein gelassen wurde. Ein kurzer Querpass und der Portugiese befindet sich in aussichtsreicher Situation. Und was für ein Schlenzer! Fast wäre der Ball noch übers Lattenkreuz geflogen, aber er passte haargenau in den Winkel! Zwei Angriffe, zwei Tore! Cândidos 25. Ligator für Charleroi!

17. Minute: Tor für Charleroi: Carlos Cândido 2:0

Djukic zeigte sich auch nach dem 2:0 als unermüdlicher Läufer und Balleroberer. Doch nach seinem Pass auf Todorov verzog dieser. Auch Orozcos Fernschuss streifte nur das Außennetz. Ein Spieler der Gäste bewarb sich indes für die zweite rote Karte, doch nach seinem "Brutalo-Foul" (Bild-Zeitung) zeigte der Schiedsrichter nur gelb.

So ging es in die Halbzeit. Yakovlev, Cândido und Djukic haben Brügge auseinander genommen.

Doch man soll den Tag nicht vor dem Abpfiff loben und so kam es, dass Anton Yakovlev mit einer gelben Karte kurz vor und noch kürzer nach der Halbzeit ebenfalls das Feld verlassen musste. 10 gegen 10 war jetzt wieder angesagt. Und nicht nur das! Durch den Freistoß fiel auch noch der Anschlusstreffer! Nach einer langen Flanke kam Hoel (der mit dem Brutalo-Foul) an den Ball und schoss sein erstes Tor für Brügge "ever". Kalte Dusche.

46. Minute: rote Karte für Charleroi: Anton Yakovlev
47. Minute: Tor für Brügge: Thomas Hoel 2:1

Jetzt nicht den Kopf verlieren! Ein satter Distanzschuss der Gäste landete auf der Latte. Alcibiade verfehlte das Tor nach einer Ecke.

Wie bereits erwähnt war der Raum im Mittelfeld jetzt für beide Teams ziemlich groß, von vier zentralen Mittelfeldspieler waren ja nur noch zwei auf dem Platz: Ivan Perisic für Brügge und Jacob Orozco für die Hausherren. So kam es immer wieder zu dem Duell zwischen diesen Akteuren.

Aus diesem ging Orozco einmal mehr als Sieger hervor und so knallte er den Ball sofort nach vorne in die gegnerische Hälfte. Djukic stellte einen neuen 100m-Rekord auf und war als erster am Ball. Von zwei Verteidigern verfolgt behielt er jedoch die Ruhe und schiebte das Spielgerät am Keeper vorbei ins Tor! 3:1! Auf den Tribünen hörte man einen Jubel, den man diese Saison im Stadion bisher vergeblich suchen musste. War das die Entscheidung?

60. Minute: Tor für Charleroi: Sasa Djukic 3:1
Sasa... DJUKIC!

Kurz darauf wäre Niko Bakhtin beinahe das selbe Schicksal ereilt, dass den Fürther Ersatzkeeper vor wenigen Wochen zum tragischen Helden des DFB-Pokals werden lies. Doch er konnte den Ball, der zuvor von seinem Rücken abprallte, noch vor der Linie stoppen.

Da wir in wenigen Tagen wieder im Pokal ran müssen war jetzt erst einmal personeller Schongang angesagt. Daniel Griffiths, ein junger englischer Innenverteidiger, kam so zu seinem Ligadebüt.

67. Minute: RAUS: Castillo REIN: Griffiths (IV)
67. Minute: RAUS: Orozco REIN: Buyens (DM)
67. Minute: RAUS: Todorov REIN: De Coster (OM)

Und wie so oft folgt auf ein Debüt ein weiteres: Nach einem Eckball von Erivaldo rauscht ein kahlgeschorener Schädel am langen Pfosten in die Flugbahn und sorgt für das 4:1. Träger: Daniel Griffiths! Der 18-jährige hat heute allen Grund zum Feiern!

88. Minute: Tor für Charleroi: Daniel Griffiths 4:1

Was war das bitte für eine Partie? Platzverweise auf beiden Seiten und eine starke Vorstellung unserer Mannschaft. Vor allem Sasa Djukic hat sich heute eine Eins mit Sternchen verdient. Die Hauptakteure sind heute mal einen Schritt zur Seite getreten und die jungen Ersatzspieler durften glänzen - dabei war das doch noch gar nicht das Pokalspiel.


Endstand: Sporting Charleroi - Club Brügge 4:1 (2:0)
Der Spieltag:

Anderlecht (9.) - Mechelen (12.) 0:0
Beveren (14.) - Zulte Waregem (6.) 0:2
Charleroi (4.) - Club Brügge (7.) 4:1
Beerschot (1.) - MOns (8.) 1:1
Standard (3.) - Gent (15.) 2:2
Westerlo (13.) - Antwerpen (16.) 1:0
Cercle Brügge (11.) - Roeselare (5.) 1:1
Sint-Truiden (10.) - Genk (2.) 0:2

Und schwupps ... sind wir wieder Vierter! Doch die Relativierung folgt sogleich: Die Plätze vier bis acht haben allesamt 16 Punkte und wir werden am nächsten Spieltag spielfrei haben. Während wir nämlich im Pokal antreten geht es für unsere Konkurrenz schon wieder weiter. Schuld daran ist auch der Europapokal, denn als wir gegen Celtic spielten war für den Rest der Liga der Pokal angesagt. Aber trotzdem: Schöne Momentaufnahme! Lüttich hat sich mit dem 2:2 gegen den abstiegsgefährdeten AA Gent ordentlich blamiert. Der Abstand auf Beerschot beträgt vier Punkte und ein Screenshot folgt nach dem Pokalspiel.

31. Oktober 2018
Zitat
Sporting Charleroi gegen KV Kortrijk
Belgischer Pokal (6. Runde)
Historie: 3 Siege, 1 Unentschieden, 0 Niederlagen, 5:1 Tore
Tipps: Alcatraz: Charleroi (133), sulle007: Charleroi (133), kuchi: Charleroi (133)
Ausfälle: De Peretti, Hamel, Batoha (alle verletzt)
Aufstellung: Bakhtin (TW) - Castillo (LV), Angulo (IV), Núnez (IV), Dogaru (RV) - Breen (LM), Kerényi (ZM), Yakovlev (DM), Birsa (RM) - Stokkelien (ST), De Pauw (ST)


Vorschau:
Verschnaufpause ist nicht: Englische Woche in Belgien. Die Europa-League-Teilnehmer aus Lüttich und Charleroi spielen im Pokal, der Rest in der Liga.
De Peretti hat sich im Spiel gegen Brügge leicht verletzt und fällt für diese Partie aus. Es wird natürlich ein wenig rotiert: Alcibiade, Erivaldo, Cândido, Orozco und Todorov bleiben draußen, dafür spielen Angulo, Birsa, Breen, Kerényi und - Mads Stokkelien. Heute wäre doch mal ein guter Tag für das erste Tor, oder Mads?
Wir werden es sehen. Yakovlev wird übrigens nicht geschont, er ist schließlich in allen anderen Wettbewerben momentan gesperrt. Wenn er das jetzt auch noch im Pokal schafft, bekommt er einen Pokal von mir. Also im Sinne von Auszeichnung. Naja, eigentlich bekommt er dann auf die Fresse.
Kortrijk spielt im 4-2-3-1-System mit drei offensiven Mittelfeldspielern hinter der einzigen Spitze.
Blos nicht blamieren, Jungs!


Spiel:
Charleroi Stadium, Charleroi (13.669 Zuschauer)
8°C, Regen
Charleroi - Kortrijk


Report:
Unterklassige Teams scheinen uns nicht so zu liegen. In der ersten Halbzeit vergab De Pauw zwei Chancen, ansonsten konnten wir noch einen Fernschuss von Dogaru verbuchen.

Halbzeit. Bitte keine Verlängerung!

Jubel in der 55. Minute! Birsas Flanke von rechts fand Nill De Pauw im Strafraum und der Ball daraufhin den Weg ins Tor. Doch der Schiedsrichter entscheidet auf Abseits. Kann das denn wahr sein?

66. Minute: RAUS: Kerényi REIN: De Coster (ZM)

Keine drei Minuten ist er auf dem Feld und schon schepperts! Aus 23 Metern hämmert Matteo De Coster den Ball in den Winkel. 1:0 für Charleroi!

69. Minute: Tor für Charleroi: Matteo De Coster 1:0

73. Minute: RAUS: De Pauw REIN: Orozco (OM)

Das war es auch schon. Alleine De Coster hätte nach seiner Einwechslung noch zwei weitere Tore schießen können, doch so behaupten wir uns mit 1:0. Reicht ja auch. Über Stokkeliens Leistung hüllen wir den Mantel des Schweigens. Aber mit Mischenko musste man ja auch nur lang genug meckern. 


Endstand: Charleroi - Kortrijk 1:0 (0:0)
Der Spieltag:

Lüttich musste gegen VW Hamme sogar in die Verlängerung, doch auch der Meister hat sich für die nächste Runde qualifiziert.
Die Ergebnisse aus der Liga:

AA Gent (15.) - Sint-Truiden (10.) 1:1
Club Brügge (5.) - Beveren (14.) 1:1
Genk (4.) - Cercle Brügge (11.) 2:2
Mons (3.) - Westerlo (13.) 2:0
Roeselare (8.) - Beerschot (1.) 0:3
Zulte Waregem (2.) - Anderlecht (9.) 2:0



Tippspiel:

25.10.: Europa League (3.Sp.): Charleroi (3.) - Celtic Glasgow (2.): Charleroi: 2.25 - Remis: 3.20 - Celtic: 2.75
[Alcatraz: +275, sulle007: -100, kuchi: -100]
28.10.: 10. Spieltag: Charleroi (10.) - Club Brügge (2.): Charleroi: 2.50 - Remis: 3.00 - Club Brügge: 2.63
[Alcatraz: -100, sulle007: +250, kuchi: +250]
31.10.: Belgischer Pokal: Charleroi - KV Kortrijk: Charleroi: 1.33 - KV Kortrijk: 8.00
[Alcatraz: +133, sulle007: +133, kuchi: +133]

#  User          Tipps  Punkte Rekord    %      Beginn der Saison
01. _UnForGiven   10/13   1749  (1749) .769     1749 (+0000)
02. kuchi         08/14   1256  (1256) .571     0000 (+1256)
03. Tobilanski    09/18   1174  (1474) .500     1174 (+0000)
04. Alcatraz      12/27   1039  (1039) .444     0339 (+0700)
05. Hatthatthatt  11/25   0855  (1555) .440     0855 (+0000)
06. Leon          03/03   0692  (0692)1.000     0000 (+0692)
07. Mike          04/08   0238  (0438) .500     0238 (+0000)
08. wrdlbrmft     11/31   0066  (1209) .355     0066 (+0000)
09. sulle007      08/24   0057  (0457) .333     -226 (+0283)
10. peacemaker    01/04   0000  (0200) .250     0000 (+0000)
11. gek0_10       01/05   -283  (0000) .200     -283 (+0000)

Regeln:

Tendenz nach 90 Minuten (gilt nicht im nationalen Pokal)
[100 * Quote] Punkte bei richtigem Tipp
100 Punkte Abzug bei falschem Tipp

Teil 2 folgt später am Abend.
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Die Chroniken von Charleroi
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Poseidon

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Re: Die Chroniken von Charleroi
« Antwort #147 am: 18.April 2012, 22:30:39 »

3. November 2018
Zitat
Sporting Charleroi (7.) gegen RAEC Mons (3.)
11. Spiel
Historie: 14 Siege, 2 Unentschieden, 2 Niederlagen, 34:15 Tore
Tipps: -
Ausfälle: Yakovlev (gesperrt), Hamel, Batoha (beide verletzt)
Aufstellung: Bakhtin (TW) - Castillo (LV), Alcibiade (IV), Núnez (IV), Dogaru (RV) - Cândido (LM), Orozco (ZM), De Coster (ZM), Ervialdo (RM) - Todorov (ST), De Pauw (ST)


Vorschau:
Unter der Woche Pokal, heute Mons, am Donnerstag schon wieder Europa League (Celtic Glasgow). Das sind wahrlich anstrengende Wochen für mein Team. Heute empfangen wir Mons im wettbewerbsübergreifend vierten Heimspiel in Folge. Der Gast hat in den letzten sechs Spielen nur einmal verloren und steht momentan auf dem dritten Tabellenplatz.
Aufgrund der Ausländerbeschränkung hat es Stokkelien heute nicht mal in den Kader geschafft, er wird also weiter auf sein erstes Tor warten müssen. Dafür sitzt Brügge-Held Sasa Djukic auf der Bank, der Serbe ist nämlich "homegrown player".
Todorov wartet seit 610 Minuten auf ein Tor. Uff.


