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Autor Thema: Emanuel oder "Aus dem Leben eines Taugenichts"  (Gelesen 27397 mal)

Emanuel

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Emanuel oder "Aus dem Leben eines Taugenichts"
« am: 20.August 2011, 20:46:39 »

Gut, dann machen Sie mir bitte einen Termin für Donnerstag in zwei Wochen. Ja, das ist soweit alles schon abgeklärt. Reichen Sie ihm einfach eine Notiz "Donnerstag 14 Uhr - Emanuel - Geschäftsstelle" und er weiß worum es sich handelt. Nein, es heißt Emanuel. E-M-A-N-U-E-L. Die Betonung liegt auf dem -A-. Sie schauen wohl zu viele Pornos...
Nein, tut mir Leid. Das sollte keine Beleidigung sein. Seien Sie einfach so freundlich und richten Sie ihm meine Nachricht aus.
Nein, das war wirklich nicht böse gemeint. Ja...Nein, keineswegs...
Auf Wiedersehen



(Das hatte die gute Frau nicht verstanden. Weder Black noch Emanuelle. Mein Name ist Emanuel!)





Wo soll ich anfangen? Mein Vorname ist Emanuel, der Nachname... nun dazu später.
Jedenfalls habe ich beim örtlichen Bierkastenrennen teilgenommen und souverän gewonnen. Beim Bierkastenrennen geht es darum mit einem Partner eine vorgegebene Strecke zu bewältigen, während man ohne Hilfsmittel einen Kasten Bier mit sich schleppt und diesen auf dem Weg vernichtet. Da ich allerdings dafür bekannt bin, dass ich Bier nur ungern teile, durfte ich mich alleine auf dem Weg machen.


(Kein Bild des Bierkastenrennens, sondern zwei flinke Bierkastendiebe!)

Meine Strategie war einfach und genial. Während sich die anderen die vollen Bierkisten schnappten und wie verrückt losrannten, habe ich mich hingesetzt und erstmal den Kasten rund gemacht. Denn was ist leichter zu tragen als ein voller Kasten Bier? Richtig, ein leerer Kasten Bier. In Rekordzeit stürzte ich also das gute Karlsberger UrPils hinunter (eigentlich schade um das Bier, aber ich hatte keine andere Wahl) und begab mich dann auf die Strecke. Der Rest ist Legende und endete mit einem triumphalen Gewinn des Hauptpreises.
Genau der Hauptpreis. Der Fußballverein, welcher das Rennen veranstaltete um Geld in die Kasse zu bekommen, warb damit, dass der Gewinner einen Transfer mit einem beliebigen Spieler aushandeln durfte, solange dieser bezahlbar war. Bezahlbar hieß in diesem Falle leider ablösefrei und 2 Kisten UrPils pro Woche, aber damit konnte ich schonmal arbeiten. Ich freute mich auf meine Aufgabe und da ich sowieso gerade Semesterferien hatte, habe ich auch genug Zeit zum Scouten. Wäre doch gelacht, wenn ich nicht den nächsten Torschützenkönig der Liga heranschleppte und wenn ich dafür nach Zimbabwe reisen musste! Zwei Wochen hatte ich also Zeit um meinen Königstransfer zu verkünden, also flott die Koffer gepackt und ab in den Urlaub zum Scouting!


(Wurde nur Zweiter und hat die Siegerehrung verpasst)



Nächstes Mal: Mein Freund Dieter und die 3 Assis.
« Letzte Änderung: 18.Juni 2012, 01:04:14 von Emanuel »
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Emanuel

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Re: Emanuel macht Urlaub
« Antwort #1 am: 21.August 2011, 03:21:41 »

Zwischensequenz:

Guten Abend. Ja, es ist eine etwas ungewöhnliche Uhrzeit und es tut mir auch sehr Leid Sie geweckt zu haben, aber es geht ja gewissermaßen um die Zukunft dieses Vereins. Emanuel ist am Telefon, wer sonst?
Na, Sie wissen schon, ich werde doch bald den neuen Spieler für ihren Verein vorstellen. Deshalb wollte ich mal nachfragen über welchen finanziellen Spielraum ich verfüge.
Zwei Kisten UrPils pro Woche?! Ich dachte, dass war ein Werbegag... Welchen Bundesligaprofi soll ich denn damit verpflichten?
Einen Jugendspieler? Aber wie soll der uns denn weiterhelfen?
Ja...toller Marketinggag...
Ja, Ihnen auch eine gute Nacht.


Wenn das mal keine Hiobsbotschaften sind. Ich sitze hier, das erste Wochengehalt des Spielers schon versoffen, und der erzählt mir sowas.
Sofern ich meinem Verein weiterhelfen und ín der Öffentlichkeit nicht als der letzte Depp dastehen wollte, musste mir was einfallen. Es war Zeit ein paar alte Kontakte spielen zu lassen... 
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Emanuel

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Als Scout für den FC Saarbrücken
« Antwort #2 am: 21.August 2011, 17:29:15 »



Heute war mein Tag. Ich wusste es einfach. Ich hatte es im Blut. Ich hatte es im Urin. Und dummerweise hatte ich auch Blut im Urin. Aber das war heute nebensächlich. Zunächst hieß es ab auf den Trainingsplatz den Jungs beim Training zuschauen und danach meine Musterprofis auf der Pressekonferenz vorstellen. Und das meinte ich so wie ich es sage. Ich hatte nicht einen Jugendspieler verpflichtet, sondern gleich 3 Mann mitgebracht.

Rückblick:

Ich hatte unter der Woche zwar schon mit Dennis Männel meinem Präsidenten telefoniert, welcher mich flott abwiegelte, aber ein Anruf bei meinem Sportdirektor Dieter Ferner hatte Wunder gewirkt. Auf meine Nachfrage, ob ich denn 3 Jungs mitbringen könnte, meinte er:

Emanuel, bring mit wen du für richtig hälst. Unser Trainer, der Luginger, wird sich die Jungs im Training anschauen und dann schauen wir weiter. Momentan sind sowieso noch ein paar Spieler im Urlaub, da wird er sich sicher freuen.


Dieter bot mir kurz darauf auch noch an ihn beim Vornamen zu nennen. Netter Kerl. Allerdings wies er mich daraufhin, dass dem FCS finanziell die Hände gebunden sind. Momentan beträgt der Bargeldbestand 38.000 Euro und um die Schulden zu bezahlen, müssen wir monatlich 88.000 Euro an die Banken überweisen. Unser Gehaltsbudget beträgt 1,2 Mio Euro, wir liegen momentan aber 200.000 Euro darüber. Erstaunlich wie offen er zu mir war. Er schien mich ernst zu nehmen und ich wollte ihm beweisen, dass ich seinen Respekt verdiente! Also entschloss ich mich die erste Woche das Training der FCS-Spieler zu beobachten und herauszufinden in welchem Mannschaftsteil nachgebessert werden musste. Um keinen schlechten Eindruck auf die Spieler und die Verantwortlichen zu machen, verzichtete ich ausnahmsweise darauf mir mein "Sexpäck-für-unnawegs" in die Lunchbox einzupacken, sondern legte mir etwas neues zu, um die halbstündige Zugfahrt nach Saarbrücken zu überdauern:


(Der Bierflaschengürtel. Vorne 3 für die Hinfahrt, hinten 3 für die Rückfahrt. Dank der Stadionklause konnte ich meine Reserven auffrischen!)


Nach intensiver Beobachtung des Trainings offenbarte sich mir die größte Baustelle des FCS. Der Angriff! Luginger wollte mit einem 2-Mann-Sturm spielen, doch außer Markus Fuchs, der ab und an mal einen Treffer markierte, sah ich nur totale Vollpfosten. Velimir Grgic, Giuseppe Piano und Marcel Schug sollten sich lieber einem anderen Verein suchen. Das war zumindest meine exklusive Meinung!
Ironischerweise hingen die 3 auch das ganze Training aneinander wie Hühner auf der Stange. Ich konnte nicht verstehen worüber sie sich unterhielten, aber als sie das dritte Mal lachend auf meinen Bierflaschengürtel zeigten, wusste ich das bei den 3 nicht nur technisch, sondern auch mental einiges im Argen lag. Ich reckte ihnen den Mittelfinger entgegen!
Das war meine Kampfansage!
Ab in die Stadionklause zum Boxenstopp und dann 3 neue Stürmer finden. Dann noch Dieter klar machen, dass Grgic, Piano und Schug sich neue Vereine suchen sollen und alles ist Tango!

