[Update 1/2]Guess who's back?
Eine Kleinigkeit vom Epilog fehlt noch, nämlich die Übersicht über die Einsätze und Tore seit meiner Amtsübernahme:
Wie man sieht ist Thibaut Courtois einsame spitze, doch es scheint ja, als würde er keine Pflichtspiele mehr für Charleroi bestreiten. Kann Matteo De Coster somit in dieser Saison die Führung übernehmen? 51 Spiele sind zwar machbar, aber das wird ziemlich knapp.
Bei den Torjägern schickt sich Mischenko an die Führung von Facundo Parra zu übernehmen. Außerdem will Petar Todorov in die Top 5 vorstoßen.
PROLOGSaison 2018/19
WM:Nach Brasilien 2010 und Deutschland 2014 bestieg in diesem Jahr Kroatien überraschend den Thron. Sicherlich nicht allzu realistisch, aber hey, der amtierende Europameister kommt aus Rumänien - was solls.
Jetzt da die Spannung raus ist, werfen wir einen Blick auf die Spieler aus Charleroi:
Thibaut Courtois:Der belgische Keeper, dessen Spind in Charleroi schon so gut wie ausgeräumt ist, wurde im zweiten Gruppenspiel gegen Portugal nach 63 Minuten eingewechselt und fing noch das entscheidende zweite Gegentor zur 2:1-Niederlage. Torwart-Einwechslung ohne Verletzung - das kommt euch seltsam vor? Belgiens Coach Glen De Boeck (trat nach der WM zurück) hatte da so seine eigene Taktik auf der Torwartposition: Courtois, Casteels und Bailly waren die drei Keeper im Kader. Bailly startete die ersten beiden Gruppenspiele und wurde dann im zweiten von Courtois abgelöst (wir berichteten); das dritte Gruppenspiel und das erste KO-Spiel bestritt dann Casteels. So durfte jeder einmal ran und Belgien schied in der ersten Runde gegen England mit 2:0 aus.
Alexandre Coeff, der eingebürgerte Franzose, wurde in keiner Partie eingesetzt.
Roberto Castillo, seines Zeichens chilenischer Innenverteidiger, wurde in allen drei Gruppenspielen eingewechselt. In der 45. Minute gegen den Senegal (2:3), in der 67. gegen Dänemark (0:0) und nach 77 Minuten gegen Spanien (1:2). Mit einem Punkt beendete Chile die Gruppe auf dem dritten Rang.
Bleibt noch der bald-Carolo
Nikolay Bakhtin und die ukrainische Nationalmannschaft:
Bei den Ukrainern herrschte Klarheit im Tor: Bakthin durfte alle drei Vorrundenspiele bestreiten - nur leider blieb es auch dabei. In einer Gruppe mit Japan, Argentinien und der Elfenbeinküste schied man mit zwei Punkten und drei Gegentoren als Letzter aus. Immerhin erlitt Bakhtin die drei Gegentore lediglich gegen Argentinien (darunter Messi und di Maria) und spielte folglich zwei Mal zu Null.
Neuling Burkina Faso belebte das Turnier, schoss unter anderem das Tor der WM, und schied schließlich als Dritter in der Gruppe hinter England und Irland aus. Hier die KO-Runde im Überblick:
Frankreich gewann im Halbfinale mit 1:0 gegen Brasilien und zog somit ins Finale ein, in dem die Equipe Tricolore auf jeden Fall einen Außenseiter serviert bekam: Kroatien besiegte die Mexikaner im anderen Duell mit 2:0.
Und das Finale war ein irres Spiel. In der 95. (!) Minute sicherte Yaya Sanogo (Atletico Madrid) den Franzosen mit dem 2:2-Anschluss im Camp Nou die Teilnahme an der Verlängerung (!). Nach neun Minuten der Extrazeit brachte Gael Kakuta (Chelsea) die Franzosen sogar in Führung, ehe Hrvoje Cale (Everton) und Martin Nordlung (Marseille) die Partie zwischen der 102. und 108. Minute rumrissen und Kroatien zum WM-Sieg führten. 4:3 für den Außenseiter. Glückwunsch! Spieler der WM wurde Luka Modric.
Deutschland (der Titelverteidiger!) schaffte es nicht sich für die WM zu qualifizieren.
Finanzen und Erwartungen:Zum ersten Mal verlangt der Vorstand nicht nur die Teilnahme am internationalen Geschäft, sondern ganz klar: Um den Titel mitspielen - nicht gewinnen, aber wenigstens drum kämpfen.