Spiel:
Charleroi Stadium, Charleroi (33.799 Zuschauer)
5°C, stark bewölkt
Charleroi - Mons


Report:
Ich würde ja gerne verkünden, dass Todorovs Pechsträhne nach 630 Minuten abriss, aber sein Schuss geht knapp am Tor vorbei. Die bisher beste Chance nach 20 Minuten. Es ist ein munteres Hin und Her beider Mannschaften.

Kurz vor Halbzeitpfiff hatte Todorov eine erneute Chance, doch der Keeper von Mons parierte. Bei der Einleitung dieser Möglichkeit verletzte sich De Coster schwer und musste ausgewechselt werden.

45. Minute: RAUS: De Coster REIN: Kerényi (ZM)

Keine sechzig Sekunden nach der Halbzeit hält Niko Bakhtin das Unentschieden fest.

Todorov agierte so unglücklich, dass selbst Stokkelien eine verheißungsvolle Alternative gewesen wäre. Aber der sitzt ja nicht auf der Bank, also Djukic rein. Und wo wir gerade dabei sind kommt Breen mit aufs Feld.

61. Minute: RAUS: De Pauw REIN: Djukic (ST)
61. Minute: RAUS: Cândido REIN: Breen (LM)

Zehn Minuten später: Mons-Stürmer Nelles läuft aufs Tor zu. Adalberto Núnez ist ihm auf den Fersen. Ein kurzer Stolperer des Stürmer, doch Nelles bleibt im Ballbesitz und hat Núnez jetzt hinter sich gelassen. Doch gerade als er aufs Tor schießen wollte ertönt die Pfeife des Schiedsrichters. Foul, rote Karte Núnez (Notbremse) und Freistoß Mons. Als Trainer von Mons wäre ich jetzt aber richtig sauer auf diesen Pfiff gewesen. Da wurde die große Chance von Mons einfach abgepfiffen. Als Charleroi-Trainer stehe ich jetzt allerdings mit aufgebrauchtem Auswechselkontigent und einer großen Lücke in der Abwehr ebenso blöd da. Jetzt muss halt die Dreierkette herhalten.

72. Minute: rote Karte für Charleroi: Adalberto Núnez

Mit Mann und Maus konnten wir das 0:0 in Unterzahl halten. Aufgrund des Spielverlaufs wollen wir damit mal zufrieden sein.

De Coster wird uns vier Wochen fehlen, Núnez ist für ein Spiel gesperrt.


Endstand: Charleroi - Mons 0:0 (0:0)
Der Spieltag:

Cercle Brügge (11.) - Gent (14.) 1:2
Charleroi (8.) - Mons (3.) 0:0
Beerschot (1.) - Genk (5.) 0:0
Sint-Truiden (10.) - Standard (4.) 0:1
Westerlo (15.) - Roeselare (6.) 0:1
Zulte Waregem (2.) - Mechelen (12.) 2:1
Beveren (13.) - Antwerpen (16.) 2:0
Anderlecht (9.) - Club Brügge (7.) 3:3

Jetzt spielt jeder wie er will! So finden bereits am Dienstag und Mittwoch weitere Partien der Liga statt. Wir spielen allerdings am Donnerstag international gegen Glasgow und setzen somit erneut aus (zusammen mit Lüttich). Die Ergebnisse:

Gent (13.) - Genk (4.) 0:0
Beveren (14.) - Mechelen (12.) 0:1
Cercle Brügge (9.) - Antwerpen (16.) 3:0
Beerschot (1.) - Club Brügge (3.) 0:1
Sint-Truiden (8.) - Mons (5.) 2:0

Die Tabelle ist jetzt völlig kaputt (Standard und Charleroi mit 11, der Rest mit 12 oder 13 Spielen) und wir liegen auf Rang 10. Theoretisch könnten wir aber auch Zweiter sein.

8. November 2018
Zitat
Celtic Glasgow (2.) gegen Sporting Charleroi (3.)
Europa League (4. Spieltag)
Historie: 0 Siege, 0 Unentschieden, 1 Niederlage, 0:1 Tore
Hinspiel: Charleroi - Glasgow 0:1
Tipps: -
Ausfälle: Alcibiade, De Peretti, Yakovlev (alle gesperrt), De Coster, Batoha (beide verletzt)
Aufstellung: Bakhtin (TW) - Castillo (LV), Angulo (IV), Núnez (IV), Dogaru (RV) - Cândido (LM), Orozco (OM), Kerényi (ZM), Ervialdo (RM) - Stokkelien (ST), De Pauw (ST)


Vorschau:
Viel Zeit um über das 0:0 gegen Mons zu sinnieren bleibt nicht, denn heute steht das wahrscheinlich entscheidende Spiel in der Europa League an. Sollten wir verlieren, dann können wir uns die Nummer eigentlich abschminken. Wir könnten bestenfalls noch mit Bursaspor (bei einer heutigen Niederlage der Türken gegen Bratislava - unwahrscheinlich) oder Glasgow gleichziehen, hätten aber vermutlich beide direkten Duelle verloren. Deswegen muss heute ein Tor fallen! Wenn wir gewinnen sollten, würden wir den direkten Vergleich mit Celtic schonmal nicht verlieren (Hinspiel ging ja lediglich 1:0 für die Schotten aus) und müssten somit nur im Gleichschritt marschieren. Hätte, hätte, Fahrradkette.
Ein Blick auf die ausfallenden Spielern zeigt bereits, dass sich das Team heute von selber aufstellt. Lediglich im Sturm konnte ich mich entscheiden und da ich zu Späßen aufgelegt war habe ich mich für Stokkelien und De Pauw entschieden. Letzterer ist immerhin unser bester Euro-League-Torschütze. Der heißt bei Celtic immer noch Griffiths, vor dem müssen wir uns in Acht nehmen. Stokkelien wartet seit 673 Minuten auf sein Tor. Ich korrigiere: Charleroi wartet seit 673 Minuten auf sein Tor.


Spiel:
Celtic Park, Glasgow (58.374 Zuschauer)
16°C, Regen
Celtic Glasgow - Charleroi


Report:
So sieht also der Celtic Park aus.

Die Schotten spielen in der Anfangsphase etwas verhalten, aber auch wir kommen erst nach 25 Minuten vors Tor. Dann aber doppelt: Erst scheitert Orozco am Keeper, dann geht ein Keréyni-Freistoß knapp vorbei.

Das war es dann auch schon aus der ersten Hälfte. Ein gewisser T. Kinhöfer pfeift zum Pausentee.

Es hilft ja nichts, wir brauchen das Tor. Jetzt wird das 4-3-3 ausgepackt.

68. Minute: RAUS: Kerényi REIN: Todorov (ST)

OK, das wars. Stokkelien macht ab jetzt kein Spiel mehr. Haut einfach aus der eigenen Hälfte den Ball zum gegnerischen Keeper anstatt mit seinen zwei Sturmpartnern mal den Konter einzuleiten. Junge, Junge! 75. Minute. Bisher war ein Cândido-Freistoß die beste Gelegenheit.

78. Minute: RAUS: Stokkelien REIN: Banovic (LA)

Deswegen bin ich mit zwei Stürmern angereist! Genau für diesen Fall!

Als dann alle Spieler im gegnerischen Strafraum standen hat Leigh Griffiths den Konter eingenetzt. Ist ja jetzt auch egal.
 
85. Minute: Tor für Glasgow: Leigh Griffiths 1:0

90. Minute: RAUS: Erivaldo REIN: Birsa (RM)

Schlusspfiff.


Endstand: Glasgow - Charleroi 1:0 (0:0)
Der Spieltag:

Celtic (2.) - Charleroi (3.) 1:0
Bratislava (4.) - Bursaspor (1.) 0:2

Buraspor ist damit bereits qualifiziert. Celtic eigentlich auch, wir können ja schließlich nur noch gleich ziehen und dann den direkten Vergleich verlieren.

Tabelle:

1. Bursaspor 12 Punkte
2. Glasgow 9 Punkte
3. Charleroi 3 Punkte
4. Bratislava 0 Punkte

Keine 100 Tage im Land und schon will ich ihn loswerden. Doch Mads Stokkelien will von einem Transfer nichts wissen und lieber bleiben. Na schön, es kann ja nur aufwärts gehen. Seine Durchschnittsnote in der Liga beträgt 6,28. Das ist einfach nur erschreckend.
Aber schauen wir doch mal auf die drei großen Spieler, die uns vor der Saison verlassen haben.

Thibaut Courtois:
Der langjährige Stammtorhüter wechselte für 6.000.000 € zu Rapid Wien. Der 26-jährige verdient dort nun 1,5 Millionen Euro im Jahr. Er ist momentan verletzt und hat bisher in 12 Ligaspielen 15 Gegentore kassiert. Sein Notendurchschnitt ist etwas unter dem, was man in Charleroi von ihm kannte. Wien ist nach 14 Ligaspielen punktgleich mit Austria Wien an der Tabellenspitze. In der CL-Gruppenphase wird wahrscheinlich die Qualifikation für den K.O.-Modus der Euro League rausspringen.

Alexandre Coeff: Er wechselte für 8 Millionen in seine französische Heimat nach Angers. Dort verdient der ebenfalls 26-jährige gar 2 Millionen Euro. In 12 Ligaspielen erzielte er drei Tore und zwei Vorlagen. Angers ist momentan Zweiter in der Ligue 1. Dort oben geht es aber noch sehr eng zu.

Eugene Mischenko: Er wechselte für 13,5 Millionen zu Shakhtar Donetsk. Die ukrainische Liga wird nicht simuliert, allerdings soll er sieben Tore in sieben Spielen geschossen haben. In der Champions League kommt er nicht zum Einsatz, da er nicht bei der UEFA gemeldet ist, vermutlich ging der Transfer zu spät über die Bühne. Er verdient 1,4 Millionen.