Nächstes Mal: Scouting in der Türkei oder wie ich Talente erkenne!
« Letzte Änderung: 18.Juni 2012, 01:06:54 von Emanuel »
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Emanuel

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Emanuel- Die Kampfansage
« Antwort #3 am: 21.August 2011, 19:17:26 »

Danke Frank, ich werde ihn mir mal anschauen. Drück ihm 100 Mücken in die Hand und sag ihm, dass wir uns morgen Nachmittag gegen 9 Uhr am Flughafen in Frankfurt treffen. Ich muss in die Türkei ein paar Spieler scouten.
Wie ich da Spieler finden will? Naja ich such mir die zwei größten Brüste am Strand leg mich daneben und warte.
Ach, du verstehst das nicht. Das klappt schon.
Gut, richts Danny einfach aus. Wenn er wirklich so gut ist wie du sagst, dann wird er sich schon durchsetzen. Über die Details verhandeln wir in 3 Tagen, dann bin ich wieder daheim.
Jop, dir auch nen schönen Tag.
Klar, richt ich aus!


Am Telefon hatte ich gerade Frank Böhringer. Er war mein einziger Kontakt im Profifußball, wenn ich mal von meinen Saarbrücker Spezis absehe. Er ist Assistenztrainer des Ligakonkurrenten SV Sandhausen. Als ich ihm von meiner Aufgabe erzählte, meinte er, dass der junge Stürmer Danny Blum zwar Talent besäße aber auf absehbare Zeit keine Chance hatte sich bei Sandhausen durchzusetzen. Kurzerhand entschloss ich mich ihn mit auf meine Scoutingtour zu nehmen um ihn mal zu testen. Ich setzte wenig Hoffnungen in ihn, aber es kostete ja nichts.

Zusammen mit Danny in der Türkei angekommen, checkten wir zuerst in einem Hotel ein. Er war ein schweigsamer Typ, aber mir nicht unsympathisch. Da wir keine benachbarten Zimmer hatten, sagte ich ihm, dass wir uns in 30 Minuten in der Lobby träfen um an den 200 Meter entfernten Strand zu gehen. Badesachen, mehr brauche er nicht.

Und besorg irgendwo einen Fußball!

Mit sexy Badehose und umgeschnalltem und gefülltem Biergürtel schwang ich meinen Prachtkörper in die Lobby. Danny wartete bereits auf mich und schien beeindruckt. Mit schlabbrigen Badeshorts und Fußball unterm Arm konnte er natürlich nicht mithalten. Schweigend machten wir uns auf dem Weg und ich merkte, dass Danny etwas auf der Seele lastete.

Ist es der Biergürtel?

Bitte, was??

Na ich merk doch, dass dir irgendwas unter den Fingernägeln brennt. Wenn du auch so einen willst, dann besorg ich dir einen.

Nein, es ist nicht ihr Biergürtel. Aber ich will Karriere machen und nicht hier faulenzen. Ich bin mir sicher, dass ich das Talent habe um mittelfristig in die zweite Liga zu kommen. Aber mein Trainer setzt nicht auf mich und anstatt mich anderen Trainern anzubieten, lauf ich mit Ihnen in der Türkei am Strand rum.

Hey! Wenn du Profi werden willst, dann ist eines ganz wichtig. Nein zwei Sachen sind wichtig. Naja eigentlich gibt es drei Säulen auf die eine Profikarriere aufbaut.
Erstens: Talent und harte Arbeit.
Zweitens: Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten
Drittens: Abschalten und Erholen.
Und jetzt schaltest du für 3 Tage ab, während ich nach neuen Stürmern suche. Währenddessen überzeugst du mich von deinem Talent und ich nehm dich mit zum FCS. Dort kannst du die ganze Saison hart arbeiten. Und jetzt Kopf hoch.


Talent habe ich. Ich lasse dir keine andere Wahl als mich mitzunehmen.

Das ist die richtige Einstellung!

Aber wo bekommst du jetzt eigentlich deine Spieler her? Sollten wir nicht auf einen Sportplatz?

Mittlerweile am Strand angekommen, schaute ich mich um.

Okay, ich gehe 200 Meter nach links und du 200 Meter nach rechts. Dann treffen wir uns wieder hier. Du hälst Ausschau nach Frauen, die sich oben ohne sonnen. Dann finden wir auch unsere Profis mit denen du dich messen kannst.

Ich kann nicht ganz folgen...

Ich hab dir doch vorhin die 3 Säulen einer Profikarriere erklärt, oder?
Das Fundament lautet: Habe Vertrauen in mich!

Alles klar...

10 Minuten später:

Hätte ich eigentlich wissen sollen, dass die hier in der Türkei so spießig sind. Verdammt, ich hab Mist gebaut.

Also, ich hab zwei Schneggchen gefunden, du Amateur. *lacht*

Hm, das hab ich überhört. Aber dann hast du zumindest ein gutes Auge. Wichtig für Stürmer. Also dann zeig mal deine Ausbeute.





Die Ausbeute war nicht überragend aber mit dem ersten Schneggchen konnten wir arbeiten. Wir postierten uns geschickt neben dem jungen Fräulein, rollten unsere Badetücher aus und sonnten uns. Mein Plan war genial. Wieso sollte ich in Stadien rumtouren, wenn es so viel einfacher ging neue Spieler zu finden? Dank Lukas Podolski wissen wir doch alle, dass ein Profifußballer nur drei Dinge in seinem Kopf hat:
Fußball, Geld und Frauen. Da die meisten Profifußballer etwas beschränkt sind und nur Platz für zwei Dinge in ihrem Kopf haben, haben sie Berater. Ergo denken sie nur noch an Fußball und Frauen. Hier setzt meine geniale Theorie ein. Ich behaupte, dass dies genetisch bedingt ist und auch nur die Spieler eine Chance auf eine Profikarriere haben, die von Kindesbeinen nichts anderes im Kopf haben!

Eine halbe Stunde vergeht und Danny hat es endlich geschafft abzuschalten. Innerhalb dieser 30 Minuten musste unsere Nachbarin mindestens 10 plumpe Anmachsprüche über sich ergehen lassen. Doch dann wurde es interessant:

Hey, Püppchen. Säxii, säxii. Wo ist denn dein Freund?

Die schlechteste Anmache bis jetzt. Das ließ mich aufhorchen! Das "Püppchen" ignorierte ihn und er ließ den Kopf hängen. Dann erspähte er Dannys Fußball. Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.

Bock zu kicken, alter!?

Okay, es war zu früh sich zu freuen. Konnte ja auch alles ein Zufall gewesen sein. Ich musste sichergehen!

Hey, soll ich dir 500 Euro schenken?

Öhm, weiß net. Muss ich erst meinen Berater fragen.

Volltreffer! Jauchzend sprang ich auf und schickte ihn mit Danny kicken, während ich sie beobachtete und weiter nach Talenten spähte.
Nach 3 Tagen Scouting konnte ich 22 Fußballern mit Perspektive zuschauen, wie sie am Strand gegeneinander spielten. mein Hauptaugenmerk lag auf den Stürmern und irgendwann hatte ich 3 Mann beisammen, die ich guten Gewissens Dieter präsentieren konnte. Und wenn dieser Luginger Augen im Kopf hatte, dann verpflichtete er diese auch und schmiss die Schwulencombo aus dem Kader!

Zu 4 kamen wir am Donnerstag dann zum Training des 1. FCS:

Danny Blum, 19 Jahre alter Stürmer vom FC Sandhausen. Geliehen für 2 Jahre.
Güngör Kaya, 20 Jahre alter Stürmer, dessen bisherige Stationen Bochum und Nürnberg waren. Ablösefrei.
Gjoksen Limanov, 26 Jahre alter mazedonischer Stürmer. Für 20k vom FC Kempten losgeeist.