Das Gehaltsbudget reicht gerade so für die aktuellen Gehälter, dazu gibt es noch 5,75 Millionen für Transfers. Das ist deutlich weniger als in der letzten Saison. Zum einen weil wir im Jahr zuvor auf Champions-League-Millionen zurückgreifen konnten, zum anderen haben wir letzte Saison gut 10 Millionen Euro Verlust machten - vor allem wegen den hohen Transfersummen (11 Millionen). Das wird dieses Jahr wieder positiver aussehen. Das kann ich versprechen.
Sky-Bet-Prognose vor der Saison:1. Lüttich 3.50
2. Charleroi 9.003. Genk 15.00
4. Sint-Truiden 17.00
5. Anderlecht 26.00
6. Westerlo 34.00
Jugendspieler:Bester neuer Jungspund ist Robert-Jan Schoffers. Der 16-jährige bringt bereits ein paar sehr gute Werte mit sich, vor allem im physischen Bereich. Das Potential des defensiven Mittelfeldspielers wird auf 2,5 Sterne geschätzt. Ob er jemals Stammspieler wird ist somit eher fraglich.
Neben den belgischen Jugendspielern konnte ich zum Ende der letzten Saison auch noch drei vereinslose Engländer von der Straße aufsammeln die auch jeweils 2,5-Sterne-Niveau besitzen. Sie kamen vor allem in den Testspielen zum Einsatz. Mit Carlos Andre haben wir auch noch einen jungen brasilianischen Innenverteidiger im Aufgebot, der behutsam ... auf die Ersatzbank vorbereitet wird.
Transfers:Die Ereignisse vom 1. Juli bis zum Tag des ersten Pflichtspiels, dem Super Cup Finale:
Am 1. Juli kam er dann:
Nikolay Bakthin. Und man sah, dass er gut war. 1,83m groß, 17 Länderspiele schwer und 22 Jahre alt war der Ukrainer bei der Ankunft. Er kam ablösefrei aus Metalist, ist 3,9 Millionen Euro wert - und nach der Meinung meines Trainerstabs gleich doppelt so gut wie Thibaut Courtois. Und die Sterne, sie funkelten: Fünf Stück bekam er von meinem Torwarttrainer verpasst. Gleich acht Attribute mit mindestens 17 von 20 Punkten - herrlich.
Ondrej Celustka (RV) verabschiedete sich indes für 1,2 Millionen Euro nach Offenbach (siehe letzter Beitrag).
In den Abendstunden des 1. Julis verließ ein weiterer Spieler das Trainingslager von Charleroi:
Thibaut Courtois wechselt für 6 Millionen Euro zu Rapid Wien. Der Torwart kam 2009 für 80.000 € aus Genk. Sein Ex-Club wird mit 1.200.000 € am Transfer beteiligt (20%). Trotzdem war der 34-fache Nationaltorhüter Belgiens ein wahres Schnäppchen.
In Wien trifft er auf Roberto Wertz und Ties Peeters, zwei weitere belgische Nationalspieler die zuvor ihren Weg zu Rapid fanden.
Courtois Beteiligung an der tollen Entwicklung Charlerois kann nicht in Worte gefasst werden. In neun Spielzeiten stand er in 275 Ligaspielen im Kasten. Er wurde dreimal für den Goldenen Ball nominiert und zweimal zum besten Torwart der belgischen Liga gewählt. Mit Charleroi gewann er den belgischen Pokal 2016 und 2017. Er stand nicht nur in diesen Finalspielen im Tor, sondern auch beim ersten Champions-League-Spiel Charlerois "ever".
Sechs Millionen Euro Transfereinnahme ist ein neuer Rekord für Charleroi. Die vorherige Bestmarke lag bei 3,6 Millionen für Christian Negouai, der im wahren Leben 2001 zu Manchester City wechselte und dort sechs Ligaspiele in vier Jahren absolvierte. Mit den sechs Millionen ist diese Spielzeit bereits nach einem Tag die Saison mit den höchsten Transfereinnahmen seit meiner Amtszeit.
