Episode II. (Ich werde dann bald einen neuen Fred dafür aufmachen, dass hier ist zunächst der Prolog.)
Große Erwartungen
„Sie sind ein schwer zu findender Mann, Mr. Kennedy.“
„Und doch scheinen sie mich gefunden zu haben“ antwortete ich übellaunig zu der mir unbekannten Hand, die scheinbar ungeduldig auf meiner Schulter liegt.
„So ist es. Und ich gehe nicht ohne ihre Unterschrift.“
Ich drehte mich langsam weg von meinem Kaffee und der über den ganzen Tisch ausgebreiteten Zeitung.
Ich habe meinen Verein verlassen. Ich habe meine Mannschaft verlassen. TPS! TPS! Ich liebe es, und ich hasse es. Was kommt nach dem Erfolg – nach den Toren, den Titeln, nach der Champions League. Der Anfang ist Leere.
Es dauerte Monate bis ich mich wieder in Irland zu Recht fand, bis sich sowas wie ein Alltag einstellte. Angebote gingen ein, gute Angebote, doch ich fühlte es ist noch zu früh.
Ich konnte noch nicht auf die Bank zurückkehren und zuschauen wie alles wieder von neuem beginnt. Also sitze ich wieder einmal hier und verschwende meine Zeit mit Kaffee und der Zeitung. Es war kurz nach Weihnachten als jemand auf meine Schulter tippte.
„Lassen Sie mich in Ruhe“, sage ich während ich mich dem Unbekannten zuwende.
Er streckt mir die Hand entgegen. „Blomqvist. Jesper Blomqvist.“
Meine Aufmerksamkeit stieg und meine Augen weiteten sich ein wenig, während Blomqvist schon unaufgefordert mir gegenüber Platz genommen hat.
„Haben sie nicht in Manchester gespielt?“ fragte ich nun etwas weniger barsch.„Richtig.“ „Und beim AC Milan?“ „Auch richtig.“
„Und jetzt sind sie wegen meiner Unterschrift gekommen? Ich muss ihnen leider sagen Herr Blomqvist, ich glaube ihre Reise war umsonst.“
„Das werden wir sehen. Ich muss mich entschuldigen, dass ich sie hier überfalle, aber bisher ist es mir nicht gelungen anderweitig mit ihnen in Kontakt zu treten.“
„Das wundert mich nicht“, sage ich zynisch mit dem Wissen über meine seit Wochen nicht abgerufenen Mails und abgeschalteten Telefone.
„Geben sie mir eine halbe Stunde um ihnen zu erklären warum ich hier bin.“
Ich nickte, einerseits weil es Blomqvist war, andererseits weil er eine lange Reise hinter sich haben musste.