Nächstes Mal: Es wird ernst. Gewinnen meine Spieler im Prestigeduell?
« Letzte Änderung: 26.August 2011, 12:08:25 von Emanuel »
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Emanuel

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Re: Emanuel - Die Kampfansage
« Antwort #4 am: 21.August 2011, 20:04:26 »

Zwischensequenz:

Nach ein paar aufmunternden Worten, gab ich meinen drei Männern einen Klaps auf den Rücken und schickte sie zur Umkleidekabine. Alle drei waren hervorragende Fußballer und sind mit dem deutschen Fußball groß geworden. Ich hatte keine Bedenken. Als ich schon zum Trainingsplatz schlenderte, kam mir schon Dieter entgegen. Ich erzählte ihm von meinen Jungs, lobte sie in den höchsten Tönen und erzählte von ihrer fußballerischen Vita. Meine Vorgehensweise beim Scouting behielt ich allerdings für mich. Wenn meine Theorie bekannt wurde, erntete ich zwar Ruhm und Ehre aber vermutlich fände ich an den Stränden dieser Welt keinen Platz mehr an der Seite einer aufreizenden Frau. Sollen die andern Scouts doch wie die Deppen von Trainingsplatz zu Trainingsplatz kurven!

Der Präsident empfing uns dann am Trainingsplatz:

Dieter, wen haben Sie mir denn da mitgebracht? *lacht*

Unser Fanscout Emanuel. Er hat drei Spieler mitgebracht. Ich bin schon gespannt, wie die sich machen.

*lacht lauter* Trainiert die U19 denn heute schon? Naja schaun wir uns die Jungs mal an. Ich will mal nicht so sein. Außerdem hat Luginger auch ein paar Probespieler mitgebracht, um unser Sturmproblem zu lösen.

Luginger erkennt ein Sturmtalent doch nichtmal wenn es vor ihm steht. Ich wette mit Ihnen um 2 Kasten Bier, dass meine Probespieler durch die Reihe weg besser sind als der Schund den ihr Lugi hier ankarrt. Halt, nein. Ich habe drei Spieler, allesamt Stürmer, mitgebracht. Die Gehälter liegen sogar unter denen von Pisano, Grgic und Schug. Wenn meine drei Spieler Sie und Herr Ferner überzeugen, dann setzen wir die drei Idioten vor die Tür.

Emanuel, ich lobe ihren Einsatz für den FCS, aber denken sie nicht, dass sie ihre Scoutingfähigkeiten etwas überschätzen? Sie hatten gerademal 1 Woche Zeit um Spieler zu finden, dazu sind sie nur ein Fan und haben keinerlei Erfahrungen.

Also, ich finde den Vorschlag von Emanuel sinnvoll. Wenn sie besser sind als unsere aktuellen Stürmer, dann haben sie auch einen Vertrag verdient. Ich gehe mit und erhöhe um 2 Kasten Bier und einen nigelnagelneuen Biergürtel, handgefertigt. Seien Sie kein Frosch, Herr Präsident.

Ich finde das ganze lächerlich. Aber gut. Ich gehe mit.

Alles klar meine Herren, das Training beginnt. Hosen runter!

Nächstes Mal: Der Showdown
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Emanuel

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Emanuel - Showdown
« Antwort #5 am: 22.August 2011, 14:32:25 »

Das Trainingsspiel war katastrophal.

So wird es zumindest Grgic, Pisano und Schug in Erinnerung bleiben. Während sie ein ums andere Mal an ihren Nerven, am Torhüter und was weiß ich nicht allem scheiterten, konnten meine Jungs sich durchsetzen und Trainer, Präsident, sowie Dieter überzeugen. Da ich die Verträge schon unterschriftsfertig dabei hatte, ging der Rest schnell. Auch das Versprechen, dass Pisano, Schug und Grgic innerhalb von einer Woche den Verein verließen, ließ ich mir schriftlich geben. Bin ja doch ein Fuchs.


(Die Leihgabe von Frank: Danny Blum)


(Unser Deutsch-Türke Güngör Kaya)


(Da wir kein aktuelles Bild von Limanov hatten: Hier die Zeichnung seiner kleinen Tochter)

Nach diesem Trainingsspiel setzten wir uns zu viert zusammen. Luginger, Männel, Dieter und ich. Der Präsi hatte mich extra zur Mannschaftsbesprechung eingeladen, nun schien er mich wohl doch zu schätzen. Wir diskutierten über weiteren Nachholbedarf an Verpflichtungen, während Männel nicht müde wurden zu erwähnen, dass für jeden Spieler der kommt einer gehen muss, der mehr verdient. Anschließend hatte mir Männel noch einen Vertrag vorgelegt, welcher mich als Talentsucher an den Verein bindet. Eine Wohnung in Nähe zum Ludwigspark, 4 Kisten UrPils pro Woche, einen Kühlschrank, der Montags von der Sekretärin gefüllt wird und 200 Euro Taschengeld im Monat. Als Verhandlungsexperte konnte ich sogar noch einen Kasten mehr rausschlagen. Natürlich forderte ich auch noch meine Wettschulden ein. Dieter und Männel versprachen an Bier und Biergürtel zu denken.

Die Vereine waren mittlerweile alle in der Vorbereitung, es war nun schwierig an Stränden Spieler zu scouten. Also flog ich in die Stadt der Liebe und spekulierte darauf, dass mancher Spieler hier seinen Wochenendurlaub verbringt, um Frauen aufzureißen. Dort angekommen bezahlte ich zwei volltrunkene Frauen dafür, dass sie sich obenrum freimachten und mit mir über den "Schompsälisäää" liefen.



Die Ausbeute war nicht so gut wie in der Türkei aber auch hier konnte ich wieder zuschlagen.


(Cheick Kourouma - 18 Jahre - Talent fürs DM - ablösefrei, letzter Verein Real Zaragossa)


(Tunay Acar - 21 - RV - ablösefrei, letzter Verein Wehen-Wiesbaden)


(Patrick Wolf - 21 - IV/DM - für 24 k von Wacker Burghausen)

Außerdem hatte ich noch eine nette Begegnung in einer Pariser Bank. Für gewöhnlich halte ich es mit privaten Details frei nach dem Motto:
" Ein Gentleman schweigt und genießt ", aber da ich sogar in die Zeitung kam, will ich es nicht vorenthalten. Ich hatte freien Blick auf:



Den Zeitungsartikel gibt es hier. http://www.bz-berlin.de/aktuell/welt/maedchen-zeigt-busen-und-klaut-geld-article951400.html
Oh, sie wusste ganz genau wie sie hingreift  ;)
« Letzte Änderung: 26.August 2011, 12:10:12 von Emanuel »
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Emanuel

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Emanuel - Update in der Winterpause
« Antwort #6 am: 24.August 2011, 18:52:41 »

Bis zur Winterpause konnte ich ein Leben führen, wie ich es mir immer gewünscht hatte. Okay, ich war als fest angestellter Talentsucher des FCS nichtmehr ganz so frei in meinen Entscheidungen und es konnte schonmal passieren, dass ich 3 Tage lang kein UrPils trinken konnte, doch auf Geheiß des Präsidenten bereiste ich viele Stadien in Mittel - und Osteuropa und lernte Land und Leute kennen. Dieter hielt mich per Handy auf dem Laufenden was in Saarbrücken passierte und ich schickte ihm meine wöchentlichen Berichte zu. Ich war mit dem Job zufrieden und meine Bosse mit mir.

Dieters Update zur Winterpause:

1. Tabellensituation
Also, als Sportdirektor bietet mir die Hinrunde allen Grund zur Freude. Wenn man bedenkt, dass Männel von mir und Luginger lediglich verlangte, dass wir mit Würde wieder absteigen (Saisonziel: Versuch des Klassenerhalts), bin ich mit unserem 16. Tabellenplatz mehr als zufrieden. Wir haben bereits 5 Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze, was wir vermutlich aber den schwachen Zweitbesetzungen der Erstligisten verdanken können. Die Amateure des VfB haben noch kein Spiel gewonnen(4 Punkte) und die von Werder Bremen haben auch erst einen Sieg (7 Punkte). Den 18. Tabellenrang bekleidet aktuell Babelsberg mit 16 Punkten. Wir stehen mit 21 Punkten noch vor Bayern 2 und haben auch nur 4 Punkte Rückstand auf den 10. Tabellenplatz. Vielleicht können wir unseren Rang noch verbessern, aber wenn nicht, sollte dies auch hinnehmbar sein. Hauptsache im Saarland wird weiter Profifußball gespielt.

