Die Saison 2014/15 ist beendet und nach Rang 8 zur Winterpause galt es, den TSV 1860 München vielleicht noch den ein oder anderen Rang nach oben zu führen. Wie auch seit Jahren in der Realität, waren sowohl der Auf- als auch der Abstieg bereits im Winter kein Thema mehr.
Aufgrund dieser Konstellation konnte ich mir Gedanken machen, wie ich mit den auslaufenden Verträgen meiner Stammspieler und Leistungsträger Christopher Schindler, Dominik Stahl und Jose Holebas umgehen würde. Alle drei stellten deutlich zu hohe und für die 2. Bundesliga schier nicht zu stemmende Gehaltsforderungen, sodass ich Angebote einholte. Dominik Stahl ließ ich schließlich für 1,3 Millionen Euro zur Frankfurter Eintracht ziehen, während der Transfer von Jose Holebas zum 1. FC Köln 650.000 Euro in die Kassen spülte. Zwar wurden auch von mehreren Vereinen 1,3 Millionen für Schindler geboten, aber letztendlich entschied ich mich dafür, den Jungen bis Saisonende zu behalten. Am Saisonende wechselt er nun jedoch ablösefrei zu Espanyol Barcelona.
Als designierten Nachfolger und erfahrenen Innenverteidiger holte ich Mario Sonnleitner aus Österreich und zudem einen 18-jährigen Innenverteidiger aus Uruguay. Für den Sturm kam Sven Schipplock von Xamax Neuchatel - ein Transfer, der auf den ersten Blick nicht notwendig war, der sich aber rentieren sollte. Dazu aber später mehr...
Hier eine Übersicht über alle Transfers - die beiden Leihspieler vom Partnerverein Feyenoord wurden frühzeitig wieder heimgeschickt, da ich lieber auf meine eigenen Spieler setzte:
Alles in allem verlief die Rückrunde dann überraschenderweise deutlich erfreulicher als erwartet. Nach einer sehr gelungenen Wintervorbereitung konnte man der Übermannschaft des BVB (mit Götze, Gündogan, Barrios,...) einen Punkt abtrotzen und den 1. FC Kaiserslautern sogar ohne Punkte Richtung Pfalz schicken. Es folgten jedoch zwei ernüchternde Pleiten gegen St. Pauli und Sandhausen, doch von da an muss man wirklich sehr zufrieden sein mit der Leistung der Truppe. Lediglich das abschließende 0:4 gegen die Fortuna schmerzte, wobei das sicher auch durch einen frühen Platzverweis (Hartmann noch vor der Pause) zu erklären war.
Diese recht erfolgreiche Rückrunde hatte zur Folge, dass sich die Löwen in der Tabelle noch ein wenig nach oben kämpften und am Ende den respektablen 5. Platz erreichten. In Anbetracht der Konkurrenz eigentlich das Maximum - darauf können wir stolz sein!
Ich habe mehr oder weniger die ganze Saison auf das 4-4-2-Raute-System gesetzt und bin nur bei bestimmten Spielen gegen nominell stärkere Gegner (Pokal gegen Gladbach und Bayern, Liga gegen FCK, BVB, FCN) von dieser Taktik abgewichen. Alles in allem bin ich gut mit dieser Strategie gefahren. Hier ein Screen nach dem abschließenden Freundschaftskick beim Kehler FV:
Mit folgenden Kader, der leider durch einige langwierige Verletzungen (Bierofka, Maier, Wood, Boyd) immer wieder geschwächt wurde, habe ich die Rückrunde bestritten:
Als besonderes Schmankerl gibts noch einen Saison-Wrap-Up für die einzelnen Positionen und Spieler:
TW: Hier war Wolfgang Hesl klar die Nummer 1 und hat alle Pflichtspiele bestritten. Drewes ist war ein großes Talent, musste sich aber in Geduld üben.
LV: In der Vorrunde war Holebas hier gesetzt, nach seinem Abgang schlüpfte der erst 18-jährige Nigerianer Okechukwu in die Linksverteidigerrolle. Zu Beginn sah er des Öfteren mal schlecht aus, mauserte sich aber mehr und mehr und wird sicher ein Großer. Als Ersatz stand Sharifi bereit, der sowohl links, als auch rechts hinten spielen kann.
