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Autor Thema: Mozarts Operetten  (Gelesen 9788 mal)

asbo_drinker

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Re: Mozarts Operetten
« Antwort #20 am: 19.Februar 2011, 17:47:01 »

Präsident Pukhet spendierte mir erst einmal ein Bier. Weil es erst halbelf vormittags war, fragte er mich mehrmals, ob es mir nichts ausmache. Ich mimte den Schüchternen und willigte schließlich ein. Dass das bereits mein zweites heute wäre, müsste er ja nicht wissen.

Er berichtete mir viele Lobesglückwünsche. Schon jetzt werde ich als Pionier der österreichischen Fußballszene angesehen. Der erste, der das Wintertrainingslager nicht in Marbella oder Antalya abhält. Und dann noch dazu auf der anderen Seite des Globus. Er war entzückt. Ich nickte jedoch nur artig und überlegte, ob ich noch ein zweites, also eigentlich ein drittes, spendiert bekäme. Als mein Glas fünf Minuten später leer war, stand tatsächlich schon das nächste vor mir. Irgendwas von Europacup faselte der Dicke. Dann irgendetwas von tausenden von Euros. Ich war bereits bei meinem vierten. Einen neuen Sponsorendeal hatte er ausgehandelt. Vierhundertfünfzigtausend! Vier Jahre! Zwei Schnäpse noch dazu. Der Brandgeschmack ist ekelhaft, ein kleines Bier hinterher. Mein Verdienst sei das alles. Mattersburg steigt in die Top5 auf! Nur wegen meinem tollen Trainings. Und den super Transfers! Außerdem hätten wir Peter Chrappan (25, IV) endlich an den Mann bekommen. Ablösefrei wechselt der Slowake, der keine Rolle mehr in meinem System spielte und seit Saisonbeginn unsere Gehaltsliste nur unnötig belastete, in seine Heimat zu Dunajska Streda. Noch einen Obstler. Und wieder ein kräftiger Schluck Bier hinterher. Und dann das tolle Scouting-System! Der erste in Österreich sei ich, der so etwas aufzieht! Wieder ein Schnapserl. Bier brauchte ich mittlerweile keines mehr. Und weiteren Zuwachs bekommen wir. Don Mackay, der alte Schotte (69), möchte tatsächlich für uns scouten. Für Fulham, Blackburn, Arsenal und die Rangers hatte der schon gearbeitet! Und den Russen Sergey Tarasov bekämen wir für Osteuropa! Für jeden noch einen zusätzlichen Brandwein. Schließlich entließ mich Präsident Pucher. Ich torkelte sturzbesoffen um zwei Uhr nachmittags durch die Gässlein von Mattersburg. Meinem Co-Trainer Ivan sagte ich, mir gehe es nicht gut, sie sollen das Training heute ohne mich machen. Danach legte ich mich im Kellerarchiv auf den Boden und pennte bis in die Nacht.

Zum Valentinstag ein ähnliches Bild, nur wurde ich nach so einem Tag wach. Der Leistung meiner Spieler zu urteilen, sah ihr gestriger Abend genauso aus wie meiner. Anders ist das Ergebnis nicht zu erklären.

Zitat
20. Spieltag
Red Bull - SV Mattersburg 4:1

Red Bull Arena, 22.976 Zuschauer
87. Mörz; 5. Opdam, 34. Tchoyi, 41. Aufhauser, 61. Janko


Eine Woche später war der Meisterschaftszug für uns dann endgültig abgefahren. Die ersten beiden Frühjahrspartien gegen die Titelkonkurrenz. Beide gingen verloren. Der unrealistische Traum nun ausgeträumt. Unser Verletzungspech hatte daran wohl einen gehörigen Anteil. Alleine heute waren mit Lösch, Sekour und Seidl die ersten drei Besetzungen für die Sechser-Position nicht spielfähig. So musste Berger als Notnagel herhalten. Was, wohlgemerkt, nicht zukunftstauglich ist.