2. Kader
Mit deinen Spielern, die du aus dem Hut gezaubert hast, sind hier alle zufrieden, da sie einen bedeutenden Teil zu diesem Erfolg beigetragen haben. Keiner überragt, aber alle spielen solide gut.Limanov, Kaya und Blum rotieren im 2-Mann Sturm und konnten sich jeweils 4mal in die Torschützenliste eintragen. Tunay Acar gibt in der Viererkette den Linksverteidiger und Patrick Wolf übernimmt den defensiven Part der beiden Sechser, so dass unser aktuell einziges Eigengewächs und aktueller Mannschaftskapitän Manuel Zeitz mehr Freiheiten hat, um sich im Spielaufbau einzubringen. Da wir kurz vor Ende der Transferperiode im Sommer ein Angebot für Marcus Mann, welchen wir für die IV einplanten, von Paderborn bekamen (in Höhe von 120k), entschlossen wir uns kurzfristig noch Mathias Tillschneider vom FCK auszuleihen. Du hattest ihm Potential für die 3. Liga bescheinigt und wir konnten ihn für 2 Jahre ausleihen. Zwar hat er nicht die Qualität eines Marcus Mann, aber aufgrund unserer finanziell angespannten Situation konnten wir nicht anders handeln. In der Hinrunde hat er sich allerdings neben Christoph Buchner einen Stammplatz in der Innenverteidung erobert. Als Rechtsverteidiger komplettiert Markus Forkel unsere Viererkette. Vollständigkeitshalber erwähne ich noch unsere offensiv eingestellten Flügelspieler. Manuel Stiefler und Nico Zimmermann. Ein Traum den beiden zuzusehen. Das sag ich dir. Und sobald einer von beiden schwächelt kommt unser Rohdiamant Ufuk Özbek ins Spiel. Er hat das Potential zu einer ganz großen Karriere aber seine mangelnde Zielstrebigkeit macht mir Sorgen. Auf einer Skala von 1-20 würde ich sie mit einer 5 bewerten.


(Mathias Tillschneider noch im Leibchen des FCK)

3. Finanzen
Der Kredit den wir bis Mitte 2013 abzahlen müssen, belastet unsere Finanzen doch sehr. Die 88.000 Euro, die wir pro Monat an die Bank abtreten müsse, erwirtschaften wir hier hinten und vorne nicht. Ohne Kreditrückzahlungen stünden wir leicht im Plus, aber so rutschen wir immer tiefer in die roten Zahlen. Es muss uns gelingen mehr Fans für den FCS zu begeistern, damit wir uns dauerhaft in der 3. Liga halten können. Ich befürchte schon jetzt, dass wir nächstes Jahr trotz Klassenerhalt eher Abstriche machen müssen was die Budgets betrifft. Aber das sind meine Sorgen, schau du dich lieber weiter nach Spielern um.

PS.: Du bist doch zur Weihnachtsfeier wieder im Lande oder?
« Letzte Änderung: 26.August 2011, 12:19:41 von Emanuel »
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Emanuel

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Emanuel - Der Traum von der großen Karriere
« Antwort #7 am: 26.August 2011, 13:23:46 »

Am 31. Dezember musste ich mal wieder in der Geschäftsstelle antanzen zwecks Teambesprechung. Das "Team" bestand aus Chefcoach Luginger, Präsident Männel sowie Dieter und mir. Zunächst einmal durfte ich meinen neuen Vertrag unterschreiben. Ich war nun offizieller Leiter der Scoutingabteilung, was sich auch auf meinem Bankkonto auswirken sollte. Desweiteren plante Männel zur Saison 2011/2012 mit mir als neuem Trainer der A-Jugend. Auf der einen Seite bedeutete dies für mich einen kleinen Karriereschub, auf der anderen Seite würde ich als Leiter der Scoutingabteilung lediglich koordinative Aufgaben übernehmen. Meine Reisen würde ich vermissen...
Übrigens hatte ich mir vertraglich zusichern lassen, dass ich den Verein jederzeit verlassen durfte, sobald ein Angebot des FC Schalke 04 als Cheftrainer ins Haus flatterte. Zugegebenermaßen wurde ich etwas verwirrt angesehen, aber der Präsident hat es ohne zu murren in den Vertrag aufgenommen. Wenn ich so werden wollte wie "er", dann musste ich zu Schalke. Ich hatte das Gefühl, dass ich ihn dort treffen würde.

Die Teambesprechung an sich war ätzend. Ich musste einen kurzen Vortrag über das letzte halbe Jahr halten (wozu!? Die Jungs hatten doch meine Berichte) und musste mir dann einen einstündigen Vortrag zur finanziellen Situation anhören. Wir hatten kein Geld. Ich habs doch verstanden... http://www.youtube.com/watch?v=IyCCuKJge-E

Wenigstens konnten wir (Lugi, Dieter und ich) den Präsidenten überzeugen, dass Gehaltsbudget um 100.000 Euro zu überziehen. Ablösefrei konnten wir Jörgen Hammer und Maxime Partouche verpflichten. Sie waren beides talentierte Spieler und falls es finanziell eng(er) wurde, könnte man mit den beiden durch Transfers sicherlich ein nettes Sümmchen erzielen.
Hammer (19, Norweger) war ein für sein Alter weit fortgeschrittener Innenverteidiger, der sich durchaus Chancen auf einen Stammplatz ausrechnen durfte. Partouche hingegen (20, Franzose) würde zunächst auf der Bank Platz nehmen müssen. Als offensiver Flügelspieler hatte er trotz guter technischer Werte und einem furiosen Antritt zunächst Probleme sich gegen Zimmermann und Stiefler durchzusetzen. Vielleicht sah Luginger dies aber auch anders.

Eines wollte ich auf jeden Fall noch loswerden. Ab der Saison 2011/2012 werden nur noch deutsche und französische U23 Spieler verpflichtet. Zunächst einmal schlagen junge Spieler gehaltstechnisch keine Löcher in unsere Budgets und zum anderen verspreche ich mir davon auch eine höhere Identifikation der Zuschauer mit dem Verein.  Dieser Verein braucht wieder die volle Unterstützung der Fans aus der Region und historisch gesehen hat das Saarland eben nicht nur tiefe Bande mit Deutschland, sondern auch zu Frankreich. Ich wäre natürlich auch sehr erfreut, wenn es Emanuel gelingen würde, Spieler aus der Jugendmannschaft des FCS an die erste Mannschaft heranzuführen. Aber unser Ziel muss es sein den Verein wieder in finanziell gesündere Bahnen zu lenken und gleichzeitig die Fans wieder für den Verein zu gewinnen. Das mag radikal klingen, aber ich hoffe Sie verstehen das.

Ich würde den Umbruch eventuell nicht ganz so radikal angehen. Falls wir merken, dass wir auf einer Position keine geeignete Unterstützung bekommen, sollten wir uns auch offen halten einen Routinier zu verpflichten. Ich finde ihre Pläne durchaus löblich und halte sie für zukunftstauglich, aber wir sollten unsere Ligazugehörigkeit nicht aus Spiel setzen. Umbruch ja, aber nicht um jeden Preis.

Als Cheftrainer ehrt es mich natürlich, dass Sie mir zutrauen auch unter dieser Transferpolitik die Klasse zu halten. Natürlich sollten wir, wie Dieter es anmerkte, uns darauf einigen, dass wir im Notfall auch mal einen Haudegen verpflichten, aber ansonsten kann ich diesem Kurs meine vollste Zustimmung schenken.

Ich habe vorher nicht geahnt, dass mein Anliegen auf soviel Akzeptanz stößt und hatte mir schon ein Konzept überlegt Ihren Widerstand zu brechen. Aber Emanuel, Sie haben noch gar nichts dazu gesagt?

Nicht lang schnacken,
Kopf in Nacken!


Somit war der offizielle Teil der Teambesprechung abgehakt und wir konnten uns erfreulicheren Dingen zuwenden. Wir prosteten uns noch ein paar Mal gemütlich zu und ließen den Abend fröhlich ausklingen.
« Letzte Änderung: 28.August 2011, 13:24:13 von Emanuel »
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Emanuel

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Re: Emanuel oder "Aus dem Leben eines Taugenichts"
« Antwort #8 am: 28.August 2011, 14:20:36 »

Der Rest der Rückrunde war ein einziger Alptraum , nicht für die Spieler des FCS oder deren Trainer, aber zumindest für mich. Da der Präsident meinen angeborenen Trainerfähigkeiten nicht vertraute, wurde ich von Lehrgang zu Schulung von Schulung zu Weiterbildung und von einer Weiterbildung zur nächsten geschickt. Gleichzeitig sammelte ich Scheine, Bestätigungen und Urkunden. Frühes Aufstehen, permanentes Alkoholverbot und tägliches Zähneputzen können einen Mann schon fertig machen. Wenn ich so in den Spiegel schaue, könnte man meinen ich sei in diesem halben Jahr um glatte 5 Jahre gealtert.