Wer mehr Informationen zu Negouai will: Hier ein Link zu einem ManCity-Fanblog, der ihn zum "City's WORST PLAYER EVER" kührte. 11 Spiele und zwei rote Karten sprechen da aber auch eine deutliche Sprache. LINK
Mehr Backgroundwissen: Rapid Wien wird übrigens von Fred Rutten trainiert und ist der amtierende österreichische Meister. Die letzte Saison bot ein wahres Megafinale: Am 36. Spieltag beendeten Rapid Wien, Austria Wien und RB Salzburg die Saison mit 66 Punkten. Rapid hatte ein um sechs Tore besseres Torverhältnis und Austria Wien wiederum das gleiche Torverhältnis wie Salzburg, allerdings sechs Tore mehr geschossen.
RB hatte am letzten Spieltag alles in der Hand, verlor jedoch gegen den Vorletzten aus Lustenau und Rapid Wien reichte somit ein Unentschieden gegen Altach zur Meisterschaft - Austrias Sieg gegen Graz brachte nur noch den zweiten Platz ein.
Weiter im Text.
Nach beinahe 10 Jahren verlässt uns
David Vandenbroeck. Der Innenverteidiger kam in der letzten Saison auf keinen Pflichtspieleinsatz und saß auch eigentlich nur auf der Bank weil er Belgier war. Der 33-jährige, der den Großteil seiner Karriere in Charleroi und Tubize spielte, wird nun zurück in die zweite französische Liga wechseln, in der er bereits 2002-03 für AS Nancy kickte. Beim Dijon FCO hat Vandenbroeck ein neues Zuhause gefunden. Viel Erfolg!
Es war ein sehr mühsames Transferfenster. Nach zwei Wochen hatte ich noch keinen Neuzugang gegen Ablöse präsentieren können. Das ein oder andere Mal waren wir kurz vor einem Abschluss, doch jedes Mal entschieden sich die Spieler gegen uns. So ein richtiger Kracher war auch nicht verfügbar. Für einen gewissen Lenny Gilis, 21, Belgier, defensives Mittelfeld, wär ich bereit gewesen sehr tief in die Tasche zu greifen, doch er wollte nicht wechseln. Der später eintrudelnde Scoutcheck hätte dies auch als größeren Fehler aufgedeckt.
Für einen weiteren Belgier (Niek Moreau, 20, Belgier, als IV und ZM gleich gut) hätte ich ebenfalls mein gesamtes Transfergeld auf den Kopf gehauen, doch er wollte von Anderlecht lieber nach Bari wechseln, zum frischgebackenen Aufsteiger der Serie A.
Da stand ich dann mit drei Problemen:
a) Mir fehlte noch ein Belgier. Ok, da kann man immer noch ein paar potenzielle Bankspieler kurz vor Schluss verpflichten, doch ein guter Belgier mit Stammplatzambitionen würde in diesem Transferfenster nicht mehr kommen.
b) So einen richtigen Schwachpunkt hatte mein Kader gar nicht. Es war nirgends akuter Handlungsbedarf. Ein weiterer Ersatzspieler im rechten Mittelfeld hätte noch gut getan - aber die gibt es ja nicht gerade wie Sand am Meer. Es gab also keine feste Positionsvorgabe (zumindest keine realisierbare).
c) Bisher sind alle Verhandlungen mit potenziellen Coeff-Nachfolger gescheitert.
Doch dann kam
Jacob Orozco. Er ist sicherlich nicht der Messias, aber doch ein kleines Wunder. Im Stillen hat sich der US-Amerikaner die letzten drei Jahre über für den FC Dallas in der MLS entwickelt. Fernab von den meisten Scouts und anscheinend unter einem grenzdebilen Management. 2016 als erster und bester seines Jahrgangs im Draft gezogen, spielte er nicht allzu viele Partien in den drei Jahren und wechselte für schlappe 275.000 € zu uns. Ein wahres Schnäppchen für einen 21-jährigen offensiven Mittelfeldspieler, der auf einem Niveau mit Yakovlev und De Coster gesehen wird.
Und ein Fingerzeig in Richtung
Alexandre Coeff. Mit drei gleichstarken Mittelfeldspielern bestünde nun die Möglichkeit den eingebürgerten Franzosen zu ersetzen. Coeff ist weiterhin unglücklich in Charleroi und möchte gehen - diese Entscheidung würde nicht leicht fallen, doch sie wurde mit diesem Transfer wahrscheinlicher.
