Negativ:
- Wie gesagt, der Film war zu lang. Gerade den Handlungsstrang um Fynn fand ich sehr unnötig, weil dessen Auflösung das ganze einfach als sinnloses Abenteuer entlarvt hat. Hätte man anders lösen können, oder einfach weglassen. Der durchaus interessante Casino-Planet wurde damit leider verschwendet.
- Diese ganze Verfolgungsjagd der Schiffe wirkte zu konstruiert und zog sich zu sehr in die Länge. Wirklich glaubwürdig wirkte das Ganze für mich auch nicht (die Tie-Fighter hätten den Widerstand einfach platt machen können, schließlich konnte der sich ja nicht mehr wehren, nachdem der Hangar zerstört war).
- Leias Raumausflug war lächerlich. Ja, sie ist machtsensitiv, aber um das abzuziehen müsste sie verdammt mächtig sein. Abgesehen davon, dass im restlichen Film darauf einfach nicht mehr eingegangen wird. Einen Tod hätte ich hier für plausibler und packender gehalten (mal abgesehen von der Ironie der Geschichte, dass Carrie Fisher leider verstorben ist).
- Von Snoke hätte ich wesentlich mehr erwartet. Zum einen, dass er deutlich mächtiger ist und sich von Kylo nicht so leicht austricksen lässt, zum anderen, dass er nicht einfach ein billig Imperator ist, der dann einfach stirbt. Für mich die größte Enttäuschung im Film. Hier hätte ich mir eine krasse Demaskierung eines bekannten Charakters gewünscht. Das hätte dem Film auch gut getan denn:
- Kylo Rens Entwicklung war bis zum Tod Snokes richtig gut. Dass er sich dann aber zum neuen Supreme Leader aufschwingt finde ich schade. Damit hat man meiner Meinung nach sehr viel Potential dieser Figur verschenkt.
- Die Auflösung um Reys Eltern war enttäuschend (damit auch die eigentlich gute Spiegel-Szene unnötig). Ich glaube aber, dass sich ein neuer Regisseur noch einmal einen Twist überlegen wird.
- Die erste Ordnung und, insbesondere, General Hux (?) sind zu Witzfiguren degradiert worden. Ein Imperium 2.0, das nichts auf die Reihe bekommt. Ein wirkliches Gefühl der Bedrohung will da nicht aufkommen. Insbesondere nach Snokes Ableben. Kylo Ren strahlt einfach nicht diese gruselige Bedrohlichkeit aus.
Positiv:
- Die Story um Luke fand ich extrem gut. Gerade die Szenen, die sich um die Macht drehten waren super umgesetzt. Auch seine Einstellung zu den Jedi fand ich gut, weil es etwas Neues war, dass alles infrage stellt. Auch sein Verhalten gegenüber dem Schüler Ben Solo war nachvollziehbar. Insbesondere da Luke nie mehr als eine kurze Ausbildung bei Obi-Wan und Yoda erhalten hat. Er ist eben kein perfekt ausgebildeter Jedi (Meister), sondern einer mit sehr vielen Fehlern. Ich fand das schon plausibel und die Jedi haben auch vorher schwere Fehler gemacht (was Luke ja anspricht). Meinetwegen hätte der Film auch nur aus dem Handlungsstrang bestehen können.

- Die finale Konfrontation zwischen Luke und Kylo Ren war super inszeniert. Die Idee dahinter große klasse (Luke ist einfach cleverer). Schade fand ich allerdings, dass Luke stirbt. Damit verschenkt man viel Potential für Episode IX.
- Poe Dameron bekommt endlich mehr Profil. Kein wirklich sympathischer Charakter für mich, aber ich finde die Entwicklung trotzdem gut und richtig.
- Generell fand ich so ziemlich alle ruhigen Szenen super. Auch das viel kritisierte Auftauchen Yodas und seinen Dialog mit Luke fand ich gut (und wichtig).
- Das Sounddesign und auch (i.d. Regel) die Optik waren bombastisch. Besonders bemerkenswert war die Hypersprung-Szene durch die Flotte der Ersten Ordnung.
- Chewbacca rettet am Ende alle. Ich hatte schon die Befürchtung er wird zur Witzfigur degradiert (siehe "Hühnchen-Szene").
- Die Konflikte in Kylo Ren und Rey waren gut entwickelt. Die Auflösung von Kylos Konflikt aber schwach (s.o.)
- Die neuen Elemente der Macht waren super, z.B. die Verbindung zwischen Rey und Kylo Ren. Überhaupt: Da wo man sich etwas getraut hat, wurde es richtig gut. Die Mischung hat einfach nicht zu 100% gestimmt.
Sicher hab ich jetzt noch 1000 Dinge vergessen, aber ein paar wichtige sind mal genannt.