Mein Knecht! steh auf und sattle schnell,
Und wirf dich auf dein Roß,
Und jage rasch durch Wald und Feld
Nach König Dunkans Schloß.

Dort schleich dich in den Stall, und wart,
Bis dich der Stallbub schaut.
Den forsch mir aus: Sprich, welche ist
Von Dunkans Töchtern Braut?

Und spricht der Bub: »Die Braune ist's«,
So bring mir schnell die Mär.
Doch spricht der Bub: »Die Blonde ist's«,
So eilt das nicht so sehr.

Dann geh zum Meister Seiler hin,
Und kauf mir einen Strick,
Und reite langsam, sprich kein Wort,
Und bring mir den zurück.

Den Kalenderspruch (Heinrich Heine - Die Botschaft) für den heutigen Tag fand ich zwar ganz amüsant, aber es änderte nichts an meiner grauenhaften Verfassung. Aber die nächsten Tage sollten Besserung bringen. Die Fortbildungsmaßnahmen waren abgehakt, die Saison der Herren war vorüber und am 01.07.2011 sollte ich meine neue Stelle als Jugendtrainer des FCS antreten. Ich war zuversichtlich, dass ich mit ein wenig Urlaub und ein paar Flaschen Bier wieder zu alter Stärke gelangen würde. Die verhasste Zahnbürste müsste allerdings zuhause bleiben. Genug war genug, wofür gibts Kaugummi?

Auf jeden Fall musste ich (bevor es in den wohlverdienten Urlaub ging) auch heute wieder zur Geschäftsstelle tanzen. Saisonabschlussbericht nennt sich das ganze. Mir kam es zwar so vor, als wäre die letzte Besprechung erst vor zwei Tagen gewesen, aber auch daran musste die Zahnbürste schuld sein.


(der Fluch der Menschheit: die Zahnbürste!)

Im Büro angelangt, warteten sie schon alle auf mich und schauten mich teils finster an. Ein Blick auf die Uhr sagte mir allerdings, dass ich sogar noch 5 Minuten zu früh dran war. Wer ist denen denn auf die Eier getreten? Ich nahm neben Dieter Platz, nickte den anderen mir bekannten Leuten zu und wartete auf den Beginn der Präsentation. Unauffällig schob mir Dieter einen Zettel zu:

Luginger hat gekündigt-Toppmöller übernimmt- Frank Fahrenhorst verpflichtet

Ungläubig starrte ich auf den Zettel. Jetzt war auch ich an der Besprechung interessiert...
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Pneu

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Re: Emanuel oder "Aus dem Leben eines Taugenichts"
« Antwort #9 am: 28.August 2011, 16:15:36 »

sehr geile Story ;D bin schon gespannt wies weitergeht...
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Emanuel - Teambesprechung
« Antwort #10 am: 28.August 2011, 19:51:15 »

Mit ernster Miene trat der Präsident vor die Menge, begrüßte uns und erläuterte kurz den Verlauf der Besprechung. Neben allerlei unwichtigen Nebenpunkten, notierte ich mir die Hauptaspekte in meinem Notizbuch:

1. Saison 2010/2011

- 1. Mannschaft des FCS (Dieter)
- Finanzen (Männel)

2. Saison 2011/2012

- personelle Änderungen (Männel)
- Ausblick (Männel)

Während lauter unwichtige Leute vorne ihren Bericht abgaben, döste ich vor mich hin und feierte in meinen Gedanken schon die Meisterschaft mit meinen A-Jugendlichen. Als sich Dieter neben mir erhob, schreckte ich kurz auf und begann mich wieder auf die Besprechung zu konzentrieren. Nun würde es wohl interessanter werden.


Nun sind wir auch schon bei unserem nächsten Tagespunkt angelangt. Dieter Ferner, Sportdirektor unseres Vereins, wird uns nun seinen Bericht zur Herrenmannschaft vorstellen.

Vielen Dank Herr Männel. Wie wir alle wissen, konnte der FCS entgegen aller Prognosen frühzeitig den Klassenerhalt sichern und die Saison 2010/2011 auf dem 16. Tabellenplatz abschließen.

Alle klopfen wie die Verrückten auf die Tische. Soll das cool sein?
- Ich klatsche.

Wir haben die Saison mit 45 Punkten abgeschlossen und konnten Babelsberg (32), sowie die Absteiger Bayern 2 (32), Werder 2 (14) und den VfB 2 (10) hinter uns lassen. Trotz unserem beruhigenden Polster können wir uns sicher sein, dass die kommende Saison sicherlich schwerer sein wird, da mit dem SSV Ulm, SV Eintracht Trier und RB Leipzig stärkere Mannschaften hochrücken. RB Leipzig hat übrigens schon angekündigt den Kader weiter aufzuwerten und den Durchmarsch in die 2. Liga anzugehen.
Aufgestiegen sind der FC Carl Zeiss Jena (79), FC Hansa Rostock (78), sowie RW Erfurt, welches sich in den Play-Offs gegen RW Oberhausen durchsetzte. Neben Rot-Weiß Oberhausen sind auch noch überraschenderweise der VfL Osnabrück und die Fortuna Düsseldorf abgestiegen. Ich denke, falls sich DSF die TV-Rechte an der 3. Liga sichern sollte, könnte man zurecht von der härtesten 3.Liga aller Zeiten sprechen.

Noch ein paar erwähnenswerte Fakten über unsere Spieler. Einziges Eigengewächs im Kader ist momentan unser Mannschaftskapitän Manuel Zeitz (20 J.), der neben Andy Hubert (20J, TW) alle Spiele in dieser Saison absolviert hat.
Mit einem Notenschnitt von 6.97 ist Nico Zimmermann unser bester Spieler der Saison. Vom rechten Flügel aus, brachte er insgesamt 12 Torvorlagen. Dies ist der Topwert in unserer Mannschaft und ligaweit der zweitbeste Wert. Manuel Zeitz hat den zweitbesten Notenwert (6,91) und die Leihgabe Mathias Tillschneider folgt auf Platz 3 (6,90). Bester Torschütze ist Limanov mit 9 Treffern. Blum und Kaya haben jeweils 8mal die Kugel versenkt.

Zum Abschluss möchte ich noch mitteilen, dass wir mit dem 33-jährigen Polen Jakub Wierzchowski schon die erste Neuverpflichtung getätigt haben. Er kommt ablösefrei, da sein Vertrag ausläuft. Er ist als Ersatz für Andy Hubert gedacht. Auch wird vermutlich der Vertrag von Maik Schutzbach nicht verlängert. Er war unsere Alternative als Außenverteidiger, konnte aber bei seinen Einsätzen nicht überzeugen. Die Verträge von Zeitz und Zimmermann konnten verlängert werden.

Ich hoffe, dass wir auch die Saison 2011/2012 mit einem ähnlich guten Ergebnis abschließen können.


Es wird geklopft....

Vielen Dank Dieter. Nun möchte ich den nächsten Punkt übernehmen und unsere besorgniserregenden Finanzen etwas näher beleuchten. Da den Ausgaben von 4,967 Millionen Euro in der Saison 2010/2011 nur Einnahmen in Höhe von 4,225 Millionen Euro entgegenstehen, fahren wir einen Verlust in Höhe von 741.000 Euro ein. Größter Ausgabeposten waren die Spielergehälter. Hier mussten wir 1,343 Millionen Euro überweisen. Zweithöchster Ausgabeposten waren die Kreditrückzahlungen an die Bank. Hier mussten wir 1,112 Millionen Euro überweisen. Das Gehaltsbudget von 1,2 Millionen Euro wurde mit meiner Übereinstimmung um 140.000 Euro für die Spieler Partouche und Hammer überzogen. Diese Spieler werden zur neuen Saison wieder abgegeben und gleichzeitig wird das Gehaltsbudget auf 1 Millionen Euro gesenkt.

Niemand klopfte.
Das war aber auch ein Hammer...
Hat Luginger deshalb den Verein verlassen?