Zitat
21. Spieltag
SV Mattersburg – SK Rapid 1:3

Pappelstadion, 14.151 Zuschauer
64. Mörz; 14. Jelavic, 16. Hofmann, 34. Salihi

asbo_drinker

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Re: Mozarts Operetten
« Antwort #21 am: 21.Februar 2011, 17:19:06 »

Zitat
22. Spieltag
SV Kapfenberg - SV Mattersburg 0:4

Franz Fekete-Stadion, 2.179 Zuschauer
7., 32. Naumoski, 20. Barthe, 29. Niflore (Elfmeter)


Zitat
23. Spieltag
SV Mattersburg - SV Ried 0:1

Pappelstadion, 12.576 Zuschauer
63. Chiquinho


Der Kantersieg in der Obersteiermark schien uns etwas aus dem Tal zu reißen, Hochmut kommt aber vor dem Fall. Der Start ins Frühjahr mit drei Niederlagen aus vier Spielen ist nun endgültig versaut. Es mag einfach nicht mehr so laufen wie noch im Herbst. Hauptgrund ist wohl die viel gelobte Offensive. Niflore hat bislang nur ein einziges Mal getroffen und das auch nur vom Punkt. Die Defensive zeigt sich mit zwei Verlusttoren pro Spiel auch nicht gerade sattelfest. Hinzu kommt, dass Domenico Morfeo nicht gerade für gute Stimmung in der Mannschaft sorgt. Er ist unzufrieden, weil er nicht spielt, glänzt aber dennoch mit Starallüren. Schließlich konnte ich mich mit meinem Landsmann einigen und verkürzte(!) seinen Vertrag um eine Saison. Seine Bezüge werden die verbleibenden vier Monate zwar um einiges aufgebessert, finanziell steigen wir dennoch besser aus - und sind ihn zu Saisonende wieder los. Das sorgt vorerst mal für Ruhe.

Im Cup standen interessante als auch kuriose Paarungen am Programm. Zum einen das große Wiener Derby zwischen Rapid und Austria, zum anderen das Duell Red Bull gegen die eigenen Amateure. Auch das ein Einzelfall, der nur im österreichischen Regulativ gestattet ist. Wir treffen auf heimischem Geläuf auf Sturm Graz.

Zitat
Cup, Achtelfinale
SV Mattersburg - SK Sturm Graz 2:1

Pappelstadion, 13.468 Zuschauer
19., 51. Niflore; 23. Beichler
83. Seidl R (Notbremse)

Schnell gelang den Gästen wieder der Ausgleich, was mich ein wenig verzweifeln ließ. Niflore krönte seine perfekte Leistung heute aber mit einem zweiten Treffer, der uns auch in die nächste Runde rettet. Oder war es doch Seidls Platzverweis? Das Derby ging mit dem selben Ergebnis an Rapid, Red Bull setzte sich nach torlosen 120 Minuten erst im Elfmeterschießen durch (5:4). Im Viertelfinale wartet nun ein Auswärtsspiel bei Zweitligist Dornbirn.

asbo_drinker

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Re: Mozarts Operetten
« Antwort #22 am: 23.Februar 2011, 14:09:23 »

Als hätte jemand meine Spieler mit Voodoo verzaubert. Solch eine Trainingseinheit passiert auch nicht alle Tage. Zuerst kippt Innenverteidiger Pöllhuber bei den Liegestützen um, fällt auf seine Hand und prellt sich die Mittelhandknochen. Und später nietet Saurer Rechtsverteidiger Berger um. Eigentlich ein normaler Zweikampf, doch beide bleiben liegen. Berger verstaucht sich den Knöchel und Saurer zieht sich beim Reinrutschen eine Bänderdehnung zu. Berger vier, Saurer gar acht Wochen out.