11. November 2018
Zitat
Roeselare (7.) gegen Sporting Charleroi (10.)
12. Spiel
Historie: 8 Siege, 10 Unentschieden, 5 Niederlagen, 22:18 Tore
Tipps: -
Ausfälle: Núnez (gesperrt), Batoha, De Coster (beide verletzt)
Aufstellung: Bakhtin (TW) - Castillo (LV), Alcibiade (IV), Angulo (IV), Dogaru (RV) - Cândido (LM), Orozco (ZM), Yakovlev (DM), Ervialdo (RM) - Todorov (ST), De Pauw (ST)


Vorschau:
Wir spielen wieder sonntags und die Konkurrenz hat schon ordentlich gepunktet. Mit einem Sieg könnten wir immerhin Roeselare vom siebten Tabellenplatz vedrängen. Man muss immer bedenken, dass wir vor der Partie heute ganze drei Spiele weniger auf dem Konto haben als die meisten anderen Teams.
Acht Tore auf dem Konto hat bereits Giuseppe Rossini. Der 32-jährige Belgier ist allerdings noch leicht verletzt und wird heute wohl nicht für Roeselare auflaufen können.
Für den Fall der Fälle sitzt Sasa Djukic mal wieder auf der Bank. Er ist bisher der notenbeste Stürmer bei uns. Todorov wartet nun seit 722 Minuten auf ein Tor. Das sind 12 Stunden! ACHT Fußballspiele!


Spiel:
Schiervelde, Roeselare (8.836 Zuschauer, AUSVERKAUFT)
17°C, bewölkt
Roeselare - Charleroi


Report:
28. Minute: Tor für Roeselare: Danny Brard 1:0
36. Minute: Tor für Roeselare: Saleiro 2:0
54. Minute: Tor für Roeselare: Saleiro (Elfmeter) 3:0

69. Minute: Tor für Charleroi: Sasa Djukic 3:1
78. Minute: Tor für Roeselare: Saleiro (Elfmeter) 4:1

Die ersten beiden Gegentore fielen per direktem Freistoß. Beide gingen flach an der Mauer vorbei ins Eck. Die zwei letzten Gegentore resultierten aus Elfmetern. Vier Standards. Vier Gegentore.


Endstand: Roeselare - Charleroi 4:1 (2:0)
Der Spieltag:

Genk (3.) - Westerlo (15.) 1:0
Gent (13.) - Beerschot (2.) 0:0
Club Brügge (7.) - Zulte Waregem (1.) 0:2
Mechelen (12.) - Sint-Truiden (9.) 0:0
Mons (4.) - Beveren (14.) 4:0
Standard (5.) - Cercle Brügge (10.) 1:0
Roeselare (6.) - Charleroi (11.) 4:1
Antwerpen (16.) - Anderlecht (8.) 1:2

Mein gepolsterter Sitz auf der Trainerbank in Roeselare war noch warm, als mich die Kunde erreicht, die sich kurze Zeit später wie ein Blitz durch alle Videotextseiten und Sportportale verbreitete.

Das Training morgen fällt aus. Allerdings nur für mich.

Charleroi-Präsident Georges Denis stellte sich bereits wenige Minuten nach Spielende vor die Kameras und verkündete, dass mein Alter Ego bis auf weiteres suspendiert ist und eine externe Lösung gesucht wird.

Meine beiden langjährigen Weggefährten Frédéric Peiremans (Assistenztrainer seit 2013) und Ugo Cazzola (Trainer seit 2010) versicherten mir noch am Abend, dass sie den Verein ebenfalls verlassen wollen um mit mir weiter zusammenzuarbeiten.

Die Statistiken:

Höchste Transfersumme bezalt: Adalberto Núnez (6,75 Millionen) am 11.7.2017
Höchste Transfersumme erhalten: Eugene Mischenko (13,5 Millionen) am 2.8.2018
Spieler gekauft/verkauft/"released": 74/53/77
Gesamtsumme für Spielereinkäufe: 31,500,000 €
Gesamtsumme für Spielerverkäufe: 39,000,000 €
Persönliches Gesamtgehalt: 2,400,000 €

Spielzeit in Charleroi: 3420 Tage
Awards erhalten: 5 (4x zweitbester belgischer Trainer des Jahres, 1x drittbester)

Meistertitel: 0
Pokalsiege: 3
Spiele (S/U/N): 450 (205/117/128)
Tore: 619:476 (+143)

Ligaergebnisse:
2009/10: 12.
2010/11: 14.
2011/12: 12.
2012/13: 4.
2013/14: 5.
2014/15: 4.
2015/16: 2.
2016/17: 5.
2017/18: 2.
2018/19: nach 12 Spielen als 11. entlassen

Erfolge:
2x Vizemeister (2015/16 und 2017/18)
2x Belgischer Pokalsieger (2015/16 und 2016/17)
1x Belgischer Super-Cup-Sieger (2018/19)
1x Champions-League-Gruppenphase (2016/17)
2x Europa-League-Gruppenphase (2017/18 und 2018/19)
1x 1. K.O.-Runde der Europa League (2017/18 gegen Bayern M.)

Reputation: Kontinental



Wenige Tage später wurde mein Nachfolger der Presse vorgestellt: Emilio Ferrera. Belgier, 51 Jahre. Sein größter Erfolg war der dritte Platz mit Sint-Truiden in der letzten Saison. Vor ein paar Wochen wurde er dort entlassen.

Nur fünf Tage nach meiner Entlassung konnte Ferrera mit Charleroi einen 3:0-Sieg in der Liga gegen Genk landen. Und dreimal dürft ihr raten, wer da getroffen hat... Mads Stokkelien schoss nach vier Minuten sein erster Tor für Charleroi. Kurz vor der Halbzeit erhöhte Cândido auf 2:0, ehe Dogaru mit gelb-rot vom Platz musste. In der 60. Minute wurde Alcibiade ebenfalls mit gelb-rot bestraft, doch auch zu neunt konnte Charleroi 3:0 gegen Genk gewinnen. Torschütze in der 88. Minute: Petar Todorov. Da haben die beiden Stürmer doch glatt ihre Torflauten beendet.

Waren das die Chroniken von Charleroi? Beendet am 11. November 2018, im 450. Spiel als Trainer in Belgien?

###

Ich möchte mich herzlichst bei allen Lesern bedanken, die bis hierhin durchgehalten haben. Es ist schade, dass dieses Ereignis genau in dem Moment eintritt, in dem die Story hier immer mehr Zuspruch gefunden hat. So lange war ich nie bei einem Verein, in keinem Manager, und es hat mir großen Spaß gemacht euch an der Geschichte von Charleroi teilhaben zu lassen. Doch dieses Kapitel scheint nun beendet zu sein.


Vielen Dank.
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kuchi

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Re: Die Chroniken von Charleroi
« Antwort #148 am: 19.April 2012, 08:40:16 »

 ??? ...Dem Präsidenten werden wir haben einen husten...da freut man sich Tag für Tag, dass es endlich weitergeht in Charleroi...und dann sowas!?

Es hat auf jeden Fall Spaß mitzulesen und mitzufiebern...Und da Charleroi nicht weit von hier entfernt ist, wollte ich sogar der Geschichte wegen einen Ausflug dorthin machen...

Naja, wie heißt es so schön....unverhofft kommt oft^^

Bei deiner nächsten Storie bin ich auf jeden Fall wieder dabei

Hanseatische Grüße aus'm Ruhrpott
Kuchi
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Re: Die Chroniken von Charleroi
« Antwort #149 am: 19.April 2012, 13:13:14 »

So ne scheiße...Da führst du Charleroi in die Spitzengruppe des belgischen Fußballs und wirst sofort entlassen, wenn es einmal was schlechter läuft. Undankbares Pack >:(
Naja ich hoffe ja noch, dass du weitermachst bei einem anderen Verein, wenn du etwas Abstand gewonnen hast. Ich hab jedenfalls immer mitgelesen und würde das auch gerne weiter tun, gerade weil die Story so bodenständig ist und nicht einfach jedes Spiel 6:0 gewonnen wird.
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Alcatraz

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Re: Die Chroniken von Charleroi
« Antwort #150 am: 19.April 2012, 17:21:21 »

kann mich nur beiden Vorrednern anschliessen. :( Sehr schade, hoffe du bekommst dich eventuell für nen anderen Verein, andere Story motivier? ;) hat immer sehr viel Spass gemacht. Und zuletzt hab ich im Tippspiel sogar stetig aufgeholt
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Re: Die Chroniken von Charleroi
« Antwort #151 am: 02.Mai 2012, 12:35:50 »

Danke für die netten Worte. Die Entlassung war wirklich unschön, allerdings kann ich meinen virtuellen Präsidenten verstehen. Die Leistungen waren wirklich mau. Der Mischenko-Transfer hat uns am Ende das Genick gebrochen. Coeff und Cortouis konnte man dagegen noch verkraften.

Erstmal ein weiteres Dankeschön. Und zwar an alle Leser, die Tipps abgegeben haben. Mir hat das Tippspiel viel Spaß gemacht und ich freu mich, dass es auch so gut ankam. Da die Story sowohl im FM Gate, als auch im Meistertrainerforum veröffentlicht wurde, gibt es hier eine Übersicht beider Foren:

#  User (Frm)          Tipps  Punkte Rekord    %     Beginn der Saison
01. Faenwulf (Gate)    21/35   3627  (3727) .600     2147 (+1480)
02. siika04 (Gate)     33/71   3237  (3412) .465     3132 (+0105)
03. Lancelot (Gate)    20/41   2397  (2497) .488     2097 (+0300)
04. _UnForGiven (MTF)  10/13   1749  (1749) .769     1749 (+0000)
05. Fansal (Gate)      16/35   1707  (1807) .457     1177 (+0530)
06. kuchi (MTF)        08/14   1256  (1256) .571     0000 (+1256)
07. Tobilanski (MTF)   09/18   1174  (1474) .500     1174 (+0000)
08. Alcatraz (MTF)     12/27   1039  (1039) .444     0339 (+0700)
09. Hatthatthatt (MTF) 11/25   0855  (1555) .440     0855 (+0000)
10. Chief01f (Gate)    04/07   0717  (0717) .571     0000 (+0717)
11. Leon (MTF)         03/03   0692  (0692)1.000     0000 (+0692)
12. ST_AGATHA (Gate)   02/03   0292  (0292) .667     0000 (+0292)
13. Mike (MTF)         04/08   0238  (0438) .500     0238 (+0000)
14. Waldhof4ever (Gate)02/04   0192  (0392) .500     0192 (+0000)
15. wrdlbrmft (MTF)    11/31   0066  (1209) .355     0066 (+0000)
16. sulle007 (MTF)     08/24   0057  (0457) .333     -226 (+0283)
17. peacemaker (MTF)   01/04   0000  (0200) .250     0000 (+0000)
18. gek0_10 (MTF)      01/05   -283  (0000) .200     -283 (+0000)
In Anlehnung an das PC-Spiel Worms ein paar Auszeichnungen:

Der Beste: Faenwulf (Gate): 3627 Punkte
Der Dauertipper: siika04 (Gate): 71 Tipps
Der Erfolgreichste: siika04 (Gate): 33 richtige Tipps
Der Gipfelstürmer: Faenwulf (Gate): 3727 Maximalpunkte
Der Newcomer: kuchi (MTF): 1256 Punkte
Der Jahresbeste: Faenwulf (Gate): +1480 Punkte
Der Promilleking: Leon (MTF): 1.000 (Honorable Mention: _UnForGiven (MTF): .769 mit 10/13)

Und hier noch der ultimative Vergleich der Foren. The Battle of the Boards sozusagen. Glückwunsch ans Gate.
#   Forum   Tipps   Punkte  %
01. FMGate 98/196   12169 .500
02. MTF    78/172   06843 .465

Der ein oder andere wird sich sicher gefragt haben, ob es dass jetzt schon gewesen sei. Und die Antwort ist klar: Jein!

