Wenn ich von Bekannten erzählt bekomme, der frische Ehemann einer mir unbekannten Freundin von ihm hat sich umgebracht, der Vater ist an Krebs verstorben und die Mutter an einem Herzinfarkt, macht mich das schon sehr betroffen. Aber das hat vermutlich einfach etwas mit Empathie zu tun. Wenn Ihr nicht betroffen seid von solchen Nachrichten, macht Euch das ja nicht zu schlechteren Menschen.
Das hätte mich aber auch getroffen. Irgendwie ist das auch wieder was Anderes. Ich finde es sehr schwierig, hier schlüssig zu argumentieren, weil man nichts pauschalisieren kann.
Ich persönlich finde aber, wenn man sein RIP ständig unter jeden verstorbenen Promi setzt, verliert es seinen Wert, weil es dann nicht mehr echt ist. Jeder hat glaube ich "Helden"/ Prominente,deren Tod ihn traurig/betroffen macht, seien es Schauspieler, Musiker, Sportler, whatever. Ironischerweise trickse ich mich hier gerade selbst aus, weil das bei mir auf Hoffmann (ich hätte ihn sicher nicht genannt, wenn mich jemand nach meinen Lieblingsschauspielern/den für mich wichtigsten Schauspielern gefragt hätte) nicht mal zutrifft. Wie schon gesagt war ich da einfach "überfahren", weil ich ihn vor ein paar Wochen erst im Kino gesehen habe und danach noch nachgesehen habe, wer er war, weil ich wusste, dass ich ihn irgendwie kenne. Tja, man kann halt nichts pauschalisieren. Bei Schauspielern hängt es zum Teil aber auch immer an den Rollen. Hat ein(e) SchauspielerIn einen Charakter gespielt, den man lieb gewonnen hat, verknüpft man (oder ich zumindest) beide miteinander. Ich glaube irgendwer hat das mal anhand von Gandolfini/Tony Soprano erläutert.
Gab es nicht sowieso nach Mandelas Tod eine ähnliche Diskussion?
Der Satz "es ist mir egal, ob jemand stirbt" ist natürlich ohnehin ein Stück weit bewusst provokant und sollte auch nicht 100% für bare Münze genommen werden (was mich angeht jedenfalls). Lange Rede, kurzer Sinn: wenn ich auf etwas hinaus wollte, habe ich vergessen, worauf.