Zitat
24. Spieltag
SK Austria Kärnten - SV Mattersburg 2:0

Hypo Group Arena, 7.958 Zuschauer
15. Beck, 18. Slawik


Zitat
25. Spieltag
SV Mattersburg - FK Austria 2:2

Pappelstadion, 15.700 Zuschauer (ausverkauft)
36. Naumoski, 50. Niflore; 23., 94. Linz


Der Negativlauf wird prolongiert. Nachdem wir in Nord-Slowenien überhaupt kein Land sahen, war die Leistung gegen die Veilchen eine 180-Grad-Kehrtwende. Und dann kommt der Linz und haut uns doch noch einen rein. Der Sieg wäre nicht nur wichtig für’s Ego gewesen, sondern auch noch verdient!! Doppelt bitter. Und nun stehen uns gegen Magna Wiener Neustadt, Sturm, Dornbirn und dem LASK gar vier Auswärtspartien bevor.

asbo_drinker

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Re: Mozarts Operetten
« Antwort #23 am: 26.Februar 2011, 15:02:32 »

Der Europacupplatz gerät nach dem grottigen Frühjahrsstart arg in Gefahr. Sturm ist uns dicht auf den Fersen. Der Elan dürfte aber wieder zurückkommen. Hoffe ich jedenfalls. Zumindest meine Leber hofft das. Und mein Hausarzt. Die sieglose Zeit kostete mir wohl ein paar Jahre meines Lebens. Kann man die Leber eigentlich transplantieren?

Zitat
26. Spieltag
SC Magna Wiener Neustadt - SV Mattersburg 1:5

Wiener Neustädter Stadion, 1.266 Zuschauer
12., 45., 68. Niflore, 16. Mörz, 93. Waltner; 46. Aigner
72. Ramsebner R (Magna; Notbremse)


Zitat
27. Spieltag
SK Sturm Graz - SV Mattersburg 1:1

UPC Arena, 14.508 Zuschauer
6. Schmidt; 78. Schildenfeld



Da geht sie weiter, die Achterbahnfahrt. Zum Spiel in Wiener Neustadt brauche ich wohl nicht viel zu sagen, das Ergebnis spricht bände. In Graz bringt uns Saurers Ersatzmann Schmidt rasch in Führung. Der Ausgleich war aber nicht unverdient. Schade, so hätten wir Sturm wieder auf Distanz bringen können. Im letzten Meisterschaftsviertel wird’s jetzt tatsächlich noch mal eng. Ein Endspiel könnte es am letzten Spieltag geben, wenn Sturm nach Mattersburg muss.


Zitat
Cup, Viertelfinale
FC Dornbirn - SV Mattersburg 1:2

Stadion Birkenwiese, 1.500 Zuschauer
42., 94. (Elfmeter) Niflore; 66. Feigt


Zitat
28. Spieltag
LASK Linz - SV Mattersburg 0:4

Linzer Gugl, 5.019 Zuschauer
70. Atan, 73., 91. (Elfmeter) Niflore, 85. Waltner

Ein verfrühter April-Scherz hätte beinahe das Aus im Pokal bedeutet. Niflores Elfmeter in der - ja Schlussminute möchte ich es ja gar nicht mehr nennen -, ja im Kabinengang, rettete uns den Arsch. Und auch in Linz sah es lange Zeit nicht rosig aus. Das Ergebnis blendet über ein lauwarmes Spiel hinweg. Die Schlussphase war phänomenal, die Stunde davor konnte man sich aber getrost schenken.

asbo_drinker

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Re: Mozarts Operetten
« Antwort #24 am: 22.März 2011, 18:43:41 »

Acht Spiele sind es noch. Und immer noch sind wir auf Europacupkurs. Nach der Winterpause hat sich jedoch der Schlendrian unter meinen Spielern breit gemacht. Und wer schon einmal Fußball gespielt hat weiß, dass man da nur mehr schwer wieder rauskommt. Unser Glück ist aber, dass wir hier nicht in der Serie A oder der Premier League spielen, sondern immer noch in der österreichischen Bundesliga. Und da patzen die Großen genauso! Das ist auch der Grund, weshalb die Austria irgendwo im Niemandsland herumtümpelt und weshalb wir nach wie vor, zwar nicht mehr um den Titel spielen, aber immerhin noch um den Europacup. Und das ist schon Sensation genug! Zur Erinnerung: Ins letzte Meisterschaftsviertel sind wir mit einem 4:0 gegen den LASK gestartet. Im Kopf-an-Kopf-Rennen gegen Sturm haben wir eigentlich alle Trümpfe in der Hand: Punktemäßig knapp vorne, tore-mäßig klar vorne und das eine verbleibende direkte Duell findet in unserem Stadion statt. Dass wir nun gegen die beiden Großen, Red Bull und Rapid, gleich hintereinander spielen, ist denke ich auch kein Nachteil; immerhin haben wir dann noch sechs verbleibende Spiele gegen die „schwächeren“ um alles wieder ins Lot zu bringen.