Es sind die Chroniken von Charleroi und da Charleroi nicht mehr mitspielen will ist die Story in der bisherigen Form auch Geschichte.
Ich wurde kurz vor Ostern gefeuert und habe mich natürlich auch gefragt, wie es jetzt weiter gehen soll. Ich hatte ein paar Wochen vorher bereits den FM 2012 erworben um eine Zweitstory zu starten, allerdings hat mich das Konzept immer noch nicht zu 100% überzeugt, und so entschied ich mich den 10er Spielstand bei einem anderen Verein fortzuführen.
Meine Erlebnisse bei dem neuen Club werde ich hier auch zu gegebener Zeit als Epilog veröffentlichen. Ich befinde mich momentan in der Endphase der Saison (ca. 10 Ligaspiele noch). Der Epilog wird dann in etwa so aussehen, wie meine allerersten Beiträge in dieser Story.

Was danach kommt liegt noch in den Sternen. Vielleicht gehts im 10er beim neuen Verein weiter, vielleicht versuche ich mich auch am FM 2012. Bei letzterem hab ich noch zwei Alternativen: Entweder eine normale Story mit einem größeren Fokus auf den Trainer (Daniel Raum war ja eher ein wenig blass, was ja auch gewollt war) oder eine Art "Konzeptstory" in der ich kein Team trainiere und den FM eher zum Simulieren benutzen werde. Auf jeden Fall will ich schonmal ankündigen, dass das Update-Tempo ein wenig zurückgehen wird.

Schau'n mer mal
, sagte der Kaiser. Und jetzt zurück ins Studio zu JBK.
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Re: Die Chroniken von Charleroi
« Antwort #152 am: 08.Mai 2012, 12:46:11 »

So, Kinder! Nicht mit mir! Ich wollte Charleroi zur Meistertruppe machen, doch man gab mir nicht genug Zeit. Zwei Pokalsiege, ein Super-Cup-Titel, Champions-League-Gruppenphase. Das war alles nichts mehr wert, als man mich entließ. Dabei hatten wir zwei Spiele weniger auf dem Konto und hätten noch ganz nach vorne durchmarschieren können. Aber nun gut.

Am 25.11. 2018, zwei Wochen nach meiner Entlassung, lagen drei Angebote auf meinem Tisch:

Verein                 Arminia Bielefeld            FC Augsburg                  Standard Lüttich

Position               1. Bundesliga, 17. Platz     2. Bundesliga, 10. Platz     1. Liga, 1. Platz
als Nachfolger von     Dieter Hecking               Norbert Meier                Interimstrainer
Transferbudget          3.200.000 €                  8.250.000 €                 49.000.000 €
Gehaltsbudget          24.000.000 €                 15.250.000 €                 27.000.000 €
Gehalt                    475.000 €                    300.000 €                    475.000 €

Neben der Bundesliga wäre die Ligue 1 mein Traumziel gewesen. Mein Alter Ego konnte ja nun Französisch und das hätte meiner Meinung nach gut gepasst. Aber ein Verbleib in Belgien war natürlich auch verlockend.

Nach dem Abgang des südkoreanischen Meistertrainers zum AC Mailand wurde zu Saisonbeginn kein neuer Chefcoach in Lüttich verpflichtet. Grund dafür dürfte die laufende Clubübernahme gewesen sein. Diese wurde nämlich just eine Woche nach meiner Entlassung in Charleroi beendet. Lüttich wollte nun einen neuen Trainer verpflichten und ich war auf dem Markt - ein interessanter Zufall. Das Gehaltsbudget war übrigens so enorm, da Rob Thielen und Maicon den Verein zu Saisonbeginn für jeweils 18-20 Millionen Euro verließen und das Geld seitdem auf Ulis Festgeldkonto schlummerte.

Am Ende war die Entscheidung relativ einfach.


























DIE CHRONIKEN VON LÜTTICH                            DER EPILOG



Okay, es ist vielleicht ziemlich uncool den Erstplatzierten und amtierenden Meister zu übernehmen, aber das war mir zu diesem Zeitpunkt gar nicht richtig bewusst. Schließlich hatte Lüttich bisher keine überragende Saison gespielt und lange Zeit war Germinal Beerschot Tabellenführer.

Eine Standortbestimmung:

Sportlich:
Liga: Erster der belgischen Liga am 16. Spieltag mit 15 eigenen Spielen und einem Punkt Vorsprung vor Mons und Beerschot.
Pokal: Die Auslosung für die siebte Pokalrunde stand noch aus.
Champions League: Vierter in der Gruppenphase nach vier von sechs Spielen. 1. Juventus mit 9 Punkten, 2. Tottenham mit 6, 3. und 4. Leverkusen und Lüttich mit jeweils 4 Punkten.

Kader:
Folgende Probleme, die Lüttich vermutlich mit den meisten KI-Teams zu diesem Zeitpunkt teilte:

A) Relativ überalterter Kader, jedoch nicht so schlimm wie bei anderen Clubs. Trotzdem: Desaströse Jugendarbeit. Außer Charleroi hat kein Verein in Belgien eine U21. Es gibt wenig junge Spieler, die sich in Zukunft noch entwickeln können.
B) Viele Verträge laufen außen, vor allem bei Starspielern. Manche wollen auch nicht verlängern -> Umbruch erforderlich, Geld ist ja da. Dazu zwei Abgänge für den Winter, die schon fix waren. Darunter der beste Verteidiger, das tut weh.
C) Belgier. Im Kader der ersten Mannschaft (24 Spieler) befinden sich nur 4 Belgier, davon sind sogar nur 2 homegrown. Pro Spiel sind 6 homegrown Spieler in Belgien Pflicht, d.h. es müssen vier Bankplätze pro Spiel leer bleiben! Absurd, aber anders geht es nicht. Hier müssen also dringend mehr Belgier verpflichtet werden, bzw. Jugendspieler nicht nach der U19 entlassen werden (so macht es die KI), sondern in die U21 überführt werden. Das wird ein bisschen Zeit brauchen.
D) Sehr unausgewogener Kader. Auf vielen Positionen gibt es nur einen akzeptablen Spieler, es fehlt also an (jungen) Backups. Vor allem bei den Verteidiger und Flügelspielern trifft dies zu. Bei den zentralen (besonders bei den offensiven) Mittelfeldspielern und Stürmern herrscht dagegen eine Flut von Ersatzspielern, die wenig Perspektive haben. Man muss den Kader also ausgewogener und breiter machen.

Die Gehälter sind soweit ok, wobei es natürlich eine ganz neue Dimension ist. In Charleroi waren Stokkelien mit 750.000 € und Bakhtin mit 500.000 € Topverdiener. Hier verdient das der unterdurchschnittliche (und zu alte) Ersatzspieler. Manche Starspieler verdienen sogar 1,5 - 2 Millionen Euro. Bei der geplanten Umstrukturierung wird sich das auch etwas relativieren. Die jungen Spieler, die ich holen werde, werden wohl etwas weniger verdienen, so dass teure Backups nicht das Problem sein sollten. Es ist natürlich ziemlich cool bis zu 2 Mio. Euro Gehalt bieten zu können.

Die Pläne meiner beiden ehemaligen Mitarbeiter Frédéric Peiremans und Ugo Cazzola, mich zu meinem neuen Arbeitgeber zu begleiten, hatten ein jähes Ende: Zu einem direkten Konkurrenten von Charleroi wollten sie dann doch nicht wechseln. Danke für nichts, ihr integeren Nulpen, ihr!
Stattdessen habe ich mir natürlich neues Personal besorgt, darunter Pavel Pogrebnyak. Der 35-jährige scheuchte ab nun die Lütticher Spieler im Training über den Platz. Ein weiterer namhafter Trainer war bereits vor meiner Ankunft im Verein: René Eijkelkamp, der Ex-Schalker.

Im nächsten Beitrag: Ein Weltfußballer in Italien, zwei erfolgreiche Wiedersehen und der Abschluss der Hinrunde
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Re: Die Chroniken von Charleroi
« Antwort #153 am: 12.Mai 2012, 16:24:40 »

Bereits zwei Tage nach meinem Amtsantritt stand das erste Pflichtspiel als Coach von Standard Lüttich auf dem Programm. Der Gegner: Juventus Turin. Die Bühne: Champions League.
Nach vier von sechs Spieltagen hatten wir noch alle Chancen in der Gruppenphase der Königsklasse. Juventus führte die Gruppe mit neun Punkten an, doch dahinter standen Tottenham (6 Punkte), Leverkusen (4 Punkte) und Lüttich (4 Punkte) dicht beieinander. Am letzten Spieltag ging es gegen Leverkusen - vielleicht das direkte Duell um den dritten Platz (ergo Europa League). Aber eventuell konnte man ja zuvor noch gegen Juventus punkten.
Als mich die Journalisten auf der Pressekonferenz vor der Partie fragten, ob ich nicht auch glaube, dass Christiano Ronaldo eine Bedrohung in der morgigen Partie werden könnte, habe ich vor Schreck meinen Jasmintee verschüttet. Ronaldo? In Turin?!
Und tatsächlich: Die alte Dame, die in der Saison zuvor im Finale der Champions League gegen Barcelona scheiterte, verfügte über einen Kader, der es wahrlich in sich hatte: Manuel Neuer, Pato  und über allen schwebte ein 35 Millionen schwerer Vaclav Kadlec im Sturm. Christiano Ronaldo (33 Jahre) war gerade mal der Spieler mit dem siebthöchsten Marktwert. In den Weiten des Kaders fand man sogar noch Benedikt Höwedes, Jan Simunek, Chinedu Obasi, Giorgio Chiellini und Diego (ja, DER Diego), allesamt jenseits der 30 und daher nicht mehr unbedingt erste Wahl. Na, da konnte uns ja was blühen.

Nachdem Turin bereits in der zweiten Spielminute durch Höwedes in Führung ging war es natürlich ganz schwer für uns. Letztlich gewannen die Italiener 2:0, doch wir hatten gute Chancen und wäre der gegnerische Keeper nicht Manuel Neuer gewesen, dann wäre sicherlich mehr drin gewesen. Tottenham gewann im Parallelspiel gegen Leverkusen, sodass wir mit den Rheinländern am letzten Spieltag ins direkte Duell um den dritten Platz gingen.

Der Fußball schreibt immer wieder tolle Geschichten. Eine davon war sicherlich mein Ligadebüt als Standard-Trainer. Drei Mal dürft ihr raten, gegen wen es ging. Nein, nicht Anderlecht. Auch nicht der Spitzenreiter Germinal Beerschot, nein.
Genau! Sporting Charleroi! Mein zweites Spiel in Lüttich, und schon ging es gegen meinen Ex-Club. Gerade mal drei Wochen nach meiner Entlassung.
Es war das 42. Match zwischen Charleroi und Lüttich, bei dem ich auf der Bank saß. Und zum ersten Mal trainierte ich das Team, das vorher die bessere Bilanz aufweisen konnte: 17:6 Siege bei 18 Unentschieden für die Lütticher.

In einer ansehnlichen Partie konnten wir (das bedeutet ab jetzt: Standard Lüttich) uns mit 1:0 durchsetzen. Pál Tóth erzielte bereits in der sechsten Minute den Treffer der Partie. Ich habe mich zwar nicht ausgelassen über den Sieg gegen meinen Ex-Club gefreut, aber ein Punktverlust wäre ein wenig peinlich und sicherlich kein guter Start als neuer Lüttich-Trainer gewesen. Von daher war ich schon erleichtert.