Es wird sicherlich nicht leicht den Kader mit diesem noch schmaleren Budget wettbewerbsfähig zu halten, aber ich habe vollstes Vertrauen in die Angestellten dieses Vereins. Sollten wir diese Saison überstehen, steht der Verein auch wieder finanziell gesünder da und wir können uns nach oben orientieren.
Die meisten Einnahmen konnten wir über den Kartenverkauf erzielen. 1,467 Millinen Euro stehen hier zu Buche. Zusätzlich kommt noch einmal der Dauerkartenverkauf von 473.000 Euro hinzu. Unser Sponsor überwies uns auch dieses Jahr wieder nur 155.000 Euro und leider läuft der Vertrag auch noch bis 2013, weshalb wir im Sponsoring keine großen Sprünge erwarten sollten. An dieser Stelle möchte ich den finanziellen Bericht beenden und nach einer kurzen Pause geht es hier mit der Saison 2011/2012 weiter.






Nachdem ich mir etwas vom Buffet geholt hatte, nahm ich wieder neben Dieter Platz.

Hast du die Zahlen schon gekannt?

Ich wusste, dass wir uns keine Sprünge nach oben erlauben konnten, aber sowas... Ich habe nicht geahnt, dass wir unser Gehaltsbudget nochmal so stark reduzieren müssten. Zimmermanns Vertrag wurde erst verlängert. Er allein verdient schon 120.000 Euro pro Saison - ohne Prämien. Das sind deutlich mehr als 10 % unseres gesamten Budgets. Aber einen Verkauf können wir uns nicht leisten. Die Fans würden uns das Stadion abfackeln.

Und Toppmöller wird gleich vorgestellt?

Naja, er wird angekündigt. Er stößt erst zum 01.06 zu uns und möchte dann zunächst mit jedem Angestellten reden. Als Kompensation für sein geringes Gehalt und das geringe Budget, hat ihm der Präsident viel Mitspracherecht eingeräumt. Vielleicht sind wir also zum 02.06. arbeitslos. Wer weiß...

Lass uns mal kurz den Kader durchgehen, es ist doch nahezu unmöglich mit dem Budget in die Saison zu gehen.

Ich begann auf meinem Notizblock zu kritzeln (aktuelles Gehalt in Klammern):

Torhüter: Andy Hubert (17.500), Jakub Wierzchowski (41.500), Lukas Fro

Lukas Fronczyk kannst du streichen. Da mit Jakub ein erfahrener Torhüter da ist, haben wir für den keine Verwendung mehr. Wird ablösefrei abgegeben.

Verteidiger: Martin Forkel (89.000), Tunay Acar (48.000), Christoph Buchner (68.000), Mathias Tillschneider (10.000)

Marc Lerandy brauchst du auch nicht aufschreiben. Da Frank Fahrenhorst kommt, der 51.000 Euro verdient, können wir uns einen 4. Innenverteidiger nicht leisten. Jörgen Hammer wird verkauft. Ein Außenverteidiger fehlt allerdings noch

+ Frank Fahrenhorst (51.000)

Mittelfeld: Patrick Wolf (69.000), Cheick Kourouma (48.000), Manuel Zeitz (76.000), Nico Zimmermann (125.000), Manuel Stiefler ( 72.000), Ufuk Özbek (27.500)

Partouche wird auch verkauft. Stephane Sieger (DM), dessen Gehalt mit 89.000 Flocken auch zu hoch ist, wird ablösefrei abgegeben. Ein kostengünstiger Back-Up für die Flügel und das defensive Mittelfeld wäre wünschenswert. Mal schauen...
Im Sturm wird Markus Fuchs abgegeben. Limanov, Kaya und Blum müssen für 2 Positionen ausreichen. Wenn wir noch Geld über hätten, dann wäre ein vierter Stürmer natürlich klasse.


Sturm: Güngör Kaya (88.000), Gjoksen Limanov (75.000), Danny Blum (30.000)

Also bis jetzt ist unser Kader 16 Mann stark. Ein Außenverteidiger muss noch geholt werden und auf den Positionen Innenverteidigung, defensives Mittelfeld, offensive Außen, und Sturm wäre zumindest ein Ergänzungsspieler wünschenswert. Und lass mich kurz rechnen...unsere aktuellen Gehaltskosten liegen bei... 935.500 Euro. Klasse, bleiben noch 65.500 Euro über.

Einfach wird es sicherlich nicht. Vermutlich müssen wir bei den großen Klubs um Leihspieler betteln, keine tolle Aussicht. Der Präsi ist satt, ich denke es geht weiter...



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OT: Vielen Dank Pneu. Für deine aufmunternden Worte, bekommst du ein Dankeschön. Denn auch für Storys im MTF-Forum gilt. Sex sells!
« Letzte Änderung: 28.August 2011, 19:55:47 von Emanuel »
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Gager

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Re: Emanuel oder "Aus dem Leben eines Taugenichts"
« Antwort #11 am: 28.August 2011, 20:30:16 »

Emanuel schreibt ´ne Geschichte
ist ´ne Story mit Humor
Saarbrücken steht im Rampenlichte
please give us much more!


Ein RIESEN Kompliment! Die Story ist kurzweilig, sehr unterhaltsam und lässt sich prima lesen!
Viele Grüße
Gager
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Emanuel

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Re: Emanuel oder "Aus dem Leben eines Taugenichts"
« Antwort #12 am: 29.August 2011, 18:41:47 »

Sehr geehrte Damen und Herren,
nach dieser kurzen Unterbrechung möchte ich nun mit der Aussicht auf die Saison 2011/2012 fortfahren und insbesondere auf ein paar personelle Veränderungen eingehen. Wie sie vermutlich alle schon gehört haben, hat Herr Luginger sein Amt niedergelegt. Ich habe diese Entscheidung akzeptiert und mich umgehend um einen Nachfolger bemüht. Als Grund für seine Kündigung nannte Herr Luginger das abgesenkte Gehaltsbudget. Nun gut. Ohne Umschweife möchte ich den neuen Trainer des 1. FC Saarbrücken präsentieren:



Klaus Toppmöller hat sich für ein vergleichsweise niedriges Gehalt und unter erschwerten Bedingungen dafür entschieden den FCS in der 3. Liga zu halten. Er wird ein erweitertes Mitspracherecht erhalten, wenn es um Transfers geht und der gesamte Mitarbeiterstab wird ihm direkt unterstellt. Er wird in einer Wochen zum 01.06.2011 zum Verein stoßen und mit allen Angestellten zunächst ein Gespräch unter vier Augen führen, um diese besser kennen zu lernen und eventuell wird er auch einen Teil seines eigenen Trainerstabs mit zum FCS bringen. Ich denke es ist eine großartige Sache für den FCS unter der Leitung eines so großen Trainers zu stehen und ich hoffe auf glorreiche Zeiten mit dem FCS, Klaus Toppmöller und mit den hier Anwesenden.

Der offizielle Teil der Besprechung war nun nahezu beendet, aber bei der anschließenden Saisonabschlussfeier wollte keine wirkliche Stimmung aufkommen. Vermutlich machten sich die meisten Leute im Raum Sorgen über ihre berufliche Zukunft. Ich ging dann auch relativ früh nach Hause und setzte mich gemütlich vor den Fernseher. Dieter meinte, dass ich die nächsten Tage mit einer SMS von Toppi rechnen könnte zwecks "4-Augen-Gespräch". Mir war das gleich. Ein Mann mit meinen Qualifikationen kam überall unter.
Als ich den Fernseher einschaltete und gelangweilt durch die Programme zappte, blieb ich am Schrottsender Nummer 2 (dicht hinter 9live) hängen: Saar-TV.

Klar, das Interview war in einer erbärmlichen Qualität. Der Fan wusste nicht, dass wir in der 3. Liga spielen, der Reporter laberte irgendwas von einem Hutwelker (er meint wohl Fahrenhorst) und auch der Kameramann bekam wohl keinen Oscar für diese eigenartige Form der Kameraführung, doch konnte das Interview durchaus die Stimmung unter den Fans vermitteln. Das Umfeld des FCS befindet sich in Aufbruchsstimmung!

http://www.youtube.com/watch?v=Y1BaHbd9daM

Gut, gleich Mitternacht. Zeit für die Sexy Sport Clips:




---
OT:
Natürlich auch herzlichen Dank an Gager, dessen lyrische Meisterleistung diese Story ungemein bereichert.
Leider habe ich für dich heute kein Bild ; )
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Womboss

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Re: Emanuel oder "Aus dem Leben eines Taugenichts"
« Antwort #13 am: 30.August 2011, 02:00:00 »

Wer braucht schon Bücher, wenn es im MTF solche Stories gibt, wie diese. Einfach nur fesselnd und hammer lustig! Bitte mach weiter so :) !
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Emanuel

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Re: Emanuel oder "Aus dem Leben eines Taugenichts"
« Antwort #14 am: 01.September 2011, 21:06:18 »

Zwischenmeldung:

Nachdem ich nun zum ersten Mal im Verlaufe dieser Story drei Tage nichts geschrieben hatte, war einigen von euch vermutlich klar, dass es Probleme gibt. Und ihr habt Recht! Wie ich schon einigen per PN mitteilen musste, muss ich die Story leider an dieser Stelle beenden.