Zitat
29. Spieltag
SV Mattersburg - Red Bull 2:2 (2:1)

Pappelstadion, 14.212 Zuschauer
12. Naumoski, 44. Mörz; 22. Zickler, 47. Janko


Zitat
30. Spieltag
SK Rapid Wien - SV Mattersburg 2:2 (2:0)

Gerhard Hanappi-Stadion, 17.139 Zuschauer
47. Mörz, 75. Czinege; 12. Jelavic, 45. Salihi


Und dann stehen wir nach den beiden letzten harten Duellen mit zwei Punkten mehr auf dem Konto da. Zuerst das Spiel gegen die Kommerztruppe, indem wir in einer ausgeglichenen Partie stets dagegenhalten konnten und Mörz in der Nachspiel nur die Latte traf. Noch viel mehr bin ich aber über das Remis bei den heimstarken Rapidlern erfreut. Und dann noch nach einem Rückstand! Die ersten fünfundvierzig Minuten hatten wir komplett verpennt, sodass meine Kabinenpredigt eher einem Tobsuchtsanfall glich. (Un)glücklicherweise landete dabei eine Trinkflasche in Cem Atans Gesicht, weshalb plötzlich ein fettes Cut auf seiner Stirn prangte. Für ihn musste der bereits ausgemusterte Czinege auf den Platz. Atan wurde noch während des Spiels in den Bus gebracht, weshalb die Medien nichts von dem Vorfall mitbekamen. Und mir wurde durch Czineges Einwechslung eine taktische Meisterleistung attestiert.


Zitat
31. Spieltag
SV Mattersburg - SV Kapfenberg 2:0 (0:0)

Pappelstadion, 9.893 Zuschauer
75. Mörz, 91. Niflore


Zitat
Cup, Halbfinale
Red Bull - SV Mattersburg 4:2 n.V. (1:0, 1:1)

Red Bull-Arena, 25.000 Zuschauer (ausverkauft)
66., 101. Niflore; 34. Aufhauser, 95. Zickler, 115. Janko, 118. Augustinussen


Der April birgt wahre Leckerbissen, mal ausgenommen, dass verkrampfte Heimspiel gegen Kapfenberg, welches aber doch noch mit einem Happy End abgepfiffen wurde. Da war das Halbfinale in der Dosen-Arena ein ganz anderes Kaliber. Mit dem Koks-Onkel Stevens auf der Bank nerven mich die Kommerzler schon seit meinem Amtsantritt. In bislang vier Aufeinandertreffen gelang es meinem Team kein einziges Mal als Sieger vom Platz zu gehen. Dementsprechend angespannt war ich vor Anpfiff. Dass in meiner Trinkflasche Bier statt Himbeersaft war, wusste niemand. Und dass die Hausherren zur Pause in Führung lagen, wunderte niemand. Auch mich nicht. Ich wusste jedoch, was meine Jungs zu leisten im Stande waren. Ich war es nach drei geleerten Flaschen nicht mehr so ganz, ich musste aber auch nicht rennen. Der verdiente Ausgleich war die logische Konsequenz und rettete uns in die Verlängerung. Zicklers Tor kam zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt - mal abgesehen davon, dass es keinen guten Zeitpunkt für ein Gegentor gibt. Somit warfen wir alles nach vorn, ob mit 1:2 oder 1:3 ausscheiden, war nun auch schon wurst. Doch nur wenige Minuten später, drückte Niflore im Getümmel nach einem Eckball den Ball über die Linie. Nun hatten wir zwei Optionen: Wieder alles umstellen, im gewohnten System weitermachen und sich eventuell mit der Glückslotterie Elfmeterschießen abfinden oder weiter auf Angriff spielen und die Psychologische Schwäche der Salzburger ausnutzen? Ich entschied mich für zweiteres. Im Nachhinein ist man dann immer gescheiter: es war die falsche Wahl. Wenig später startete Janko aus dem Abseits und gelang die erneute Führung. Augustinussens Schlusspunkt war Makulatur. Mein taktischer Fehler ist wohl in die Kategorie ‚Anfängerfehler’ einzuordnen, wir können aber dennoch gehobenen Hauptes die Heimreise antreten.
« Letzte Änderung: 22.März 2011, 18:49:04 von asbo_drinker »
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asbo_drinker