Da die Aussicht nach einer weiteren, sofort weiterhelfenden Neuverpflichtung mit jedem Tag trüber wurde, überwiesen wir 2,1 Millionen Euro an den FC Santos. Dort spielt momentan ein gewisser
Daniel Ferreira. Dem 17-jährigen Mittelfeldspieler werden die besten Anlagen bescheinigt: Bis zu 3,5-Sterne, Coeff-Niveau, herausragendes Erstliganiveau in der Zukunft möglich. Wegen seines Alters müssen wir jedoch warten bis er im Dezember 18 Jahre alt wird und dann zum Jahreswechsel zu uns stoßen kann. Sein Marktwert wird auf 3,5 Millionen geschätzt, die 2,1-Millionen-Klausel in seinem Vertrag machte den Deal möglich.
Professioneller Charakter, liebt die großen Spiele, keine Starallüren bekannt - nur Kopfbälle kann er nicht. Zumindest das hat er mit dem Rest meines Kaders gemein. Willkommen in Charleroi (in sechs Monaten)!
Am selben Tag trudelte ein 6-Millionen-Angebot für
Alexandre Coeff ein. Absender: Real Madrid. Und es sollte nicht das einzige bleiben.
In der Zwischenzeit wurde die einzige Baustelle im Kader geschlossen - das rechte Mittelfeld. Erivaldo machte in der letzten Saison einen super Job, doch es gab keinen wirklich guten Backup. Thygesen geht strammen Schrittes auf 34 Lenze zu und John Evrard ist zwar Belgier, dafür aber kein allzu begabter Fußballer - was trotzdem zu 18 Ligaspieleinsätzen in der letzten Saison führte.
Es war kein wirklich akzeptabler Mittelfeldspieler für Geld zu finden, Geschweige denn ein Erivaldo-Ersatz. Letzten Endes hatte ich die Wahl zwischen einem 31-jährigen Slowenen mit 68 Länderspielen, der den größten Teil seiner Karriere in Auxerre verbrachte und einem 32-jährigen Argentinier, der im Durchschnitt genau zwei Jahre bei einem Verein blieb und selten mehr als 10 Einsätze pro Saison zu verzeichnen hat.
Ich wählte den Slowenen. Und dieser
Valter Birsa, der sechs Sprachen beherrscht (darunter Französisch), war eine sehr gute Wahl. Zum einen kann er auch auf der linken Seite aushelfen (da haben wir nur Breen und Cândido), zum anderen ist er besser als erwartet. Der Trainerstab sieht ihn fast auf einem Niveau mit Erivaldo, sodass zum Ende der Vorbereitungsphase sogar noch ein kleiner Konkurrenzkampf aufblühte. Die Entscheidung war natürlich klar: Erivaldo hat noch Verbesserungspotential und kann homegrown Spieler werden - er wird starten.
Am Morgen des Super-Cup-Finals gegen Lüttich wurde noch ein Leihdeal publik:
Carlos André, brasilianischer Nachwuchsinnenvertediger, wird für den Rest der Saison in die Eredivisie verliehen. Sein neuer Club ist Heracles Almelo, der Vorjahresneunte. Carlos hat dort realistische Einsatzchancen und könnte sogar für 1,5 Millionen von Almelo fest verpflichtet werden - dem dreifachen Marktwert des Brasilianers.
Der Tag des Finales war also da und zwei Personalien sind noch immer ungeklärt:
>
Alexandre Coeff befindet sich weiterhin in Verhandlungen mit Feyenoord Rotterdam und Angers SCO (je 8 Millionen), sowie dem FC Chelsea (7 Millionen Ablöse). Das Angebot von Real Madrid wurde also gar nicht erst von mir angenommen. Auch Osasuna, Anderlecht, Lyon, Birmingham, Stuttgart und West Bromwich Albion waren nicht bereit mehr als sechs Millionen Euro zu zahlen. Ok, Anderlecht schon - aber ich bin ja nicht blöd.
> Für
Mikkel Thygesen bekomme ich jedoch einfach keine gescheiten Angebote rein, nur Leihangebote gab es für den 33-jährigen. Somit wechselt der Däne eventuell in den nächsten Tagen auf Leihbasis in seine Heimat nach Esbjerg, Midtjylland oder Odense. Vielleicht landet er aber auch in Griechenland oder Spanien. Die Entscheidung ist noch offen.
Ein weiterer Spieler wird wohl nicht mehr verpflichtet - der Markt ist leer. Damit haben wir noch etwa 1,5 bis 2 Millionen Euro für den Winter parat. Eventuell mehr wenn Coeffs Ablöse da ist.