Und schuld sind eure Mütter!


(Hier eine besorgte Mutter beim Stillen)

Vorgestern wurde mir ein Schreiben zugestellt, welches mich zur sofortigen Beendigung der Story aufforderte (inklusive einstweiliger Verfügung), da meine Story die Söhne zahlreicher Mütter verderben würde. Beigelegt war dann noch eine Unterschriftenliste mit mehr als 50 Einträgen von Müttern von (teils) angesehenen MTF'lern. Hier einige Auszüge aus dem Schreiben:

Bis mein Sohn ausgezogen ist, habe ich 18 Jahre lang versucht ihm Benehmen beizubringen.
18 Jahre lang habe ich versucht ihm beizubringen, dass er nicht ins Waschbecken wixxen soll.(erfolglos)
18 Jahre lang habe ich versucht ihm beizubringen, dass er nicht aus dem Fenster pinkeln soll, wenn andere Menschen drunter stehen.(erfolglos)
18 Jahre lang habe ich versucht ihm beizubringen, dass er nicht mit Biergürtel auf Beerdigungen auftauchen soll.

Und jetzt wo er wenigstens ab und an seinen Biergürtel ablegt, erdreisten Sie sich meinen Sohn durch ihre völlig abwegige Story zu verderben? Da kann und will ich nicht tatenlos zusehen!

Gezeichnet: Mutter von peacemaker


Gestern hörte ich lautes Gelächter aus dem Zimmer meines Sohnes. Als ich die Tür öffnete, sah ich wie mein Sohn ihre Story las, während er sich mit der linken Hand befriedigte und mit der rechten Hand eine Flasche aus seinem brandneuen Biergürtel nahm. Danke für diesen Anblick!

Gezeichnet: Mutter von smedhult


Mein Sohn weigert sich die Zähne zu putzen und will Talentscout vom FCS werden.
Das hat rechtliche Konsequenzen für Sie!

Gezeichnet: Mutter von matze616



Schlussendlich konnte ich mit euren Müttern einen Kompromiss erzielen. Unter der Bedingung, dass ich mich als "schlechten, zügellosen, durchtriebenen, versoffenenen, eierlosen, nicht-nacheifernswerten" Mann darstelle (dient der Abschreckung) und gleichzeitig nach Beendigung eines jeden Posts eine Nachricht von politischer Bedeutung aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zitiere (Bildungsanspruch), darf ich diese Story wie gewohnt weiterführen. Sicherlich wird es nicht leichter, aber ich werde mein Bestes geben. Als Entschuldigung für diese kleinen Unannehmlichkeiten versuche ich morgen schon mein Gespräch mit Klaus Toppmöller wiederzugeben.

Weiterhin viel Freude an der Story wünscht Emanuel!

---
OT-1- : Dass ich nur die Kommentare von Müttern anderer Innenverteidiger von MTF United zitiert habe, ist reiner Zufall gewesen.
OT-2-: Vielen Dank für dieses großartige Kompliment Womboss. Ich werde weiterhin versuchen den Stil dieser Story beizubehalten. (trotz Bildungsanspruch)
« Letzte Änderung: 18.Juni 2012, 01:09:04 von Emanuel »
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Womboss

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Re: Emanuel oder "Aus dem Leben eines Taugenichts"
« Antwort #15 am: 01.September 2011, 22:51:15 »

Ohne Worte, einfach nur hammer :D !!!
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Emanuel

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Emanuel vor dem Aus - Das Gespräch mit Toppi
« Antwort #16 am: 03.September 2011, 19:02:01 »


Sehr geehrter Herr...
Ich kann in meinen Notizen gerade Ihren Nachnamen nicht finden. Das ist mir jetzt sehr unangenehm.


Ach, das passt schon. Nennen Sie mich einfach Emanuel. Damit habe ich kein Problem Herr Toppmöller.

Sehr nett von Ihnen, aber ich würde doch gerne zunächst einmal die Distanz wahren.

Gut, dann nennen Sie mich eben...Müller-Schulz.

Natürlich war Müller-Schulz nicht mein richtiger Nachname, allerdings konnte ich es mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht erlauben meinen Nachnamen preiszugeben. Vorher musste ich erstmal zum FC Schalke 04 kommen.
Jedenfalls beäugte mich Toppmöller kritisch, ließ es aber dabei bewenden.

Nun gut. Ich habe in den letzten Tagen schon sehr viele Telefonate geführt und mir ein Bild von meinen Mitarbeitern gemacht. In dem Falle den Mitarbeitern des FCS. Gestern habe ich mir auch noch ein paar Berichte ausgeliehen, die Sie in der letzten Saison in ihrer Funktion als Leiter der Scoutingabteilung verfasst haben. Ich fand Ihre Berichte sehr detailliert und ich denke Sie haben ein gutes Gespür für Spieler, vor allem für junge Spieler und Sie verstehen es deren Potential einzuschätzen. Allerdings gefallen mir Ihre Methoden nicht allzusehr.

Ich glotzte nur doof.

Verstehen Sie, ein Verein wie der FCS blickt auf eine lange Tradition zurück und meiner Meinung nach war der Präsident in den letzten Jahren vielleicht etwas lasch in seiner Personalpolitik. Wenn es mit diesem Verein bergauf gehen soll, dann muss ich hier neue Strukturen reinbringen und den Grad der Professionalität innerhalb der Mannschaft erhöhen. Und die Mannschaft, das sind nicht nur die Spieler, auch den Mitarbeiterstab zähle ich dazu!

Ich machte mir mein zweites Bier auf.

Genau diese Einstellung (er deutet auf meine Flasche UrPils, während ich meinen Kopf lässig in den Nacken werfe und die Flasche an meine spröden Lippen führte) passt nicht zu meinem Ziel Aufstieg. Der Präsident hat Ihnen zwar eine Stelle als Trainer der U19 versprochen, aber ich kann es mir kaum erlauben sie in dieser Funktion zu bestätigen. Einerseits haben Sie sicherlich die nötige Qualifikation für eine solche Position, aber dank ihrem Charakter und ihrer Einstellung sind sie weder ein gutes Vorbild für herangehende Profis, noch taugen Sie zur Repräsentation dieses Vereins.

(Wow, ganz schön hart. Nichtmal das dritte Bier half mir diesen Schock zu überwinden)

Wann ist die Abfindung auf meinem Konto?

Sie bringen es wirklich auf den Punkt. Es tut mir wirklich Leid, dass ich...

Wann ist die Abfindung auf meinem Konto?

Was die Abfindung angeht, hoffe ich, dass wir uns hier auf eine beidseitige Auflösung ihres Arbeitspapiers einigen könnten.

Vergessen Sie den Müller-Schulz Mist. Mein Nachname ist Streit und meine Freunde nennen mich Albert. Ich werde auf keinen Cent verzichten. Ich habe vor kurzem einen verhältnismäßig gut dotierten 5-Jahres-Vertrag unterzeichnet und die Auflösung wird Sie einiges kosten. Zum nächsten Monatsanfang erwarte ich das Geld auf meinem Konto.

Also, Herr...

Ich stand auf, öffnete meine vierte Flasche Bier an diesem Nachmittag und warf ihm den Kronkorken auf seinen aufgeräumten Schreibtisch und schleuderte ihm ein:

Bis die Tage.

entgegen. Ruhigen Schrittes verließ ich sein Büro und verließ das Verinsgelände Richtung Haltestation der Saarbahn. Mein Abgang war cool, ich wurde nicht ausfällig, ich war zufrieden. Über Geld musste ich mir auch keine Sorgen machen. Wieso zum Teufel war ich dann so wütend? Verdammt nochmal, ich hatte mir meine Trainerkarriere schon so schön ausgemalt und war schon mit einem Fuß im Ruhrgebiet und dann kam dieser... Ach verdammt.
Na toll, jetzt rief auch noch Dieter an. Er wollte sicherlich wissen wie es gelaufen ist. Nein dafür hatte ich jetzt nicht den Nerv. Neue Flasche Bier aufgemacht und ab in die Saarbahn Richtung Hauptbahnhof. Mal schauen wohin die Züge heute noch fahren...