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Re: Mozarts Operetten
« Antwort #25 am: 28.März 2011, 13:47:47 »

Jeder Fehler kann nun entscheidend sein. Der Titel scheint beschlossene Sache. Genauso der Abstieg. Rein theoretisch…aber sind wir uns mal ehrlich, warum sollte Wiener Neustadt im Schlussspurt doch noch die Kurve kratzen? Anzeichen gab es in den letzten zehn Monaten keine dafür. Lediglich der Kampf um den dritten Europacupplatz ist noch im vollen Gange. Und da haben wir ein gehöriges Wörtchen mitzureden. Denn momentan strahlt unser Namen in der Tabelle von eben jenem dritten Rang. Sturm ist uns aber dicht auf den Fersen. Patzer dürfen wir uns keine erlauben, nicht so wie ich vergangenes Wochenende, als ich die heiße Blonde an der Bar erfolgreich meine Eroberung nennen durfte - für diese Nacht -, bis ich ihr im Suff dann doch noch in den Ausschnitt kotzte. In etwa so kann’s uns auch gehen. Das gesamte Jahr über erfolgreich gespielt und kurz bevor wir dann endlich die Titten…äh den Titel, oder in unserem Fall den dritten Rang, in Händen haben, könnten wir es doch noch versauen, indem wir Sturm Graz in den Ausschnitt kotzen. Oder sie uns. Oder so irgendwie.

Zitat
32. Spieltag
SV Ried - SV Mattersburg 1:1 (0:1)

Keine-Sorgen-Arena, 7.680 Zuschauer (ausverkauft)
18. Drechsel (Eigentor); 69. Hackmair

Zitat
33. Spieltag
SV Mattersburg - Austria Kärnten 1:2 (0:0)

Pappelstadion, 12.909 Zuschauer
61. Naumoski; 46. Cywka, 51. Mair

 
Es sollten nicht die heißen Feger aus der Skybar werden, sondern gar die dummen Bauerntrampeln aus den provinziellen Dorfdiscos. Nicht mal dort scheine ich mehr in der Lage einen Stich zu machen. Meine Situation bei den Weibern lässt sich auf die Mannschaft spiegeln. Auch meine Jungs bekommen bei den Dorftölpeln nichts mehr auf die Reihe, sodass wir kurz vor Saisonende, so knapp vorm Ziel, doch noch auf den vierten Rang abrutschen. In den verbleibenden Spielen gegen die Austria (A), Wiener Neustadt (H) und Sturm (H) müssen so viele Punkte wie möglich her - abhängig von den Ergebnissen der Grazer. Mit großer Wahrscheinlichkeit müssen es aber wohl neun werden.


Zitat
34. Spieltag
FK Austria - SV Mattersburg 2:3 (1:2)

Franz Horr-Stadion, 9.665 Zuschauer
5. (Elfmeter), 34. Niflore, 83. Waltner; 20. Schumacher, 57. Acimovic

Zitat
35. Spieltag
SV Mattersburg - SC Magna Wiener Neustadt 4:1 (2:1)

Pappelstadion, 12.836 Zuschauer
27. Mörz, 38. Naumoski, 69. (Elfmeter), 83. (Elfmeter) Niflore; 11. Jung-Won


Die Pflicht so gut wie erledigt. Der Klassiker gegen die Wiener Austria schaukelte sich zum dramatischen Schlussakt auf. Zweimal gingen wir in Führung, zweimal glichen die Hausherren aus. In den Schlussminuten krönte uns Joker Waltner aber doch noch zum Sieger. Der Grundstein war nun gelegt. Ein Heimsieg gegen den Fast-Absteiger Wiener Neustadt war Pflicht. Und wurde auch eingefahren. Zwar wurden die Anfangsminuten wieder mal verschlafen, das Spiel aber dennoch ohne große Mühe gedreht. Sicher auch etwas glücklich, wenn man bedenkt, dass wir in den letzten zwei Spielen drei Elfmeter zugesprochen bekamen. Somit schießen wir den Retortenverein wieder zurück in die Versenkung der zweiten Liga. Und wir haben in vier Tagen ein Endspiel gegen Sturm Graz, die aktuell drei Punkte vor uns rangieren.
« Letzte Änderung: 28.März 2011, 13:51:41 von asbo_drinker »
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asbo_drinker