Das nächste Highlight war zweifelsohne die letzte Partie der Champions-League-Gruppenphase gegen Leverkusen. Nur ein Sieg würde uns den Verbleib in der Europa League sichern, dafür waren wir aber auch nicht von anderen Teams abhängig. Mehrere Spieler befanden sich noch immer in Leverkusen (Dezember 2018!): Daniel Schwaab, Renato Augusto, Arturo Vidal, Lars Bender, Stefan Kiesling, Fabian Giefer (zwischenzeitlich Bremen) und Richard Sukuta-Pasu. Weitere Bundesliga-Spieler: Luiz Gustavo und Christian Träsch. Aus Lütticher Sicht war sicherlich die Personalie Rob Thielen am interessantesten. Dieser wechselte zu Saisonbeginn für 18,75 Millionen Euro aus Lüttich an den Rhein.

Und die Sensation gelang! Mit 1:0 konnten wir uns in der BayArena durchsetzen. Der alte Ukrainer Artem Milevskyi, der erst Tage zuvor seinen Vertrag um ein Jahr verlängerte, schoss in der 4. Spielminute das entscheidende Tor. In der ersten Hälfte waren wir richtig stark und konnten noch einen Lattentreffer und ein Abseitstor erzielen, aber in der zweiten Halbzeit war 45 Minuten Zittern angesagt. Aber es reichte! Lüttich stand damit in der K.O.-Runde der Europa League und ich konnte meinen ersten Coup feiern.

Die Leistungen in der Liga zum Ende der Hinrunde waren relativ bescheiden. In den vier Partien unter meiner Führung gab es einen Sieg (gegen Charleroi) und drei Unentschieden. So sprang zum Jahresende, das bedeutet in Belgien: nach 19 von 30 Partien der regulären Saison, der zweite Platz raus. Beerschot war punktgleich mit uns, hatte jedoch einen Sieg mehr auf dem Konto. Zum Ende hin hat man auch die Doppelbelastung aus Liga und Champions League bemerkt. Schließlich konnte ich in der Liga durch die Ausländerregelung nur drei Auswechselspieler auf die Bank setzen, da war nicht viel mit gezielter Rotation. Aber dieses Problem sollte in der Winterpause mit Neuverpflichtungen behoben werden. Auf diese komme ich schon bald zu sprechen.



Im nächsten Beitrag: Sieben Neuverpflichtungen, darunter ein alter Bekannter und Senhor Raul.
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Re: Die Chroniken von Charleroi
« Antwort #154 am: 16.Mai 2012, 00:07:19 »

Freut mich, dass du weitermachst und in Belgien bleibst. Auch wenns Lüttich ist, wirds nicht unbedingt einfach, die Probleme hast du ja schon aufgezählt. Genug Möglichkeiten hast du ja, vielleicht schaffst du es ja Standard international zu etablieren und Belgien in der 5-Jahreswertung nach vorne zu helfen. Ich les jedenfalls weiter mit!
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Re: Die Chroniken von Charleroi
« Antwort #155 am: 16.Mai 2012, 22:12:54 »

@Zweikampfsieger: Danke fürs Weiterlesen!  :)

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Ganze sieben neue Spieler standen am ersten Januar vorm Vereinsheim. Okay, gestanden haben nur drei, der Rest befand sich aufgrund der vorangegangenen Silvesternacht eher in einer Schräglage (Trainer mit eingeschlossen):

Ties Peeters*: 21-jähriger Belgier, Zentrales Mittelfeld, 4 Sterne, 10.000.000 € von Rapid Wien
Raul: 28-jähriger Brasilianer, Rechte Abwehrseite, 3,5 Sterne, 9.000.000 € von Juventus Turin
Anton Yakovlev*: 21-jähriger Russe, Defensives Mittelfeld, 3 Sterne, 5.250.000 € aus Charleroi
Bartosz Salamon: 27-jähriger Pole, Zentrales Mittelfeld, 3 Sterne, 5.000.000 € von Manchester City
Álvaro: 19-jähriger Brasilianer, Stürmer, 2,5-3 Sterne, 2.900.000 € aus Bahia
Michiel Hermans*: 17-jähriger Belgier, Linkes Mittelfeld, 1-3 Sterne, 675.000 € aus Charleroi
Danielzinho: 18-jähriger Brasilianer, Linkes Mittelfeld, 2,5-3 Sterne, 525.000 € aus Goiás

* = Belgier oder eingebürgerte Spieler, die nicht mehr unter die Ausländerbegrenzung fallen.

Mit Michael Smith ging der beste Verteidiger für 2,4 Millionen nach Bordeaux. Dieser Transfer war schon vor meinem Amtsantritt klar. Außerdem gab ich im Laufe der Transferphase noch drei Mittelfeldspieler für jeweils eine gute Millionen ab.

Durch die Abgänge von Maicon und Thielen hatte ich viel Geld zur Verfügung. Mehr als 13 Millionen waren am Ende sogar noch übrig. Peeters und Yakovlev waren wichtige Transfers, da die beiden homegrown Spieler sind. Raul, mit 3 Millionen Gehalt neuer Topverdiener, ist mit Abstand bester Spieler auf der rechten Abwehrseite und Salamon wird in der nächsten Saison eine wichtige Rolle spielen wenn Topstar Mauricio Pereyra den Verein ablösefrei verlassen wird.
Der Kauf zweier Charleroi-Spieler war übrigens keine Racheaktion. Mit Orozco und De Coster ist man im Mittelfeld gut aufgestellt. Außerdem wechselte am selben Tag ein brasilianischer Mittelfeldspieler namens Daniel nach Charleroi. Den Transfer hatte ich noch vor meiner Entlassung eingefädelt. Yakovlev konnte also gut kompensiert werden und auch im linken Mittelfeld wäre Hermans erst einmal eh nicht zum Zug kommen.
Die Transfers haben Lüttich auf jeden Fall vorangebracht. Zuvor hatte die Mehrheit der Spieler eine 2,5-Sterne-Wertung, dazu die drei großen Kicker M. Pereyra (Mittelfeld), Witsel (Mittelfeld) und Romero (Tor) mit 4 Sternen.
Raul (3,5 Sterne), Peeters (4), Yakovlev (3) und Salomon (3) brachten also jede Menge Klasse mit. Danielzinho und Álvaro waren ebenfalls von Beginn an Kandidaten für die Startelf, vor allem Danielzinho sollte im linken Mittelfeld schnell neuer Stammspieler werden.

Es wurden vier Freundschaftsspiele durchgeführt:

Standard - LASK Linz 4:1 (Quique, Prosenik, Eigentor, Todorov)
Standard - Slovan Liberec 2:0 (Tóth, G. Pereyra)
Standard - Brondby 3:1 (Ojo, Tóth, Tóth)
Standard - Chapelle 2:0 (Danielzinho, G. Pereyra)

Nach sechs Jahren in Folge ging der Goldene Schuh zum ersten Mal nicht nach Lüttich. Ivan Perisic (Club Brügge) gewann vor Mauricio und Guillermo Pereyra (beide Standard Lüttich und weder verwandt, noch verschwägert)

Rund um das Pokalspiel gegen Eupen wurden weitere Personalien geklärt:
Faouzi Bejaoui, 22-jähriger Tunesier im defensiven Mittelfeld, wechselte für 800.000 € zu den Queens Park Rangers.

Durch den Abgang meines besten Innenverteidigers in der Winterpause wurde Aleksandar Ignjatovic kurzfristig aus Kiew ausgeliehen. Der 30-jährige ist etwa auf dem gleichen Niveau wie die beiden besten verbliebenen Innenverteidiger und sorgte für die notwendige Tiefe auf dieser Position. Das wären nun auch alle Neuzugänge gewesen.

Dann stand es an, das erste Spiel im Jahr 2019: Pokal gegen Eupen. 2016 kreuzten Lüttich und Eupen bereits die Klingen im heimischen Pokal, damals eine Runde zuvor. 6:1 gewannen die Lütticher, mir hätte heute auch ein 2:0 gereicht.
Die mit sechs Neuzugängen bestückte 1B-Elf erreichte bereits nach einer halben Stunde die 2:0-Vorgabe und schaukelte diese gekonnt ins Ziel. Die beiden Tore erzielte der Ungar Pál Tóth. Charleroi setzte sich indes mit 1:0 gegen Cercle Brügge durch.

Mein neuer Stürmer Álvaro wurde kurz nach seiner Ankunft bei uns für die südamerikanische U20-Meisterschaft berufen und fehlte uns somit für etwa vier Wochen. Am Ende wurde Argentinien U20-Meister Südamerikas und Álvaro in der vierten Partie der Hauptrunde verletzt. Er fiel zwar nur drei Wochen aus, aber es war in einer Zeit in der auch Milevyski verletzt war und wenig später die Saison für Pál Tóth schon beendet aussah. Im Februar verletzte sich mein ungarischer Stürmer für drei bis vier Monate - das tat weh.

Die Viertelfinal-Auslosung des belgischen Pokals bescherte uns ein Duell mit Sint-Truiden. Mein Ex-Arbeitgeber Charleroi bekam mit Beveren das definitiv leichteste Los zugeteilt. Da auch das Halbfinale ausgelost wurde war klar: Standard - Charleroi würde frühstens im Finale stattfinden. Bei einem Sieg gegen Sint-Truiden würde unser Gegner entweder Club Brügge oder Genk sein. Aber: One step at a time!

Machen wir doch sofort weiter mit Pokal: Hinspiel gegen Sint-Truiden: Nach einer desaströsen ersten Halbzeit (0:14 Torschüsse) kamen wir wie ausgewechselt aus der Halbzeit. In der 46. Minute gelang G. Pereyra per Kopf quasi mit der ersten Torchance das 1:0. Als ich das Tor pflichtbewusst auf einem Notizblock festhielt wunderte ich mich, warum die Wiederholung zum zweiten Mal eingeblendet wurde. Doch es war das 2:0! In der 53. Minute fiel es exakt wie das 1:0: Peeters mit dem Freistoß von der rechten Seite und diesmal stand Innenverteidiger Galván am langen Pfosten und köpfte die Kugel rein. Zwei Minuten später traf Tóth die Latte (natürlich wieder ein Kopfball), doch es blieb bei einem tollen 2:0-Sieg im Pokal-Hinspiel gegen Sint-Truiden.

