Was immer alle mit EA anfangen?
Ich will mich nicht an kruden Theorien beteiligen, nur kurz: Guter Einwand, aber woher die Spekulationen kommen, erklärt sich aus der einmaligen Situation im Fußballmanager-Genre im deutschsprachigen Raum, das sollte klar sein. Und aus der Vergangenheit, man erinnere sich an die Streitigkeiten mit Ascaron. Wegen dieser Situation könnte Electronic Arts durchaus ein Interesse haben, ihn vor Konkurrenten zu schützen. Gäbe es diese Situation nicht, sondern einen offenen Wettbewerb mit Spielern, die sich frei entscheiden können und die frei informiert würden*, hätte die Serie vielleicht ein paar Probleme. Allerdings glaube ich, dass viele die Priorität des Fussball Managers für den Mutterkonzern von EA überschätzen. Möglich, dass es die Reihe nicht mehr geben würde, hätten sich Bright Future nicht als externes, unabhängiges Entwicklungsstudio neu formiert und würden die Serie alleine entwickeln, weil EA Sports Canada lange ausgestiegen ist. Außerdem, wenn sie schon so einen Aufwand betreiben würden, um die Konkurrenz kleinzuhalten: Was hielte EA davon ab, nicht gleich Sports Interactive einzukaufen? Eingebaute, um ein Vielfaches größere Fanbasis, international etabliertes Studio, im Gegensatz zum FIFA Manager sowohl ein von Fachleuten wie auch Spielern jedes Jahr als Referenz akzeptiertes Spiel seiner Sparte. Mit deutlich mehr Präsenz in den Medien - jedenfalls für ein Spiel der "Nische" Fußballmanager.
* keine Schmiergeld-Verschwörungstheorie, sondern lediglich Ausdruck der gut dokumentierten Tatsache, dass einige Redakteure wie zum Beispiel bei Gamers Global die nur noch über Import erhältlichen Konkurrenzreihen auch deshalb nie gespielt haben. Und Importspiele sowieso selten irgendwo stattfinden. Wobei es mittlerweile ja nur noch eines ist.
Und genau darin liegt das Problem ! Ich kann leider (wahrscheinlich bin ich zu dumm dafür) nicht mal erkennen über welches Spiel du jetzt genau schreibst.
Über beide. Ich finde es zunächst mal gut für das Genre, dass sich eine Protestbewegung bildet, weil vieles, was hier über die Medien verbreitet wird, nicht mehr haltbar ist. Dumm nur, dass den FM-Spielern, der selbst ernannten Elite, wenn auf das Spiel angesprochen, nix einfällt außer "Is' besser als die Kinderscheiße!" zu blöken. Falls mein Posting auf Seite 1 nicht angezeigt wird, hier die Quintessenz, die ich durchaus als Aufruf fürs nächste Jahr verstanden haben will - solange sich nichts ändert an der medialen Darstellung und dem Spiel. Weil überall dasselbe passiert: Bilder beider Serien gezeichnet werden, die sich schlicht nicht mehr halten lassen, wenn man sich in den Communities und ausländischen Medien umsieht und vor allem die Spiele dann spielt.
Wer nicht glaubt, dass hier (im Fussball Manager) Scouting und in einem Managerspiel gezielte Transfers nach Eigenschaften weitestgehend für die Katz sind, weil Stürmer der Reservemannschaft die Abwehr der Profis mit Zidane-Tricksereien nass machen und Spieler wie Frank Lampard zu Übersteiger-Königen mutieren, zieht sich die Demo. Wer nicht glaubt, dass Optionen wie Zeitspiel, Spielermentalitäten oder Passrisiko keinen Effekt haben und ausschließlich so eine Art Kick&Rush in Richtung Gegnertor möglich ist, zieht sich die Demo. Wer nicht glaubt, dass Frank Lampard auf Ansprache und Feedback ohne Zutun sofort "Verhandlungstatus: begeistert" ist, im Sommer 2011 ein Angebot von Bayern zu erhalten, zieht sich die Demo. Wer nicht glaubt, dass der leicht Zufallsprinzip-anfällige Textmodus mit Torszenen aus fertigen Textbaukästen traditionsmäßig schon das Wenigste davon überhaupt nur anschaut, was man trotzdem einstellen kann (Laufwege), zieht sich die Demo. Und wer glaubt, dass das bloß in diesem Jahr so gewesen wäre, zieht sich die Demos vom 11er, 10er und 09er gleich mit. Und schreibt dann bevor er irgendwo blöken will das nächste Mal bitte vernünftig formulierte Brandreden an all die deutschen Redakteure, die was anderes gesehen haben wollen. Viele wissen es nicht mehr anders, weil sie mit anderen Reihen nicht mehr in Kontakt kommen - umso schlimmer bei denen, die es wissen, und trotzdem genau das schreiben wie alle anderen. Und auch davon gibt es einige.