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Re: Mozarts Operetten
« Antwort #26 am: 03.April 2011, 16:05:18 »

Die Operette geht in ihren Schlussakt. Eine turbulente Saison nähert sich dem Ende. Ich habe…na ja, nicht gerade viel in diesem einen Jahr gelernt. Aber wenn ich etwas mitnehme, dann dass das Fußballgeschäft in Österreich nicht minder mit dem Zirkus in Italien vergleichbar ist. Spielerisch eventuell zwei, drei Klassen unter dem Niveau der Serie A. Den Namen „Operetten-Liga“ verdient sich die Bundesliga aber alle mal. Zampanos, Steuerhinterziehung, Retortenvereine, Lizenzschacher, dicke Klubpräsidenten, die von Fußball soviel Ahnung haben wie die Engländer von guter Küche. Unterm Strich ist es aber der völlig verrückt zusammengestellte Terminkalender, der mich nun endgültig verzweifeln lässt. Denn statt mit Priyas und Tamikas weichen Titten an einem weißen Strand irgendwo auf einer verlassenen Insel im Pazifik zu spielen, muss ich Mitte Juni schon wieder zweitklassigen Mazedoniern beibringen, wie ich einen simplen Doppelpass spiele. Passen – laufen - annähmen. Oder besser: ich darf. Denn Signor Phuket oder Pucher oder wie auch immer ist der Meinung, dass sein SV Mattersburg das Zentrum der Welt ist. Ein Mattersburgiozentrisches Weltbild so zu sagen. „Priya kann auch bis zum Winter warten, da haben wir dann eh über zwei Monate frei“, meint der Dicke.


Zitat
36. Spieltag
SV Mattersburg - Sturm Graz 2:1 (2:1)

Pappelstadion, 15.390 Zuschauer (ausverkauft)
4. Saurer, 43. Atan; 41. Beichler
44. Schildenfeld GR (Kritik)





Die kompletten Leistungen meiner Mannschaft, bewerbsübergreifend, noch einmal, kurz notiert.



Ein Blick auf die Torschützenliste der Bundesliga-Saison...



...und auf die Liste der besten Vorlagengeber.



Und schließlich die FIFA-Meldung, zum besten Torschützen Österreichs seit Hans Krankl und Toni Polster.


Dass das spannende Meisterschaftsfinish, schnell erklärt ist, sei mir verziehen. Ich möchte aus dem Drecksloch einfach nur noch raus. Verdient haben wir gewonnen. Dass Atan schnell wieder die Führung hergestellt hatte, war Goldes wert. Und weil sich Schildenfeld nach dem Gegentreffer zu heftig mokierte, war für mich dann alles.

Am Abend ließen wir dann noch mal ordentlich die Korken knallen. Ausnahmsweise war ich mal nicht der einzige der angesoffen war. Unser enfant terrible, Ilco Naumoski, übertrieb dann doch ein klein bisschen. Okay, er war nicht der einzige, der seinem Mageninhalt die Freiheit schenkte, tagelang an Infusionen zu hängen, sei dann aber auch nicht der Sinn eines Rausches. Das bekam ich aber nur noch aus der Entfernung mit. Pucher akzeptierte meinen Rücktritt, die Leute am Stammtisch, sahen dies weniger positiv. „Der Pucher is jo deppat!“ In meinem Penthouse in Wien gab ich dann noch ein kleines Abschiedsfestchen. Eingeladen waren eigentlich nur prallbrüstige Damen und der Vertriebsleiter von Moet Champagner Austria. Wenige Stunden später lehnte ich bereits wieder im Flieger gen Thailand und genehmigte mir eine weitere Dose Bier.