Bei meinem Ex-Club Charleroi fand indes der große Ausverkauf statt. Okay, ich habe auch zwei Spieler abgeworben, aber Hermans ist nur ein Nachwuchskicker und für Yakovlev habe ich 5,25 Millionen bezahlt - eigentlich viel zu viel.
Aber neben Yakovlev gingen in der Winterpause sechs weitere Spieler des Profikaders zu neuen Vereinen: Rubén De Peretti (550.000 €, Steaua Bukarest), August Batoha (3.800.000 €, Hull), David Alcibiade (1.800.000, HSV), Sean Breen (1.800.000, Lille), Carlos Cândido (5.250.000, AZ Alkmaar) und Erivaldo (1.700.000, Schalke 04).
Wenn ich mich recht erinnere kamen diese Spieler für einen Bruchteil der Ablösesummen nach Charleroi. Ich hatte also wirkliche Schnäppchen gemacht, bzw. die Kicker gut ausgebildet. Ich hätte sie nur nicht gleichzeitig verkauft, aber so regelt das der FM-Markt nunmal. Der Kader war über den Verhältnissen bestückt und das Management haute die Spieler jetzt raus, naja.
Zusammen mit den Transfers von Mischenko, Courtois und Coeff kam Charleroi somit auf einen Transfererlös von ziemlich genau 50 Millionen Euro - fünfmal so viel wie man diese Saison ausgegeben hat. Neben dem Mittelfeldspieler Daniel, dessen Wechsel ich noch persönlich eingefädelt habe, wurden vier weitere Spieler geholt - doch das steht in keinem Verhältnis zu den Abgängen.
Schade, wie schnell das Team auseinander brach. Das man trotz Geld nicht viel bzw. gut in neue Spieler investiert scheint ein großes Problem im FM 2010 zu sein. Vermutlich vor allem wenn man von der Reputation keine großen Fische an Land ziehen kann, obwohl das Geld dafür da wäre. Das ist so meine Theorie nach der Betrachtung der Transfertätigkeiten von Charleroi und Standard vor meiner Amtszeit.

Wie es der Zufall so wollte, trafen wir in der ersten K.O.-Runde der Europa League auf Celtic Glasgow. Das Team, gegen das ich mit Charleroi bereits in der Gruppenphase spielen durfte und zweimal verlor. Nun hatte ich also die Chance auf Wiedergutmachung mit Standard Lüttich. Keeper Romero ging mit 483 gegentorlosen Minuten im Rücken in die Partie. Beinahe ebenso viele Minuten hatte Stürmer Philipp Prosenik nicht mehr für uns getroffen, doch wir hatten ja noch den starken Artem Milevskyi.
Die erste Halbzeit hatte es bereits in sich und war das Eintrittsgeld wert. Nach 10 Minuten beendete Leigh Griffiths die Serie von Romero, doch Axel Witsel konnte nach einer Vorlage von Milevskyi ausgleichen. Wenige Momente später stand unser Verteidiger Galván unglücklich im Strafraum und lenkte den Ball ins eigene Tor. Doch Milevskyi hatte eine Antwort parat und traf zum 2:2. Mit dem Halbzeitpfiff knallte ein Kopfball von uns noch an die Latte, doch so blieb es zur Pause beim Gleichstand.
In der 55. Minute musste ich bereits zum zweiten Mal verletzungsbedingt wechseln, doch der eingewechselte Ritchie Kitoko erhöhte mit seiner ersten Aktion in der Partie zum 3:2 für uns - ein super Weitschuss war das. Glasgow hatte darauf keine Antwort mehr, sodass wir ein 3:2 aus dem Celtic Park entführen konnten. Eine super Ausgangssituation für das Rückspiel im heimischen Stadion.
Nach dem Sieg bekam ich eine Newsmeldung, die festhielt wie zufrieden alle in Lüttich mit mir waren. Aus meinen ersten 15 Partien konnten nämlich 10 gewonnen werden. Dies war anscheinend der Auslöser für diese News. Ich konnte auch sehr glücklich mit der bisherigen Leistung sein, lediglich die Verletzungssorgen wurden größer.

Das Rückspiel gegen Celtic:
Philipp Prosenik beendete seine über 600 Minuten andauernde Torflaute mit dem 1:0 für Standard in der 37. Minute. Ein schottischer Verteidiger war über das Tor so erzürnt (Abseits-Verdacht), dass er nach Meckerns mit gelb-rot den Platz verlassen musste. Entsprechend entspannt konnten wir die zweite Halbzeit mit einem "4:2" im Rücken und in Überzahl angehen.
In der 65. Minute erhöhte der zur neuen Saison ablösefrei nach Porto wechselnde Prosenik gar auf 2:0 (also 5:2), der Drops war zu diesem Zeitpunkt gelutscht, zumal Glasgow zuvor einen weiteren Spieler mit der Ampelkarte verlor. Nur ein paar Minuten später machte der Österreicher den Hattrick perfekt und verwandelte per Elfmeter zum 3:0. Der bereits gelb vorbelastete Verursacher des Strafstoßes durfte gnädigerweise auf dem Feld bleiben.
Genau so muss man eine Torflaute beenden! Standard Lüttich zog somit durch ein 3:2 und 3:0 gegen Celtic Glasgow ins Achtelfinale der Europa League ein. Gegner dort: Palermo, der zu diesem Zeitpunkt Sechste der Serie A.

In der Liga bekamen wir langsam ein paar Probleme. Den vielen Englischen Wochen am Stück und langfristigen Verletzungen dreier Stammspieler mussten wir irgendwann Tribut zollen. Nachdem wir mit fünf Siegen und zwei Unentschieden ins Ligajahr starteten, verloren wir im Spiel nach dem tollen Sieg gegen Glasgow 0:1 gegen Mechelen.
Da Germinal Beerschot mit unserer Serie Schritt halten konnte (fünf Siege, drei Unentschieden, also ein Punkt mehr als wir im neuen Jahr) und keine Dreifachbelastung erleiden musste, standen wir zu diesem Zeitpunkt sogar nur auf dem zweiten Tabellenplatz. Auch Genk und Mechelen spielten eine bärenstarke Rückrunde, sodass die vier Teams an der Spitze drei Spieltage vor Ende der regulären Saison nur vier Punkte trennten: Beerschot: 54, Lüttich: 53, Genk und Mechelen: 50.
Doch nach der regulären Saison würden wir in 10 Partien gegen die Top 6 der Liga spielen und die Zuversicht war groß, dass wir uns dann etwas absetzen könnten. Aber die vermeintlichen Außenseiter Beerschot und Mechelen waren nicht zu unterschätzen!

Alles in allem sah es aber gut aus: Zweiter in der Liga, 2:0-Führung vor dem Rückspiel gegen Sint-Truiden im Pokal und alle Chancen gegen Palermo in der Euro League. Solange sich keine weiteren Stammkräfte verletzten würden, konnte man darauf aufbauen. Meine Angst war lediglich, dass die Dreifachbelastung uns im Titelendspurt teuer zu stehen kommen könnte.
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Re: Die Chroniken von Charleroi
« Antwort #156 am: 21.Mai 2012, 22:10:05 »

Der vorletzte Beitrag.

Rückspiel im Pokal gegen Sint-Truiden:
Beim Auswärtsspiel in Sint-Truiden ging es darum den 2:0-Vorsprung aus dem Hinspiel über die Zeit zu retten und im Optimalfall mit einem eigenen Auswärtstor die Sache klar zu machen. Es war natürlich wieder Ex-Carolo Facundo Parra, der uns die Suppe versalzen wollte. Sein 1:0 kurz nach der Halbzeit wäre noch kein größeres Problem gewesen, doch nach einer Stunde lenkte mein Verteidiger Funso Ojo einen Freistoß der Gastgeber unhaltbar ins Tor. Somit stand es 2:2 und alles war wieder offen. Doch nur Sekunden später lenkte mein anderer Innenverteidiger, Israel Galván, wiederum eine Ecke auf der anderen Seite des Platzes ins Tor und wir führten mit 3:2 nach beiden Partien. Sint-Truiden musste nun zwei Tore schießen, traf allerdings gar nicht mehr.
So konnten wir uns trotz einer 1:2-Niederlage für die nächste Runde qualifizieren. Dort trafen wir auf Genk, zeitgleich ging es für Charleroi gegen Anderlecht zur Sache.

Zwischen dem Pokalspiel und der Europa League gegen Palermo war wieder die Liga angesagt: Diesmal setzten wir uns mit 2:0 deutlich gegen Sint-Truiden durch. Der einzige Wermutstropfen: In beiden Partien gegen Sint-Truiden haben sich jeweils die eingesetzten linken Mittelfeldspieler verletzt. Auf dieser Position krochen wir auf dem Zahnfleisch in die Partie gegen Palermo.

Die Mannschaft stellte sich vor der Partie gegen das Team der Serie A praktisch von selbst auf. Vor allem im zentralen Mittelfeld drückte der Schuh. Entweder waren die Spieler verletzt, nicht registriert (Yakovlev, Peeters und Salomon spielten bereits für ihre Ex-Vereine international), oder mussten auf den Flügeln aushelfen. Somit gingen wir mit gebremster Euphorie in das Gastspiel in Palermo. In der dritten Partie in Folge verletzte sich ein Flügelspieler, diesmal Axel Witsel, einer meiner besten Spieler und eigentlich in der Zentrale zu finden. Doch diese Tatsache rückte am Abend schnell in den Hintergrund, den wir konnten uns einen sensationellen 1:0-Auswärtssieg erkämpfen. Artem Milevsyki - wer sonst? - köpfte die Kugel in der 25. Minute ins Tor. In der zweiten Halbzeit verlegten wir uns komplett aufs Kontern und verteidigten mit Mann und Maus die fragile Führung. Für das Rückspiel würden meine beiden Flügelspieler auch wieder fit sein - wenn sie sich bis dahin nicht erneut verletzt haben sollten.

Bei Cercle Brügge erkämpften wir uns einen Last-Minute-Sieg (3:2). Trotz zwei neuer Verletzungen gingen wir mit Zuversicht ins Rückspiel gegen Palermo.

Das Rückspiel gegen Palermo:
Aus dem Hinspiel nahmen wir eine 1:0-Führung ins heimische Stadion mit. Als Danielzinho nach fünf Minuten die Kugel an den rechten Pfosten setzte und der Ball dann gefährlich nahe entlang der Torlinie tänzelte, blieb mein Herz kurz stehen. Doch die frühe Führung blieb uns verwehrt. Zwei Minuten später knallte der Ball nach einer gehörigen Portion Strafraumgewimmel sogar an die Latte, es war zum Verzweifeln. Doch wir waren das klar bessere Team bisher. Wir machten das Feld sehr breit und stellten Fabio Cannavaros Männer wie bereits im Hinspiel vor ernsthafte Probleme.
Auch in Halbzeit waren wir besser, sodass gar keine Notwendigkeit darin bestand die 1:0-Führung aus dem Hinspiel mit aller Kraft zu verteidigen. Und so kam es, dass Danielzinho, der nach fünf Minuten nur den Pfosten traf, in der 55. Minute das 1:0 erzielte. Palermo musste nun schon zwei Treffer machen, wäre dann aber auch direkt weiter gewesen. In der 71. Minute gelang Palermo auch der erste Treffer, sodass unseren Fans zwanzig Minuten Fingernägelkauen bevorstand. Als die Nachspielzeit bereits ein paar Sekunden überschritten war und der letzte Palermo-Kopfball über das Gehäuse schwirrte war grenzenloser Jubel angesagt! 1:0 und 1:1. Wir standen im Viertelfinale der Europa League! Zusammen mit Napoli, AS Monaco, Catania, Deportivo, Man. City, Aalborg und den Young Boys Bern.

Der Manchester-City-Kelch ging an uns vorüber, doch aus den letzten drei Losen Bern, Aalborg und Monaco bekamen wir mit dem AS Monaco den vermutlich schwierigsten Gegner zugesprochen. Aber natürlich besser als die Teams aus England, Spanien oder Italien. Sollten wir gegen Monaco gewinnen, wäre unser Gegner im Halbfinale entweder Deportivo La Coruna oder Napoli.
In der Vorsaison erreichte Lüttich erstmals das Viertelfinale der Europa League und konnte sich gegen Olympique Marseille durchsetzen. Im Halbfinale war dann gegen Catania Schluss.

