Vergangenheit & Gegenwart
Nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga konnte der Wiederaufstieg in der Saison 2009/10 gefeiert werden. Wir führten die Liga souverän an und bereits am 31. Spieltag konnte der Aufstieg aufgrund eines Sieges gegen Duisburg klargemacht werden. Dies ist jetzt Vergangenheit und die Vorbereitungen auf die neue Saison laufen an. In der Sommerpause haben wir uns schon um neue Spieler bemüht, um unser Ziel "Klassenerhalt" zu erreichen. Für die Transfers konnte uns der Verein leider kein Geld stellen, wodurch wir gezwungen sind uns um ablösefreie Spieler oder um Leihgeschäfte zu bemühen. Zur neuen Saison konnte der türkische Nationalspieler Tunay Torun, sowie einige andere junge Spieler mit Potential in die Hauptstadt gelockt werden. Bei der Vorbereitung steht im Vordergrund die Teambildung und die somit verbundene Eingespieltheit, um mit Sicherheit und hoffentlich einem Sieg in die neue Saison zu starten.
Interview zur Vorbereitung mit Trainer Markus Babbel
Zur neuen Saison haben wir ein intensives und sehr informatives Interview mit Markuss Babbel geführt.
Am Dienstag läutete Markus Babbel (38) die vorletzte Trainingswoche vor der Sommerpause ein – und bastelt im Hintergrund am Kader für die Bundesliga. Im B.Z.-Interview spricht Babbel über die Suche nach Stars, schimpft über hohe Gehälter und verrät, warum er den ersten Sieg über Meister Dortmund schon in der Tasche hat.
Herr Babbel, es ist immer wieder zu hören, dass Thomas Kraft Herthas Nummer 1 für die Bundesliga wird. Holen Sie ihn nach Berlin?
Dazu kann ich nichts sagen. Ich kann nur sagen, dass wir drei sehr gute Torhüter haben.Aber es ist kein Geheimnis, dass Sie Verstärkungen auf mehreren Positionen suchen.…Wir halten die Augen und Ohren offen, das stimmt. Aber ich kann versichern, dass das nicht einfach ist. Im Gegenteil! Hertha drücken rund 30 Millionen Verbindlichkeiten. Mit dicken Verträgen können Sie sicher keinen Spieler locken.Und das ist auch gut so. Wenn ich höre, wie viel Geld hier früher – für teils mittelmäßige Kicker – rausgeblasen wurde, das ist der Wahnsinn. Dass absolute Superstars richtig viel verdienen, ist in Ordnung. Aber Hertha hat Durchschnitts-Spielern viel zu viel bezahlt.Seit Michael Preetz 2009 den Job übernommen hat, scheint’s das aber nicht mehr zu geben.
Der Manager und Präsident Werner Gegenbauer haben dabei meine volle Unterstützung. Klar, verdienen Profis allesamt gutes Geld. Aber es muss ein gesundes Maß gefunden werden. Wer etwas geleistet hat, darf dafür auch finanziell belohnt werden. Erst die Leistung, dann der große Vertrag. Aber von Beginn an richtig abkassieren, das wird’s bei uns nicht mehr geben. Auch wenn das die Verpflichtung von neuen Spielern natürlich schwieriger macht.Erklären Sie uns das bitte.Nur ein Beispiel: Nehmen wir einen Manndecker. Er muss gut sein, im Idealfall jung und erfahren, möglichst keine Ablöse kosten und am besten noch für ein Appel und ’nen Ei spielen. Das findet man einfach nicht. Bei Angreifern ist es ähnlich. Einen Mittelstürmer der 10, 15 Hütten garantiert, ablösefrei ist und für kleines Geld spielt? Ganz schwer zu finden. Und obendrauf kommt noch, dass die Neuen am besten Deutsch sprechen sollenTunay Torun, Ihr erster Neuzugang für die Bundesliga, erfüllt fast alle Ihrer Kriterien. Ein Beweis, dass Geld eben doch nicht alles ist?
Genau! Clevere Spieler wissen, dass die gebotene Perspektive das wichtigste ist. Die gibt’s bei uns. Dafür lohnt es sich auch, auf Geld zu verzichten.
Für die Perspektive bei Ihnen soll Torun Angebote von Stuttgart und dem HSV ausgeschlagen haben. Das ist schon ein großer Transfer-Erfolg.Dortmund haben wir auch ausgestochen, die waren ebenfalls an ihm dran. Das ist doch der beste Beweis dafür, dass man auch mit wirtschaftlicher Vernunft und weniger Geld als andere, hochinteressante Spieler verpflichten kann. Ihr Kader hat einiges an Form eingenommen in der Sommerpause, können Sie etwas zu den Änderungen im Kader zur letzten Saison sagen und eventuell zu den Neuzugängen einige Worte.Die Verträge von Sascha Bigalke und Lennart Hartmann nicht verlängert. Valeri Domovchiyski wird den Verein in Richtung Duisburg verlassen, außerdem werden Marvin Knoll (Dynamo Dresden) und Daniel Beichler (MSV Duisburg) ausgeliehen. Zum Saisonbeginn werden Abu Bakarr Kargbo und John Anthony Brooks einen Profi-Vertrag erhalten, beide sind somit interne Zugänge. Extern werden zum Verein folgedene Spieler dazustoßen:
Thomas Kraft kommt vom FC Bayern München, so wie Andreas Ottl beide werden eine große Rolle in meinen Planungen spielen und sollen Schlüssel rollen einnehmen genauso wie der vom Absteiger Eintracht Frankfurt verpflichtete Maik Franz.
Peter Niemeyer kommt für 700.000 € vom SV Werder Bremen, in der Vorbereitung wird sich zeigen, ob er sein Geld wert ist.
Kader Saison 2011/12
Obere Reihe von links: Reinhard Mörz (Physiotherapeut), John Anthony Brooks, Maik Franz, Andre Mijatovic, Roman Hubnik, Peter Niemeyer, Pierre-Michel Lasogga, Sebastian Neumann, Henrik Kuchno (Konditionstrainer)
2. Reihe von oben v. links: Jörg Blüthmann (Physiotherapeut), David de Mel (Physiotherapeut), Christoph Janker, Christian Lell, Andreas Ottl, Levan Kobiashvili, Alfredo Morales, Abu Bakarr Kargbo, Paul Jacob (Physiotherapeut)
2. Reihe von unten v. links: Markus Babbel (Cheftrainer), Rainer Widmayer (Co-Trainer), Patrick Ebert, Marco Djuricin, Fabian Lustenberger, Ronny, Nikita Rukavytsya, Christian Fiedler (Torwarttrainer), Nello di Martino (Teamleiter), Herthinho (Maskottchen)
Untere Reihe von links: Robert Abramczyk (Zeugwart), Fanol Perdedaj, Raffael, Thomas Kraft, Maikel Aerts, Sascha Burchert, Nico Schulz, Tunay Torun, Hendrik Herzog (Zeugwart)
Es fehlten: Adrian Ramos und Rob Friend