FIFA-Vize Jack Warner kündigte einen schockierenden „Fußball-Tsunami“ an, der britische Premierminister David Cameron fordert eine Verschiebung der Wahl – und Amtsinhaber Joseph Blatter und sein Herausforderer Mohamed bin Hammam verschanzen sich. Vor ihrem brisanten Auftritt am Sonntag vor der FIFA-Ethikkommission sagten die beiden Rivalen ihre geplanten Reisen zum Champions League-Finale nach London ab.Die Welt müsse sich auf pikante Enthüllungen gefasst machen, prophezeite der mit Bestechungsvorwürfen beschuldigte Warner. „In den kommenden zwei Tagen werden sie einen Fußball-Tsunami erleben, der die FIFA und die Welt erfassen wird, und das wird sie schockieren“, erklärte der Präsident des Kontinentalverbandes von Nord- und Mittelamerika (CONCACAF) vor seiner Abreise nach Zürich, wo auch er sich vor der Ethikkommission verantworten muss. Die Zeit sei reif, dass „ich aufhören muss, mich tot zu stellen“, erklärte Warner, ohne weitere Details zu verraten.
Was will denn Jack Warner? Da ist doch der schlimmste von allen.
Nach gut unterrichteten Quellen gibt es derzeit zwei Szenarien im Wettbewerb die FIFA-Präsidentschaft. Szenario eins: Demnach soll Blatters Führungszirkel Informationen über Bin Hammam gesammelt haben, die man gegen ihn ausspielen will. Dazu sollen Unterlagen über Stimmenkauf etwa bei vergangenen Wahlschlachten im asiatischen Verband AFC gehören. Angeblich soll FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke, ein Blatter-Getreuer, dem Katari im persönlichen Gespräch den Rückzug der Kandidatur nahe legen oder schon nahe gelegt haben. Szenario zwei besagt, dass Blatter sich vor wenigen Tagen mit Prinz Tamim Bin-Hamad Al-Thani getroffen und über drängende FIFA-Fragen gesprochen hat. Tamim, der Sohn des Emirs, ist wie Blatter IOC-Mitglied. Er soll seine Besorgnis darüber geäußert haben, dass die jüngst in England erhobenen Korruptionsvorwürfe gegen FIFA-Funktionäre die WM 2022 in Katar gefährden könnten. Es soll zu einem Deal zwischen Blatter und dem Prinzen gekommen sein, der besagt, dass Bin Hammam seine Kandidatur zurückziehe und der FIFA-Boss im Gegenzug alles unternehme, dass die WM in Katar ausgetragen wird. Mohamed Bin Hammam ließ auf Anfrage verlauten, er befinde sich derzeit in Asien auf Wahlkampftour, sei Präsidentschaftskandidat und gedenke nicht, das Handtuch zu werfen. Auf weitere Fragen des Deutschlandfunks ging er nicht ein. Rasante Wendungen sind in diesem Krimi nicht ausgeschlossen.
Klar waren die beiden überfällig, aber nie trifft der Spruch "Der Fisch fängt am Kopf zu stinken an" besser zu als bei der FIFA
Ich habe aber auch noch die leise Hoffnung, dass Blatter in seinem eigenen Sumpf untergehen wird.