Die Auslosung im Überblick:


Standard/AS Monaco - Deportivo/Napoli
Catania/Man. City - Young Boys/Aalborg

Am letzten Spieltag der regulären Saison kam es zum Spitzenspiel zwischen Lüttich und Beerschot. Die Ausgangslage war einfach: Der Sieger würde am Ende oben stehen und die beste Ausgangslage für den Endspurt in der Meistergruppe haben. Es wäre übrigens der erste virtuelle Sieg für Beerschot gegen Lüttich überhaupt. Das galt es zu verhindern! Und das gelang auch äußert erfolgreich. Mit einem klaren 3:0 (Elfmeter Milevskyi, Eigentor Beerschot, Kopfball Witsel) fegten wir die Gäste vom Feld und holten somit wenigstens einen Mini-Vorsprung auf die Verfolger heraus.

Die Abschlusstabelle der regulären Saison und die Starttabelle der Meistergruppe findet ihr hier:




Charleroi schaffte den Cut nur deshalb nicht, weil sie einen Sieg weniger als Roeselare auf dem Konto hatten. Das war zwar schade, aber in der unteren Tabellenhälfte konnte man sich ja auch einen Europapokal-Startplatz erkämpfen. Für den waren die Carolos sicherlich ein großer Favorit.
Die Ausgangslage war dieses Jahr so einfach wie nie zuvor: Da Genk, Beerschot und Mechelen eine ungerade Anzahl an Punkten hatten und somit einen halben Zähler geschenkt bekamen, war klar: Sollten wir am Ende mit einem dieser Teams punktgleich liegen, würden wir in jedem Fall die bessere Platzierung erreichen. Unser Ziel konnte es also sein, am Ende genauso viele Punkte zu haben, wie der beste Konkurrent. Warum auch nicht?

Bevor es in der Liga so richtig zur Sache ging stand wiedermal der Pokal an. Hinspiel im Duell mit Genk, zuerst mussten wir auswärts ran. Es war eine richtig hart umkämpfte Partie in der ich die Gastgeber auch als die bessere Mannschaft sah. Doch ein 0:0 wurde es nicht, denn in der 85. Minute bediente der gerade erst eingewechselte Bartosz Salamon den Brasilianer Álvaro optimal und dieser schob den Ball zum entscheidenden 1:0 ins Netz! Das Auswärtstor war da, wiedermal eine super Ausgangslage für das Rückspiel gelegt - klasse! Es freute mich auch für Salamon, er kam seit seinem Wechsel nicht auf allzuviele Einsätze.

In der Liga lief es rund, zwei 1:0-Siege gegen Mechelen und Beerschot sorgten für einen komfortablen 4-Punkte-Vorsprung. Doch im Spiel gegen Beerschot verletzte sich ausgerechnet Topstürmer Artem Milevskyi. Der Ukrainier drohte in beiden Spielen gegen Monaco auszufallen.

Womit wir beim Thema wären: Heimspiel gegen den AS Monaco. Europa League, Viertelfinale.
Und die Monegassen fuhren ganz dicke Geschütze auf. Stürmer 1 (Haris Seferovic) schoss 12 Tore in 13 Europapokalspielen und 11 in 16 Ligaspielen, Stürmer 2 (Ishak Belfodil) traf 14x in 11 internationalen und 13x in 24 Ligaspielen.
Die Verhinderung des Auswärtsgegentores wurde somit zur "Operation wacklige Brücke". Das Spiel war auch ein Wiedersehen mit einem ehemaligen Charleroi-Verteidiger: Stjepan Svrljuga spielte 1,5 Jahre unter mir und war auch auf dem Papier damals der stärkste Verteidiger in Charleroi, doch seine Leistungen waren sehr bescheiden und mit einer Millionen Euro Transfergewinn schob ich ihn nach Tel Aviv. Jetzt spielt er also für den AS Monaco.
Wir verloren die Partie zwar mit 0:1, aber die Leistung war trotzdem ganz beachtlich. Zu Beginn waren wir das bessere Team, Prosenik traf sogar das Lattenkreuz, doch nach 30 Minuten gingen die Gäste in Führung. Auf dem Ergebnis kann man aber trotzdem aufbauen. Ein bisschen Zielwasser hätte allerdings nicht geschadet, die Chancen waren schließlich da.

Die Generalprobe fürs Rückspiel im Viertelfinale glückte mit einem 2:0 gegen Roeselare in der Liga.

Milevskyi wurde für das das Spiel gegen Monaco nicht rechtzeitig fit, trotzdem setzte ich ihn auf die Bank. Wir konnten wiedermal gut mithalten, doch bereits nach 18 Minuten trafen die Monegassen in unser Netz. Somit brauchten wir schon zwei Tore. Die Chancen dazu hatten wir auch, aber die Bälle gingen entweder knapp vorbei oder wurden vom glänzend aufgelegten Torwart entschärft. Erst in der 65. Minute traf Álvaro mit einem ansehnlichen Drop Kick aus der Drehung zum 1:1 (bzw. 1:2). Das ging auch voll in Ordnung. Wir waren unserem ersten (und auch unserem zweiten) Tor näher als die Monegassen ihrem zweiten Treffer. Jetzt fehlte uns nur noch ein Tor und die Devise war klar: Alles auf Angriff. Als Benteke in der 72. Minute mit viel Anlauf den Kopfball nach einer Álvaro-Flanke ansetzte, hab ich die Kugel schon drin gesehen, doch der Keeper konnte erneut entschärfen!
Álvaro setzte kurz vor Schluss noch einen Schuss aufs Tor, doch auch dieser Ball ging nicht rein. Anscheinend wurde uns in der 82. Minute auch noch ein Elfmeter verwehrt. Passiert! So verabschiedeten wir uns mit einem verdienten Auswärtsunentschieden aus der diesjährigen Europa League.

Nach einem nicht ganz zufriedenstellenden 0:0 gegen Mons traten wir zum vierten Mal in Folge zu einem Spiel unter der Woche an: Pokalhalbfinale gegen Genk, das Rückspiel. Gleichzeitig war dies der erste von drei Vergleichen mit Genk innerhalb von zwei Wochen. Aus dem Hinspiel nahmen wir eine 1:0-Führung mit in die Partie vor heimischer Kulisse. Das Ziel war ganz klar: Die Null halten. Philipp Prosenik beglückte uns bereits nach acht Minuten mit einem seiner seltenen Tore (1:0). In der 50. Minute erzielte Genk das erste Gegentor, sodass nun wieder Zittern angesagt war. Ein weiteres Tor, und wir wären vorerst raus gewesen. Axel Witsel hätte in der 77. Minute den Sack zumachen können, doch er traf nicht und so ging das Zittern weiter. Am Ende konnten wir jedoch das Unentschieden halten und erreichten somit das Pokalfinale. Gegner - na klar! - Sporting Charleroi.

Die Spieler mussten nach der Partie erstmal geschlossen ins Sauerstoffzelt. Als ich ihnen das Restprogramm zeigte, wollten die ersten schon ihre Verträge kündigen. Sechs Ligaspiele standen noch aus. Am 27.04., 01.05, 04.05., 06.05., 08.05. und 11.05. Das war wirklich ein grenzwertiger Terminplan, in den auch keine Europa League mehr reingepasst hätte. Drei Spiele in fünf Tagen, was soll das? Und es war ja bei weitem nicht so, als müssten wir die Spiele nur locker runter spulen. Zu diesem Zeitpunkt lagen wir punktgleich mit Mechelen auf dem ersten Platz, da diese bereits eine Partie mehr absolviert hatten. Zumindest die Verletzungssorgen hatten sich gelegt und ich konnte auf beinahe alle Spieler zurückgreifen.

Auf ein peinliches 0:1 gegen Germinal Beerschot (erste Ingame-Niederlage für Lüttich gegen diesen Gegner!) folgte ein souveränes 2:0 in Genk. Vier Spieltage vor Schluss schien lediglich KV Mechelen noch ein ernsthafter Konkurrent um den Titel. Der Vorsprung betrug gerade einmal drei Punkte und ein direktes Duell stand noch aus. Genk und Beerschot waren mit sieben Punkten Rückstand bereits weit abgeschlagen.

Im Auswärtsspiel gegen Roeselare kamen wir nicht über ein 0:0 hinaus (2x Latte, 1x Pfosten!). Dabei wurden manche Schlüsselspieler für das zwei Tage später stattfindende Match gegen Mechelen in einer Woche geschont. Unerwartete Schützenhilfe bekamen wir (fast) von Beerschot. Bis zur 87. Minute sah alles nach einem Sieg der Antwerpener gegen Mechelen aus, doch am Ende ging die Partie 1:1 aus. Immerhin: Der Abstand von drei Punkten blieb somit gewahrt.

Am drittletzten Spieltag ging es nach Mechelen, zur richtungweisenden Partie beim Zweitplatzierten. Ein Sieg, und wir wären so gut wie Meister, denn durch die Regelung mit den geraden und ungeraden Punkten würde es uns am Ende der Saison bekanntlich reichen, wenn wir genau so viele Punkte wie Mechelen auf dem Konto hätten. Doch Racing Genk wäre mit einem Sieg im Parallelspiel theoretisch noch in der Lage gewesen, einen Punkt mehr als wir zu holen. Eine vorzeitige Meisterschaftsfeier hing also auch von dem Ergebnis der Partie Beerschot - Genk ab.
Der Fitnessvorteil lag klar auf unserer Seite. Beim Gegner waren mehrere Spieler müde, wir konnten dagegen auf die geschonten Stammspieler zurückgreifen.
Kiew-Leihgabe Aleksandar Ignjatovic, seines Zeichens Innenverteidiger, erzielte in der 13. Minute das 1:0 nach einer Ecke. Der Ball wurde von einem Verteidiger unglücklich abgefälscht und brachte uns auf die Meisterstraße. Nur zehn Minuten später verloren wir den anderen Innenverteidiger Funsu Ojo nach einer Notbremse an Mechelens Topsstürmer Valk. Ein schlimmer Rückpass von Guillermo Pereyra brachte ihn in diese brenzlige Situation. Ein 1:1 zur Halbzeit wäre gar nicht unverdient gewesen, wir hatten teilweise großes Glück in der Abwehr. Nach 54. Minuten war jedoch klar: Mechelen würde nicht mehr Meister werden. Axel Witsel stand einmal mehr am langen Pfosten in der Luft und köpfte die Kugel ins freie Tor (2:0). Mechelen erholte sich nicht mehr von diesem Schock, doch der Sekt musste warm bleiben. Genk gewann 1:0 gegen Beerschot und konnte somit noch 49 Punkte erreichen, während wir nur 48 auf dem Konto hatten. Ein Punkt in den verbleibenden zwei Spielen hätte also gereicht. Da traf es sich ja gut, dass wir nur zwei Tage später ein Heimspiel gegen Genk bestreiten durften.

Für beide Teams war es das dritte Spiel innerhalb von fünf Tagen. Entsprechend wild gestaltete sich meine Mannschaftsaufstellung mit zwei Jugendspielern und einem völlig übermüdeten rechten Mittelfeldspieler. Meine Starspieler Milevskyi, Witsel und Peeters mussten beim Aussteigen aus dem Mannschaftsbus bereits von den Co-Trainern gestützt werden und blieben dementsprechend auf der Bank. Danielzinhos Tor nach acht Spielminuten wurde wegen Abseits nicht gegeben. Mit 0:0 ging es in die Halbzeit und es sah eigentlich danach aus, als würden wir mit einem Unentschieden Meister werden, doch in der 58. Minute köpfte der talentierte Verteidiger Stanislav Chovan sein erstes Tor für Genk und brachte die Gäste somit auf zwei Punkte an uns heran. Das gefiel mir jetzt nur bedingt und machte die Geschichte nur unnötig spannend. Denn auch der eingewechselte Milevskyi konnte kein Tor mehr erzielen, sodass die Meisterschaft auf den letzten Spieltag vertagt wurde.

