Naja, aber ganz blöd ist der Ansatz nicht unbedingt. Klar, er ist irgendwie stark formabhängig, also gerade zum Ende der Saison beginnt die entscheidende Phase, da kann mensch sich schonmal etwas baumeln lassen zwischendurch. Das hat aber den Vorteil, dass die Vereine sich auf die internationalen Spiele voll konzentrieren können in dieser Zeit, ohne gleich Meisterambitionen begraben zu müssen. Außerdem ist eben eher das direkte Duell entscheidend. Das ist nicht der Fußball, wie er in Deutschland praktiziert wird, hier ist ein Sieg gegen Cottbus am Ende der Saison soviel Wert, wie ein Sieg gegen Bayern München. Wenn Dortmund diese Saison gegen jede Spitzenmannschaft untergegangen wäre, aber keine Punkte gegen die Kleinen liegengelassen hätte und Leverkusen alle Spitzenteams dominiert hätte, gegen kleinere Vereine aber schlecht ausgesehen hätte wegen der Doppelbelastung mit Pokal und Europa League, ja dann hätte ich auch gewisse Probleme gehabt, Dortmund als die wirklich stärkste Mannschaft anzuerkennen. Auf den ersten Blick ist das belgische System natürlich bekloppt, aber wenn mensch etwas tiefer geht und sich nicht von der (albernen) Polemik des "Journalisten" blenden lässt, erkennt mensch dahinter ein gewisses Ziel. Es gibt zudem auch mehr Spitzenspiele, das steigert schon die Attraktivität, obwohl es davon natürlich auch nicht zuviele geben darf. Aber wie jedes System hat dieses natürlich auch Nachteile. Zu nennen wäre hier, dass viele Spiele im Laufe der Saison bedeutungslos werden. Aber naja, das ist beim Basketball, Hockey und Baseball auch nicht anders und trotzdem ziehen sie Zuschauer an. Außerdem ist diese Bedeutungslosigkeit ja gerade ein Ziel, um eben in den internationalen Wettbewerben volle Pulle geben zu können.
Also ich finde das System nicht so übel, den Kommentar dafür schon umsomehr. Bloß weil jemand zu beschränkt oder zu faul ist, das System mal sachlich zu durchdenken, muss er es nicht gleich so überheblich zerreißen, als sei das Meisterschaftssystem wie er es kennt, das nonplusultra.