2:2 in DortmundKagawa gleicht in letzter Sekunde aus25.09.2010
Im absoluten Spitzenspiel am 6. Spieltag der Fußball-Bundesliga trennten sich Borussia Dortmund und der FC Bayern leistungsgerecht mit einem dramatischen 2:2 (1:1). Durch dieses Ergebnis bleibt der FCB in der Bundesliga-Tabelle 1 Punkt hinter dem alten und neuen Tabellenführer Borussia Dortmund und steht weiterhin mit 13 Punkten auf Platz 2.
Genau 80.234 Zuschauer im Signal Iduna Park sahen, wie Ribéry die Bayern in Führung brachte. Der aktive Dortmund Kevin Großkreutz glich noch vor der Pause aus. Beide Teams schenkten sich nichts, vor allem die Schlussphase hatte es in sich und war an Dramatik kaum zu überbieten. Ivica Olic verwertete einen Abpraller in der 2. Minuten der Nachspielzeit. Dies reichte jedoch nicht, Shinji Kagawa setzte in einer denkwürdigen Partie den Schlusspunkt, der das Remis besiegelte. Beide Teams hatten zudem Verletzungen während des Spiels zu beklagen. Blaszczykowski (Dortmund) und Schweinsteiger (FC Bayern) mussten angeschlagen vom Platz. Das Spiel war aber aber nie unfair und unter voller Kontrolle von Schiedsrichter Kinhöfer.
In Dortmund fehlte erneut Rechtsverteidiger Behrami aufgrund einer Rotsperre, genauso wie die Verletzten Breno, Arjen Robben und Danijel Pranjic. Bei der Dortmunder Borussia fehlten die beiden Stürmer Mohamed Zidan (Kreuzbandriss) und Lucas Barrios (Leistenbruch). FCB-Trainer Felixius veränderte sein Team nur auf einer Position, Ivica Olic begann die Partie anstelle von Miroslav Klose.
Borussia Dortmund war vor der Partie Tabellenführer mit 13 Punkten, der FC Bayern stand auf Platz 2 direkt dahinter mit 12 Zählern auf dem Konto. Dortmund startete die Saison mit Siegen gegen St. Pauli (4:0), in Frankfurt (3:1), gegen Nürnberg (2:0) und in Wolfsburg (1:0). In Köln spielte das Team von Trainer Klopp 1:1. Auf europäischer Ebene qualifizierte man sich souverän für die Gruppenphase zur Europa League (1:1 und 3:0 gegen Maritimo Funchal), am 1. Spieltag der Gruppenrunde kam allerdings die erste Enttäuschung: eine 2:3-Niederlage daheim gegen Maccabi Tel-Aviv.
Ausgegliches SpielDie erste gute Chance des Spiels hatte der Gast aus München, genauer gesagt van Buyten (6.) per Kopfball. Dann wurde es aber brandgefährlich im Strafraum des FCB: Blaszczykowski, genannt Kuba, konnt den Ball ungestört auf den langen Pfosten schlagen, wo Großkreutz (7.) völlig freistehend keinen Druck hinter den Kopfball bekam. Abseitstor für den BVB dann in der 14. Minute durch Großkreutz, der in der Anfangsphase für viel Unruhe in der Münchner Defensive sorgte.
Das spiel beruhigte sich ein wenig, bis Ribéry (28.) mal wieder seinen Glanzauftritt hatte. Der Franzose nahm das Zuspiel von Lahm an, drehte sich einmal und schoss urplötzlich, Weidenfeller völlig überrascht blieb ohne Chance bei diesem Top-Abschluss. Auch Subotic sah in dieser Szene unglücklich aus. Die Ernüchterung folgte aber 10 Minuten später, als Großkreutz einen Pass von Hajnal exzellent verwertete und zum Ausgleich einschoss. Vor dem Pausenpfiff hatte Tamas Hajnal (45.+1) nochmal eine Möglichkeit für den BVB, Butt konnte aber parieren.