Rom - Meldung vom 2. Septemper:



"In einigen Monaten gehe ich weg, verlasse ich dieses Scheißland, das mich anekelt, Punkt und Schluss"
 Nein, diese Worte stammen nicht von einem frustrierten Dauerurlauber, sondern von einem Mann, der Italien kennt wie kein Zweiter. Italiens Ministerpräsident Berlusconi. Für uns Deutsche ist dies natürlich keine Überraschung, geschweige denn das Papier wert auf dem diese Meldung gedruckt ist. Allerdings verwundert es dann schon, dass ausgerechnet ein Politiker die nötige Größe und Einsicht zeigt und die nötigen Schlüsse zieht.
Enttäuschenderweise hat der Ministerpräsident dies aber nicht öffentlich gesagt, sondern in einem privaten Telefonat. In die Presse kam es nur, da das italienische Justizministerium die Telefonate des eigenen Ministerpräsidenten abhörte. Natürlich ist dies nicht legal, da bei solchen Aktionen zunächst die Erlaubnis des Parlaments eingeholt werden muss. (Ich liebe Italien).  Offizieller Grund für die Abhöraktion war der Verdacht, dass Berlusconi von Gianpaolo Tarantini bestochen wurde. Der Geschäftsmann, der öfter mit Berlusconi in Begleitung "junger Frauen" zu Abend aß, erpresste den Staatsmann damit, dass er aussagen würde, dass die "jungen Frauen" allesamt Prostituierte waren. Tarantini wurde nun verhaftet und nach Angaben des Justizministeriums erhielt er bereits 500.000 Euro von Berlusconi.
Der edle Staatsmann Berlusconi hat inzwischen seine Meinung von dem Scheißland, welches ihn anekelt dahingehend geändert, dass er es nun nicht verlassen möchte.
" Ich bleibe hier, um diese Land zu verändern".
Edle Worte von einem edlen Mann!
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Womboss

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Re: Emanuel oder "Aus dem Leben eines Taugenichts"
« Antwort #17 am: 03.September 2011, 21:18:12 »

Hmmm... Das wird es wohl noch nicht gewesen sein ?! Ich schätze mal, dass Toppi dich doch halten muss, da der FCS die Abfindung für Herrn Streit nicht zahlen möchte ...
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smedhult

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Re: Emanuel oder "Aus dem Leben eines Taugenichts"
« Antwort #18 am: 03.September 2011, 21:22:00 »

Super Story.

Aber bezogen auf den Brief meiner Mutter:

Man skall inte kasta sten när man sitter i glashus.  ;) :laugh:
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"En del människor tror att fotboll är en fråga om liv och död. Jag avskyr den inställningen. Jag kan försäkra er om att det är mycket allvarligare än så." (Bill Shankley)

Emanuel

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Re: Emanuel oder "Aus dem Leben eines Taugenichts"
« Antwort #19 am: 05.September 2011, 00:28:12 »

Montag:



Dienstag:



Mittwoch:



Donnerstag:



Freitag:



Samstag:


(Irgendwas stimmt da nicht.  Ich glaub der Fernseher geht kaputt)

Sonntag:


(Neuer Fernseher - Größeres Bild)

Montag:



Dienstag:



Mittwoch:



Donnerstag:



Scheiße, schon wieder Werbung.  Gut, aufstehen und Bier holen. Rülpsend bahne ich mir meinen Weg durch die Pfandflaschen, es klirrt, ich trete in Scherben, ach ist doch scheiß egal. Das Handy klingelt, schon wieder Dieter. Ach scheiß doch drauf. Flasche auf und runter damit. Kurz darauf klingelt schon wieder das Handy. Der Präsident? Was will der denn?

Ach, fickt euch doch alle!

Es klirrt schon wieder. Dieses Mal ist es allerdings die Fensterscheibe, da ich zuerst den Toaster aus dem Fenster warf und das Handy gleich hinterher. Kurze Zeit später bereue ich es schon wieder. Wenn der Präsident anrief, könnte es vielleicht wichtig gewesen sein. Außerdem waren die Prostituierten bestimmt sauer wegen der Fensterscheibe. Was solls? Flasche auf!

Es klopft an der Tür.

Ich bezahl das Fenster. Verpiss dich du Hure!

Energisch klopft es abermals an die Tür. Ich schreite zur Tür und reiße sie auf. Vicky (meine Lieblingsprostituierte) steht zusammen mit Präsident Männel und Dieter vor meiner Tür. Allesamt in Arbeitskleidung. Die Männer mit schicken Anzügen, die Dame mit einem Hauch von nichts. Nach einer kurzen Pause ergreift Männel das Wort.

Wir versuchen mittlerweile Sie seit fast einem Jahr zu erreichen. Und am Ende landen wir in solch einem Etablissement, in dem Sie es sich anscheinend gemütlich gemacht haben. Emanuel, reißen Sie sich zusammen und treffen Sie uns morgen gegen 18 Uhr daheim in Saarbrücken beim Mexikaner am St. Johanner Markt. Sie wissen schon, der mit dem Essen aus der Mikrowelle und der langen Tequilakarte. Und ich erwarte, dass Sie sich ordentlich anziehen. Auf Wiedersehen!

Der Präsident kehrt mir den Rücken zu und marschiert eiligen Schrittes Richtung Treppe.

Emanuel. Also ich bin ja viel von dir gewohnt, aber sag mal... jetzt im Ernst. Wohnst du hier?

Na und? Sag bloß du warst noch nie im Puff? Nichtmal kurz rein und gucken?

Naja, also kurz reinschauen und ein Jahr lang im obersten Stock von nem Bordell wohnen. Ich sehe da einen klitzekleinen Unterschied.

Ich kann dir nicht ganz folgen. Worauf willst du hinaus?

Also, ist jetzt auch egal. Aber du hättest dich ruhig mal melden können. Ist damals dumm gelaufen mit Toppmöller, aber ich hätte nicht erwartet, dass du gleich nach Herne auswanderst und in den erstbesten Puff ziehst. Wenigstens auf meine Anrufe hättest du reagieren können.

Mann, es tut mir Leid. Aber ich musste einfach weg. Einfach mit allem abschließen, verstehst du?

Aber so radikal? Ich dachte wir wären mehr als nur Arbeitskollegen, Freunde verstehst du? Und was ist mit deinen Zielen, was ist mit dem Fußball? Was ist mit Schalke?

Es ist mir alles über den Kopf gewachsen. Ich habe mich hierher verkrochen und mir das Hirn weggesoffen, ich weiß bis heute nicht wie es weiter gehen soll. Geld hab ich noch, klar. Aber mein Leben, ich krieg es einfach nicht mehr auf die Reihe. Vielleicht sollte ich nochmal studieren gehen.

Tut mir Leid, ich muss los. Mein Handy klingelt, Männel wird sicher ungeduldig. Pack deine Sachen und fahr wieder heim. Deine Wohnung ist noch so wie du sie zurückgelassen hast. Außerdem haben wir einen Job für dich! Tschau alter Freund!

Ich blieb noch eine Weile in der Tür stehen. Zurück zum FC Saarbrücken also. Ich hatte zwar keine große Lust auf eine Zusammenarbeit mit Toppmöller, aber ich war wieder heiß. Nur schade, dass meine Wohnung noch so war wie früher. Hätte ja mal einer durchputzen können. Naja, ich nehm mir dann wohl eine neue Wohnung.

Werd ich noch gebraucht oder kann ich dann zur Nachtschicht?

Vicky mein Schatz bleib hier. Wir haben was zu feiern. Außerdem wird es unsere letzte Nacht.

---
OT1: Liebe Mütter, die F.A.Z.-Kolumne entfällt heute. Die Sonntagsausgabe der F.A.Z. konnte ich nicht auftreiben.
OT2: Das wäre schön gewesen Womboss. Mir wäre viel Leid erspart geblieben = (
OT3: Smedhult, ich werf mit Steinen wo und wann ich will! = D
« Letzte Änderung: 05.September 2011, 00:30:48 von Emanuel »
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