Uhhh über ALDI habe ich mal dieses Buch gelesen wo eine Führungskraft auspackt. Scheint also kein Gerede zu sein.
Aber wie kommt man dann auf Lackierer?
Das wollte ich 2008 schon machen. Hatte aber über die Schule schon Praktika im Einzelhandel gemacht und wusste da was auf mich zu kommt. Mir gefiel es die ersten 3-4 Jahre ja auch.
Ursprünglich wollte ich den Beruf sowieso lernen. War mit 16 aber auf einen Fahrer angewiesen weil die Bus-Verbindungen mehr als dürftig sind. Dann habe ich einen Ausbildungsplatz hier im Ort bekommen.
Wenn du wüsstest. Aldi ist noch human, weil die Filialen relativ klein sind. Wobei das halt eher ein Problem in der Fuhrungsebene ist, nicht beim normalen Mitarbeiter an der Kasse. Sobald du mehr Verantwortung hast, pissen dir alle von allen Seiten ans Bein (Betriebsrat, Vorgesetzter, Vorgesetzter vom Vorgesetzten, Mitarbeiter). Und ab 50-60 Mitarbeiter geht der Spass halt erst richtig los.
Wie du sagst, solange man keine Verantwortung hat ist es human... Die Kassiererinnen haben ein "Luxuxleben". Pünktlich Feierabend, bekommen fast jeden Wunsch erfüllt, müssen selten einspringen... Sobald du aber Verantwortung trägst, ist es ja schon ein Vergehen, wenn du mal was vor hast. Privatleben muss hinten anstehen...
Viel mehr hat mich aber auch gestört nicht gefördert worden zu sein. Ich bin nicht blöd und wie gesagt war mein Filialleiter immer zufrieden mit mir. Trotzdem konnte ich nach nun 5 Jahren noch nicht einmal eine ordentliche Bestellung machen. Ich wusste wie es geht, ja. Aber mir fehlt komplett die Praxis. Dann war mein Filialleiter in Elternzeit und siehe da, da hab ich den Ärger. Dann sollte es auf einmal alles laufen und man wurde unter Druck gesetzt, dass das ja schon alles sitzen müsste usw. Im normalen "Alltag" kommt es aber nie dazu, dass ich mal selbstständig was machen darf. Entweder übernimmt es mein Filialleiter selbst,- oder die andere Vertretungskraft.
Wenn man länger bleiben will und etwas lernen will wird das immer auf "nächstes mal" verschoben. Davon will der Bezirksleiter natürlich nichts wissen.
Das schlimmste ist eigentlich, für wie "blöd" man gehalten wird. Sei es irgendeine Anweisung der Zentrale die so nicht durchführbar ist oder der Bezirksleiter der einem mal wieder irgendetwas aufschwatzen will obwohl da nur das Unternehmen durch gewinnen kann.
Zum Glück hat das alles demnächst ein Ende. Ich werde die Tage meinen Spind ausräumen und ein liebes Gespräch mit dem Bezirksleiter führen. Was ich zu sagen habe wird ihn zwar nicht interessieren aber ich will mich einfach bei ihm auskotzen. Ich bin schon länger im Einzelhandel als er. Er ist, wie wir sagen, die "neue" Generation der Bezirksleiter die in unserer Gesellschaft angestellt werden. Alles abgestumpfte Büroheinis die nach der Pfeife des Verkaufsleiters tanzen und Dinge von einem verlangen die schon in der Theorie komisch wirken. Diese Leute haben in ihrem Berufsleben maximal ihre 2 Monate Einarbeitungszeit in einer Filiale verbracht und selbst "gearbeitet".
Da lobe ich mir doch meinen ehemaligen Bezirksleiter, der war 12 Jahre Filialleiter und er hatte immer ein offenes Ohr für Mitarbeiter und auch mal Lösungsvorschläge wenn er denn kritisiert. Alles kritisieren und niedermachen, das kann jeder. Aber nur die wenigsten Bezirksleiter können einem was produktives sagen und zur lösung der Probleme beitragen. Meistens wird dann was in sein kleines Buch geschrieben und auf den Schreibtisch gepackt. Das war es dann. Termin drunter hauen,- fertig. Pflichtteil erfüllt, ab ins Auto. Beim nächsten Besuch wird maximal die Hälfte der Punkte abgearbeitet sein. Warum? Weil unser lieber Bezirksleiter lieber in unserer Personalplanung rumkritzelt und Leute nach Hause schickt, sei es zur Inventurvorbereitung oder kurz vor Feiertagen. Es hat schon seine Gründe wieso da mehr Personal benötigt wird.
So, genug ausgekotzt. Sorry für den Gehirnfurz... Ich bin "etwas" genervt von der Situation.