IV: Chris Schindler war gesetzt und der Fels in der Brandung - hinten meist sicher und mit Impulsen nach vorne und immerhin vier Saisontoren. Neben ihm startete der erfahrene Ex-Nationalspieler Manuel Friedrich in die Saison, der jedoch schon bald von Jannik Vestergaard auf die Bank verdrängt wurde. Daniel Hofstetter spielte in der Vorrunde fast ausschließlich in der U23. Zur Rückrunde wurde Mario Sonnleitner nach Giesing geholt, konnte sich jedoch nicht dauerhaft gegen Vestergaard durchsetzen. Friedrich, dessen Vertrag ebenfalls ausläuft und der nach Dresden wechseln wird, spielte gar keine Rolle mehr und meist saß in der Rückrunde sogar Hofstetter auf der Bank. Sonnleitner nutze seine Chance nicht und muss den Verein vermutlich bald wieder verlassen.
RV: Rechts hinten spielte der Schweizer Taulant Xhaka eine solide Saison, hatte aber auch nicht wirklich Konkurrenz. Lediglich der verletzungsanfällige Sharifi hätte im gefährlich werden können, aber Xhaka setzte sich durch.
DM: Im defensiven Mittelfeld führte in der Vorrunde kein weg an Mannschaftskapitän Dominik Stahl vorbei. Nach seinem Wechsel in die Bundesliga war mein Plan eigentlich, Daniel Bierofka von links ins defensive Mittelfeld zu ziehen, doch eine Verletzung, die ihn Monate lang außer Gefecht setzte, machte mir einen Strich durch die Rechnung. Nun stritten sich Lennart Hartmann und der junge Amerikaner Matt Glazer um den Stammplatz und Letzterer machte das Rennen und wusste zu überzeugen.
LM: In der Vorrunde war Daniel Bierofka hier Stammkraft, in der Rückrunde bekleidete Okan Aydin die Position. Solide Leistung mit viel Luft nach oben. In Sachen Effizienz hat der Junge noch viel zu lernen...
RM: Eine ganz starke Saison von Sandro Kaiser, der absolut gesetzt ist im rechten Mittelfeld! Als Alternativen stehen der Schweizer Zambrella und der Amerikaner Petersen Gewehr bei Fuß; da Petersen größere Perspektiven bietet, darf sich Zambrella zur neuen Saison einen anderen Verein suchen.
OM: Natürlich eine sehr wichtige Position, die mir aber immer noch Kopfzerbrechen bereitet! Görlitz oder Maier? Oder doch Bawab oder Wood zurückziehen? Sebastian Maier startete als Stammspieler in die Saison, verletzte sich aber und wurde von Görlitz vertreten, der jedoch auch nur sporadisch zu überzeugen wusste. Der Jordanier Bawab war auch nicht das Gelbe vom Ei und so kehrte Maier zurück uns ins Team, bis er sich wieder verletzte und das Spiel von vorne begann...
ST: Terrence Boyd startete fulminant in die Saison und traf fast nach Belieben. Eine kleine Verletzung warf ihn dann aber gewaltig zurück und er fand seine Form lange nicht wieder. Bawab war leider auch nicht so treffsicher wie früher und Wood kam gar nicht in Fahrt, sodass U23-Stürmer Markus Ziereis auch zu Einsatzzeiten kam und zu gefallen wusste. Zur Winterpause entschloss ich mich, im Sturm nochmal nachzurüsten und holte Sven Schipplock aus der Schweiz, der mir das Vertrauen mit 9 Toren zurückzahlte und zusammen mit Boyd und Bawab interner Schützenkönig wurde, obwohl er deutlich seltener spielte. Wahrscheinlich werde ich versuchen, Bawab zur neuen Saison abzugeben, da in der U19 und U23 mit Rainer Janta und Daniel Jais zwei Talente darauf warten, eine Chance bei den Profis zu erhalten.
Zu guter Letzt möchte ich Euch noch mein Trainer- und Scoutteam präsentieren; wie Ihr seht, strotzt es nur so vor ehemaligen Löwenspielern! Mit Bushuev, Kiraly, Meier, Dowe, Paßlack, Mazingu und Bodden habe ich gleich sieben Ex-Profis für meine Zwecke gewinnen können.
Über Euer Feedback würde ich mich wieder sehr freuen!