Dramtische SchlussphaseNach der Pause nahm Felixius den angeschlagenen Shaqiri runter, und brachte Contento, was einige Umstellungen zur Folge hatte. Lahm wechselte von Links nach Rechts, Altintop rückte ins Mittelfeld auf und Contento füllte die Position links hinten aus. Keine Gefahr auf beiden Seiten dann bis zur 74. Minute: Nuri Sahin prüft Butt, welcher den Ball über das Tor lenken kann. Schweinsteiger verletzte sich darauf, musste aufgrund Schmerzen im Oberschenkel vom Platz, Anatoliy Tymoshchuk ersetzte ihn.
Dann die dramatischsten Momente dieser Partie: 92. Minute, ein Kopfball von Holger Badstuber in die Spitze auf den eingewechselten Klose schaffte Raum und der Nationalstürmer lief, verfolgt von Subotic, auf Weidenfeller zu. Den Versuch von Klose konnte der Keeper der Borussia noch parieren, aber beim Nachschuss von Ivica Olic war der Routinier machtlos, 2:1 und nur noch 3 Minuten waren zu spielen. 3 Minuten, in denen Borussia Dortmund noch zum Ausgleich kam. Kagawa nahm den Ball in der 94. Minute direkt per Volley und traf mitten ins rot-weiße Herz. Der Ausgleich war aber verdient, wenn man die vollen 90 Minuten in Betracht zieht. Nach dem Treffer von Kagawa pfiff Kinhöfer ab.
Alle Tore des Spiels können sie sich
HIER ansehen!
SPIELSTATISTIKBorussia Dortmund - Bayern München 2:2 (1:1)Dortmund | Weidenfeller - Owomoyela, Subotic, Hummels, Dedé - Nuri Sahin (77. Feulner), Kehl (74. Santana) - Blaszczykowski (62. Kagawa), Hajnal, Großkreutz - Lewandowski |
FC Bayern | Butt - Altintop, van Buyten, Badstuber, Lahm - van Bommel, Schweinsteiger (78. Tymoshchuk) - Shaqiri (46. Contento), Müller (70. Klose), Ribéry - Olic |
Ersatz: | Kraft, Demichelis, Kroos, Gomez |
Schiedsrichter: | Thorsten Kinhöfer |
Tore: | 0:1 Ribéry (28.), 1:1 Großkreutz (40.), 1:2 Olic (90.+2), 2:2 Kagawa (90.+4) |
Gelbe Karten: | Nuri Sahin, Hummels, Kehl, Dedé / van Bommel, Badstuber, Ribéry |
Rote Karten: | - |
Remis in DortmundDie Stimmen zum Spiel25.09.2010
Die Stimmen im Überblick:Felixius: "Das Ausgleichstor hat uns alle schwer getroffen, wir lagen uns beim Tor von Ivica schon in den Armen. Wir waren am Ende nicht aggressiv genug, die konnten den Ball ganz gemütlich reinbringen, das darf uns so nicht passieren. Ich bin natürlich enttäuscht, aber ich habe auch positive Dinge gesehen, das Tor zum 2:1 hat gezeigt, das wir aus dem Nichts Tore machen können. Und das hilft uns mental weiter, auch wenn wir die 3 Punkte nicht geholt haben."
Ivica Olic: "Ich kann es nicht glauben. Dieses Spiel haben wir verschenkt, obwohl wir mit einer 99%-igen Siegchance in die letzten 2 Minuten gegangen sind. Das kostet mir einige Nerven heute, aber es gibt ein nächstes Spiel gegen Benfica."
Hans-Jörg Butt: "Wir haben Platz 1 verschenkt bei einem direkten Konkurenten, auch wenn es früh in der Saison ist, tut es weh. Aber zum Glück wurde heute nicht über die Meisterschaft entschieden, sondern nur über Punkte, die im Moment noch keine große Aussagekraft haben. Aber wenn uns am Ende 1 Punkt fehlt, wird man als allererstes dieses Spiel hier im Kopf haben."
Jürgen Klopp (Dortmund-Trainer): "Das war am Ende richtig geil, wir haben uns für unser Bemühen belohnt. Die Bayern werden natürlich die Hände über'n Kopf zusammenschlagen, aber wir sind einfach happy das wir das gepackt haben hier. Aufgrund des Spielverlaufs muss man mit dem Unentschieden leben können."