Genk traf dann zuhause auf Mechelen, während wir nach Mons reisen durften. Uns reichte weiterhin ein Unentschieden für die Meisterschaft. Das sich mein 8-Millionen-teurer Rechtsverteidiger im Spiel gegen Genk für zwei bis drei Monate außer Gefecht setzte, trug ebenfalls nicht zu einer besseren Stimmung in der Kabine bei.

Im nächsten und letzten Post dann die Auflösung: Wird Lüttich Meister? Und wer wird eigentlich Pokalsieger?
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Re: Die Chroniken von Charleroi
« Antwort #157 am: 22.Mai 2012, 22:40:48 »

La grande finale

11. Mai 2019. An diesem Tag entschied sich die belgische Meisterschaft. Genk oder Lüttich, das war die Frage. In 20 Duellen gegen Mons verlor Lüttich nur ein einziges. Eines der 19 anderen Ergebnisse hätte an diesem Tag gereicht, ein Punkt war genug. Die Müdigkeit meiner Spieler war bei weitem nicht so schlimm wie befürchtet, man konnte schon von einer fitten Stammelf reden. Milevskyi wartete derweil seit 488 Minuten auf einen Treffer. Vorschlag: Heute.
Genk empfing Mechelen, wir spielten in Mons.
Nach 25 Minuten stand es in beiden Stadien noch 0:0. Zu diesem Zeitpunkt holte sich ein Offensivspieler von Mons nach einer Schwalbe in unserem Strafraum seine zweite gelbe Karte ab. 65 Minuten in Überzahl - aber gerne doch!
In der 43. Minute öffnete Clublegende Artem Milevskyi die Tür mit der Aufschrift "Meisterschaft", die mir in Charleroi mehrmals verschlossen blieb. Nach einer langen Flanke von Rechtsverteidiger Babb nahm Milevskyi den Ball seelenruhig an und schob ihn am Keeper der Hausherren vorbei zum 1:0.
Zur Halbzeit stand es in Genk weiterhin 0:0, jetzt mussten in der zweiten Hälfte schon drei unglücklich Tore fallen um uns auf die bittere Verliererstraße zu bringen, es roch nach dem Titel.
Auch nach 75 Minuten hatten die Spielstände bestand. Jetzt konnte doch nichts mehr schief gehen, oder? In der 87. Minute erzielte der Marokkaner Mbark Boussoufa im letzten Ligaspiel seiner Karriere das 2:0 für Standard Lüttich! Jetzt war es durch. Standard Lüttich wurde Meister und Boussoufa konnte in Ruhe seine Laufbahn als Meisterheld beenden. Dafür brauchte er gerade mal 12 Ligaspiele, der Flügelspieler wechselte erst zu Saisonbeginn zu Standard Lüttich.
Kurze Zeit später pfiff der Schiedsrichter ab. 0:0 in Genk. 0:2 in Mons. Lüttich war Meister! Nicht souverän, nicht glorreich, aber trotzdem. Und das zum vierten Mal in Folge!



Das letzte Saisonhighlight stieg traditionsgemäß in Brüssel, im Stade Roi Baudouin. Das belgische Pokalfinale. Nachdem ich 2015/16 und 2016/17 den Pokal zweimal hintereinander mit Charleroi gewann, gab es für mich nun die Möglichkeit den zweiten Titel in Folge für Lüttich einzufahren. Letztes Jahr gewann man mit 4:0 gegen Zulte Waregem, als ich mich mit Charleroi bereits früh aus dem Pokal verabschiedete.
Das Wiedersehen mit meinem Ex-Team soll die vorerst letzte Partie in diesem Spielstand bzw. dieser Story sein.
Auf Lütticher Seite spielte mit Anton Yakovlev ein Ex-Carolo. In der Startaufstellung von Charleroi fand ich neun Spieler, die ich in Charleroi verpflichtet oder ausgebildet hatte, darunter das Eigengewächs Matteo De Coster und der Brasilianer Daniel, den ich zwar gekauft, aber nie unter mir spielen lassen konnte.
Die Torwartposition überraschte mich jedoch. Der Brasilianer Marcelo Lopes stand in der Startaufstellung. Von Nikolay Bakhtin, dem Ausnahmekeeper, war im Spielberichtsbogen keine Spur. Grund: Er wurde vor zwei Monaten nach Moskau verkauft und spielt nun für ZSKA. Ist natürlich auch eine Taktik: Ich holte ihn damals ablösefrei und nach einer 3/4 Saison verkauft das Management ihn für 10,25 Millionen weiter. Dadurch verpasste Charleroi jedoch als Siebter die Teilnahme an der Meistergruppe und auch im Kampf um die Europapokalplätze (-> belgisches Ligasystem, siehe Beitrag Nr. 1) gewann man zwar das Halbfinal-Rückspiel gegen Club Brügge mit 3:0, verlor jedoch zuvor das Hinspiel mit 5:0. Die letzte Möglichkeit für einen versöhnliches Saisonabschluss war somit der Pokalsieg, und ausgerechnet ich sollte das jetzt verhindern.

In den ersten zwanzig Minuten waren wir das klar bessere Team. Yakovlev schlug gefährliche Ecken und Freistöße auf den Kasten seiner Ex-Teamkollegen und Artem Milevskyi scheiterte nach einem Bilderbuch-Konter an Marcelo Lopes. Nach genau einer halben Stunde hatte jedoch Charleroi die erste Möglichkeit und Mads Stokkelien traf sogar ins Netz! Doch der Schiedsrichter entschied auf Abseits. Das wäre ja noch schöner gewesen, wenn ausgerechnet der Norweger, der in meiner letzten Saison in Charleroi nie einen Treffer erzielte und damit Mitschuldiger an meinem Rausschmiss war, heute das Tor zum Pokalsieg erzielen würde.
So blieb es beim 0:0 zur Halbz... Nein! Philipp Prosenik schoss in der zweiten Minute der Nachspielzeit die 1:0-Führung für Standard Lüttich! Alle haben sie schon auf den Halbzeitpfiff gewartet, doch Axel Witsel legte den Ball auf den Österreicher, der die Kugel in seinem letzten Spiel für Lüttich (er wird zum FC Porto wechseln) in die Maschen haute.
So ging es mit 1:0 in die Halbzeit.

Ausgerechnet Buyens! Der fußballerisch eher limitierte Belgier, der erst zur zweiten Hälfte eingewechselt wurde, traf in der 60. Minute zum 1:1-Ausgleich für Sporting Charleroi. Unter mir hat er nicht so oft gespielt, vielleicht war er ja deswegen heute hoch motiviert.
Das lässt der amtierende Meister und Pokalsieger natürlich nicht lange auf sich sitzen! Bereits fünf Minuten später köpfte Artem Milevskyi den Ball nach einer Flanke von Ties Peeters an Lopes vorbei ins Tor. 2:1, der alte Vorsprung war wiederhergestellt.
Wiederum nur zwei Minuten später: Felipe Bastos (der war neu in Charleroi) zog aus der Distanz ab, Sergio Romero konnte den Ball nur abprallen lassen und Roberto Castillo verwandelte den Abstauber zum 2:2. Der alte Spielstand war wieder hergestellt. Also, der von vor dem alten Vorsprung. Egal, weiter geht's!

Nach drei Toren in sieben Minuten beruhigte sich die Parte und langsam aber sicher lief die reguläre Spielzeit dem Ende entgegen. In der 91. Minute explodierte der Lütticher Fanblock nachdem Ties Peeters den Ball im gegnerischen Kasten versenkte. Doch der Schiedsrichter entschied auf Abseits und die Aussicht auf eine Verlängerung wurde wieder real. Das war eine ganz knappe Entscheidung, im Zweifelsfall gleiche Höhe. 2:2 der Spielstand.
Doch Lüttich hatte noch einen im Köcher: In der 90+2. Minute köpfte Artem Milevskyi den Ball aufs Tor - Glanzparade Marcelo Lopes! Die finalen Sekunden der vierten Minute der Nachspielzeit liefen, als Anton Yakovlev zum Eckball schritt. Die letzte Aktion der regulären Spielzeit, das war sicher.

Anton Yakovlev, 119 Pflichtspiele bestritt er für Sporting Charleroi, wurde zweimal Pokalsieger, zweimal Vizemeister, einmal Vizepokalsieger, zu Saisonbeginn gewann er noch den Super Cup gegen Lüttich, jetzt schlug er die Flanke vor 50.000 Zuschauern. Nicht im schwarz-weißen, sondern im roten Dress. Der Ball segelt in den Strafraum, Ziel kurzer Pfosten. Buyens, Stokkelien und Dogaru warten nur darauf die Kugel rauszuköpfen. Doch da kommt Aleksandar Ignjatovic! Der Serbe rauscht in die Flugbahn und verlängert den Ball in Richtung langer Pfosten. Lopes streckt sich, doch er kommt nicht ran! Der Ball ist drin! Ignatovic erzielt in der vierten Minute der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer! Das Spiel wurde gar nicht mehr angepfiffen. Standard Lüttich war Pokalsieger!

Der 1,92m-Serbe bescherte mir den dritten Pokalsieg! Und den 7. Platz in der belgischen Hall of Fame. Einmal Meister mit Lüttich, zweimal Pokalsieger mit Charleroi, und jetzt noch einmal mit Lüttich. Macht 60 Punkte. Ron Jans, der aktuell führende in dieser Liste, hat 120.
Was aber viel wichtiger war: Mein erstes Double! Und ein würdiges Ende für diese Story.

Das war also der "kleine" Epilog zu dieser Story. Zu den 450 Spielen in Charleroi gesellten sich noch 39 als Cheftrainer von Standard Lüttich. Macht 489, davon 228 Siege, 127 Unentschieden und 134 Niederlagen.

Titel: Drei belgische Pokalsiege, einen Super Cup und eine Meisterschaft.

Innenverteidiger Israel Galván gewann mit 21 Jahren die Auszeichnung als bester junger Spieler des Jahres. Sergio Romero wurde Torhüter der Saison. Romero, Witsel und G. Pereyra kamen in die Elf des Jahres (kein Charleroi-Spieler schaffte dies) und ich wurde nach fünf Podestplätzen in Folge (1x Dritter, 4x Zweiter) zum Manager des Jahres gewählt!

Das Präsidium von Standard Lüttich gab am Abend des Pokalsiegs bekannt, dass das Stadion um 16.000 Sitzplätze erweitert werden soll. Die neue Kapazität würde dann beinahe 54.000 Plätze betragen.

Da hat wohl jemand noch was vor.

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Aber ohne mich. :)

Vielen Dank fürs Lesen und Tippen, es hat mir großen Spaß gemacht.

So, das wärs dann eigentlich auch von meiner Seite. Ich kann euch natürlich noch meine neue Story "Der Gerdmann kommt" ans Herz legen.

Merci.
Gespeichert
Die Chroniken von Charleroi
FM-2010-Story [beendet]

Der Gerdmann kommt
FM-2012-Story [pausiert/beendet]